Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden, Betriebsteil Heidenau

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Im '''Betriebsteil Heidenau''' des '''Grafischen Großbetriebes Völkerfreundschaft Dresden''', der auch als '''Mitteldeutsche Kunstanstalt Heidenau''' bekannt ist, produzierte man die Mosaik-Hefte [[Mosaik 1/76 - Das Geheimnis der Grotte|1/1976]] bis [[Mosaik 5/90 - Keine Sicherheit|5/1990]] und in seinem Nachfolgeunternehmen, der '''Mitteldeutschen Druckanstalt Heidenau''', stellte man die Mosaik-Hefte [[Mosaik 6/90 - Ein kühner Entschluss|6/1990]] bis [[Mosaik 9/91 - In sicheren Händen|9/1991]] her. Darüber hinaus entstanden in der Druckerei auch die für [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Ungarn#Heftreihe Mozaik 1976-1990|Ungarn]] sowie die für [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Indien#Heftreihe Mosaic|Indien]] bestimmten [[Auslandsausgaben Abrafaxe|fremdsprachigen Ausgaben]] mit den [[Abrafaxe]]n.
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Im '''Betriebsteil Heidenau''' des '''Grafischen Großbetriebes Völkerfreundschaft Dresden''', der auch als '''Mitteldeutsche Kunstanstalt Heidenau''' bekannt ist, produzierte man die ''Mosaik''-Hefte [[Mosaik 1/76 - Das Geheimnis der Grotte|1/1976]] bis [[Mosaik 5/90 - Keine Sicherheit|5/1990]] und in seinem Nachfolgeunternehmen, der '''Mitteldeutschen Druckanstalt Heidenau''', stellte man die ''Mosaik''-Hefte [[Mosaik 6/90 - Ein kühner Entschluss|6/1990]] bis [[Mosaik 9/91 - In sicheren Händen|9/1991]] her. Darüber hinaus entstanden in der Druckerei auch die für [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Ungarn#Heftreihe Mozaik 1976-1990|Ungarn]] sowie die für [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Indien#Heftreihe Mosaic|Indien]] bestimmten [[Auslandsausgaben Abrafaxe|fremdsprachigen Ausgaben]] mit den [[Abrafaxe]]n.
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===Paul Süß===
Der Verleger Paul Süß hatte im August 1886 in Dresden die ''Fabrik Paul Süss - Druck-, Reliefdruck- und Luxuspapier'' gegründet, war mit ihr schon einige Male innerhalb der Stadt umgezogen und hatte Mitte der 1890er Jahre eine erste eigene Fabrik in der Blasewitzer Straße in Dresden bezogen. Im Januar 1897 hatte man die Firma in die ''Paul Süß A.G. für Luxuspapierfabrikation'' umgewandelt und noch im selben Jahr war das Unternehmen um eine lithografische Anstalt zur Reproduktion und eine Steindruckerei zur Vervielfältigung erweitert worden. Als das Unternehmen dann 1901 von Dresden nach Mügeln umzog, umfasste das Portfolio hauptsächlich Gratulations- und Postkarten „in allen Sprachen“ sowie Tisch-, Menü- und Goldschnittkarten, die sowohl ein- als auch mehrfarbig gestaltet wurden. Doch obwohl insbesondere die Lithografie-Postkarten der Marke ''ERIKA'' (benannt nach der Ehefrau oder der Tochter des Firmengründers) damals schon einige Beliebtheit erlangten, musste das deutlich auf Spezialitäten ausgerichtete Druckhaus 1916 Konkurs anmelden und schließen.
Der Verleger Paul Süß hatte im August 1886 in Dresden die ''Fabrik Paul Süss - Druck-, Reliefdruck- und Luxuspapier'' gegründet, war mit ihr schon einige Male innerhalb der Stadt umgezogen und hatte Mitte der 1890er Jahre eine erste eigene Fabrik in der Blasewitzer Straße in Dresden bezogen. Im Januar 1897 hatte man die Firma in die ''Paul Süß A.G. für Luxuspapierfabrikation'' umgewandelt und noch im selben Jahr war das Unternehmen um eine lithografische Anstalt zur Reproduktion und eine Steindruckerei zur Vervielfältigung erweitert worden. Als das Unternehmen dann 1901 von Dresden nach Mügeln umzog, umfasste das Portfolio hauptsächlich Gratulations- und Postkarten „in allen Sprachen“ sowie Tisch-, Menü- und Goldschnittkarten, die sowohl ein- als auch mehrfarbig gestaltet wurden. Doch obwohl insbesondere die Lithografie-Postkarten der Marke ''ERIKA'' (benannt nach der Ehefrau oder der Tochter des Firmengründers) damals schon einige Beliebtheit erlangten, musste das deutlich auf Spezialitäten ausgerichtete Druckhaus 1916 Konkurs anmelden und schließen.
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Im April 1917 wurde schließlich in Mügeln die ''Mitteldeutsche Verlagsanstalt G.m.b.H.'' gegründet, die sich fortan in der Bismarckstraße einrichtete. Es ist anzunehmen, dass das neue Unternehmen wenigstens einen Teil der Konkursmasse der Vorgängerfirma übernahm, da auch die Marke ''ERIKA'' weiterhin für Ansichtskarten genutzt wurde. Außerdem sind aus dieser Zeit Romanhefte und illustrierte Familienblätter belegt, was darauf schließen lässt, dass auch der Buchdruck zu den vom Vorgänger übernommenen Technologien zählte. Abgerundet wurde das Portfolio der Druckerei damals durch Werbemittel, Faltschachteln und Plakate, woran sich auch eine stärkere Ausrichtung auf Verbrauchsmaterialien als bei der Vorgängerfirma erkennen lässt. Nachdem Mügeln 1920 zusammen mit den Gemeinden Gommern und Heidenau zur Industriegemeinde [[Heidenau]] vereinigt worden war, entstanden aus der Verlagsanstalt zwei Unternehmen. So gründete man in Heidenau-Nord, wie man den Ortsteil Mügeln noch eine Zeit lang nannte, im Juni 1923 zum einen die ''Mitteldeutsche Kunstanstalt A.G.'', die weiterhin die Postkarten und Werbemittel produzierte, und zum anderen firmierte hier im selben Jahr die ''Verlagshaus „Freya“ G.m.b.H.'', die die Romanhefte und Familienblätter weiterführte und der für kurze Zeit die ebenfalls in der Bismarckstraße ansässige ''Verlagsbuchhandlung Hans Seidl'' angeschlossen war. Den Firmennamen ''Freya'' hatte man übrigens einer seinerzeit recht bekannten Romanheftreihe entlehnt, die zwischen 1901 und etwa Mitte 1923 von der ''Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung Richard Hermann Dietrich'' in Dresden herausgegeben worden war und die man nun übernommen hatte und fortführte. Als Heidenau 1924 das Stadtrecht verliehen wurde, war in der Bismarckstraße auch Offsetdruck möglich, der in der Folgezeit von beiden Unternehmen genutzt wurde.
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===Mitteldeutsche Verlagsanstalt===
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Im April 1917 wurde schließlich in Mügeln die ''Mitteldeutsche Verlagsanstalt G.m.b.H.'' gegründet, die sich fortan in der Bismarckstraße einrichtete. Es ist anzunehmen, dass das neue Unternehmen wenigstens einen Teil der Konkursmasse der Vorgängerfirma übernahm, da auch die Marke ''ERIKA'' weiterhin für Ansichtskarten genutzt wurde. Außerdem sind aus dieser Zeit Romanhefte und illustrierte Familienblätter belegt, was darauf schließen lässt, dass auch der Buchdruck zu den vom Vorgänger übernommenen Technologien zählte. Abgerundet wurde das Portfolio der Druckerei damals durch Werbemittel, Faltschachteln und Plakate, woran sich auch eine stärkere Ausrichtung auf Verbrauchsmaterialien als bei der Vorgängerfirma erkennen lässt.
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===Mitteldeutsche Kunstanstalt und Verlagshaus Freya===
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Nachdem Mügeln 1920 zusammen mit den Gemeinden Gommern und Heidenau zur Industriegemeinde [[Heidenau]] vereinigt worden war, entstanden aus der Verlagsanstalt zwei Unternehmen. So gründete man in Heidenau-Nord, wie man den Ortsteil Mügeln noch eine Zeit lang nannte, im Juni 1923 zum einen die ''Mitteldeutsche Kunstanstalt A.G.'', die weiterhin die Postkarten und Werbemittel produzierte, und zum anderen firmierte hier im selben Jahr die ''Verlagshaus „Freya“ G.m.b.H.'', die die Romanhefte und Familienblätter weiterführte und der für kurze Zeit die ebenfalls in der Bismarckstraße ansässige ''Verlagsbuchhandlung Hans Seidl'' angeschlossen war. Den Firmennamen ''Freya'' hatte man übrigens einer seinerzeit recht bekannten Romanheftreihe entlehnt, die zwischen 1901 und etwa Mitte 1923 von der ''Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung Richard Hermann Dietrich'' in Dresden herausgegeben worden war und die man nun übernommen hatte und fortführte. Als Heidenau 1924 das Stadtrecht verliehen wurde, war in der Bismarckstraße auch Offsetdruck möglich, der in der Folgezeit von beiden Unternehmen genutzt wurde.
Um ihr breites Portfolio anzuzeigen, trat die Kunstanstalt etwa ab Mitte der 1920er Jahre offiziell als ''Mitteldeutsche Kunstanstalt A.G., Heidenau, Buch- und Steindruckerei, Offset-Druckerei, Lithographie'' auf. In der Folgezeit produzierte man hier Luxuspapier, Post- und Glückwunschkarten, Bücher, Zeitschriften, Bilderbücher, Plakate, Etiketten und Formulare. Ende der 1920er Jahre erweiterte man die bis dahin nur für Postkarten genutzte Marke ''ERIKA'' um Adventskalender und in den 1930er Jahren entwickelte sich die Druckerei zum Marktführer im Bereich der Fertigung von Zigarettenpackungen.
Um ihr breites Portfolio anzuzeigen, trat die Kunstanstalt etwa ab Mitte der 1920er Jahre offiziell als ''Mitteldeutsche Kunstanstalt A.G., Heidenau, Buch- und Steindruckerei, Offset-Druckerei, Lithographie'' auf. In der Folgezeit produzierte man hier Luxuspapier, Post- und Glückwunschkarten, Bücher, Zeitschriften, Bilderbücher, Plakate, Etiketten und Formulare. Ende der 1920er Jahre erweiterte man die bis dahin nur für Postkarten genutzte Marke ''ERIKA'' um Adventskalender und in den 1930er Jahren entwickelte sich die Druckerei zum Marktführer im Bereich der Fertigung von Zigarettenpackungen.
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Die Rationierungen wirkten sich sicherlich auch auf die Aktivitäten der Kunstanstalt aus, denn aus den Kriegsjahren sind beispielsweise keine Adventskalender mehr belegt. Zudem produzierte man in der Bismarckstraße seit Kriegsbeginn mit verminderter Belegschaft, was auch daran zu erkennen ist, dass in diesen Jahren kaum neue Postkartenmotive entstanden und man sich mehrheitlich auf Reprints konzentrierte. Die Bombardierung Heidenaus am 8. Mai 1945, dem letzten Kriegstag, überstand die Druckerei weitgehend unbeschadet und nahm umgehend nach Kriegsende den Betrieb wieder auf, indem auf ausgelagerte Papierbestände zurückgegriffen wurde.
Die Rationierungen wirkten sich sicherlich auch auf die Aktivitäten der Kunstanstalt aus, denn aus den Kriegsjahren sind beispielsweise keine Adventskalender mehr belegt. Zudem produzierte man in der Bismarckstraße seit Kriegsbeginn mit verminderter Belegschaft, was auch daran zu erkennen ist, dass in diesen Jahren kaum neue Postkartenmotive entstanden und man sich mehrheitlich auf Reprints konzentrierte. Die Bombardierung Heidenaus am 8. Mai 1945, dem letzten Kriegstag, überstand die Druckerei weitgehend unbeschadet und nahm umgehend nach Kriegsende den Betrieb wieder auf, indem auf ausgelagerte Papierbestände zurückgegriffen wurde.
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1946 wurde das Unternehmen enteignet, firmierte nun unter der Bezeichnung ''Mitteldeutsche Kunstanstalt, Industrieverwaltung Zellstoff und Papier, Volkseigener Betrieb Sachsen'' und wurde der ''Industrieverwaltung 57, Karton- und Papierverarbeitung Dresden'' unterstellt. Zu den Produkten der Druckerei in der Ernst-Thälmann-Straße, wie die Bismarckstraße seither heißt, zählten damals Postkarten, Plakate, Broschüren und Adventskalender. Wenig später wurde die Kalenderproduktion zensurbedingt eingestellt und nach dem Willen der sowjetischen Besatzer die Produktion von Schulbüchern aufgenommen. 1949 übernahm die [[DDR]] den Druckereibetrieb, der fortan als ''VEB Mitteldeutsche Kunstanstalt, Graphischer Großbetrieb'' firmierte, meist jedoch unter der Bezeichnung ''Mitteldeutsche Kunstanstalt Heidenau'' auftrat. 1965 schließlich schloss man den Betrieb zusammen mit anderen Druckhäusern in Ostsachsen der ''[[Druckerei Völkerfreundschaft Dresden]]'' an, wodurch der Grundstein für das Kombinat ''[[Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden]]'' gelegt wurde. Da von nun an alle Betriebsteile unter der Kombinatsbezeichnung auftraten, ist eine Identifizierung des Druckortes dann nur noch über die in der DDR obligatorische Druckereinummer in den Druckvermerken oder Impressen möglich. Für die Druckerei in Heidenau lautete diese nach wie vor III/25/16. Seit den 1950er Jahren hatte man das Portfolio des Unternehmens ständig erweitert, bis es etwa seit den 1970er Jahren schließlich Werbedrucke, Packungen, Plakate, Glückwunschkarten, Bildpostkarten, Bücher und Zeitschriften umfasste.  
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===Mitteldeutsche Kunstanstalt und Völkerfreundschaft===
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1946 wurde das Unternehmen enteignet, firmierte nun unter der Bezeichnung ''Mitteldeutsche Kunstanstalt, Industrieverwaltung Zellstoff und Papier, Volkseigener Betrieb Sachsen'' und wurde der ''Industrieverwaltung 57, Karton- und Papierverarbeitung Dresden'' unterstellt. Zu den Produkten der Druckerei in der Ernst-Thälmann-Straße, wie die Bismarckstraße seither heißt, zählten damals Postkarten, Plakate, [[Broschüre]]n und Adventskalender. Wenig später wurde die Kalenderproduktion zensurbedingt eingestellt und nach dem Willen der sowjetischen Besatzer die Produktion von Schulbüchern aufgenommen. 1949 übernahm die [[DDR]] den Druckereibetrieb, der fortan als ''VEB Mitteldeutsche Kunstanstalt, Graphischer Großbetrieb'' firmierte, meist jedoch unter der Bezeichnung ''Mitteldeutsche Kunstanstalt Heidenau'' auftrat. 1965 schließlich schloss man den Betrieb zusammen mit anderen Druckhäusern in Ostsachsen der ''[[Druckerei Völkerfreundschaft Dresden]]'' an, wodurch der Grundstein für das Kombinat ''[[Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden]]'' gelegt wurde. Da von nun an alle Betriebsteile unter der Kombinatsbezeichnung auftraten, ist eine Identifizierung des Druckortes dann nur noch über die in der DDR obligatorische Druckereinummer in den Druckvermerken oder Impressen möglich. Für die Druckerei in Heidenau lautete diese nach wie vor III/25/16. Seit den 1950er Jahren hatte man das Portfolio des Unternehmens ständig erweitert, bis es etwa seit den 1970er Jahren schließlich Werbedrucke, Packungen, Plakate, Glückwunschkarten, Bildpostkarten, Bücher und Zeitschriften umfasste.  
   
   
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1990 wurde das Druckereikombinat ''Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden'' aufgelöst, indem die angeschlossenen Betriebe ausgegliedert und entweder privatisiert oder geschlossen wurden. In diesem Zusammenhang gründete man im Juni desselben Jahres in der Heidenauer Ernst-Thälmann-Straße die ''Mitteldeutsche Druckanstalt Heidenau GmbH'', die zunächst weitgehend an die Geschäftsbeziehungen ihres Vorgängerunternehmens anknüpfte. 1992 wurde der Betrieb verkauft und in der Folgezeit wurden hier unter anderem Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren, Geschäftsdrucksachen, Prospekte, Rechnungssätze, Visitenkarten, Etiketten, Telefon- und Branchenbücher sowie Kalender hergestellt. Nachdem die Geschäftsergebnisse des Unternehmens schon zunehmend durch den Unterhalt der großen Betriebsimmobilie belastet worden waren, führte das große Hochwasser vom August 2002 zu einem Betriebsausfall und beträchtlichen Schäden. Daher musste das Unternehmen im Januar 2003 Konkurs anmelden und wurde schließlich im März 2003 geschlossen.
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===Mitteldeutsche Druckanstalt===
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1990 wurde das Druckereikombinat ''Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden'' aufgelöst, indem die angeschlossenen Betriebe ausgegliedert und entweder privatisiert oder geschlossen wurden. In diesem Zusammenhang gründete man im Mai oder Juni desselben Jahres in der Heidenauer Ernst-Thälmann-Straße die ''Mitteldeutsche Druckanstalt Heidenau GmbH'', die zunächst weitgehend an die Geschäftsbeziehungen ihres Vorgängerunternehmens anknüpfte. 1992 wurde der Betrieb verkauft und in der Folgezeit wurden hier unter anderem Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren, Geschäftsdrucksachen, Prospekte, Rechnungssätze, Visitenkarten, Etiketten, Telefon- und Branchenbücher sowie Kalender hergestellt. Nachdem die Geschäftsergebnisse des Unternehmens schon zunehmend durch den Unterhalt der großen Betriebsimmobilie belastet worden waren, führte das große Hochwasser vom August 2002 zu einem Betriebsausfall und beträchtlichen Schäden. Daher musste das Unternehmen im Januar 2003 Konkurs anmelden und wurde schließlich im März 2003 geschlossen.
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===Nachnutzung===
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Das beräumte Gebäude erwarb 2006 die ''McD Kunsthaus Beteiligungsgesellschaft mbH'', die umgehend ein Umbaukonzept erstellte und 2007 bei der Gemeinde Heidenau Antrag auf Nutzungsänderung stellte. Im Jahre 2009 schließlich fanden die Sanierungsarbeiten statt und seither werden im denkmalgeschützten Bau Wohn- und Geschäftsräume vermietet.
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==Druck des ''Mosaik''==
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Bereits 1969 hatte man im ''[[Verlag Junge Welt]]'' versucht, vom [[Bogenoffsetdruck]] zum effektiveren Rollenoffsetdruck zu wechseln, und hatte Kontakt mit dem Druckereikombinat ''[[Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden]]'' aufgenommen. Hintergrund dieser Gespräche war damals schon die Steigerung der Auflage der Bilderzeitschrift zur Verbesserung der Gewinnsituation des Verlages. Da sich jedoch 24 Heftseiten nicht mit dem anderen Druckbogenformat vereinen ließen, scheiterten diese Bemühungen und das ''MOSAIK'' entstand weiterhin in der Leipziger Druckerei ''[[C. G. Röder]]''. Erst nachdem sich [[Johannes Hegenbarth]] mit dem Verlag überworfen hatte und sich das Ende der [[Digedags]] abzeichnete, bot sich Mitte 1974 eine neue Möglichkeit für einen Druckereiwechsel.
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[[Datei:Tb_1-76.jpg|links|thumb|[[Mosaik 1/76 - Das Geheimnis der Grotte|''Mosaik'' 1/1976]], das erste Heft aus Heidenau]]
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===Abrafaxe 1976-1990===
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Bereits im Frühjahr [[1975]] hatte der [[Druckvorstufe|Reproduktionsabteilung]] im Dresdner Stammbetrieb des Druckereikombinates mit dem [[Testheft Juli 76|Probedruck]] des [[Mosaik 1/76 - Das Geheimnis der Grotte|ersten Abrafaxe-Abenteuers]] bewiesen, dass die Kombination aus 16 Innenseiten und einem gesondert gefertigten vierseitigen Umschlag realisierbar war. Und nachdem Ende 1975 nun auch durch die FDJ-Führung entschieden worden war, dass trotz der kurz zuvor von [[Johannes Hegenbarth]] vorgebrachten Plagiatsvorwürfe an dem bereits am 1. Juli 1975 beschlossenen Start der Abrafaxe-Serie im Januar 1976 festzuhalten sei, erhielt der Heidenauer Betriebsteil des Kombinates ''Völkerfreundschaft'' vermutlich Anfang Januar 1976 den Auftrag, das erste Abrafaxe-Heft zu drucken. Der Betriebsteil in Heidenau war gewählt worden, weil er bereits über eine Rollenoffsetdruckmaschine verfügte, auf der schon seit 1972 die ''[[ABC-Zeitung]]'' entstand.
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Die Reproabteilung des Dresdner Stammbetriebs lieferte für den Druck der ''Mosaik''-Hefte monatlich fertige [[Druckfilm]]e und [[Andruckskala|Andruckskalen]]. Mit den Reprofilmen wurden in Heidenau die Trimetall[[druckplatte]]n [[Belichtung|belichtet]] und anschließend [[Entwicklung (Druck)|entwickelt]] sowie danach in die [[Druckmaschine]]n eingespannt. Hierbei nutzte man zwei verschiedene Druckmaschinen, denn die Heftinnenseiten entstanden im [[Rollenoffsetdruck]], wohingegen der Heftumschlag meist auf etwas festerem Papier im [[Bogenoffsetdruck]] gefertigt wurde. Der [[Druckbogen]] umfasste beim Rollenoffsetdruck alle 16 Innenseiten, für den Bogenoffsetdruck setzte sich der Druckbogen aus vier identischen [[Planobogen|Planobögen]] für den Heftumschlag zusammen. Beim [[Andruck]] der Druckmaschinen dienten die Andruckskalen als Farbvorlage. Sobald das Druckergebnis diesen Vorlagen entsprach, verwarf man die bis dahin gefertigte [[Makulatur]] und begann mit dem [[Fortdruck]]. Sofern es nötig wurde, unterbrach man den Drucklauf und tauschte verschlissene Druckplatten aus. Nach dem zeitnahen [[Zuschnitt]] der Umschlagbögen und dem [[Falzen]] beider Bestandteile der das [[Heft]] bildenden [[Lage]] wurde das Resultat [[Rückstichheftung|rückstich]][[Drahtheftung|drahtgeheftet]] und [[Randbeschnitt|beschnitten]]. Nachdem man einige Belegexemplare für die ''Mosaik''-Redaktion in Berlin zurückgelegt hatte, wurde das Gros der fertigen Hefte für den Versand an den Postzeitschriftenvertrieb verpackt.
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Das beräumte Gebäude erwarb 2006 die ''McD Kunsthaus Beteiligungsgesellschaft mbH'', die umgehend ein Umbaukonzept erstellte und 2007 bei der Gemeinde Heidenau Antrag auf Nutzungsänderung stellte. Im Jahre 2009 schließlich fanden die Sanierungsarbeiten statt und seither werden im denkmalgeschützten Bau Wohn- und Geschäftsräume vermietet.  
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Sobald man den Druck der deutschen Hefte abgeschlossen hatte, wurde analog für die [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Ungarn#Heftreihe Mozaik 1976-1990|ungarischen]] und zwischen 1984 und 1988 auch für die [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Indien#Heftreihe Mosaic|indischen Ausgaben]] verfahren. Allerdings wurden die fremdsprachigen Hefte von Heidenau aus direkt an den jeweiligen ausländischen Lizenzpartner versendet. Die letzten beiden Hefte, die noch innerhalb der Strukturen des Kombinates ''Völkerfreundschaft'' entstanden, waren das ''Mosaik'' [[Mosaik 5/90 - Keine Sicherheit|5/1990]] und die entsprechende ungarische Ausgabe.
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==Druck des Mosaik==
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===Abrafaxe 1990-1991===
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[[Datei:Tb_9-91.jpg|rechts|thumb|[[Mosaik 9/91 - In sicheren Händen|''Mosaik'' 9/1991]], das letzte Heft aus Heidenau]]
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Obwohl nach der Auflösung des Druckereikombinates Mitte 1990 die Standorte in Dresden und Heidenau zu verschiedenen Unternehmen gehörten, wurde deren Kooperation bei der Herstellung der ''Mosaik''-Hefte vorerst noch beibehalten. So lieferte jetzt die Reproabteilung des ''Dresdner Druck- und Verlagshauses'' im [[Dresdner Druck- und Verlagshaus, Betriebsteil Riesaer Straße|Betriebsteil Riesaer Straße]] die Druckfilme und Andruckskalen an die ''Mitteldeutsche Druckanstalt Heidenau''. Allerdings waren die [[Farbauszug|Farbauszüge]] nun für den Druck auf gut gestrichenem Glanzpapier ausgelegt.
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Bereits 1969 hatte man im ''[[Verlag Junge Welt]]'' versucht, vom Bogenoffsetdruck zum effektiveren Rollenoffsetdruck zu wechseln und Kontakt mit dem Druckereikombinat ''[[Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden]]'' aufgenommen. Hintergrund dieser Gespräche war damals schon die Steigerung der Auflage der Bilderzeitschrift zur Verbesserung der Gewinnsituation des Verlages. Da sich jedoch 24 Heftseiten nicht mit dem anderen Druckbogenformat vereinen ließen, scheiterten diese Bemühungen und das MOSAIK entstand weiterhin in der Leipziger Druckerei ''[[C. G. Röder]]''. Erst nachdem sich [[Johannes Hegenbarth]] mit dem Verlag überworfen hatte und sich das Ende der [[Digedags]] abzeichnete, bot sich Mitte 1974 eine neue Möglichkeit für einen Druckereiwechsel.
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Bis zu dieser Zeit waren die Comics auf saugfähigem mattem Papier hergestellt worden. Da dabei Druckfarbe nach innen wegschlug, hatte man im ''Mosaik''-Atelier seit jeher die Farbintensität der [[Kolorit]]e entsprechend angepasst. Beim Druck des Heftes [[Mosaik 5/90 - Keine Sicherheit|5/1990]], dessen Umschlag ja bereits auf Glanzpapier hergestellt worden war, hatte man in Berlin gelernt, dass die Farbintensität zurückgenommen werden musste, da ansonsten das Druckergebnis "quietschbunt" erscheint. So waren ab Juni 1990 alle Farbauszüge entsprechend ausgelegt. Der Druck der Hefte erfolgte in Heidenau weiterhin mit den alten Trimetalldruckplatten auf den zwei schon vorher genutzten Druckmaschinen. Neben der deutschen Ausgabe [[Mosaik 6/90 - Ein kühner Entschluss|6/1990]] wurde letztmals auch ein ungarisches Heft gedruckt, das auch zur letzten in Deutschland hergestellten [[Auslandsausgaben Abrafaxe|Auslandsausgabe]] wurde, da der ''Verlag Junge Welt'' danach entsprechende Exportaktivitäten einstellte.
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[[Datei:Test0176.jpg|links|thumb|das erste Heft aus Heidenau, der [[Testheft Juli 76|Probedruck]]]]
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Nach der Einführung der Marktwirtschaft in der DDR am 1. Juli 1990 versuchte man auch das ''Mosaik'' an den größer gewordenen Zeitschriftenmarkt anzupassen. So erhielt eine Teilauflage des Heftes [[Mosaik 8/90 - Verfolgung auf See|8/1990]] erstmals einen [[Umhefter]], der vermutlich auf einem gesonderten Druckbogen entstand, und für die Ausgabe [[Mosaik 10/90 - Panik in Kyoto|10/1990]] druckte man auf mattem Karton den ersten vierseitigen [[Beihefter]], der als Vorläufer der später dauerhaft eingeführten [[Redaktionelle Rubrik|redaktionellen]] [[Mittelteil]]e angesehen werden kann. Ab Januar 1991 wurde der Heftumfang auf 24 Seiten angehoben, wodurch die nun 20 Innenseiten höchst wahrscheinlich auf zwei Druckbögen verteilt gefertigt wurden. Für die Ausgabe [[Mosaik 1/91 - Sturz in neue Abenteuer|1/1991]] war außerdem noch weitere Druckarbeit zu leisten, weil dieses Heft mit dem [[China-Poster]] den ersten [[Einleger]] in der Geschichte des [[Mosaik ab 1976|''Mosaik'' mit den Abrafaxen]] enthielt. Eine weitere Besonderheit stellt die Ausgabe [[Mosaik 6/91 - Vom Winde verweht|6/1991]] dar, denn dieses Heft erhielt erstmals vier nicht [[Paginierung|paginierte]] Mittelseiten, die vermutlich zusammen mit einem Teil der Comic-Innenseiten auf einem zweiten Druckbogen entstanden.
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Wann genau die erneute Kontaktaufnahme erfolgte, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Auch ist unklar, ob diese Gespräche ausschließlich mit dem [[Druckerei Völkerfreundschaft Dresden|Dresdner Stammbetrieb des Kombinates]] erfolgten oder ob auch Vertreter des Betriebsteils in Heidenau, in dem ja schon seit 1972 die ''[[ABC-Zeitung]]'' entstand, hinzugezogen wurden. Sicher ist nur, dass zwischen dem Verlag und dem Druckereikombinat verschiedene Varianten des Heftumfanges diskutiert wurden. Vermutlich Ende 1974 einigte man sich schließlich auf 16 Heftseiten plus 4 Seiten Heftumschlag. Dabei sollten die 16 Heftseiten im Rollenoffset auf gewohntem Papier und der Heftumschlag weiterhin im Bogenoffsetdruck jedoch auf festerem Karton gedruckt werden. Auf Basis dieser Einigung wurde im Verlag in Berlin eine Vorlage für die [[FDJ]] erarbeitet, die Chefredakteur [[Wolfgang Altenburger|Altenburger]] und Verlagsleiter [[Hardy Sommerfeld|Sommerfeld]] am 9. Januar 1975 dem Sekretariat des Zentralrates der FDJ präsentierten. Darin wurde der festere Kartenumschlag als „Qualitätsausgleich für die Umfangsverringerung“ ausgelobt, weshalb auch der Heftpreis unverändert 0,60 M betragen sollte. Übrigens war neben dem Mosaik auch die Zeitschrift ''[[Bummi]]'' Gegenstand der Vorlage, für die eine Änderung zum Querformat und eine Anhebung der Seitenzahl von 12 auf 16 vorgeschlagen wurde, weshalb auch ''Bummi''-Chefredakteurin [[Ursula Werner-Böhnke|Ulla Werner-Böhnke]] zu diesem Termin anwesend war.
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Da die oberste FDJ-Führung der Vorlage in allen Punkten zustimmte, konnte in der Redaktion nun mit der Erarbeitung des ersten Abrafaxe-Abenteuers begonnen werden. So entstanden zunächst die Reinzeichnungen und danach in Zusammenarbeit mit der Druckerei die Kolorite. Schließlich wurde im April der Auftrag zur Fertigung der [[Testheft Juli 76|Probedrucke]] des ersten Abrafaxe-Heftes erteilt, die vermutlich bis zum 23. Mai [[1975]] in Heidenau fertiggestellt wurden. Zu dieser Zeit bestand allerdings noch Unklarheit darüber, wann die [[Abrafaxe]] die Digedags ablösen sollten. So wurde erneut eine Vorlage für die FDJ vorbereitet, die dem Sekretariat des Zentralrats der FDJ zum 1. Juli 1975 zur Entscheidung vorgelegt wurde. Nach einer umfangreichen Präsentation durch Hardy Sommefeld, Wolfgang Altenburger, [[Lothar Dräger]] und [[Irmtraut Winkler-Wittig]] und einer zunächst wenig entschlussfreudigen Diskussion von Seiten der FDJ-Führung führte [[Egon Krenz]] schließlich die Entscheidung herbei, indem er dem in der Vorlage gemachten Vorschlag zustimmte und so das Abrafaxe-Konzept bestätigte sowie den Beginn der [[Mosaik ab 1976|neuen Heftreihe]] auf den Januar 1976 festlegte. Jedoch drohte der Publikationsstart Ende 1975 wieder zu kippen, da Johannes Hegenbarth in der Zeitschrift ''[[Atze]]'' die Ankündigung der Abrafaxe gesehen hatte und umgehend mit Plagiatsvorwürfen an den Verlag herantrat. Also bereitete der Verlag eine dritte Vorlage für die FDJ vor, die Wolfgang Altenburger und der neue Verlagschef [[Horst Petras]] am 9. Dezember 1975 dem Sekretariat des Zentralrats der FDJ präsentierten. Darin wurde der Januar 1977 als alternativer Veröffentlichungsbeginn vorgeschlagen, jedoch bestätigte die FDJ-Führung den Januar 1976 als Start der neuen Serie. So ging nach dem Erscheinen von nur sechs [[Nachdruck von sechs Runkel-Heften|Runkel-Nachdrucken]], die als Überbrückung im Dresdner Stammbetrieb des Druckereikombinates entstanden, dann vermutlich Mitte Januar [[1976]] endlich das [[Mosaik 1/76 - Das Geheimnis der Grotte|erste reguläre Heft mit den Abrafaxen]] in Heidenau in Druck.
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Mitte 1991 kontaktierte der ''Verlag Junge Welt'' nachweislich die ''Verwaltungsgesellschaft Broschek Druck GmbH'' in Hamburg-Rahlstedt und die ''Fritz Busche Druckereigesellschaft mbH'' in Dortmund, um eine alternative Druckerei für das ''Mosaik'' zu finden, ließ jedoch die Abrafaxe-Comics weiterhin in Heidenau herstellen. Schließlich erteilte der inzwischen in Liquidation befindliche Verlag in der Berliner Mauerstraße am 6. September 1991 einen letzten Druckauftrag an die ''Mitteldeutsche Druckanstalt Heidenau'', der die Ausgabe [[Mosaik 9/91 - In sicheren Händen|9/1991]] betraf. Für dieses Heft wurde auch eine Beilage gedruckt, die die Abonnenten in ihre Hefte eingelegt bekommen sollten. Allerdings führten die Wirren des Verlagswechsels zur ''[[Verlagsunion Pabel - Moewig|Verlagsunion Erich Pabel - Arthur Moewig KG]]'' und schließlich zur ''[[PROCOM|PROCOM – Gesellschaft für Kommunikation und Marketing mbH]]'' dazu, dass nur wenige Abo-Hefte diesen Einleger auch enthielten.
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{{Recherche|Fellgerd}}
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Irgendwann zwischen Mitte September und Anfang Oktober 1991 besuchte [[Klaus D. Schleiter|Klaus Schleiter]] als Geschäftsführer des neuen Herausgebers ''PROCOM'' den Sitz des ''[[Dresdner Druck- und Verlagshaus]]es'' in der Dresdner Ostra-Allee, um unter anderem anzuzeigen, dass er nicht beabsichtige, Veränderungen an der Drucklegung vorzunehmen. Dennoch wurde zu diesem Termin entschieden, neben der Reproduktionsabteilung in der [[Dresdner Druck- und Verlagshaus, Betriebsteil Riesaer Straße|Riesaer Straße]] in Dresden nun auch die im gleichen Betriebsteil ansässige Druckerei des Dresdner Presseunternehmens für die Heftherstellung zu nutzen. So gingen das ''Mosaik'' und die Heidenauer Druckerei ab Oktober 1991 nach fast fünfzehn Jahren Zusammenarbeit schließlich wieder getrennte Wege.
==Literatur==
==Literatur==
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* [http://www.tpa-project.info/html/body_paul_suess.html Seite der online-Version des Sammlermagazins ''THE POSTCARD ALBUM''], auf der über die Geschichte der Heidenauer Druckerei informiert wird (englisch)
* [http://www.tpa-project.info/html/body_paul_suess.html Seite der online-Version des Sammlermagazins ''THE POSTCARD ALBUM''], auf der über die Geschichte der Heidenauer Druckerei informiert wird (englisch)
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* [http://www.maximaphilie.de/Philokartie/Glossar_AK_4_11.pdf#page=122 Seite 122 der Postkartensammler-Information ''Philokartie von A bis Z'' auf der Homepage der ''Arbeitsgemeinschaft Maximaphilie & Philokartie'' im ''Bund Deutscher Philatelisten e. V.''], auf der über Paul Süß informiert wird  
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* [https://web.archive.org/web/20161001205956/http://www.maximaphilie.de/Philokartie/Glossar_AK_4_11.pdf#page=122 Seite 122 der Postkartensammler-Information ''Philokartie von A bis Z'' auf der Homepage der ''Arbeitsgemeinschaft Maximaphilie & Philokartie'' im ''Bund Deutscher Philatelisten e. V.''], auf der über Paul Süß informiert wird (archiviert in der ''Wayback Machine'' des [https://archive.org/ ''Internet Archive''] am 1. Oktober 2016)
* [http://www.heidenau.de/Freizeit-Tourismus/Tourismus/Stadthaus/index.php?ModID=9&object=tx%7C2458.36&FID=2458.211.1&NavID=2458.14&La=1 Seite der Homepage der Stadt Heidenau], auf der Eckdaten zur Geschichte des Gebäudes der ''Mitteldeutschen Druckanstalt Heidenau'' geliefert werden
* [http://www.heidenau.de/Freizeit-Tourismus/Tourismus/Stadthaus/index.php?ModID=9&object=tx%7C2458.36&FID=2458.211.1&NavID=2458.14&La=1 Seite der Homepage der Stadt Heidenau], auf der Eckdaten zur Geschichte des Gebäudes der ''Mitteldeutschen Druckanstalt Heidenau'' geliefert werden
* [http://www.bildindex.de/document/obj20609222/ historische Aufnahme des Druckereigebäudes auf ''bildindex.de'']
* [http://www.bildindex.de/document/obj20609222/ historische Aufnahme des Druckereigebäudes auf ''bildindex.de'']

Aktuelle Version vom 23:28, 29. Jun. 2018

Logo des Kombinates

Im Betriebsteil Heidenau des Grafischen Großbetriebes Völkerfreundschaft Dresden, der auch als Mitteldeutsche Kunstanstalt Heidenau bekannt ist, produzierte man die Mosaik-Hefte 1/1976 bis 5/1990 und in seinem Nachfolgeunternehmen, der Mitteldeutschen Druckanstalt Heidenau, stellte man die Mosaik-Hefte 6/1990 bis 9/1991 her. Darüber hinaus entstanden in der Druckerei auch die für Ungarn sowie die für Indien bestimmten fremdsprachigen Ausgaben mit den Abrafaxen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Firmengeschichte

Im Jahre 1897 begannen in der Bismarckstraße in der damals noch eigenständigen Gemeinde Mügeln die Arbeiten zur Errichtung eines Fabrikgebäudes für die Komet Fahrradwerke AG. Der 1898 fertiggestellte mehrstöckige Bau bestand vermutlich schon damals aus zwei parallel zur Straße verlaufenden Haupttrakten mit zwei Verbindungsbauten, die zusammen sowohl einen kleineren geschlossenen als auch einen größeren nach Nordwesten geöffneten Innenhof bilden. Das Gebäude wurde jedoch nur etwa drei Jahre lang für die Zweiradfertigung genutzt, da das Unternehmen den vormaligen Sitz der Kirchner & Co. Fahrradwerke in Dresden übernahm. So konnte bereits 1901 ein erster Druckereibetrieb das Areal in der Bismarckstraße beziehen.

Druckereigebäude um 1905

[Bearbeiten] Paul Süß

Der Verleger Paul Süß hatte im August 1886 in Dresden die Fabrik Paul Süss - Druck-, Reliefdruck- und Luxuspapier gegründet, war mit ihr schon einige Male innerhalb der Stadt umgezogen und hatte Mitte der 1890er Jahre eine erste eigene Fabrik in der Blasewitzer Straße in Dresden bezogen. Im Januar 1897 hatte man die Firma in die Paul Süß A.G. für Luxuspapierfabrikation umgewandelt und noch im selben Jahr war das Unternehmen um eine lithografische Anstalt zur Reproduktion und eine Steindruckerei zur Vervielfältigung erweitert worden. Als das Unternehmen dann 1901 von Dresden nach Mügeln umzog, umfasste das Portfolio hauptsächlich Gratulations- und Postkarten „in allen Sprachen“ sowie Tisch-, Menü- und Goldschnittkarten, die sowohl ein- als auch mehrfarbig gestaltet wurden. Doch obwohl insbesondere die Lithografie-Postkarten der Marke ERIKA (benannt nach der Ehefrau oder der Tochter des Firmengründers) damals schon einige Beliebtheit erlangten, musste das deutlich auf Spezialitäten ausgerichtete Druckhaus 1916 Konkurs anmelden und schließen.

[Bearbeiten] Mitteldeutsche Verlagsanstalt

Im April 1917 wurde schließlich in Mügeln die Mitteldeutsche Verlagsanstalt G.m.b.H. gegründet, die sich fortan in der Bismarckstraße einrichtete. Es ist anzunehmen, dass das neue Unternehmen wenigstens einen Teil der Konkursmasse der Vorgängerfirma übernahm, da auch die Marke ERIKA weiterhin für Ansichtskarten genutzt wurde. Außerdem sind aus dieser Zeit Romanhefte und illustrierte Familienblätter belegt, was darauf schließen lässt, dass auch der Buchdruck zu den vom Vorgänger übernommenen Technologien zählte. Abgerundet wurde das Portfolio der Druckerei damals durch Werbemittel, Faltschachteln und Plakate, woran sich auch eine stärkere Ausrichtung auf Verbrauchsmaterialien als bei der Vorgängerfirma erkennen lässt.

[Bearbeiten] Mitteldeutsche Kunstanstalt und Verlagshaus Freya

Nachdem Mügeln 1920 zusammen mit den Gemeinden Gommern und Heidenau zur Industriegemeinde Heidenau vereinigt worden war, entstanden aus der Verlagsanstalt zwei Unternehmen. So gründete man in Heidenau-Nord, wie man den Ortsteil Mügeln noch eine Zeit lang nannte, im Juni 1923 zum einen die Mitteldeutsche Kunstanstalt A.G., die weiterhin die Postkarten und Werbemittel produzierte, und zum anderen firmierte hier im selben Jahr die Verlagshaus „Freya“ G.m.b.H., die die Romanhefte und Familienblätter weiterführte und der für kurze Zeit die ebenfalls in der Bismarckstraße ansässige Verlagsbuchhandlung Hans Seidl angeschlossen war. Den Firmennamen Freya hatte man übrigens einer seinerzeit recht bekannten Romanheftreihe entlehnt, die zwischen 1901 und etwa Mitte 1923 von der Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung Richard Hermann Dietrich in Dresden herausgegeben worden war und die man nun übernommen hatte und fortführte. Als Heidenau 1924 das Stadtrecht verliehen wurde, war in der Bismarckstraße auch Offsetdruck möglich, der in der Folgezeit von beiden Unternehmen genutzt wurde.

Um ihr breites Portfolio anzuzeigen, trat die Kunstanstalt etwa ab Mitte der 1920er Jahre offiziell als Mitteldeutsche Kunstanstalt A.G., Heidenau, Buch- und Steindruckerei, Offset-Druckerei, Lithographie auf. In der Folgezeit produzierte man hier Luxuspapier, Post- und Glückwunschkarten, Bücher, Zeitschriften, Bilderbücher, Plakate, Etiketten und Formulare. Ende der 1920er Jahre erweiterte man die bis dahin nur für Postkarten genutzte Marke ERIKA um Adventskalender und in den 1930er Jahren entwickelte sich die Druckerei zum Marktführer im Bereich der Fertigung von Zigarettenpackungen.

Die Verlagshaus Freya G.m.b.H. wandelte man etwa 1938 in die Verlagshaus Freya, Dr. Langer & Co. K.G. um, die noch bis 1943 nachweisbar ist und irgendwann danach wahrscheinlich aufgelöst wurde. Als Grund hierfür können sicherlich auch die in den Kriegsjahren limitierten Papierkontingente angesehen werden, die wohl ebenso dazu führten, dass das Romanheft Freya bereits 1939 letztmalig erschien.

Druckereigebäude im Mai 1995

Die Rationierungen wirkten sich sicherlich auch auf die Aktivitäten der Kunstanstalt aus, denn aus den Kriegsjahren sind beispielsweise keine Adventskalender mehr belegt. Zudem produzierte man in der Bismarckstraße seit Kriegsbeginn mit verminderter Belegschaft, was auch daran zu erkennen ist, dass in diesen Jahren kaum neue Postkartenmotive entstanden und man sich mehrheitlich auf Reprints konzentrierte. Die Bombardierung Heidenaus am 8. Mai 1945, dem letzten Kriegstag, überstand die Druckerei weitgehend unbeschadet und nahm umgehend nach Kriegsende den Betrieb wieder auf, indem auf ausgelagerte Papierbestände zurückgegriffen wurde.

[Bearbeiten] Mitteldeutsche Kunstanstalt und Völkerfreundschaft

1946 wurde das Unternehmen enteignet, firmierte nun unter der Bezeichnung Mitteldeutsche Kunstanstalt, Industrieverwaltung Zellstoff und Papier, Volkseigener Betrieb Sachsen und wurde der Industrieverwaltung 57, Karton- und Papierverarbeitung Dresden unterstellt. Zu den Produkten der Druckerei in der Ernst-Thälmann-Straße, wie die Bismarckstraße seither heißt, zählten damals Postkarten, Plakate, Broschüren und Adventskalender. Wenig später wurde die Kalenderproduktion zensurbedingt eingestellt und nach dem Willen der sowjetischen Besatzer die Produktion von Schulbüchern aufgenommen. 1949 übernahm die DDR den Druckereibetrieb, der fortan als VEB Mitteldeutsche Kunstanstalt, Graphischer Großbetrieb firmierte, meist jedoch unter der Bezeichnung Mitteldeutsche Kunstanstalt Heidenau auftrat. 1965 schließlich schloss man den Betrieb zusammen mit anderen Druckhäusern in Ostsachsen der Druckerei Völkerfreundschaft Dresden an, wodurch der Grundstein für das Kombinat Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden gelegt wurde. Da von nun an alle Betriebsteile unter der Kombinatsbezeichnung auftraten, ist eine Identifizierung des Druckortes dann nur noch über die in der DDR obligatorische Druckereinummer in den Druckvermerken oder Impressen möglich. Für die Druckerei in Heidenau lautete diese nach wie vor III/25/16. Seit den 1950er Jahren hatte man das Portfolio des Unternehmens ständig erweitert, bis es etwa seit den 1970er Jahren schließlich Werbedrucke, Packungen, Plakate, Glückwunschkarten, Bildpostkarten, Bücher und Zeitschriften umfasste.

[Bearbeiten] Mitteldeutsche Druckanstalt

1990 wurde das Druckereikombinat Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden aufgelöst, indem die angeschlossenen Betriebe ausgegliedert und entweder privatisiert oder geschlossen wurden. In diesem Zusammenhang gründete man im Mai oder Juni desselben Jahres in der Heidenauer Ernst-Thälmann-Straße die Mitteldeutsche Druckanstalt Heidenau GmbH, die zunächst weitgehend an die Geschäftsbeziehungen ihres Vorgängerunternehmens anknüpfte. 1992 wurde der Betrieb verkauft und in der Folgezeit wurden hier unter anderem Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren, Geschäftsdrucksachen, Prospekte, Rechnungssätze, Visitenkarten, Etiketten, Telefon- und Branchenbücher sowie Kalender hergestellt. Nachdem die Geschäftsergebnisse des Unternehmens schon zunehmend durch den Unterhalt der großen Betriebsimmobilie belastet worden waren, führte das große Hochwasser vom August 2002 zu einem Betriebsausfall und beträchtlichen Schäden. Daher musste das Unternehmen im Januar 2003 Konkurs anmelden und wurde schließlich im März 2003 geschlossen.

[Bearbeiten] Nachnutzung

Das beräumte Gebäude erwarb 2006 die McD Kunsthaus Beteiligungsgesellschaft mbH, die umgehend ein Umbaukonzept erstellte und 2007 bei der Gemeinde Heidenau Antrag auf Nutzungsänderung stellte. Im Jahre 2009 schließlich fanden die Sanierungsarbeiten statt und seither werden im denkmalgeschützten Bau Wohn- und Geschäftsräume vermietet.

[Bearbeiten] Druck des Mosaik

Bereits 1969 hatte man im Verlag Junge Welt versucht, vom Bogenoffsetdruck zum effektiveren Rollenoffsetdruck zu wechseln, und hatte Kontakt mit dem Druckereikombinat Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden aufgenommen. Hintergrund dieser Gespräche war damals schon die Steigerung der Auflage der Bilderzeitschrift zur Verbesserung der Gewinnsituation des Verlages. Da sich jedoch 24 Heftseiten nicht mit dem anderen Druckbogenformat vereinen ließen, scheiterten diese Bemühungen und das MOSAIK entstand weiterhin in der Leipziger Druckerei C. G. Röder. Erst nachdem sich Johannes Hegenbarth mit dem Verlag überworfen hatte und sich das Ende der Digedags abzeichnete, bot sich Mitte 1974 eine neue Möglichkeit für einen Druckereiwechsel.

Mosaik 1/1976, das erste Heft aus Heidenau

[Bearbeiten] Abrafaxe 1976-1990

Bereits im Frühjahr 1975 hatte der Reproduktionsabteilung im Dresdner Stammbetrieb des Druckereikombinates mit dem Probedruck des ersten Abrafaxe-Abenteuers bewiesen, dass die Kombination aus 16 Innenseiten und einem gesondert gefertigten vierseitigen Umschlag realisierbar war. Und nachdem Ende 1975 nun auch durch die FDJ-Führung entschieden worden war, dass trotz der kurz zuvor von Johannes Hegenbarth vorgebrachten Plagiatsvorwürfe an dem bereits am 1. Juli 1975 beschlossenen Start der Abrafaxe-Serie im Januar 1976 festzuhalten sei, erhielt der Heidenauer Betriebsteil des Kombinates Völkerfreundschaft vermutlich Anfang Januar 1976 den Auftrag, das erste Abrafaxe-Heft zu drucken. Der Betriebsteil in Heidenau war gewählt worden, weil er bereits über eine Rollenoffsetdruckmaschine verfügte, auf der schon seit 1972 die ABC-Zeitung entstand.

Die Reproabteilung des Dresdner Stammbetriebs lieferte für den Druck der Mosaik-Hefte monatlich fertige Druckfilme und Andruckskalen. Mit den Reprofilmen wurden in Heidenau die Trimetalldruckplatten belichtet und anschließend entwickelt sowie danach in die Druckmaschinen eingespannt. Hierbei nutzte man zwei verschiedene Druckmaschinen, denn die Heftinnenseiten entstanden im Rollenoffsetdruck, wohingegen der Heftumschlag meist auf etwas festerem Papier im Bogenoffsetdruck gefertigt wurde. Der Druckbogen umfasste beim Rollenoffsetdruck alle 16 Innenseiten, für den Bogenoffsetdruck setzte sich der Druckbogen aus vier identischen Planobögen für den Heftumschlag zusammen. Beim Andruck der Druckmaschinen dienten die Andruckskalen als Farbvorlage. Sobald das Druckergebnis diesen Vorlagen entsprach, verwarf man die bis dahin gefertigte Makulatur und begann mit dem Fortdruck. Sofern es nötig wurde, unterbrach man den Drucklauf und tauschte verschlissene Druckplatten aus. Nach dem zeitnahen Zuschnitt der Umschlagbögen und dem Falzen beider Bestandteile der das Heft bildenden Lage wurde das Resultat rückstichdrahtgeheftet und beschnitten. Nachdem man einige Belegexemplare für die Mosaik-Redaktion in Berlin zurückgelegt hatte, wurde das Gros der fertigen Hefte für den Versand an den Postzeitschriftenvertrieb verpackt.

Sobald man den Druck der deutschen Hefte abgeschlossen hatte, wurde analog für die ungarischen und zwischen 1984 und 1988 auch für die indischen Ausgaben verfahren. Allerdings wurden die fremdsprachigen Hefte von Heidenau aus direkt an den jeweiligen ausländischen Lizenzpartner versendet. Die letzten beiden Hefte, die noch innerhalb der Strukturen des Kombinates Völkerfreundschaft entstanden, waren das Mosaik 5/1990 und die entsprechende ungarische Ausgabe.

[Bearbeiten] Abrafaxe 1990-1991

Mosaik 9/1991, das letzte Heft aus Heidenau

Obwohl nach der Auflösung des Druckereikombinates Mitte 1990 die Standorte in Dresden und Heidenau zu verschiedenen Unternehmen gehörten, wurde deren Kooperation bei der Herstellung der Mosaik-Hefte vorerst noch beibehalten. So lieferte jetzt die Reproabteilung des Dresdner Druck- und Verlagshauses im Betriebsteil Riesaer Straße die Druckfilme und Andruckskalen an die Mitteldeutsche Druckanstalt Heidenau. Allerdings waren die Farbauszüge nun für den Druck auf gut gestrichenem Glanzpapier ausgelegt.

Bis zu dieser Zeit waren die Comics auf saugfähigem mattem Papier hergestellt worden. Da dabei Druckfarbe nach innen wegschlug, hatte man im Mosaik-Atelier seit jeher die Farbintensität der Kolorite entsprechend angepasst. Beim Druck des Heftes 5/1990, dessen Umschlag ja bereits auf Glanzpapier hergestellt worden war, hatte man in Berlin gelernt, dass die Farbintensität zurückgenommen werden musste, da ansonsten das Druckergebnis "quietschbunt" erscheint. So waren ab Juni 1990 alle Farbauszüge entsprechend ausgelegt. Der Druck der Hefte erfolgte in Heidenau weiterhin mit den alten Trimetalldruckplatten auf den zwei schon vorher genutzten Druckmaschinen. Neben der deutschen Ausgabe 6/1990 wurde letztmals auch ein ungarisches Heft gedruckt, das auch zur letzten in Deutschland hergestellten Auslandsausgabe wurde, da der Verlag Junge Welt danach entsprechende Exportaktivitäten einstellte.

Nach der Einführung der Marktwirtschaft in der DDR am 1. Juli 1990 versuchte man auch das Mosaik an den größer gewordenen Zeitschriftenmarkt anzupassen. So erhielt eine Teilauflage des Heftes 8/1990 erstmals einen Umhefter, der vermutlich auf einem gesonderten Druckbogen entstand, und für die Ausgabe 10/1990 druckte man auf mattem Karton den ersten vierseitigen Beihefter, der als Vorläufer der später dauerhaft eingeführten redaktionellen Mittelteile angesehen werden kann. Ab Januar 1991 wurde der Heftumfang auf 24 Seiten angehoben, wodurch die nun 20 Innenseiten höchst wahrscheinlich auf zwei Druckbögen verteilt gefertigt wurden. Für die Ausgabe 1/1991 war außerdem noch weitere Druckarbeit zu leisten, weil dieses Heft mit dem China-Poster den ersten Einleger in der Geschichte des Mosaik mit den Abrafaxen enthielt. Eine weitere Besonderheit stellt die Ausgabe 6/1991 dar, denn dieses Heft erhielt erstmals vier nicht paginierte Mittelseiten, die vermutlich zusammen mit einem Teil der Comic-Innenseiten auf einem zweiten Druckbogen entstanden.

Mitte 1991 kontaktierte der Verlag Junge Welt nachweislich die Verwaltungsgesellschaft Broschek Druck GmbH in Hamburg-Rahlstedt und die Fritz Busche Druckereigesellschaft mbH in Dortmund, um eine alternative Druckerei für das Mosaik zu finden, ließ jedoch die Abrafaxe-Comics weiterhin in Heidenau herstellen. Schließlich erteilte der inzwischen in Liquidation befindliche Verlag in der Berliner Mauerstraße am 6. September 1991 einen letzten Druckauftrag an die Mitteldeutsche Druckanstalt Heidenau, der die Ausgabe 9/1991 betraf. Für dieses Heft wurde auch eine Beilage gedruckt, die die Abonnenten in ihre Hefte eingelegt bekommen sollten. Allerdings führten die Wirren des Verlagswechsels zur Verlagsunion Erich Pabel - Arthur Moewig KG und schließlich zur PROCOM – Gesellschaft für Kommunikation und Marketing mbH dazu, dass nur wenige Abo-Hefte diesen Einleger auch enthielten.

Irgendwann zwischen Mitte September und Anfang Oktober 1991 besuchte Klaus Schleiter als Geschäftsführer des neuen Herausgebers PROCOM den Sitz des Dresdner Druck- und Verlagshauses in der Dresdner Ostra-Allee, um unter anderem anzuzeigen, dass er nicht beabsichtige, Veränderungen an der Drucklegung vorzunehmen. Dennoch wurde zu diesem Termin entschieden, neben der Reproduktionsabteilung in der Riesaer Straße in Dresden nun auch die im gleichen Betriebsteil ansässige Druckerei des Dresdner Presseunternehmens für die Heftherstellung zu nutzen. So gingen das Mosaik und die Heidenauer Druckerei ab Oktober 1991 nach fast fünfzehn Jahren Zusammenarbeit schließlich wieder getrennte Wege.

[Bearbeiten] Literatur

  • Holldorf, Ulrich: „Erika"-Adventskalender aus Heidenau - ein Sammler berichtet, in Peschel, Tina (Herausgeber): Adventskalender - Geschichte und Geschichten aus 100 Jahren, Verlag der Kunst Dresden, Husum 2009, S. 151ff
  • Luers, Helmfried: Artikel über die „ERIKA“-Unternehmen in The Postcard Album #24, privat
  • Luers, Helmfried: Artikel über das Unternehmen „Paul Süß“ in The Postcard Album #28, privat

[Bearbeiten] Interne Links

[Bearbeiten] Externe Links