Mosaik von Hannes Hegen 112 - Die Prinzen von Makkaronien
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Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | März 1966 |
Nachdruck in | Abenteuer am Bosporus Reprintmappe X, TaschenMosaik 29 | |
Umfang | 24 Seiten | |
Panel | 58 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.112 | |
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | |
Hauptserie: Runkel-Serie | ||
Kapitel: Im Byzantinischen Reich | ||
Heft davor | Der Schönheitswettbewerb | |
Heft danach | Das Wagenrennen |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Nach wochenlangem Marsch trifft der Zug des Gesandten Aktivos Diplomates in Konstantinopel ein – mit der gesuchten Braut Suleika in einer Sänfte, den Teufelsbrüdern als Teil der Wachmannschaft sowie den in Ketten gelegten Ritter Runkel, Janos Koloda und den Digedags. Der erbarmungswürdige Zustand der Gefangenen erweckt das Mitleid der vielen vor dem Goldenen Tor auf Einlass wartenden Händler und Bauern und so bieten sie ihnen Wasser und Früchte an. Aktivos Diplomates sind solche menschlichen Regungen fremd, er befiehlt, dass sich nur die Wachen erfrischen und reinigen dürfen. Das tun die Teufelsbrüder denn auch ausgiebig. Schließlich spielen sie – um die Digedags, Runkel und Janos noch zusätzlich zu ärgern – mit den geschenkten Melonen Fußball. Runkel gerät darob völlig außer sich, packt einen Stein und schleudert ihn auf die Peiniger. Er hat jedoch nicht bedacht, dass seine Kette an eben diesen Stein geschmiedet ist, und fliegt dem Geschoss in hohem Bogen hinterher. Sein zwangsläufiger Sturz bringt die Piraten selbstverständlich zum Lachen, allerdings nur kurze Zeit, denn die Bauern und Händler haben mitbekommen, wie übel mit ihren Geschenken umgegangen wurde, und so beziehen die Teufelsbrüder mal wieder Prügel. Unterdessen befreit der hilfsbereite Schmiedegeselle Ambossos die Digedags von ihren Ketten. Die anderen zu befreien, schafft er nicht mehr, denn inzwischen hat die Torwache der Prügelei ein Ende bereitet.
- Zerknirscht müssen die Teufelsbrüder das Entkommen der Digedags melden und Aktivos Diplomates befiehlt genaueste Kontrollen am Tor, um sie daran zu hindern, die Stadt zu betreten. Die Digedags besinnen sich auf den alten Trick des Odysseus, von dem ihnen noch Homer persönlich erzählt hat, hängen sich unter das Bauchfell zweier kräftiger Hammel und gelangen so doch noch in die Stadt. Der Schäfer rät ihnen, sich zu verkleiden, und auf einem der großen Märkte finden sie die passenden Utensilien: zwei Vasen, die – umgedreht und mit Federn geschmückt – als Helme dienen, zwei Perücken und künstliche Bärte und zwei Pagengewänder aus dem Nachlass Kaiser Balduins. Außerdem erhalten sie noch zwei prächtige junge Kamele und verwandeln sich flugs in die "Prinzen von Makkaronien" - die Befreiung ihrer Freunde kann in Angriff genommen werden.
- Die Prinzentitel machen wie erhofft gewaltigen Eindruck auf die Palastwachen und so gelangen die frischgebackenen Prinzen ohne Schwierigkeiten in den Palastbezirk und zum Oberhofvorhangzieher – dem Zeremonienmeister der byzantinischen Kaiser. Der kennt zwar weder ein Land Makkaronien noch die benachbarten Länder Nudelonien und Brühistan, hört aber erfreut ihr vorgebliches Anliegen: die Vermittlung der reizenden Prinzessin Selleria als Braut an Kaiser Andronikos. So geleitet er die beiden sofort zum Kronrat, der in einer prächtigen Basilika tagt. – Der Oberhofvorhangzieher gehört nämlich zu den Grünen, einer der beiden mächtigen Parteiungen Konstantinopels, und hofft, Selleria könne die Kandidatin der Blauen – Suleika – ausstechen. Der Kanzler ist ebenfalls ein Grüner, hat aber schon eine andere Kandidatin im Auge – Irene von Thessalonien.
- Inzwischen versucht Aktivos Diplomates, in den Saal zu gelangen, um von seiner erfüllten Mission zu berichten und Suleika vorzustellen, wird aber im Auftrag des Kanzlers daran gehindert. Der Leser erfährt bei dieser Gelegenheit weitere Hintergründe: Aktivos Diplomates gehört zu den Blauen. Diese handeln im Auftrage der Genuesen, die durch eine Verbindung des Kaisers mit einem einfachen Mädchen aus dem Volke erreichen wollen, dass er finanziell von ihnen abhängig bleibt, während die hinter den Grünen stehenden Venezianer eben diese Abhängigkeit durchbrechen wollen, indem sie den Kaiser reich verheiraten.
- Aber der sorgfältig ausgeklügelte Plan des Kanzlers scheitert: Die gierigen Teufelsbrüder fallen über die Diener her, die den Kronrat mit allerlei Köstlichkeiten versorgen, entfesseln so eine Schlägerei mit den Warägern, so dass Aktivos Diplomates mit der widerstrebenden Suleika doch noch in den Sitzungssaal gelangt. Geblendet von der Schönheit der Prinzessin stimmt der Kronrat ab: Sie soll den Kaiser heiraten!
- Die verzweifelte Suleika weint, doch die Digedags sind fest entschlossen, diese Hochzeit doch noch zu verhindern.
[Bearbeiten] Figuren
- Digedags: Dig und Dag
- Begleiter: Ritter Runkel, Suleika, Janos Koloda
- Teufelsbrüder: Bogumil, Krakenzahn, Tigerhai, Achmed, Enterhaken-Ali
- Byzantinisches Militär: Eskorte des Aktivos Diplomates, Stadtwache von Konstantinopel, Warägergarde und Offizier der Wache
- Byzantinische Beamte: Aktivos Diplomates, drei Lakaien, Oberhofvorhangzieher, Kanzler, Speiseservierer, sowie der Kronrat von Byzanz, darunter:
- Grüne Höflinge: Wichtigster grüner Höfling, Stooges, Schrägauge, Rauschebart, Tonsur, Lockenwickler, Feister, Braunbart, Unterbiss
- Blaue Höflinge: Gabelbart, Vokuhila, Rotschopf, Kurvenbart, Graubart, Weißlocke, Leiter der blauen Rennleitung
- Einfache Byzantiner: Schmiedegeselle Ambossos und die Händler vor dem Goldenen Tor, Schäfer, Trödler, Kamelhändler, Teppichhändler, sowie viele Bewohner von Konstantinopel
- Erwähnt: Odysseus, Polyphem, Homer, König Supponius der Zweiundzwanzigste, Prinzessin Selleria, Normannen, Irene von Thessalonien
- Tiere: Türkenschreck, Suleikas edler Renner, Janos Kolodas Pferd und andere Pferde, zwei junge Kamele und weitere Kamele, Hammelherde, Hunde, Katze, Esel
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Erwähnte Orte: Hölle, Makkaronien, Byzanz, Spaghettiberge, Nudelonien, Brühistan, Nockerlhausen, Kloßburg
- Vor dem Goldenen Tor von Konstantinopel wird u.a. eine reizende, dunkelhäutige, halbentblößte Sklavin angeboten. Der blonde Tourist daneben riskierte offenbar einen Blick zuviel, wie man dem drohenden Zeigefinger seiner kopftuchtragenden Gattin entnehmen kann.
- Der Essensmissbrauch der Teufelsbrüder auf S. 5 ist ein prominentes Thema im Fanzine Mosa-icke 11.
- Der Waffenhändler auf S. 12 bietet neben schartigen Dolchen und Schwertern auch einen Korkenzieher an.
- Das fiktive Königreich Makkaronien liegt den Digedags (alias den Prinzen von Makkaronien) zufolge jenseits der Spaghettiberge zwischen Nudelonien und Brühistan. Man komme auch über Nockerlhausen und Kloßburg dahin. Letzteres erinnert an das spätere Herzogtum Kloßberg in der Knödel-Fanny-Serie.
- Bogumil sagt, dass Putenbraten sein Leibgericht sei. Da die Pute aber in Amerika beheimatet ist, kann er dieses Geflügel gar nicht kennen.
- Auf dem Brunnen (Seite 2/3) ist ein Pudel zu sehen.
- Einer der Teufelsbrüder wirkt im zweiten Panel auf Seite 8 etwas verdreht: Sein Kopf sitzt falsch herum auf seinem Rumpf. Eine Seite zuvor trägt er eine Kette mit einem runden Anhänger um den Hals, die nun auf seine Brust nur noch von hinten zu sehen ist.
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger
- Figurinen: Edith Hegenbarth
- Zeichnungen: Horst Boche, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Joachim Arfert, Brigitte Lehmann, Heidi Lehmann
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Damit die Druckvorlagen für den späteren Druck des Sammelbandes Abenteuer am Bosporus nicht verändert werden mussten, laufen die Seitenzahlen in diesem Heft nicht von 1-24, sondern von 49-72.
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde auf holzfreiem Papier gedruckt, zeigt jedoch auf der Rückseite ein Österreich-Impressum. Außerdem fehlt diesen Heften der Hannes-Hegen-Schriftzug auf der Titelseite (Bild 1). Diese Hefte waren nachweislich für den Export nach Österreich bestimmt, wurden aber wahrscheinlich zum Teil auch an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Von diesem Heft erschien im April 1966 eine finnische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier.
- Im April 1966 erschien für einen zweiten Vertriebsweg noch eine weitere finnische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier mit einem anderen Impressum.
Bild 1: Exportheft für Österreich |