Johanna
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Version vom 20:45, 22. Jan. 2009
Johanna (eine geborene von Hirschenthal) ist die Hauptbegleiterin der Abrafaxe in der Stein-der-Weisen-Serie und wurde von Jens Fischer gestaltet.
Inhaltsverzeichnis |
Johannas Herkunft
Johanna, soviel scheint festzustehen, ist die einzige überlebende Tochter des Grafen Hirschenthal.
Um Johannas Familiengeschichte ranken sich unterschiedliche Legenden. Von einer weiß ein alter Trinker im Tanzenden Eber zu berichten: Demnach starb Johannas gesamte Familie kurz nach ihrer Geburt am Antoniusfeuer. Von einer Magd wurde Johanna daraufhin zu ihrem einzigen Verwandten gebracht, ihrem Onkel, dem Grafen Arnulf von Wolfenstein. Dieser machtbesessene Mensch hatte es aber nur auf ihr Erbe abgesehen. Er ließ sie deswegen von dem Trinker, der diese Version über Johannas Familiengeschichte zum Besten gibt, in einen nahen Wald bringen, damit er sie dort umbrächte. Jedoch peinigten diesen Skrupel, das wehrlose Kind einfach zu ermorden. Nach ein, zwei (oder mehr) stärkenden und stimulierenden Schlucken aus seinem Flachmann erschien ihm ein heiliger Hirsch (das Wappentier ihrer Familie). Er folgte dem Tier, welches ihm den Weg zum Kloster St. Marien wies. Dort legte er Johanna an der Pforte ab.
Eine andere Geschichte erzählt der Köhler im finsteren Wald. Dieser weiß zu berichten, dass Graf Arnulf von Wolfenstein einst um die Hand Emmas, Johannas liebreizender Schwester, anhielt, von dieser jedoch abgewiesen wurde, da sie bereits mit Fennrich von Rabenhorst verlobt war. Daraufhin verwandelte sich Arnulf in einen Werwolf und meuchelte die ganze Familie Hirschenthal, ausgenommen der kleinen Johanna. Die Magd, die das Mädchen am nächsten Morgen fand, übergab es nichtsahnend dem einzigen noch lebenden Verwandten, eben Graf Arnulf. Als sich dieser erneut in einen Werwolf verwandeln wollte, um Johanna den Garaus zu machen, erschien der heilige Hirsch, rettete das Kind und trug es davon. Das Land der Hirschenthals fiel an Graf Wolfenstein, der seitdem der reichste und mächtigste Mann der Gegend sei.
Johannas Reise mit den Abrafaxen
Kloster St. Marien
Das aufgeweckte Mädchen arbeitet im Kloster als Magd und muss sich die Schikanen von Schwester Adelheid gefallen lassen, denen sie jedoch mit Schlagfertigkeit und Witz begegnet, sehr zum Ärger der intriganten Nonne. Befreundet ist Johanna mit dem Fischer Konrad und gemeinsam beobachten sie an einem Tag im Oktober seltsame Himmelserscheinungen über dem Kloster. Als drei kleine Männer in Schwester Mechthilds Kammer auf mysteriöse Weise erscheinen, ist der Teufel im Kloster los. Die Nonnen meinen, das Ende der Tage sei da, nur Johanna wagt es, der Mutter Oberin, die sich in besagter Kammer aufhält, zu Hilfe zu eilen. Dort macht sie die Bekanntschaft der Abrafaxe, die durch ein Zeittor hierher gelangten. Anfangs hält Johanna die drei für Dämonen des Teufels, dann jedoch für Soldaten aus Merseburg. Als die drei jedoch behaupten, sie wären Gründungsmitglieder des Templerordens, ist Johanna sicher, dass sie Späßvögel sein müssen.
Als die gesundheitlichen Probleme der Mutter Oberin zunehmend akuter werden und auch Califax' Vorrat an Rosmarinextrakt dahin schwindet, erklärt sich Johanna sogleich bereit, die Abrafaxe zu einem gewissen Doctor Porcellus zu begleiten, von dem man sich erhofft, er könne im Besitz ausreichender Mengen Rosmarin sein, um genügend Extrakt zur Heilung der Mutter Oberin herstellen zu können. Nicht nur für die Abrafaxe ist diese Reise ein willkommener Anlass, sich aus dem Kloster zu verdünnisieren. Auch Johanna zieht es in die große, weite Welt. Zum Abschied erhält sie von Schwester Mechthild ein kleines Säckchen mit der Maßgabe, dieses erst zu öffnen, wenn sich Johanna in Not befände. Dieses Säckchen, so erklärt Mechthild, habe in dem Tuch gelegen, in welches Johanna gewickelt war, als man sie auf der Schwelle des Klosters fand.
Einsiedel
So begibt sich denn also Johanna als Begleiterin der Abrafaxe zum Haus des Doctor Porcellus, wo es Califax tatsächlich gelingt, aus vorhandenem Rosmarin seinen berühmten Extrakt herzustellen. Unterdessen erfährt Johanna vom Stein der Weisen, einer Medizin, die alle Krankheiten heilen könne - wie gemacht für die Leiden der Mutter Oberin. Auf dem Rückweg ins Kloster übernachten die Abrafaxe und Johanna im Gasthaus Zum tanzenden Eber. Dort treffen sie auf die drei Söldner aus Merseburg, die schon längst im Kloster erwartet werden. Kurzerhand wird ihnen der Rosmarinextrakt für die Mutter Oberin übergeben. Damit besteht für die Abrafaxe kein zwingender Grund zur Rückkehr mehr. Johanna, beseelt vom Wunsch nach Entdeckung des Steines der Weisen, überredet die Abrafaxe, einen gewissen Magister Claudius aufzusuchen, den Doctor Porcellus einst in Halberstadt kennenlernte. Dieser wisse um die Geheimnisse um den Stein der Weisen. Also macht man sich auf den Weg. Bereits nach kurzer Zeit werden die Gefährten von einem Keiler im Wolfensteiner Wald getrennt. Califax und Abrax reisen auf dessen Rücken im Eiltempo voraus, während Johanna und Brabax zu Fuß folgen.Halberstadt
Mit gehöriger Verspätung treffen die beiden, sehr zu Johannas Entzücken, genau am Markttag in Halberstadt ein - und kommen gerade rechtzeitig, Abrax und Califax am Pranger vorzufinden. Während eines Tumultes versuchen Brabax und Johanna sogleich, ihre beiden Gefährten zu befreien. Jedoch ist es der Aufmerksamkeit eines anwesenden Schmiedes zu verdanken, dass sich kurz darauf nun alle vier Gefährten im Kerker wiederfinden. Dort erfahren sie vom Obermetzger, dass sich Magister Claudius schon seit einiger Zeit in Magdeburg aufhält. Als die Delinquenten Abrax, Brabax, Califax und Johanna am nächsten Tag wieder am Pranger stehen, um vom aufgebrachten Volke mit faulem Obst beworfen zu werden, treffen Fennrich von Rabenhorst und Arnulf von Wolfenstein in Halberstadt ein. Letzterer besticht sogleich den Prangerwächter, ihm Johanna zu verkaufen. Natürlich führt der Wolfensteiner nichts Gutes im Schilde. Noch immer will er sich Johannas entledigen, um sich das Erbe derer von Hischenthal zu sichern. Letzteres möchte auch Fennrich, allerdings nicht durch Johannas Tod, sondern durch eine Heirat mit dieser. Es kommt also zum Zweikampf zwischen Fennrich und Arnulf, in dessen Verlauf die Abrafaxe und Johanna die Flucht ergreifen können. Vor den Toren der Stadt finden sie schließlich noch ein herrenloses Pferd, auf dessen Rücken sie sich nun auf den Weg nach Magdeburg machen.Um sich den Verfolgern zu entziehen, wählen sie einen Weg abseits der Straße durch einen finsteren Wald. Dort stürzt Johanna in eine Fallgrube, kann sich jedoch gerade noch an einigen Wurzeln festhalten. Veit, der Sohn eines Köhlers, kommt den Abrafaxen bei der Rettung Johannas zu Hilfe. Man begleitet ihn zu seinem Vater, der krank darnieder liegt, während sein Meiler abzubrennen droht. Während Abrax, Brabax und Veit die Holzkohle retten, kümmern sich Johanna und Califax um den kranken Köhler, der bald wieder auf die Beine kommt. Von ihm hört Johanna kurz darauf die Legende um die Familie Hirschenthal, ohne jedoch zu ahnen, dass es ihre eigene Familiengeschichte ist.
Nachdem die Kohle zwei Tage später fertig ist, beschließen die Abrafaxe und Johanna, den Köhler und seine beiden Söhne, Veit und Tilmann, nach Magdeburg zu begleiten.
Magdeburg
Als die Reisegesellschafft das Stadttor von Magdeburg erreicht, begegnet sie dem Wolfensteiner, der in einer dringenden Angelegenheit zurück nach Einsiedel muss. Johanna kann sich gerade noch unter einigen Säcken Holzkohle verstecken, als der Wolfensteiner Tilmann wiedererkennt und auf den Wagen zukommt. Natürlich leugnet Tilmann, Johanna gesehen zu haben. Graf Arnulf verspricht ihm daraufhin eine hohe Belohnung, wenn er Johanna finden und bei ihm abliefern würde. Dann reitet der Graf weiter.
Nachdem man das Stadttor passiert hat, gehen die Köhler ihrer Wege, während sich die Abrafaxe und Johanna aufteilen, um nach dem Magister Claudius zu suchen. Johanna begleitet Abrax, und schon bald erfahren sie von zwei Magdeburger Kindern, dass sich der bekannte Alchimist zur Zeit im Rathaus befinde. Dort treffen sie auf Brabax und werden Zeugen, wie Califax von der Magdeburger Stadtwache wegen Zechprellerei abgeführt wird. Am Nachmittag wohnt man gemeinsam der Gerichtsverhandlung bei, bei der Califax zum Aufenthalt im Schuldturm verurteilt wird. Auch den Magister Claudius findet man, doch gibt dieser nach einigem Hin und Her zu, das Geheimnis um den Stein der Weisen nicht zu kennen, denn Albertus Magnus habe es ihm seinerzeit nicht verraten wollen. Johanna ist verzweifelt. Zu allem Unglück läuft ihr nun auch noch Fennrich über den Weg und will sich ihrer bemächtigen. Zum Glück gelingt ihr sogleich die Flucht. Johanna findet Schutz im Eselskarren des Bänkelsängers, den sie schon vor Halberstadt kennengelernt hat. Als nach einiger Zeit auch die Abrafaxe dazu stoßen, können Johanna und ihre drei Freunde unerkannt aus Magdeburg fliehen. Höchste Zeit, denn Johanna hat einen neuen Gegner: Thilo Weßken, der Schultheiß von Magdeburg, wurde von seinem alten Freund Fennrich in den Plan eingeweiht, sich das Erbe der Hirschenthals zu ergaunern. Weßken unterstützt Fennrich finanziell und erhofft sich im Gegenzug einen Anteil am Erbe.
Waldenfeld
Nachdem man glücklich den Häschern des Schultheiß' entkommen ist, macht sich die Reisegesellschaft auf den langen Weg nach Regensburg, um dort von Albertus Magnus das Geheimnis um den Stein der Weisen zu erfahren. Nach vielen Wochen erreichen Johanna und ihre Begleiter ein kleines Dorf namens Waldenfeld. Die Bewohner dieses Ortes sind zutiefst betrübt, wurden sie doch von ihrem Freiherrn betrogen: Erst mussten sie für ihn einen Graben für seine Burg buddeln, und dann sorgte der schurkige Freiherr auch noch dafür, dass die Bauern ihres Mühlbaches verlustig gingen, da dieser nun in den Burggraben umgeleitet wurde und seitdem die neu gebaute Mühle des Freiherrn antreibt. Die Waldenfelder sind nun gezwungen, ihr Korn in der neuen Mühle mahlen zu lassen. Erst durch einen kühnen Plan von Brabax gelingt es nach allerlei Gefahren, den Bauern zu ihrem Recht zu verhelfen. Johanna kommt bei diesem Plan eine Schlüsselrolle zu: Tief in der Nacht steigt sie nackig in den eiskalten Mühlteich und jagt als vermeintlicher Wassergeist dem Wächter Gerhard und seinen beiden Kollegen, die vom Freiherrn zur Bewachung der Mühle abgestellt wurden, einen solchen Schrecken ein, dass sich diese schleunigst von dannen machen, woraufhin die Waldenfelder ihre eigenen Kornsäcke aus der Mühle "stehlen" können. Brabax' Plan, den Burggraben derart aufweichen zu lassen, dass der Damm bricht und die Mühle fortspült, verzögert sich unglücklicherweise ein wenig. Zu allem Überfluss wird er auch noch vom Kaplan von Waldenfeld, einem Spießgesellen des Freiherrn, gefangen.Johanna ist ihr Bad im kalten Mühlteich nicht gut bekommen. Schon am nächsten Tag plagt sie eine heftige Erkältung. Im Fieberwahn sieht sie merkwürdigerweise die Dinge genau so voraus, wie sie sich entwickeln werden: die Flut, die alles hinwegspült, den einstürzenden Turm und auch die glückliche Rettung von Brabax. Diese Visionen bewirken, dass die Waldenfelder am Ende Johanna statt Brabax feiern, sehr zu dessen Ärger, da sein Plan, der am Ende doch noch aufgegangen ist, nicht die gebührende Würdigung findet.
Bemerkungen
- Nach Floribert von Wackerstein ist Johanna erst das zweite Kind, das in einem Mosaikabenteuer eine Hauptrolle spielt.
- Im Newsletter 14 wurden Figurenstudien für Johanna veröffentlicht (Bild rechts).
- Die Geschichte von Johannas drohender Ermordung und schließlicher Rettung durch den Jäger erinnert an das Märchen von Schneewittchen.
Johanna tritt in folgenden Mosaikheften auf
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