Fennrich von Rabenhorst

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Version vom 18:46, 20. Jun. 2020

Fennrich von Rabenhorst

Graf Fennrich von Rabenhorst ist eine Figur der Johanna-Serie. Er wurde zunächst von Matthias Thieme gezeichnet, ab Heft 388 von Ulrich Nitzsche.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Kindheit und Jugend

Fennrich entstammt der Familie von Rabenhorst, einem alten, in der Gegend von Halberstadt und Magdeburg ansässigen Adelsgeschlecht. In derselben Nacht geboren wie Arnulf von Wolfenstein, führten die beiden Knaben bald den ererbten Zwist ihrer Sippen fort. Fennrich erwies sich dabei als der Glücklichere und Geschicktere, Arnulf als der Fiesere. Der junge Rabenhorster wurde bereits nach drei Jahren Knappenzeit, die er traditionell in einer fremden Burg verlebte, zum Ritter geschlagen. Als er heimkehrte, war sein Vater gestorben und Fennrich trat das Erbe an.

Der junge Graf

Fennrich war ein erfolgreicher und allseits beliebter Graf. Mit seinen Bauern kam er prächtig aus und schloss sogar mit dem alten Wolfensteiner endlich Frieden (Arnulf war zu der Zeit noch immer Knappe sonstwo). Zudem erhörte ihn Emma von Hirschenthal, die Tochter seines mächtigen Nachbarn im Norden. Einer ehelichen Verbindung schien nichts im Wege zu stehen.

Vom Schicksal geschlagen

Doch eine unerklärliche Katastrophe versetzte Fennrichs Leben etwa im Jahre 1256/57 einen grausamen Stoß. Seine Verlobte Emma und (fast) ihre gesamte Familie wurden innerhalb kürzester Zeit dahingerafft - entweder vom Antoniusfeuer oder durch das Wüten des in einen Werwolf verwandelten Arnulf von Wolfenstein, darüber gehen die Meinungen auseinander. Ob Fennrich weiß, dass das jüngste Familienmitglied zunächst überlebte und erst später verschwand, ist nicht bekannt. Auf jeden Fall weiß er zunächst weder, dass das Mädchen ins Kloster St. Marien gegeben, noch dass es dort unter dem Namen Johanna aufgezogen wurde.

Tief getroffen vom Tod Emmas vernachlässigte Fennrich seine Grafespflichten und wurde in den folgenden Jahren schrittweise vom Wolfensteiner um Land und Einkünfte gebracht. Nur dem Erzbischof hat er es zu verdanken, dass ihm wenigstens die Burg Rabenhorst und das zu ihren Füßen liegende Dörfchen Einsiedel geblieben sind. Vom dortigen Gasthaus Zum tanzenden Eber ist er außerdem Teilhaber. Allfreitäglich begibt er sich daher zum Wirtshaus, um sich beim Wirt seinen Anteil abzuholen.

Die Hoffnung, irgendwie und irgendwann wieder zu Reichtum und Ehren zu gelangen, hat Fennrich von Rabenhorst noch nicht aufgegeben.

Taten

Einsiedel und St. Marien

Eines Tages - um das Jahr 1270 herum - informiert ihn der Wirt vom Tanzenden Eber, dass ein alter alter Landstreicher im Wirtshaus eingekehrt sei, der eine seltsame Geschichte zu erzählen habe. Fennrich lässt den Alten auf seine Kosten abfüllen und kommt schließlich selbst, um ihn auszuhorchen. In der Tat verheißt die Mär des Alten Lukratives: Einst hätte er im Auftrag des Grafen Arnulf von Wolfenstein die kleine Erbin der Familie von Hirschenthal töten sollen, brachte sie jedoch - vom Gewissen überwältigt - stattdessen ins Kloster St. Marien. Fennrich bricht dorthin auf, um das Mädchen, das inzwischen wohl im heiratsfähigen Alter sein müsste, zu finden und zu ehelichen. Das Gut der Hirschenthaler wäre durch die Hochzeit mit Emmas kleiner Schwester endlich doch seins!

Die Mutter Oberin erklärt aber, keine Hirschenthalerin halte sich bei ihnen auf - dass es sich dabei um die Magd Johanna handelt, weiß ja niemand. Die einzige Anwesende, die den Grafen zu heiraten bereit ist, ist Schwester Adelheid, doch diese ist eine geborene von Mistelhain, weshalb Fennrich dankend ablehnt. Unverrichteter Dinge muss er zunächst wieder abziehen. Am folgenden Tag jedoch kehrt er zurück und erfährt aus der Unterhaltung zwischen der Oberin und den drei Merseburger Soldaten, dass es doch eine Waise im Kloster gab. Man klärt ihn auf, dass es sich dabei um die Magd handelt, welche wiederum in Einsiedel sei. Glücklich kehrt Fennrich in das Dorf zurück.

Halberstadt

Dort erfährt er von Doctor Porcellus, dass Johanna und die Abrafaxe nach Halberstadt weitergereist seien. Er erreicht die Stadt praktisch gleichzeitig mit seinem alten Feind, dem Wolfensteiner, der bekanntlich ebenfalls nach Johanna sucht, aber aus noch weniger lauteren Motiven - er will das Mädchen umbringen. Arnulf scheucht Fennrichs Schindmähre mit einem Schwerthieb aus der Stadt, in der Hoffnung, den Rabensteiner so loszuwerden. Der aber lässt sein Pferd Pferd sein und rennt zum Marktplatz, wo Johanna und die Abrafaxe am Pranger stehen.

Der Wolfensteiner ist schon dort und besticht den Wächter, der den Pranger daraufhin öffnet, um Johanna dem Grafen auszuliefern. Doch die Magd und die Abrafaxe nutzen die Gelegenheit zur Flucht, und Fennrich wirft sich Arnulf in den Weg. Dadurch verfolgen nur Arnulfs Diener Rufus und seine Schergen die Flüchtigen, und die werden von einem jungen Halberstädter leicht abgelenkt. Die beiden Grafen befinden sich derweil in einem erbittert geführten Zweikampf, bis sie von der Stadtwache wegen Verstoßes gegen den Marktfrieden festgenommen und neben Meister Sülz und dem bestechlichen Wächter an den Pranger geschlossen werden.

Magdeburg

Sobald die beiden Grafen dem Schandpfahl entkommen sind, machen sie sich auf den Weg nach Magdeburg, wohin Johanna - wie sie erfahren haben - sich begeben will. Fennrich erreicht die Erzbischofsstadt allerdings wesentlich später als sein Rivale, da er ohne sein Pferd nur auf Schusters Rappen unterwegs ist.

Dort findet er sein Ross wieder, allerdings im Besitz eines Köhlers. Ohne die eigentlichen Hintergründe zu kennen, lässt er den Mann von der Stadtwache wegen Pferdediebstahls verhaften. Brabax wirft sich jedoch dazwischen und verunsichert die Schergen, indem er sich selbst zum Grafen von Rabenhorst und Fennrich zum Hochstapler erklärt. Mit Hilfe zweier Zeugen, die ihn bereits seit Jahren kennen - Thilo Weßken und der Schultheiß von Hasselbach -, kann der Rabenhorster seine Identität jedoch nachweisen. Nun sind die Abrafaxe auf der Flucht, doch davon hat Fennrich nicht viel. Denn erstens entwischt ihm Johanna und zweitens will auch sein Rösslien nichts mehr von ihm wissen und wirft ihn einfach ab.

Um seine Chancen auf das Hirschenthaler Erbe doch noch zu wahren, schließt Fennrich mit Weßken einen Pakt: Der neue Magdeburger Schultheiß unterstützt ihn finanziell und soll im Erfolgsfall am zu erwartenden Geldsegen beteiligt werden.

(weitere Taten)

...

Konvertierung zum Geistlichen

...

Fennrich tritt in folgenden Mosaikheften auf

                                             383, 384,
385, 386, 387, 388, 389,      391, 392, 393,
     398, 399, 400,     402,      404 (in der Erzählung Enriques]]
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