Cäsar Celsius

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Der Kaiser liegt sich selbst zu Füßen

Cäsar Celsius ist eine Figur aus der Römer-Serie des Mosaik von Hannes Hegen.


Handlungsanteile

Cäsar Celsius ist ein fiktiver römischer Kaiser, auf den die Digedags im alten Rom treffen. Bei der ersten Vorstellung des Circus Digedag im Kolosseum ist der Kaiser so begeistert, dass er die Digedags in seinen Palast einlädt. Weil er die drei dabei bevorzugt behandelt, bringt er zahlreiche vorher Begünstigte gegen sich auf. Diese planen eine Verschwörung gegen ihn, die aber maßgeblich durch das Einschreiten der Digedags verhindert werden kann. Als das römische Volk die Digedags als wahre Retter von Rom feiert, wird der Kaiser eifersüchtig und lässt die drei als angebliche Aufrührer in die Fremdenlegion stecken. Gleichzeitig löst er den Zirkus der Digedags auf und verweist die Artisten des Landes. Die Tiere will er in der Arena gegen Gladiatoren antreten lassen. Später will Cäsar Celsius die Insel Malta in einen Militärhafen für die römische Flotte und das Städtchen Monticuli in eine Festung ausbauen lassen.

Cäsar Celsius ist ein unfähiger und cholerischer Herrscher.


Historischer Kaiser Celsius?

Einen Kaiser namens Celsius hat es im Römischen Reich nicht gegeben. Der MOSAIK-Kaiser trägt einfach einen sprechenden Namen, der sich auf die Temperaturmaßeinheit Celsius bezieht.

Unabhängig davon ist es natürlich interessant, dass es im 3. Jahrhundert - also der Zeit, in der man die MOSAIK-Handlung am ehesten ansiedeln kann - einen Kaiser namens Celsus gegeben haben soll. Dieser soll ein Gegenkaiser von Gallienus (reg. 253-268) gewesen sein, wird jedoch nur in einer einzigen Quelle erwähnt, und zwar der so genannten Historia Augusta. Deren Autoren standen Kaiser Gallienus äußerst feindselig gegenüber und behaupteten daher, während seiner "unfähigen" Regierung hätten sich "dreißig Tyrannen" gegen ihn aufgelehnt und damit das Römische Reich in einen fortlaufenden Bürgerkrieg gestürzt. Einer von diesen sei Celsus gewesen. Er habe als ehemaliger Militärtribun auf seinem Landgut in der Provinz Africa gelebt und sich von Vibius Passienus, dem Proconsul von Africa, und Fabius Pomponianus, dem dux limitis Libyci, dazu überreden lassen, sich zum Kaiser zu proklamieren. Er sei schon nach sieben Tagen von Galliena, einer Cousine des Gallienus, in Sicca im Westen des heutigen Tunesien ermordet und sein Leichnam den Hunden vorgeworfen worden. Da es sonst keinerlei Nachrichten über diesen Celsus bei anderen Historiographen gibt, wird er von der Forschung als tendenziöse Erfindung der Historia Augusta betrachtet. Das ist auch insofern plausibel, als dass die Historia Augusta nachweislich an vielen Stellen unzuverlässig bis offen geschichtsfälschend ist.

Inwieweit dem Mosaikkollektiv, also insbesondere den Autoren in der Spinnstube, die schemenhafte Gestalt dieses unhistorischen Celsus bekannt gewesen sein könnte, muss dahingestellt bleiben. Es gibt jedenfalls keine positive Evidenz dafür.

Vergleiche dazu auch:

  • Dietmar Kienast, Römische Kaisertabelle. Grundzüge einer römischen Kaiserchronologie, Darmstadt 1996, S. 230.

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