Spanischer Erbfolgekrieg

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Der Spanische Erbfolgekrieg bildet die Hintergrundgeschichte der Serie Anno 1704/05 im Mosaik ab 1976.

Inhaltsverzeichnis

Der Spanische Erbfolgekrieg in der Geschichte

Der Herzog von Marlborough während der Schlacht von Höchstädt, Gemälde von Jan van Huchtenburg

Der Anlass des Konfliktes

Als im Jahre 1700 der spanische König Karl II. kinderlos verstarb, bedeutete dies das Ende der spanischen Linie der Habsburger. Zwar hatte Karl, um Erbstreitigkeiten zuvorzukommen, bereits den bayerischen Kurprinzen Joseph Ferdinand als Erben eingesetzt, doch dieser starb am 6. Februar 1699. Deshalb bestimmte Karl testamentarisch Philipp von Anjou, einen Enkel von Ludwig XIV. und seiner Frau María Teresa (der Halbschwester Karls II.) und späteren Begründer der spanischen Linie der Bourbonen, zu seinem Nachfolger. Österreich befürchtete daraufhin eine Hegemonie der Bourbonen in Europa und eine Vereinigung der französischen und spanischen Kolonialreiche. Deshalb schloss man sich mit England, den Niederlanden, Belgien, Portugal und den wichtigsten Territorien des Heiligen Römischen Reiches zu einer Koalition gegen Frankreich und das verbündete Bayern zusammen. Die Kontrahenten hatten zudem eigene Kandidaten für die spanische Thronfolge, nämlich seitens der Österreicher Erzherzog Karl (den zweiten Sohn von Kaiser Leopold I.) und seitens der Bayern Joseph Ferdinand von Bayern (Sohn des bayerischen Kurfürsten Maximilian II. Emanuel).

Der Verlauf und die Auswirkungen des Krieges

Die hauptsächlichen Kriegshandlungen fanden im Süden des Deutschen Reichs, in Flandern und Brabant, in Oberitalien und Spanien, aber auch als sogenannte "Stellvertreterkriege" auf dem nordamerikanischen Kontinent statt. Unter Prinz Eugen von Savoyen und dem Herzog von Marlborough gelangen den alliierten österreichisch/englischen Truppen entscheidende Siege bei Höchstädt an der Donau, bei Ramillies-Offus, bei Turin und Malplaquet. Zwar konnte sich Philipp als König behaupten, doch verlor Spanien seine Besitzungen in Italien und den südlichen Niederlanden an Österreich sowie einen Großteil seiner Kolonien in Nordamerika, außerdem Gibraltar und Menorca an Großbritannien. Nach den grauenvollen Erfahrungen des Dreißigjährigen Krieges im vorigen Jahrhundert blieb die Zivilbevölkerung der Kriegsgebiete weitgehend vor Plünderungen verschont.

Der Spanische Erbfolgekrieg im MOSAIK

Im Mosaik von Hannes Hegen

Die Digedags geraten zu Beginn des Hefts 63 vor Antwerpen in die Kampfhandlungen des Spanischen Erbfolgekrieges. Dig und Dag wollen einen Brief ihres Freundes Denis Papin nach London zur Royal Society bringen. Vor Antwerpen werden sie zunächst von einem Stabsfeldwebel samt Söldnertrupp ausgeraubt, später scheitert ihr Anliegen beinahe aufgrund der Hafenblockade der Engländer. Von Schmugglern des Käppen Pomuchelskopp gefesselt und geknebelt auf ein improvisiertes Floß gebunden, entkommen die Digedags dem Krieg nur durch Glück und mit Hilfe eines günstigen Südostwindes. Auch Karl von Hessen-Kassel erwähnt den gerade stattfindenden Krieg in Heft 60, jedoch vergeht ihm jede Lust daran, als die neue, fest verankerte Kanone auf dem Schießplatz von Kassel nach hinten losgeht. Lieber will er sein Geld in neue Lustbarkeiten investieren.

Im Mosaik ab 1976

In den redaktionellen Teilen der Hefte 1/78, 4/78 und 6/78 wird teilweise recht ausführlich auf den Krieg eingegangen. Der Begriff Spanischer Erbfolgekrieg fällt zwar nie, aber durch die Umschreibung "großer Krieg [...] wegen der Besetzung des spanischen Thrones mit einem neuen König" (1/78 S. 4) wird deutlich, dass dieser gemeint ist.

In 1/78 werden zunächst die beteiligten europäischen Hauptmächte - Frankreich, Österreich-Ungarn und England - sowie die Kriegsschauplätze - Deutschland, Niederlande, Italien - genannt. Außerdem wird erwähnt, dass Schweden und Russland in ihre "eigene Auseinandersetzung" verwickelt gewesen seien (gemeint ist der Große Nordische Krieg). Danach wird auf die parallel stattfindenden Aufstandsbewegungen (Kuruzen in Ungarn, aufständische Bauern in Frankreich, Tiroler Bauern gegen den Herzog - d.h. den Kurfürsten - von Bayern) eingegangen und erwähnt, dass Ludwig XIV. den Kuruzen Unterstützung zugesagt hatte. Auf S. 2 von Heft 4/78 werden neben dem Kuruzenaufstand auch die Kriegspläne Frankreichs beschrieben: Ludwig XIV. stellt eine große Armee auf, um quer durch Süddeutschland auf Wien zu marschieren. Dabei wird er vom "Bayernherzog" Max Emanuel unterstützt. Auf S. 2 von Heft 6/78 erfährt man zum einen vom Linienbau und andererseits davon, dass Prinz Eugen von Savoyen im Mai 1704 mit 50.000 Mann nach Deutschland gezogen sei. Wozu diese militärischen Aktionen führen, nämlich zur Schlacht von Höchstädt, wird im MOSAIK zunächst nicht besprochen. Die Jahrgänge 1978 und 1979 (die Hans-Wurst-Serie) befassen sich danach mit dem Kuruzenaufstand. Mehrfach spielt immerhin der Hofkriegsrat eine Rolle, dem neben dem Prinzen von Savoyen auch Erzherzog Xaver und Graf Wurz von Bitterwasser angehören.

Auf die Entscheidungsschlacht von Höchstädt geht schließlich der folgende Jahrgang 1980 (die Knödelfanny-Serie) mehrfach ein. Aus narrativen Gründen wird sie freilich ins Jahr 1705 verlegt (statt 1704). Der MOSAIK-Leser wird Zeuge des Truppenaufmarschs (bei Knödlingen), erfährt den Namen des französischen Oberkommandierenden (der fiktive Marschall Villefort) und hört vom Ausgang der Schlacht zuungunsten der Franzosen, die sich nun hinter den Rhein zurückziehen müssen (vgl. Heft 6/80).

Zuletzt ist implizit vom Spanischen Erbfolgekrieg in Heft 8/80 die Rede, als Califax den französischen König beinahe überreden kann, die Kuruzen gegen Kaiser Leopold doch zu unterstützen.

Literatur und Quellen

  • DIE ZEIT - Das Lexikon

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