Drucktechnische Begriffe

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Im Artikel Drucktechnische Begriffe werden verschiedene Fachtermini rund um den Offsetdruck erklärt, da dieses Druckverfahren genutzt wird, um das Mosaik herzustellen. Hierbei werden dem eigentlichen Druck nachgeschaltete Verfahrensschritte bis hin zum Heften oder Binden der Comics eingeschlossen. Mit diesem Artikel soll ein Einblick in den komplexen Prozess gegeben werden, den ein Comic auf seinem Weg von der fertigen Zeichnung bis zum publikationsreifen Druckerzeugnis durchläuft.


ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ

A

Abklatsch

Im klassischen Buchdruck war ein Abklatsch ein erster Korrekturabzug, der dadurch erhalten wurde, dass das zu bedruckende Material auf die eingefärbte Druckform gelegt und meist mit einer Bürste abgeklopft wurde, wobei die Druckfarbe auf den Bogen abklatschte. Im modernen Druck entsteht ein Abklatsch versehentlich, wenn noch nicht getrocknete Druckfarbe abfärbt. So entsteht ein Abklatsch zum Beispiel durch fehlendes Papier in der Druckmaschine. Dabei wird das Druckbild auf den Gegendruckzylinder übertragen, wodurch beim nächsten Bogen Papier zusätzlich dessen Unterseite mit dem Abklatsch bedruckt wird. Ein Abklatsch entsteht auch beim Abliegen. Der Abklatsch zählt zu den verfahrensbedingten Druckfehlern.

Abliegen

Mit Abliegen wird das Abfärben der noch feuchten Druckfarbe eines Druckbogens auf die Rückseite des im Stapel darüber liegenden Druckbogens bezeichnet. Das Ergebnis des Abliegens ist ein Abklatsch. Das Abliegen zählt zu den verfahrensbedingten Druckfehlern. Um dem Abliegen vorzubeugen, werden entweder Zwischenbögen zwischen die frisch bedruckten Druckbögen eingeschossen oder die frischen Druckbögen zu Schaffung einer Schutzschicht leicht mit Kalk oder anderem Pulver bestäubt.

Andruck

Rotandruck von Seite 5 des Hefts 39, ein Teil der Andruckskala

Unter Andruck versteht man einen in der Regel einseitigen Probedruck eines Motivs oder einer ganzen Heft- oder Buchseite auf einem passenden Druckbogen. Andrucke werden auf dem gleichen Bedruckstoff und mit den gleichen Druckfarben hergestellt, die später für den Fortdruck Einsatz finden. Für den Vierfarbdruck können Andrucke nur mit einer Farbe, mit mehreren Farben oder mit allen vier Farben angefertigt werden. Andrucke dienen verschiedenen Zwecken. So werden an ihnen zunächst die Qualität der farbkorrigierten Farbauszüge sowie die originalgetreue Farbwiedergabe bewertet, dann dienen sie durch Vorlage beim Auftraggeber der Druckfreigabe und schließlich werden sie in Form der Andruckskala druckereiintern als Farbvorlagen für den Fortdruck benutzt. Eine Sonderform sind die Blauandrucke. Andrucke werden nicht auf kommerziellen Druckmaschinen sondern auf so genannten Andruckpressen hergestellt. Die Fertigung von Andrucken ist Teil der Druckvorstufe. Inzwischen wurde der Andruck weitgehend vom Proof abgelöst.

Mit Andruck wird heute auch der erste Testlauf einer neuen Druckmaschine zur Bewertung der Funktionstüchtigkeit oder der erste Probelauf vor dem Fortdruck zur abschließenden Begutachtung des Druckergebnisses bezeichnet.

Andruckskala

Die Andruckskala oder Farbskala besteht aus mehreren ein- und mehrfarbigen Andrucken, die durch Einzel- und Zusammendruck der verschiedenen Druckfarben erhalten werden. Beim Vierfarbdruck gehören für gewöhlich sieben einzelne Andrucke zur Andruckskala, die die vier Einzelfarbenandrucke sowie eine Zweifarbenkombination, eine Dreifarbenkombination und einen vollständigen Vierfarbandruck in der Farbreihenfolge des späteren Fortdrucks umfassen. Die Andruckskala wird beim Fortdruck zur Einstellung der Druckmaschine benutzt. Dabei dient der vierfarbige Andruck als druckereiinterne Farbvorlage, mit der das fertige Druckergebnis verglichen wird. Früher wurde die Andruckskala auf einer Andruckpresse hergestellt, heute entsteht die Farbskala meist im Proof-Verfahren.

Andruckpresse

Eine Andruckpresse ist eine Druckpresse, mit der Andrucke für die verschiedensten Zwecke hergestellt werden. In Anlehnung an den klassischen Buchdruck, bei dem ein erster manueller Andruck von der Druckform abgezogen wurde, werden solche Druckgeräte auch Abziehpressen und ihre Druckergebnisse Abzüge genannt. Die Komplexität von Andruckpressen kann sehr unterschiedlich sein. So liefern einfachere mechanische Geräte oft Korrekturabzüge geringerer Druckqualität, wohingegen modernere elektrische betriebene Andruckpressen das Druckbild des späteren Fortdruckes auf der Druckmaschine gut übereinstimmend vorwegnehmen. Letztere werden auch für die Herstellung von Druckerzeugnissen in kleiner Auflage eingesetzt. Heute werden Andruckpressen oft von Schulen und Künstlern genutzt.

In der Druckvorstufe für den Druck der Mosaik-Hefte wurden vermutlich zwei verschiedene Andrucktechniken verwendet. So nutzte die Druckerei C. G. Röder zumindest anteilig eine Andruckpresse, die im direkten Flachdruck arbeitete, während der Grafische Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden Andrucke höchst wahrscheinlich nur im indirekten Flachdruck, also im Offsetdruck herstellte.

Ausschießen

Unter Ausschießen versteht man die Anordnung der einzelnen Seiten eines Buches oder einer Zeitschrift auf einem Druckbogen. Das Ausschießen erfolgt so, dass die im Schön- und Widerdruck gedruckten Seiten nach dem Zuschneiden und Falzen in der richtigen Reihenfolge liegen. Grundlage des Ausschießens sind die Anzahl, die Position und die Falzschemata der Falzbögen auf dem Druckbogen. Das Ergebnis des Ausschießens ist das Ausschießschema. Das Ausschießen ist Teil der Druckvorstufe.

Mit Ausschießen wird auch die Entfernung von unbedruckten Zwischenbögen bezeichnet, die zwischen frisch bedruckte Druckbogen eingeschossen wurden, um das Abliegen zu verhindern.

Ausschießschema

Das Ausschießschema oder Ausschießmuster gibt an, wie die einzelnen Seiten des Druckerzeugnisses für den Schön- und Widerdruck auf dem Druckbogen angeordnet werden müssen. Beim Rüsten der Druckmaschine für den Fortdruck dient das Ausschießschema als Vorlage zur Montage der einzelnen Druckplatten auf dem Plattenzylinder. Durch ein fehlerhaftes Ausschießschema oder durch das versehentliche Abweichen von einem richtigen Ausschießschema entstand beispielsweise der Fehldruck des Mosaik 136.

Außensteg

Mit Außensteg wird der meist unbedruckte Seitenrand zwischen dem Satzspiegel und der seitlichen Schnittkante bezeichnet. Bei Buch- oder Heftseiten mit ungerader Seitenzahl liegt der Außensteg rechts, bei Seiten mit gerader Seitenzahl links. Der Außensteg ist einer von vier Stegen, die die gedruckte Seite begrenzen. Seit dem Mosaik 471 ziert den Außensteg einiger Seiten ein "Magisches Auge".

B

Beihefter

der erste Beihefter aus dem Heft 10/90

Ein Beihefter oder Einhefter ist in der Regel ein einmal gefalteter Bogen, der entweder in die Mitte einer Lage oder zwischen zwei gefaltete Falzbögen einer Lage gelegt wird und bei der Heftung zum Bestandteil der Lage wird. Beihefter können auch in Form eines einzelnen Blattes tief am Bund dauerhaft eingeklebt oder mit einem kurzen Falz in die Lage eingeheftet werden. Der Druck und Zuschnitt von Beiheftern erfolgt unabhängig von den Falzbögen der Lage und oft auf anderem Papier. In Büchern wurden und werden zum Beispiel einzelne Bildtafeln als Beihefter eingebunden. Heute werden Beihefter jedoch meist zu redaktionellen oder Werbezwecken in Zeitschriften eingeheftet. Beihefter können in die Paginierung eingebunden sein oder unpaginiert bleiben. Zudem können Beihefter ein- oder beidseitig ausklappbar sein. Beihefter können außerdem auch als Falzbogen eingefügt werden, wodurch dann in der Regel acht, seltener sechzehn zusätzliche Seiten entstehen. Und schließlich können Beihefter im Vergleich zu den übrigen Teilen der Lage nur halb- oder viertelseitig ausfallen. Eine Sonderform der Beihefter sind Umhefter. Beihefter zählen zu den Beilagen.

Der erste Beihefter im Mosaik war in der Ausgabe 10/1990 zu finden. Vier zusätzliche unpaginierte Seiten in der Heftmitte, die auf matterem Papier gedruckt wurden, boten ein Preisrätsel, lieferten eine Abo-Bestellkarte und informierten über Origami.

Beikleber

Mit Beikleber oder Einkleber werden Beilagen bezeichnet, die vor oder nach der Heftung der Lage und in der Regel vor dem Randbeschnitt auf eine Seite eines gefalteten Falzbogens geklebt werden. Hierbei werden meist Kleber verwendet, die eine zerstörungsfreie Ablösung des Beiklebers ermöglichen. Der Vorteil von Beiklebern im Vergleich zu losen Beilagen besteht vor allem darin, dass sie nicht schon im Buch- oder Zeitschriftenhandel verloren gehen. Als Vorläufer der Beikleber können solche Beilagen betrachtet werden, die durch eingeklebte Papiertaschen oder -schlaufen im Druckerzeugnis fixiert waren. Beikleber können redaktioneller oder werblicher Art sein. Dabei reicht ihr Spektrum heute von unterschiedlichen Druckerzeugnissen über Tonträger bis hin zu Proben von Kosmetik- und anderen Produkten. Sofern die Beikleber nicht in der Druckerei hergestellt werden können, müssen sie vom Herausgeber des Druckerzeugnisses vorab bereitgestellt werden.

Der erste Beikleber im Mosaik war in der Ausgabe 206 zu finden. Auf Seite 24 war ein ausklappbarer sechsseitiger Lego-Prospekt eingeklebt.

Beilage

der erste Einleger aus dem Heft 25

Eine Beilage beschreibt im weiteren Sinne jeden Bestandteil eines Druckerzeugnisses, der über die Falzbögen und den Einband oder Umschlag hinaus geht. So zählen neben den losen Beilagen auch Beihefter, Beikleber und Umhefter zu den Beilagen. Im engeren Sinne sind unter Beilage oder Einleger nur solche Ergänzungen zu verstehen, die einem Druckerzeugnis lose beiliegen. In der Regel handelt es sich bei Einlegern um ungefaltete oder gefaltete Papierbögen, die in einen eigenen Druckgang entstehen. Dabei können Einleger redaktionellen oder Werbezwecken dienen.

Der erste Einleger im Mosaik von Hannes Hegen war in der Ausgabe 25 zu finden. Er trug den Titel Ein Unterrichtstag in der Produktion und erschien in der Reihe Klaus und Hein erzählen aus dem Pionierleben. Der erste Einleger im Mosaik mit den Abrafaxen war erst in der Ausgabe 1/1991 zu finden. Es handelte sich hierbei um ein ausfaltbares China-Poster.

Unter Sammlern genießen die Beilagen im Mosaik von Hannes Hegen besondere Aufmerksamkeit, jedoch finden inzwischen auch die Beilagen im Mosaik mit den Abrafaxen immer mehr Interessenten.

Belichtung

Unter Belichtung versteht man ein fotografisches Verfahren, mit dem Motive übertragen werden. In der Druckvorstufe wurden früher die Negativfilme anhand der Originalvorlagen, mit den Negativfilmen die Druckfilme und mit den Druckfilmen die Druckplatten für die Andruckpresse belichtet. Während die Filme über Linsensysteme belichtet wurden, erfolgte die Motivübertragung auf die Druckplatten durch Kontaktbelichtung. Nach der Druckfreigabe wurden mit den Druckfilmen auch die Druckplatten der Druckmaschine für den Fortdruck belichtet. Heute werden mit Hilfe von digitalen Belichtern entweder seltener die Druckfilme belichtet (Computer to Film), die dann weiterhin im klassischen Kontaktverfahren für die Herstellung der Druckplatten genutzt werden, oder man belichtet häufiger sofort die Druckplatten (Computer to Plate). Im neuesten, noch nicht sehr verbreiteten Verfahren können die Druckplatten sogar direkt auf dem Plattenzyliner belichtet werden (Computer to Press), wodurch der Wechsel der Druckplatten entfällt. Belichtungen können mit verschiedenen Lichtquellen und Lichtarten erfolgen. So wurden früher zum Teil Farbfilter eingesetzt. Bei der Belichtung der Druckplatten ist die Lichtart von der Chemie der Plattenbeschichtung abhängig. Nach der Belichtung müssen Filme und Druckplatten entwickelt werden.

Blauandruck

Blauandruck von Seite 12 des Hefts 3/78

Ein Blauandruck oder Blaudruck ist ein erster Andruck des Schwarzanteils einer Seite mit blassblauer Druckfarbe. Blauandrucke dienten vorrangig der ersten Begutachtung des Druckbildes und der Seitenaufteilung. Heute erfüllen Blaupausen diesen Zweck. Bei der Herstellung von Comics wie dem Mosaik spielten Blauandrucke eine besondere Rolle. Hier wurden Blauandrucke in Originalgröße, also nicht auf Heftgröße verkleinert, angefertigt und zusammen mit den Konturenfilmen an die Redaktion verschickt, wo sie von den Koloristen mittels Gouachefarben koloriert und so die Kolorite erhalten wurden. Um Dimensionsänderungen durch Quellung beim Kolorieren zu minimieren, wurden Blauandrucke auf festerem Karton angefertigt und waren zudem in der Zeit, als noch die Druckerei C. G. Röder das Mosaik druckte, aluminiumbeschichtet. Die Nutzung von Blauandrucken endete beim Mosaik 1995. Johannes Hegenbarth jedoch hielt bei der Anfertigung der Titelillustrationen für die Digedags-Sammelbände noch bis zum Schluss an dieser Arbeitsweise fest.

Blitzer

Mit Blitzer bezeichnet man einen in der Regel verfahrensbedingten Druckfehler, bei dem das unbedruckte Weiß des Bedruckstoffs an Stellen zu sehen ist, die bedruckt sein sollten. Blitzer können durch Passerfehler beim Fortdruck oder durch Ungenauigkeiten beim Randbeschnitt entstehen. Um Blitzern an der Schnittkante vorzubeugen, wird ein überstehender Rand des Druckmotivs gedruckt, der beim Beschnitt entfernt wird. Um Blitzer durch kleinere Passerungenauigkeiten zu vermeiden, werden aneinander grenzende Bereiche, die mit verschiedenen Druckwerken gedruckt werden sollen, überfüllt, also etwas vergrößert. Blitzer können aber auch durch Fehler in der Druckvorstufe oder durch überholungsbedürftige Druckmaschinen entstehen.

Blockheftung

Unter Blockheftung, Querheftung oder Seitstichheftung ist die seitliche Heftung von Einzelblattbroschuren, einlagigen Broschuren oder Buchblöcken zu verstehen. Dabei wird das Heftmaterial nahe am Buch- oder Heftrücken durch alle Seiten getrieben. Die Blockheftung von Einzelblattbroschuren und einlagigen Broschuren erfolgt meist als Drahtheftung (Abreißkalender), die von Buchblöcken in der Regel als Fadenheftung. Im Gegensatz zur Blockheftung steht die Rückstichheftung.

Bogendruck

Der Bogendruck oder präziser Bogenoffsetdruck ist ein Druckverfahren, bei dem der Druck auf Papierbögen erfolgt. Dabei werden die Papierbögen einzeln aus dem Anleger entnommen, durch die Druckmaschine geführt und die fertigen Druckbögen im Ausleger gesammelt. Der Bogendruck kann ausschließlich im Schöndruck oder in Kombination mit dem Widerdruck erfolgen. Der Bogenoffsetdruck wird heute vorwiegend für Druckerzeugnisse in kleineren Auflagen und guter Qualität genutzt. Bei größeren Auflagen findet der Rollenoffsetdruck Anwendung. Im Bogenoffsetdruck entstanden die Hefte 1 bis 223 des Mosaik von Hannes Hegen und der Probedruck des ersten Abrafaxe-Heftes. Seit dem Heft 1/1976 werden nur noch die Heftumschläge im Bogenoffsetdruck hergestellt. Eine kurzzeitige Ausnahme waren die Hefte 446 bis 449, die wieder komplett im Bogendruck hergestellt wurden.

Broschur

Mit Broschur wurde früher eine Zwischenlösung bei der Buchherstellung bezeichnet, bei der der Buchblock in einen weichen Kartoneinband eingeklebt und dem Kunden übergeben wurde, der den Umschlag dann später durch einen höherwertigen Einband nach eigenem Geschmack ersetzen ließ. Heute wird mit Broschur nahezu jedes Publikationsformat bezeichnet, das vom festen Deckenband abweicht. Es werden Einzelblattbroschuren, einlagige Broschuren und mehrlagige Broschuren unterschieden. Einzelblattbroschuren können beispielsweise durch seitliche Drahtheftung (Rechnungsblock), Spiralheftung (Digedags-Kalender) oder Klebebindung (Diplomarbeiten) hergestellt werden, einlagige Broschuren können durch Rückstichheftung mittels Heftfäden (alte Schulhefte) oder Heftklammern (Zeitschriften) oder durch Klebebindung (Leseprobe Anna, Bella Caramella) zusammengehalten werden und mehrlagige Broschuren werden überwiegend in Klebebindung hergestellt. Darüber hinaus werden Broschuren auch nach der Art und der Befestigung des Einbandes in verschiedene Typen unterteilt, von denen hier nur die für Mosaik-Publikationen relevante französische Broschur genannt werden soll. Der Begriff Broschur wird oft synonym für Weichbroschur verwendet. Ein Spezialfall der Broschur ist die Broschüre. Mosaik-Hefte sind rückstichdrahtgeheftete einlagige Broschuren.

Broschüre

eine Broschüre mit den Abrafaxen (1996, SPAR)

Eine Broschüre ist eine meist einlagige Broschur. Broschüren sind oft drahtgeheftet, es ist aber auch jede andere Art der Heftung oder sogar Klebebindung möglich. Der Begriff Broschüre wird ausschließlich für nicht periodische, kurzlebige Druckerzeugnisse wie Firmen- oder Produktprospekte oder Bedienungsanleitungen benutzt. Mosaik-Hefte sind zwar keine Broschüren, jedoch können sie Broschüren als Beilagen enthalten. Außerdem waren die Abrafaxe bereits in Broschüren der Firmen SPAR und Schering und des Abgeordnetenhauses von Berlin zu sehen.

Buchblock

Unter Buchblock versteht man die miteinander verbundenen Seiten eines Buches, denen nur noch der Einband fehlt. Zur Herstellung eines Buchblocks werden zunächst die für das Buch nötigen fadengehefteten oder klebegebundenen Lagen oder seltener Einzelblätter in der gewünschten Reihenfolge zusammengetragen. Einzelblätter werden dabei mehrheitlich durch Klebebindung, seltener durch Blockheftung verbunden. Werden Lagen genutzt, können diese durch Klebebindung, Fadenheftung oder Drahtheftung kombiniert werden. Für die Klebebindung können die Heftungen der einzelnen Lagen vorher am Rücken des eingespannten Buchblocks vollständig abgeraspelt oder abgefräst werden, wodurch quasi ein Stoß loser Seiten entsteht. In manchen Fällen werden die Lagenheftungen jedoch nur partiell entfernt oder bleiben sogar vollständig erhalten, wodurch mehr Festigkeit erreicht wird. Draht- oder fadengeheftete Buchblöcke können durch Blockheftung oder Rückstichheftung gebildet werden. Bei der Rückstichheftung wird oft ein am Blockrücken angebrachter Gaze-Streifen als Fixierung verwendet. Insbesondere Rückstichfadenheftungen können unterschiedlich komplex ausfallen und neben den Fadenbünden auch quer über den Blockrücken verlaufende Heftbänder mit einbeziehen. Rückstichheftungen werden am Blockrücken meist verleimt. Zudem kann der gesamte Blockrücken zusätzlich mit einer Hinterklebung versehen werden. Klebegebundene Buchblöcke werden überwiegend zu Weichbroschuren, seltener zu Deckenbänden weiterverarbeitet. Aus blockgehefteten Buchblöcken werden fast ausschließlich Broschuren hergestellt. Rückstichgeheftete Buchblöcke werden mehrheitlich zu Deckenbänden verarbeitet. Vor der Weiterverarbeitung zu Deckenbänden werden Buchblöcke zunächst mit dem Vorsatz und dem Nachsatz verklebt und randbeschnitten. Dann können sie noch gerundet und mit einer Schnittfärbung versehen werden. Und schließlich können an Kopf und Fuß des Blockrückens die oft farbigen Kapitalbänder und gegebenenfalls am Kopf das Lesebändchen angebracht werden. Für die Herstellung von Broschuren werden Buchblöcke unbeschnitten verarbeitet.

Bundsteg

Mit Bundsteg wird der meist unbedruckte Seitenrand zwischen dem Satzspiegel und der Bindung oder Heftung bezeichnet. Bei Buch- oder Heftseiten mit ungerader Seitenzahl liegt der Bundsteg links, bei Seiten mit gerader Seitenzahl rechts. Der Bundsteg ist einer von vier Stegen, die die gedruckte Seite begrenzen. In einigen Fällen wird mit Bundsteg nur der für die Bindung oder Heftung notwendige Teil der Seite beschrieben, der im Druckerzeugnis später nicht mehr zu sehen ist. In diesem Fall nennt man den dann noch sichtbaren Steg an der Bindung oder Heftung Innensteg.

Butzen

Der Butzen oder Putzen zählt zu den verfahrensbedingten Druckfehlern. Butzen werden durch Verunreinigungen der Druckplatte oder des Gummituches verursacht, die aus angetrockneter Druckfarbe, Papierstaub und ähnlichen Ansammlungen entstehen. Im Druckbild zeigen sich Butzen als rundliche oder unförmige Farbfehlstellen. Um das Auftreten von Butzen zu minimieren werden im Farbwerk der Druckmaschinen so genannte Butzenfängerwalzen eingesetzt.

C

CMYK-Farbmodell

Das CMYK-Farbmodell ist ein subtraktives Farbmodell, das beim Vierfarbdruck Anwendung findet. Dabei steht C für Cyan, M für Magenta, Y für Yellow (Gelb) und K für Key (Schwarz). Subtraktives Farbmodell bedeutet, dass beim Mischen der Farben Cyan, Magenta und Gelb die reflektierten Lichtanteile vom Weiß des Papiers abgezogen, subtrahiert werden. Somit ergäbe die optimale Mischung aller drei Grundfarben im Idealfall Schwarz. Da es jedoch weder ein Papier mit ideal-weißer Oberfläche gibt noch die herstellbaren Druckfarben in Optimalfarbe existieren, ergab die Mischung der Farben im Dreifarbdruck nach dem CMY-Modell auch kein ausreichend tiefes Schwarz. So wurde bei der Entwicklung des Vierfarbdrucks die Schlüsselkomponente K ergänzt. Eine andere Interpretation der Nutzung des Begriffes Key für Schwarz ist, dass der Schwarzanteil zuerst gedruckt wird und die anderen Druckwerke über das Passerkreuz daran ausgerichtet werden. Für viele deutschsprachige Drucker steht K jedoch für Kontrast, weil dadurch in der Tat der Kontrast des Druckbildes verbessert wird, während durch die drei Grundfarben auf Basis der Farbauszüge die Farbmischungen entstehen.

D

Deckenband

Mit Deckenband, Pappband oder Hardcover wird in Abgrenzung zur Broschur ein Buch mit festem Einband bezeichnet. Hergestellt wird ein Deckenband durch das Einhängen des Buchblocks in die Buchdecke. Die Buchdecke muss dazu vorher aus den zwei Deckeln, der Rückeneinlage (Schrenz) und dem Einbandmaterial (Bezug, Überzug) gefertigt werden. Die beiden Deckel und die Rückeneinlage bestehen in der Regel aus Pappe und werden meist erst so auf einem zusätzlichen Papierstreifen fixiert, dass zwischen ihnen mehrere Millimeter Platz bleibt. Diese Konstruktion wird dann mit dem Einbandmaterial, das aus bedrucktem Papier, Kunststofffolie, Leinen, Kunstleder oder sogar Leder bestehen kann, eingeschlagen. Durch die Abstände zwischen den Deckeln und der Rückeneinlage entstehen flexible Verbindungen, die quasi als Scharniere dienen. Gegebenenfalls kann die fertige Buchdecke noch durch Prägungen und nachträgliche Aufdrucke verziert werden. Die Verbindung zwischen Buchblock und Buchdecke wird dadurch hergestellt, dass der Vorsatz und der Nachsatz des Buchblocks jeweils mit einem Deckel der Buchdecke verklebt wird. Bei Büchern größeren Umfangs wird eine zusätzliche Verklebung über eine Hülse genutzt. Die Hülse ist dabei ein flacher Papierschlauch passender Breite, der zwischen die Rückeneinlage der Buchdecke und den Heftrücken des Buchblocks geklebt wird, wodurch ein stabilerer hohler Rücken entsteht. Der fertige Deckenband kann abschließend noch mit einem meist nur einseitig bedruckten Buchumschlag (Schutzumschlag) versehen werden. Viele Mosaik-Sammelbände und diverse Sekundärliteratur liegen in Form von Deckenbänden vor.

direkter Druck

Unter direktem Druck können alle Druckverfahren zusammengefasst werden, bei denen die Druckfarbe von der Druckform direkt auf den Bedruckstoff übertragen wird. Daher zeigt die Druckform das Spiegelbild des Druckmotivs. Die meisten Druckverfahren arbeiten im direkten Druck. Im Gegensatz zum direkten Druck steht der indirekte Druck. Der Flachdruck kann sowohl als direkter als auch als indirekter Flachdruck ausgeführt werden. Für den direkten Flachdruck muss das Druckmotiv bei der Belichtung der Druckplatten nicht gekontert werden.

Drahtheftung

Die Drahtheftung ist ein Heftverfahren, bei dem Heftklammern für die Heftung von Einzelblättern, Lagen oder Buchblöcken verwendet werden. Die Drahtheftung erfolgt mittels Heftmaschinen, die entweder seltener vorgefertigte Heftklammern nutzen oder häufiger von einer Drahtrolle gelieferten Draht ablängen und zur Klammer biegen. Die Drahtheftung kann als Blockheftung oder als Rückstichheftung ausgeführt werden. Mit der Einführung der Drahtheftung löste sie zunächst in vielen Bereichen die Fadenheftung ab, da sie zeitsparender eingesetzt werden kann. Ein Nachteil der Drahtheftung ist jedoch die Rostbildung an den Heftklammern. Daher wird die Drahtheftung heute überwiegend für Zeitschriften und ähnlich kurzlebige Druckerzeignisse angewendet, während bei der Heftung von Buchblöcken wieder die Fadenheftung dominiert. Mosaik-Hefte werden rückstichdrahtgeheftet.

Ein Sonderfall der Rückstichdrahtheftung ist die Drahtösenheftung, bei der die Heftklammern am Falz einer einlagigen Broschur zu Heftösen gebogen werden, wodurch das Druckerzeugnis zum Beispiel in einem Aktenordner abgeheftet werden kann. Die Drahtösenheftung wurde bei der Herstellung der Mosaik-Nachdrucke für die Reprintmappen genutzt.

Druckbogen

Der Druckbogen ist das Ergebnis eines Druckganges, das bei jedem weiteren Druckgang reproduziert wird. Die Größe des Druckbogens wird maßgeblich durch die Größe der Druckform bestimmt. Bei der Nutzung von Druckzylindern geben die Breite und der Umfang der Zylinder die Größe des Druckbogens vor. Beim Bogendruck ist die Größe der Papierbögen an die Größe des Druckbogens angepasst, beim Rollendruck ist die Breite der Papierrollen auf die Breite des Druckbogens abgestimmt. Der Druck des Druckbogens kann ausschließlich im Schöndruck oder im Schön- und Widerdruck erfolgen. Bei der Herstellung von Büchern oder Zeitschriften kann der Druckbogen mehrere Falzbögen umfassen oder im Idealfall nur aus einem Falzbogen bestehen. Die Anordnung der einzelnen Buch- oder Heftseiten für den Fortdruck folgt dem Ausschießschema. Bei der Aufteilung der Druckbögen müssen zudem Greiferkanten, der Beschnitt und gegebenenfalls Fräsränder beachtet werden. Neben den einzelnen Seiten des Druckerzeugnisses sollten Druckbögen auch Druckmarken wie Anlagemarken, Flattermarken, Schneidemarken, Falzmarken, Passerkreuze und Farbkontrollstreifen sowie eine Bogensignatur enthalten. Beim Rollendruck werden die Druckbögen nach dem Druck von der Papierbahn abgelängt. Die fertigen Druckbögen werden entweder im Ausleger der Druckmaschine gesammelt oder inline dem nächsten Verarbeitungsschritt zugeführt.

Druckfahne

Mit Druckfahne wurde im klassischen Buchdruck ein erster Abklatsch oder Korrekturabzug auf einem losen Blatt bezeichnet. Später wurde der Begriff Druckfahne auch synonym für Andruck benutzt, wobei insbesondere solche Andrucke gemeint waren, die der Druckfreigabe dienten. Heute werden daher oft auch Proofs als Druckfahne bezeichnet.

Druckfehler

Ein Druckfehler im weiteren Sinne ist jeder Fehler im Druckbild eines Druckerzeugnisses. Dabei wird zwischen dem Druckfehler im engeren Sinne und dem Satzfehler unterschieden. Der Druckfehler im engeren Sinne wird auch als Verfahrensfehler oder verfahrensbedingter Druckfehler bezeichnet, weil er erst als Fehler im Druckverfahren auf der Druckmaschine entsteht. Der Satzfehler oder satzbedingte Druckfehler ist meist ein typografischer Fehler, der früher beim Übertragen des Manuskripts durch den Schriftsetzer entstand, heute jedoch in der Regel bereits in der Textvorlage enthalten ist. Bei der Herstellung von Comics können auch Zeichnungs- und Kolorierungsfehler zu den satzbedingten Druckfehlern gezählt werden. Satzbedingte Druckfehler können ihre Ursache aber auch in Fehlern bei der Retusche, der Belichtung oder der Entwicklung haben. Somit gehen satzbedingte Druckfehler in der Regel auf Fehler in den Originalvorlagen oder auf Fehler in der Druckvorstufe zurück, während verfahrensbedingte Druckfehler meist erst beim Fortdruck entstehen. Verfahrensbedingte Druckfehler wie beispielsweise Butzen treten oft unsystematisch auf, sind also nur selten identisch auf mehreren Druckbögen zu finden. Jedoch können sich verfahrensbedingte Druckfehler auch systematisch bei einer Teilauflage wiederholen, wenn beispielsweise eine Druckplatte während des Drucks beschädigt wird. Vermutlich sind die Fehldrucke der Mosaik-Hefte 179 und 190 auf diese Weise entstanden. Satzbedingte Druckfehler treten hingegen immer systematisch auf, können jedoch nur einen Teil der Auflage oder auch die gesamte Auflage betreffen. So wurde zum Beispiel die gesamte Auflage der Kiosk-Ausgabe des Mosaik-Heftes 346 mit einem doppelten Abrafaxe-Logo auf der Titelseite gedruckt, was auf einen Fehler in der Originalvorlage schließen lässt. Treten satzbedingte Druckfehler nur in einem Teil der Auflage auf, kann das mehrere Ursachen haben. So ist es möglich, dass satzbedingte Druckfehler während des Fortdrucks entdeckt und bei einem der ohnehin notwendigen Druckplattenwechsel korrigiert werden. Vermutlich ist auf diese Weise der Fehldruck des Mosaik-Heftes 1/1986 entstanden. Eine andere Möglichkeit für nur in einer Teilauflage enthaltene satzbedingte Druckfehler bietet sich, wenn ein Druckbogen aus beispielsweise vier identischen Falzbögen besteht und nur auf einem der Falzbögen ein Belichtungsfehler auftrat. Dann ist auch nur exakt ein Viertel der Auflage von diesem satzbedingten Druckfehler betroffen. Der Fehldruck des Mosaik-Heftes 4/1986 könnte auf diese Weise entstanden sein. Treten Druckfehler systematisch und nur in einer Teilauflage von Mosaik-Heften auf, entstehen dadurch sammelwürdige Fehldruck-Varianten.

Druckfilm

Ein Druckfilm ist ein fotografischer Schwarz-weiß-Film in der Größe des gewünschten Druckmotivs, der aus einem transparenten Trägermaterial und einer fotografischen Schicht besteht. Für den Vierfarbdruck sind pro Motiv vier Druckfilme notwendig, die die vier Farbauszüge für die Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz umfassen. Druckfilme wurden früher mit Hilfe der Negativfilme belichtet. Dabei wurden sie farbkorrigiert und gerastert. Bei der Reproduktion von kolorierten Strichzeichnungen entstehen die drei Farbfilme unabhängig vom Schwarzfilm. So werden die Farbfilme auf Basis des Kolorits und der Schwarzfilm auf Basis der Reinzeichnung hergestellt. Hierbei wird der Schwarzfilm in der Regel weder farbkorrigiert noch gerastert, da er keine Graustufen enthält. Sofern heute noch Druckfilme nötig sind, werden sie mit Hilfe von digitalen Belichtern hergestellt (Computer to Film), wobei Farbkorrekturen und Druckraster berechnet werden. Für den Offsetdruck als indirektes Druckverfahren müssen Druckfilme gekontert werden. Druckfilme können Positivfilme oder Negativfilme sein. Welche Druckfilme im konkreten Fall zum Einsatz kommen, richtet sich nach der Chemie der fotografischen Schicht auf den Druckplatten. Die Belichtung der Druckplatten erfolgt im Kontaktverfahren, wobei die fotografische Schicht des Druckfilms zur Druckplatte zeigt, um Lichtstreuungen zu vermeiden. Die Anfertigung der Druckfilme ist Bestandteil der Druckvorstufe. Druckfilme zählen zu den Druckvorlagen für den Fortdruck. Eine Sonderform des Druckfilms ist der so genannte Konturenfilm. Die Nutzung von Druckfilmen wurde inzwischen weitgehend von der digitalen Direktbelichtung der Druckplatten (Computer to Plate) abgelöst.

Für die Herstellung der Mosaik-Hefte wurden nach heutigem Kenntnisstand ausschließlich positive Druckfilme eingesetzt. Da Druckfilme nach dem Druck der gewünschten Auflage dem Auftraggeber ausgehändigt werden, liegen die Druckfilme für die Digedags-Hefte im Nachlass Hegenbarths, während die Druckfilme für die Abrafaxe-Hefte im Archive des Mosaik Steinchen für Steinchen Verlages lagern. Wann genau der Einsatz von Druckfilmen für das Mosaik endete, ist derzeit noch unbekannt.

Druckfreigabe

Druckmaschine

Druckplatte

Druckraster

Druckvorlage

Druckvorstufe

E

Entwicklung

F

Fadenheftung

Falzbogen

Falzen

Falzschema

Farbauszug

Farbfilter

Farbkorrektur

Feuchtmittel

Flachdruck

Fortdruck

französische Broschur

Fußsteg

G

Gegendruckzylinder

Gummirung

Gummituchzylinder

H

Heft

Hurenkind

I

Imprimatur

indirekter Druck

K

Kapitälchen

Klebebindung

Kolorit

Kontern

Konturenfilm

Kopfsteg

L

Lage

Lithografie

M

Majuskeln

Makulatur

Marginalie

Maskierung

Minuskeln

Moiré-Effekt

N

Nachsatz

Negativfilm

O

Offsetdruck

Originalvorlage

P

Paginierung

Passerkreuz

Plattenzylinder

Proof

R

Randbeschnitt

Reinzeichnung

Retusche

RGB-Farbmodell

Rollendruck

Rückstichheftung

S

Satzspiegel

Schmutztitel

Schöndruck

Schusterjunge

Siebdruck

Steg

T

Tonwertzunahme

U

Umhefter

V

Versalien

Vierfarbdruck

Vorsatz

W

Weichbroschur

Widerdruck

Z

Zuschnitt

Persönliche Werkzeuge