Weinfass-Schiff

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Der Transport von Bug und Heck, die im Kastellhof zurechtgesägt wurden, hinunter zur "Werft" dürfte angesichts der hohen Mannstärke der Kastellbesatzung unproblematisch gewesen sein. Das große Fass gibt mehr Rätsel auf, da es am Strand komplett unversehrt scheint, die Fassreifen wurden anscheinend nie bearbeitet. Wie auf der Zeichnung dargestellt, erscheint es nur schwer möglich, eine so exakte Türöffnung herauszusägen. Nicht bildlich dargestellt ist, wie der Mann in das Fass hineingekommen ist - vermutlich hat er zuvor auf der anderen Seite von außen die andere Tür herausgesägt.  
Der Transport von Bug und Heck, die im Kastellhof zurechtgesägt wurden, hinunter zur "Werft" dürfte angesichts der hohen Mannstärke der Kastellbesatzung unproblematisch gewesen sein. Das große Fass gibt mehr Rätsel auf, da es am Strand komplett unversehrt scheint, die Fassreifen wurden anscheinend nie bearbeitet. Wie auf der Zeichnung dargestellt, erscheint es nur schwer möglich, eine so exakte Türöffnung herauszusägen. Nicht bildlich dargestellt ist, wie der Mann in das Fass hineingekommen ist - vermutlich hat er zuvor auf der anderen Seite von außen die andere Tür herausgesägt.  
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Das große Fass an den Strand zu bekommen, ist nur mit Pferden oder Maultieren und einem wagenähnlichen Gefährt oder - falls es nur durch reine Muskelkraft der Kastellbesatzung bewegt wurde - mit Rundhözern möglich. Der einzig sichtbare Weg vom Kastell zum Strand wird auf der Doppelseite in Heft [[1/76]], über Harlekins Kopf, dargestellt. Dieser führt an der Grotte vorbei. Möglicherweise existiert noch ein anderer Weg im nicht sichtbaren Uferbereich hinter dem Kastell, sonst hätten es die Dorfbewohner auf der anderen Uferseite oder zumindest ein paar Fischer auf Fang rechtzeitig mitbekommen.
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Das große Fass an den Strand zu bekommen, ist nur mit Pferden oder Maultieren und einem wagenähnlichen Gefährt oder - falls es nur durch reine Muskelkraft der Kastellbesatzung bewegt wurde - mit Rundhölzern möglich. Der einzig sichtbare Weg vom Kastell zum Strand wird auf der Doppelseite in Heft [[1/76]], über Harlekins Kopf, dargestellt. Dieser führt an der Grotte vorbei. Möglicherweise existiert noch ein anderer Weg im nicht sichtbaren Uferbereich hinter dem Kastell, sonst hätten es die Dorfbewohner auf der anderen Uferseite oder zumindest ein paar Fischer auf Fang rechtzeitig mitbekommen.
Dass der Bauplatz an einem Strand- oder Uferbereich stattfindet, ist eindeutig belegt durch einen sichtbaren Seestern und drei Muscheln.
Dass der Bauplatz an einem Strand- oder Uferbereich stattfindet, ist eindeutig belegt durch einen sichtbaren Seestern und drei Muscheln.

Version vom 07:40, 26. Aug. 2021

Der Bau des Bacchus-Vehikels
Bild:HAPFF kl.jpg Dieser Artikel gehört zu den
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Das Weinfass-Schiff ist eine Erfindung von Scaramuccio aus der Dalmatien-Serie im Mosaik ab 1976.

Inhaltsverzeichnis

Art und Bau

Als dem Capitano bekannt wird, dass Harlekin mit dem türkischen Pascha ein Wettrennen (das Mühlenschiff gegen die schnellste Galeere des Paschas) verabredet hat, ergibt sich das Problem, dass die Venezianer kein Schiff haben, um an den Schauplatz des Geschehens zu gelangen. Der clevere Scaramuccio schlägt vor, dass man sich rasch selbst ein Schiff bauen solle. Man hält ihn für verrückt, doch Scaramuccio hat die passende Idee und führt die Besatzung in den Weinkeller des Kastells. Dort findet man unter den leeren Riesenweinfässern - darunter Mühltaler Goldregen und Römerberger Kaiserträne - zwei passende. Diese werden in den Hof geschafft und trotz der berechtigten Klagen des Kellermeisters umgebaut: Das kleinere Fass, das ehemals die Kaiserträne beherbergte, wird horizontal zersägt und zu Vor- und Hinterschiff umgebaut, während das größere Fass, das zuvor dem Goldregen Heimat bot, den Hauptteil des neuen Fass-Schiffes bildet. Das Fass wird mit je einer Tür an den Stirnseiten versehen, dazu lässt Scaramuccio noch eine besondere Klappe an der Seite einbauen. Das Schiff wird mit einem Mast und Segel ausgerüstet, besitzt aber auch ein Paar Ruder im Heck. "Später wird es heißen, dass Ihr Eure Flotte im Keller aufbewahrt habt, Capitano", meint Scaramuccio bei der Fertigstellung.

Etwas unklar bleibt, wie das Schiff vom Hof des Kastells, das ja auf einem Hügel liegt, zu Wasser gelassen worden ist. Wenn es nicht in Betrieb ist, liegt es am Fuße des Kastell-Berges verankert. Durch eine schmale Treppe im Felsen, die zu einer vergitterten Höhlenöffnung führt, ist es offensichtlich über einen Gang vom Kastell aus zu erreichen. Als Schiff aus Ex-Weinfässern hat es auch seine ungewohnten Eigenschaften: Die Besatzung kann nach längerem Aufenthalt in seinem Innern regelrecht benebelt werden ("Du hattest niemals Geist, jetzt hast Du wenigstens Weingeist", tröstet ein Matrose seinen Kollegen).

Als venezianisches Staatsschiff

Das Weinfass-Schiff absolviert gerade einmal eine Fahrt als offizielles venezianisches Reisegefährt. Just als das Schiffsrennen starten soll, taucht das Weinfass-Schiff hinter einer Klippe des türkischen Hafens auf und versperrt den startbereiten Rennschiffen den Weg. Der Pascha vermutet zunächst, die Venezianer wollten die Türken durch den Bau von lauter Schiffen, bei deren Anblick man sich totlachen müsse, aus dem Konzept bringen. Während der Capitano ein Gespräch mit dem Pascha anfängt und ihn so ablenkt, klettert Scaramuccio auf der Rückseite des Weinfasses durch die geheime Klappe ins Wasser und taucht zur türkischen Galeere. Er befestigt einen Treibanker an der Galeere, um sie zu verlangsamen und gleichzeitig den Verdacht der Manipulation auf Harlekin und die Abrafaxe zu lenken. Die Sabotage gelingt unbemerkt, und nachdem Scaramuccio ebenso unbemerkt wieder an Bord geklettert ist, fährt der Capitano mit dem Fass-Schiff davon. Er bleibt aber mit dem Schiff in der Nähe und wird Zeuge des Rennausgangs. In der Nähe des Kastells werden später die gewonnenen Galeeren den Venezianern übergeben, wobei Harlekin an Bord des Mühlenschiffs und der Capitano an Bord seines Fass-Schiffes verhandeln.

Als Piratenschiff

Das Piratenschiff auf großer Fahrt

Nach dem Untergang des Kastells prügeln sich der Capitano und der Pascha auf einer durch die Sprengung des Kastells angeknacksten Brücke. Die Brücke stürzt mitsamt den Streithähnen ins Wasser. Als sie wieder auftauchen, entdecken sie das in der Nähe verankerte Weinfass-Schiff, beenden vorerst ihren Disput und klettern an Bord. Da sie feststellen, dass ihrer beider Karrieren nunmehr vorbei sind, beschließen sie, Seeräuber zu werden. Sie beginnen mit dem Schiff eine Fahrt auf hoher See. Jedoch knackst ihnen in dunkler Nacht an einer Klippe das Vorschiff ab, was die Verwendungsfähigkeit als Piratenschiff erheblich mindert.

In derselben Nacht rammen sie die Bordwand eines echten Piratenschiffs, und zwar mit solcher Wucht, dass das Mittelfass in der Bordwand stecken bleibt. Ein in letzter Minute abgefeuerter Kanonenschuss des Piratenschiffs kann die Kollision nicht verhindern und zerfetzt nur den Mast des Fass-Schiffs. Kurz vor dem Angriff auf die Schebecke, mit der Harlekin und die Abrafaxe nach Venedig reisen, wird auch noch das Heck des Fass-Schiffs von einer Klippe abrasiert.

Das Ende des Weinfass-Schiffs

Der verbleibende Fass-Rumpf des ehemaligen Weinfass-Schiffes verhindert den erfolgreichen Angriff des Piraten auf die Schebecke. Dabei wird das Fass aus der Bordwand gerissen und treibt Richtung Venedig davon. Der Capitano und der Pascha, die vom Fass aus den Angriff beobachten wollten, werden mitgerissen und schunkeln unter zunehmender Seekrankheit im Fass mit nach Venedig.

Vor Venedig angekommen, strandet das Fass schließlich in der Nähe von Raffamonetis Villa. Während eines „Spaziergangs“ wird das Fass von Raffamoneti entdeckt. Dieser ist zunächst enttäuscht, dass es keinen Wein mehr enthält. Dann werden jedoch die beiden Insassen entdeckt, die Raffamoneti in seiner Villa wieder aufpäppeln lässt.

Offenbar hat der Pascha später dafür gesorgt, dass der letzte Rest des Weinfass-Schiffs nicht den Weg alten Holzes geht. In Venedig eröffnet er ein original türkisches Straßencafé, das Caffè alla Turca. In Erinnerung an seine Abenteuer lässt er die Reste des Weinfass-Schiffs als Portal in das Gebäude einsetzen und mit dem Sinnspruch Botte del caffè ("Kaffeefass") schmücken.

Betrachtungen zur Bauweise

Welche Fässer werden wie benutzt?

Dem Text in Heft 9/76, S. 4, zufolge wird das ehemalige Fass der Römerberger Kaiserträne zu Vorder- und Achterschiff zersägt. Da das mittlere, große Fass aus dem Weinkeller später angesichts der Verzierungen eindeutig als Schiffsrumpf dient, dürfte es sich dabei um den Mühltaler Goldregen handeln, wenn man davon ausgeht, dass der Capitano die Weinmarken in der Reihenfolge der Fässer nennt. Dadurch lässt sich auch schlussfolgern, dass das Kaisertränen-Fass im Keller das rechte Fass ist, das mit der Jahreszahl 1512 datiert ist. Bildlich zu erkennen ist das nicht, da beim Umbau zu Bug und Heck offenbar sämtliche Verzierungen entfernt wurden.

Der Transport von Bug und Heck, die im Kastellhof zurechtgesägt wurden, hinunter zur "Werft" dürfte angesichts der hohen Mannstärke der Kastellbesatzung unproblematisch gewesen sein. Das große Fass gibt mehr Rätsel auf, da es am Strand komplett unversehrt scheint, die Fassreifen wurden anscheinend nie bearbeitet. Wie auf der Zeichnung dargestellt, erscheint es nur schwer möglich, eine so exakte Türöffnung herauszusägen. Nicht bildlich dargestellt ist, wie der Mann in das Fass hineingekommen ist - vermutlich hat er zuvor auf der anderen Seite von außen die andere Tür herausgesägt.

Das große Fass an den Strand zu bekommen, ist nur mit Pferden oder Maultieren und einem wagenähnlichen Gefährt oder - falls es nur durch reine Muskelkraft der Kastellbesatzung bewegt wurde - mit Rundhölzern möglich. Der einzig sichtbare Weg vom Kastell zum Strand wird auf der Doppelseite in Heft 1/76, über Harlekins Kopf, dargestellt. Dieser führt an der Grotte vorbei. Möglicherweise existiert noch ein anderer Weg im nicht sichtbaren Uferbereich hinter dem Kastell, sonst hätten es die Dorfbewohner auf der anderen Uferseite oder zumindest ein paar Fischer auf Fang rechtzeitig mitbekommen.

Dass der Bauplatz an einem Strand- oder Uferbereich stattfindet, ist eindeutig belegt durch einen sichtbaren Seestern und drei Muscheln. Interessant hier ist das hölzerne Geländer, wohlweislich wurden hier schon Arbeitsschutzvorschriften beachtet.

Sonstige bauliche Besonderheiten

Besonders erwähnenswert ist, dass beim Weinfass-Schiff, anders als beim Mühlenschiff, kein Holzteer oder ähnliches zum Einsatz kommt, also nicht kalfatert worden ist.

Eigentlich ist das Weinfass-Schiff komplett seeuntauglich, da es über kein Schwert verfügt und bei der komplett runden Bauweise ständig Rollbewegungen ausgesetzt wäre. Dies kommt besonders zum Vorschein in Heft 6/77, wo bei Außen- und Innenansichten nichts Derartiges zu sehen ist.

Zeichnerische Unebenheiten

Ein seltsamer Fehler ist in Heft 4/76, Seite 4, Panel 2, zu entdecken: Da wurden bei den Vor- und Hinterschiffteilen jeweils drei halbe Fassreifen gezeichnet, obwohl danach nur zwei halbe Fassreifen pro Schiffsteil zu erkennen sind. Beim Panel zuvor sieht zudem sehr deutlich, dass das kleine Fass insgesamt nur vier Reifen hat.

Eine weitere bauliche Kleinigkeit fällt auf späteren Bildern auf. Mehrmals sieht man, dass das Vor- und Hinterschiff mit je einem Brett links und rechts (bzw. back- und steuerbords) mit dem großen Fass verbunden wurde, da diese die einzige Verbindung zwischen den Teilen darstellt. Dann wiederum fehlen die Bretter komplett oder teilweise (z.B. Heft 9/76, Seite 9, erstes Panel).

Ein seltsamer Vorläufer

Während die Abrafaxe in der Templer-Serie zu Beginn des 12. Jahrhunderts in Venedig weilen, schippert ein "originalgetreues Vorbild" des Weinfass-Schiffes durch die Werft.

Das Weinfass-Schiff ist in folgenden Mosaikheften zu sehen

9/76, 10/76, 11/76, 4/77, 5/77, 6/77, 7/77, 12/77

368 (als Anspielung)
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