Frauenbild in der Weltraum-Serie

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Das '''Frauenbild in der Weltraum-Serie''' des [[Mosaik von Hannes Hegen]] ist ein Aufsatz von Thomas Wollschläger, der im Mai [[2010]] im [[Mosa.X 10]] erschienen ist. Die Abhandlung setzt sich mit der Darstellung von Frauenfiguren in der [[Weltraum-Serie]] und dem Kontext der Entstehung des Mosaik auseinander.
 
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Im Gegensatz zu vielen anderen Serien im Mosaik, wo weibliche Protagonisten (etwa [[Mrs. Jefferson]], [[Suleika]] und [[Adelaide]]) prominente Rollen spielen und sehr ausgebaute Charaktere besitzen, treten in der Weltraum-Serie fast keine nennenswerten Frauenpersönlichkeiten auf. Nach [[Siria Kysur]] zu Beginn der Serie treten Frauen fast ausschließlich nur noch als verschrobene Kaffeetanten, Statisten, Hausfrauen oder völlig überzeichnete Extremfiguren ([[Putzi]] vs. [[Frau Knilch]]) auf. Den beschämenden Abschluss der Serie schließlich bildet die Anwesenheit der [[Putzfrauen im Raumschiff]].
Im Gegensatz zu vielen anderen Serien im Mosaik, wo weibliche Protagonisten (etwa [[Mrs. Jefferson]], [[Suleika]] und [[Adelaide]]) prominente Rollen spielen und sehr ausgebaute Charaktere besitzen, treten in der Weltraum-Serie fast keine nennenswerten Frauenpersönlichkeiten auf. Nach [[Siria Kysur]] zu Beginn der Serie treten Frauen fast ausschließlich nur noch als verschrobene Kaffeetanten, Statisten, Hausfrauen oder völlig überzeichnete Extremfiguren ([[Putzi]] vs. [[Frau Knilch]]) auf. Den beschämenden Abschluss der Serie schließlich bildet die Anwesenheit der [[Putzfrauen im Raumschiff]].
Von den etwa 34 Frauen, die im Laufe der Serie mindestens einen Satz von sich geben oder einen aktiven Handlungsanteil haben, sind als ein Drittel Hausfrauen oder Ehefrauen/Freundinnen, nicht ganz ein Drittel Dienstleisterinnen (Verkäuferin, Putzfrau, Bedienung) und ein Drittel sonstige. Abgesehen von den ersten vier Heften der Serie treten Frauen in den ganzen Bereichen Wissenschaft, Forschung, Bildung, Medizin, Wirtschaft, Fabriken und Verwaltung überhaupt nicht auf, nicht einmal im Innendienst oder in Büros. Dies widerspricht nach Ansicht des Autors sogar dem realen Bild, welches die Frauen in der DDR-Wirtschaft spielten. Überdies widerspricht dieses Bild auch dem gesellschaftlichen Idealbild, dem das Mosaik gerade in der Weltraumserie bei anderen Aspekten durchaus versucht nahezukommen. Im Weltraum-Mosaik gibt es außerdem keine Sportlerinnen, keine Autofahrerinnen, keine weiblichen Aufbauhelfer und nicht einmal den Beruf der Köchin.  
Von den etwa 34 Frauen, die im Laufe der Serie mindestens einen Satz von sich geben oder einen aktiven Handlungsanteil haben, sind als ein Drittel Hausfrauen oder Ehefrauen/Freundinnen, nicht ganz ein Drittel Dienstleisterinnen (Verkäuferin, Putzfrau, Bedienung) und ein Drittel sonstige. Abgesehen von den ersten vier Heften der Serie treten Frauen in den ganzen Bereichen Wissenschaft, Forschung, Bildung, Medizin, Wirtschaft, Fabriken und Verwaltung überhaupt nicht auf, nicht einmal im Innendienst oder in Büros. Dies widerspricht nach Ansicht des Autors sogar dem realen Bild, welches die Frauen in der DDR-Wirtschaft spielten. Überdies widerspricht dieses Bild auch dem gesellschaftlichen Idealbild, dem das Mosaik gerade in der Weltraumserie bei anderen Aspekten durchaus versucht nahezukommen. Im Weltraum-Mosaik gibt es außerdem keine Sportlerinnen, keine Autofahrerinnen, keine weiblichen Aufbauhelfer und nicht einmal den Beruf der Köchin.  
   
   
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Als Fazit hält der Autor fest, dass das Frauenbild in der Serie nur schwer zu erklären ist. Einerseits steht es im deutlichen Gegensatzes zu den anderen Serien im Mosaik, andererseits in einem benefalls nicht zu erklärenden Gegensatz zum gesellschaftlichen Kontext, in dem das Mosaik gestanden hat.
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Thomas Wollschläger kommt in seinem Fanzineartikel ''Das Frauenbild in der Weltraum-Serie des [[Mosaik von Hannes Hegen]]'' zu dem Fazit, dass das Frauenbild in der Serie nur schwer zu erklären ist. Einerseits steht es im deutlichen Gegensatzes zu den anderen Serien im Mosaik, andererseits in einem ebenfalls nicht zu erklärenden Gegensatz zum gesellschaftlichen Kontext, in dem das Mosaik gestanden hat.
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== Literatur ==
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* Thomas Wollschläger: ''Das Frauenbild in der Weltraum-Serie des Mosaik von Hannes Hegen''; In: [[Mosa.X 10]], Dresden 2010.
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[[Kategorie:Mosaikgeschichte]]
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[[Kategorie:Weltraum-Serie (Figur)]]
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[[Kategorie:Mosa.X]]
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Version vom 19:37, 18. Mai 2010

Im Gegensatz zu vielen anderen Serien im Mosaik, wo weibliche Protagonisten (etwa Mrs. Jefferson, Suleika und Adelaide) prominente Rollen spielen und sehr ausgebaute Charaktere besitzen, treten in der Weltraum-Serie fast keine nennenswerten Frauenpersönlichkeiten auf. Nach Siria Kysur zu Beginn der Serie treten Frauen fast ausschließlich nur noch als verschrobene Kaffeetanten, Statisten, Hausfrauen oder völlig überzeichnete Extremfiguren (Putzi vs. Frau Knilch) auf. Den beschämenden Abschluss der Serie schließlich bildet die Anwesenheit der Putzfrauen im Raumschiff.

Von den etwa 34 Frauen, die im Laufe der Serie mindestens einen Satz von sich geben oder einen aktiven Handlungsanteil haben, sind als ein Drittel Hausfrauen oder Ehefrauen/Freundinnen, nicht ganz ein Drittel Dienstleisterinnen (Verkäuferin, Putzfrau, Bedienung) und ein Drittel sonstige. Abgesehen von den ersten vier Heften der Serie treten Frauen in den ganzen Bereichen Wissenschaft, Forschung, Bildung, Medizin, Wirtschaft, Fabriken und Verwaltung überhaupt nicht auf, nicht einmal im Innendienst oder in Büros. Dies widerspricht nach Ansicht des Autors sogar dem realen Bild, welches die Frauen in der DDR-Wirtschaft spielten. Überdies widerspricht dieses Bild auch dem gesellschaftlichen Idealbild, dem das Mosaik gerade in der Weltraumserie bei anderen Aspekten durchaus versucht nahezukommen. Im Weltraum-Mosaik gibt es außerdem keine Sportlerinnen, keine Autofahrerinnen, keine weiblichen Aufbauhelfer und nicht einmal den Beruf der Köchin.

Thomas Wollschläger kommt in seinem Fanzineartikel Das Frauenbild in der Weltraum-Serie des Mosaik von Hannes Hegen zu dem Fazit, dass das Frauenbild in der Serie nur schwer zu erklären ist. Einerseits steht es im deutlichen Gegensatzes zu den anderen Serien im Mosaik, andererseits in einem ebenfalls nicht zu erklärenden Gegensatz zum gesellschaftlichen Kontext, in dem das Mosaik gestanden hat.

Literatur

  • Thomas Wollschläger: Das Frauenbild in der Weltraum-Serie des Mosaik von Hannes Hegen; In: Mosa.X 10, Dresden 2010.
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