Bilder aus der Geschichte des Erdöls

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Bilder aus der Geschichte des Erdöls ist ein redaktioneller Text in der Weltraum-Serie des Mosaik von Hannes Hegen. Er erschien im Juni 1960 auf der Rückseite von Heft 43.

Texte und Vorlagen

Der Beitrag besteht aus sechs kurzen Texten zur Geschichte des Erdöls, die jeweils mit einem Bild illustriert sind. Es gibt signifikante Übereinstimmungen zwischen den Texten und dem Abschnitt Was ist Öl? Wie entstand es? Wo kommmt es vor? (S. 76-82) aus dem Kapitel Öl erobert die Welt des Buches Die Energie: von der Tretmühle zum Kernreaktor von Werner Friedrich Striedieck. Letzteres erschien allerdings erst 1965, also mehrere Jahre nach dem Mosaikheft. Es basiert jedoch auf Anton Zischkas Werk Vom Tretrad zur Atomenergie von 1958; bis zur Durchsicht dieses Buches seien hier die Zitate aus Striediecks Abhandlung - lückenlos! - neben die entsprechenden Passagen der MOSAIK-Rückseite gestellt.

Text im MOSAIK Text bei Striedieck S. 76/77 Anmerkungen
Schon im Altertum benutzten die Völker des Orients das zähe Erdpech, das an vielen Stellen aus dem Wüstenboden hervorquoll, zum Kalfatern ihrer Schiffe. Bekannt sind Erdöle und Erdölderivate schon seit Jahrtausenden, denn an vielen Stellen treten sie zutage. Mit "Erdpech" (heute Bitumen genannt) kalfaterte Noah seine Arche, [...]
  • Noah wird im MOSAIK unterschlagen, das Kalfatern wird den "Völkern des Orients" zugesprochen. Das ist insofern berechtigt, als im biblischen Bericht über die Arche Noah kein Wort vom Kalfatern fällt.
Auch im alten Ägypten wurde ein besonders zähes Erdöl zum Straßenbau und als Bindemittel bei der Errichtung gewaltiger Tempel und Paläste verwendet. [...], und im Ägypten der Pharaonen dienten besonders zähes Erdöl und Asphalt als Straßenbelag und zum Abdichten von Bauwerken.
Aus dem Jahre 400 v.d.Ztr. wird berichtet, daß die Griechen im Kampf gegen die Skythen brennendes Öl in die Reihen ihrer Feinde schleuderten. Herodot berichtet 444 v. Chr. über die Bitumengewinnung am Is, einem Nebenfluß des Euphrats, und brennendes Öl spielte beim Kampfe der Griechen gegen die Skythen im vierten vorchristichen Jahrhundert eine Rolle. Die Römer nannten es Petroleum, "Steinöl".
  • Aus dem 4. Jhd. v.u.Z. wird im MOSAIK das Jahr 400.
  • Worauf genau sich der Kampf mit den Skythen bezieht, ist noch nicht geklärt.
Auf der Suche nach Salz erbohrten die Chinesen im Jahre 220 eine Ölquelle. Der Kaiser ließ das Erdöl in einfachen Destillationsverfahren reinigen und zur Tempelbeleuchtung verwenden. Im Jahre 220 v. Chr. stießen die Chinesen beim Salzbohren auf Öl. Ein Kaiser der Dynastie Tschin ließ einen primitiven Raffinerieprozeß entwickeln, und eine Zeitlang dienten Petroleumdämpfe zur Tempelbeleuchtung.
  • Im Jahre 220 v.u.Z. regierte Kaiser Shihuangdi, der später im MOSAIK in anderem Zusammenhang nochmal ausdrücklich erwähnt wird.
Im Jahre 1670 erhielt der Spanier Alfaro Alfonso Barba durch Indianer Kunde von den südamerikanischen Erdölvorkommen. Er wußte aber nichts damit anzufangen und so geriet der Fund wieder in Vergessenheit. Aber dann versiegte der Zufallsfund, und das Öl wurde vergessen. Am anderen Ende der Welt war die Verwendung des Öls nicht viel glänzender. Schon 1640 hatte der Spanier Alvaro Alonso Barba in Peru Öl gefunden. Aber seine Bemühungen um dessen Benutzung blieben ergebnislos. Etwa um die gleiche Zeit führten Indianer in West-Pennsylvanien einen französischen Missionar, Pater Joseph de la Roche d'Aillon, zu einem Tümpel von "schwarzem Wasser", und der Pater verwendete dieses Öl schließlich als Arznei.
  • Barba und der französische Pater werden im MOSAIK zusammengeworfen, und aus 1640 wurde 1670.
  • Weshalb Barbas Vornamen verändert wurden, ist noch unklar.
  • Das Vergessen des Öls ist im MOSAIK von den Chinesen ebenfalls auf den Spanier übertragen worden.
  • Der Erdölfund durch den französischen Pater ereignete sich im Jahre 1627.
Später wurde das Erdöl für lange Zeit als Wundermedizin von Quacksalbern auf Jahrmärkten angepriesen, ehe es gegen Ende des 19. Jahrhunderts seinen Siegeszug um die Welt antrat. Und eine solche "Wundermedizin" blieb es lange. In einem kleinen Fläschchen mit alles versprechenden Etiketten verkauften es auch noch Mitte des vorigen Jahrhunderts zahlreiche Wanderhändler.

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