Holzstich

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Die Ausbildung bei der Zeitung?
Reporter, Stecher und Maler Dig, Schriftsetzer Dag und Chef Digedag?

Holzstiche sind gelegentlich auf im Mosaik abgebildeten Zeitungen dargestellt Außerdem überträgt Dig in der Redaktion des "New Orleans Magazine" bereits ein geplantes Druckmotiv auf einen geweißten Holzdruckstock, wobei die Stichel für die spätere Bearbeitung schon daneben bereit liegen.


Inhaltsverzeichnis

Dig - ein Freund und Holzstockstecher

In der Redaktion des New Orleans Magazine entsteht scheinbar die Zeitung von der Planung bis zum fertigen Ausdruck. Reporter Dig zeichnet das Druckmotiv für einen geplanten Holzstich auf den geweißten Druckstock. Wahrscheinlich muss er das aber später noch einmal tun, weil er fälschlicher Weise einen "Langholzdruckstock" gewählt hat. So kann das gedruckte Motiv keines Falles mit einer solchen Detailtreue aufwarten, wie die erlesenen Drucke, die die Redaktion verschönen.

Die Priviligierten Tageszeitungen um Erbprinz Rudi

Nicht nur, dass eine der vielen Wiener Zeitungen zufällig auch Wiener Privilegiertes Tagblatt heißt, auch der Wiener Residenz-Spiegel, der Donau-Kurier, das Tagblatt und Der reitende Bote gehören zu den timepriviligierten Blättern, die ihrer Zeit voraus liebevoll layoutet und bebildert waren.


Die Technik des Holzstiches

Im Gegensatz zum Holzschnitt, für den sich beinahe alle Holzarten, bevorzugt natürlich weiche Hölzer, für den Langholzdruckstock, also eines entlang der Holzfaser bearbeiteten Holzblocks, eignen, nutzt der Holzstich hartes, quer zur Faser aufgeschnittenes Holz. Gegenüber dem beim Schneiden gelegentlich schwer einschätzbaren Langholz, bietet das so genannte Hirn- oder Kernholz dem Stichel in jeder Richtung den gleichen, gut kontrollierbaren Widerstand. Durch die dadurch ermöglichte Linienfeinheit, -parallelität, -kreuzungen, -dichte und -präzision erlaubt ein Holzstich die Darstellung so feiner Motivdetails und Tonabstufungen, wie sie mit Holzschnitten niemals erzielt werden können.

In den Anfangszeiten des Buchdruckes wurden die Motive beim Holzschnitt unmittelbar seitenverkehrt auf den eingeweißten Druckstock gezeichnet, von welchem im Anschluss sämtliche Stellen entfernt wurden, die im gedruckten Bild weiß erscheinen sollten.

Mit dieser Technik der Bildübertragung auf den Druckstock wurde anfangs auch beim Holzstich noch gearbeitet, bis man später dazu überging, die Zeichnung auf Papier zu bringen, welches anschliessend mit dem Bild nach unten auf den Druckstock geleimt wurde. Durch Ölen des Blattes wurde das Papier derart transparent, dass die Zeichnung durchschimmerte. Mit der Erfindung der fotochemischen Bildübertragung musste die Bildvorlage dann nichteinmal mehr die spätere Druckgröße haben.

Nach der Übertragung des Bildmotives auf den Druckstock ist auch beim Holzstich das Entfernen der später im gedruckten Bild weißen Stellen erforderlich.

Aus der Geschichte der Bilddrucktechniken

Die General Jackson im Bildarchiv:
Ein Kupfer- oder ein Holzstich?
Kupferstiche wurden in sehr großer Zahl, z.B. als eine Art "Versandkatalog", verbreitet.
Urquelle für eine Seite des Buches Aéronautique aus der L'Illustration
Vergleich der Bildausschnitte aus dem Aéronautique-Holzstich in der "L'Illustration" vom 20.09.1851 (oben) mit dem am 23.08.1856 erschienen Druck in der "Ballou's Pictorial" (unten)

Beim klassischen Holztafelbuchdruck, als jedes Zeichen noch in den Holzstock geschnitten wurde, war eine Bildintegration auf dem entsprechenden Druckstock prinzipell kein Problem. Erst mit der Erfindung des Buchdruckes mit beweglichen Lettern galt es Textblöcke und Bildstöcke zu kombinieren. Bei den anfänglich kleinen Auflagen nutzte man dabei für Bilder noch den Holzschnitt, dessen Druckstöcke aber, nicht nur, den Anforderungen an die bald immer größer werdenden Auflagen nicht gerecht wurden. So wechselte man für die Bilder alsbald zum Drucken mittels Kupferstich.

Der Kupferstich entwickelte sich zwar unabhängig vom Buchdruck, erwies sich aber, wegen seiner Linienfeinheit und höheren Druckauflage gegenüber dem Holzschnitt, als geeigneter Beidruck. Der Nachtteil an der Sache war, dass nun ein Produkt mittels zweier unterschiedlicher Druckverfahren - Kupferstich ist ein Tiefdruck- und Letterndruck ein Hochdruckverfahren - hergestellt werden musste. So band man in Büchern dann, um den Aufwand des zweimaligen Bedruckens der Seite zu vermeiden, zwischen die Textseiten Bildtafeln ein.

"Die Gartenlaube" - Lesestoff für einen Spionagefall

Mit Thomas Bewick`s (1753 – 1828) Erfindung des Hozstiches um 1790, welcher als Hochdruckverfahren mit möglicher Auflagenhöhe von mehr als 100.000 Exemplaren genutzt werden konnte, löste diese durchaus wirtschaftliche Technik den Kupferstich an vielen Stellen wieder ab. Auch für Zeitungen und Zeitschriften, wie z.B. Die Gartenlaube nutzte man dieses Bildreproduktionsverfahren. Anfänglich wurden Hirnholzstöcke sogar weiter verkauft, wie man am Beispiel eines Stiches aus der Zeitschrift "L'Illustration", welcher fünf Jahre später in der englischen Zeitschrift "Ballou's Pictorial" nochmals abgedruckt wurde, erahnen kann. Offensichtlich ist der besagte Hirnholzdruckstock in der Zwischenzeit gerissen.

In späteren Jahren wurden allerdings in vielen Fällen solche Hirnholzdruckstöcke gar nicht mehr unmittelbar in den Drucksatz eingebunden, sondern man fertigte gleich Abgüsse für den Druck an. Diese Technik des Erstellens einer Druckplatte durch Abformen des Holzstiches bzw. der komplett gesetzten Seite aus Holzstich und Lettern über eine Matrize und deren Abguss in eine Metalllegierung nennt sich Stereotypie.

Erst der um 1880 entwickelte Rasterdruck löste den Holzstich nach und nach wieder ab. Die erste Autotypie - so die später, nach dem dt. Patent von 1882, übliche Bezeichnung - in der New Yorker Tagespresse erschien 1879/80. In Deutschland erschien das erste gerasterte Foto 1883 in Leipzig in der Illustrirten Zeitung.

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