Sudrak und Duschman

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Die beiden Bettelmönche Duschman und Sudrak

Sudrak und Duschman sind zwei Figuren aus dem Der Schild des Poros-Kapitel der Alexander-Papatentos-Serie. Sie sind auch als Die beiden Bettelmönche bekannt.
Ihre von Irmtraut Winkler-Wittig gezeichneten Figurinen wurde im SB 26 auf Seite IX abgedruckt.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Sudrak und Duschman sind gewissermaßen zwei Geheimagenten des Maharadschas Alim von Rattabumpur. Als solche sind sie mit einem Spezialauftrag unterwegs: Sie sollen ihrem Auftraggeber zwei legendäre faustgroße Diamanten von unschätzbarem materiellen und symbolischen Wert beschaffen, die seit Jahrhunderten als verschollen gelten. Sudrak und Duschman wissen sehr genau, wo sich die beiden Steine befinden, und so begeben sie sich, getarnt als Bettelmönche, auf die Spur der Diamanten.

Sudrak, der offensichtlich jüngere der beiden, ist der schlaue Kopf. Viel gerissener und skrupelloser als sein Gefährte, heckt er stets die Pläne aus und veteilt die Aufgaben.

Duschman hingegen ist ein wenig einfältig, aber offenbar Sudrak treu ergeben; sogar als es offensichtlich wird, dass dieser zum Erreichen seiner Ziele selbst seinen Gefährten bedenkenlos opfern würde. Manchmal aber hat auch er lichte Momente. So führt er bei der Elefantenentführung das Kommando und erkennt bei dieser Aktion als erster den schlafenden Griechen. Duschmans Name ist sprichwörtlich, im Persischen und in Urdu bedeutet sein Name "Feind".

Der erste Coup

Wie Sudrak und Duschman erfahren haben, ist der Besitzer eines der beiden Diamanten ein gewisser Alexander Papatentos, der tief in den Bergen Kurdistans als letzter Bewohner der ehemals reichen Handelsstadt Alexandropolis keine Ahnung hat, dass es sich bei dem "Glasbrocken" im Schild des Königs Poros, der seit Jahrhunderten über dem Eingang seines Hauses baumelt, um einen Diamanten handelt. Somit ist es für die beiden eine überaus einfache Aufgabe, diesen Diamanten zu stehlen. Sie entwenden den Schild, brechen den Stein heraus und entledigen sich des unhandlichen Schildes in einem Bergsee.

Allerdings unterschätzen sie den symbolischen Wert des Schildes für Papatentos. Dieser wendet sich umgehend an den für seine Weisheit bekannten Hodscha Nasreddin, um ihn zu bitten, ihm bei der Wiederauffindung behilflich zu sein. So kommen schließlich die Abrafaxe ins Spiel, die es sich (anfangs entgegen Alex' Wunsch) zur Aufgabe machen, das Rätsel des verschwundenen Schildes zu lösen. Sie sind es auch, die den wahren Wert des "großen Klunkers" erkennen, der nun im Schild fehlt, den Califax im Bergsee wiederfindet. Erst jetzt erinnert sich Alex an die beiden Bettelmönche, die vor einigen Wochen Rast in Alexandropolis gemacht hatten. Umgehend wird die Verfolgung der beiden Diebe aufgenommen.

Diese sind schon längst auf dem Weg zum zweiten Diamanten. Sudrak und Duschman ahnen nichts von der Verfolgung, denn sie halten Alexander keinesfalls für schlau und hartnäckig genug, ihren Diebstahl zu durchschauen und sie zu verfolgen. So kommt es, dass sie sich für ihren langen Rückweg nach Rattabumpur gehörig Zeit lassen.

Der Diamant im Brot

Ein Brot mit besonders wertvollen Inhaltsstoffen

Nun ist es, wie Sudrak richtig erkennt, eine recht riskante Sache, mit einem derartigen Schatz eine so weite Reise zu unternehmen. Folglich beschließt man, den Diamanten sicher zu verstecken. In einem Dorf begeben sich die beiden zum Bäcker Mürbet Haik, den sie nach allerlei Hin und Her dazu überreden können, sie für einen Augenblick allein in der Backstube zu lassen, um - wie sie vorgeben - die Brote zu segnen. Dort verstecken sie den Diamanten in einem bereits geformten Brotlaib und markieren diesen. Sie verabreden mit dem Bäcker, dass sie die ersten sein sollen, die sich eines der frisch gebackenen Brote aussuchen dürfen. Als es soweit ist, sind die beiden natürlich sehr wählerisch und tasten alle Brote ab. Vom Bäcker erfahren sie daraufhin, dass der Dorfärmste sich bereits sein Brot abgeholt hat. Wie es der Zufall will, erwischt er genau das Brot mit dem versteckten Diamanten. Sie stürmen daraufhin aus der Backstube und werden schließlich mit Steinen von der Dorfbevölkerung davongejagt. Gerade im letzten Moment kommen Sudrak und Duschman hinzu, wie der Dorfärmste das Brot anschneiden will, und entwenden diesem das teure Stück recht rüde.

Diese Geschichte hören die Abrafaxe und Alexander drei Wochen später direkt von Mürbet Haik. Somit wissen sie nun endlich sicher, dass sie auf der richtigen Spur sind.

Latschatrampa

Die Entführung des heiligen Elefanten und seines "Bewachers"

Erst nach mehrern Wochen Wanderschaft gelingt es den Abrafaxen und Alexander, die beiden Bettelmönche in einer indischen Grenzstadt einzuholen. Zufälligerweise besuchen alle Beteiligten das gleiche Theaterstück "Die Augen des Gottes", in dem über nichts Geringeres berichtet wird, als die legendäre Herkunft der beiden gesuchten Diamanten.

Sudrak und Duschman sitzen in der letzten Reihe. Hinter ihnen befindet sich lediglich der Stall des heiligen Elefanten Latschatrampa. Diesem Dickhäuter ist es aber offenbar ziemlich gleichgültig, dass er als heilig gilt. Vielmehr kann er dem köstlichen Anblick des Brotes, welches Duschman unvorsichtigerweise neben sich abgelegt hat, nicht widerstehen, sei es auch nach vielen Wochen noch so hart, und angelt es mit seinem Rüssel. Der Diamant verschwindet somit in den Tiefen des Elefantendarmes. Als Duschman merkt, dass das Brot verschwunden ist, schlägt er laut Alarm, so dass schließlich auch die Abrafaxe auf die beiden aufmerksam werden. Sudrak und Duschman werden als Störenfriede kurzerhand hinausgeworfen, während die Abrafaxe nach kurzer Inspektion der Lage den Diamantendieb ausfindig machen.

Nun ist es eine allseits bekannte Gesetzmäßigkeit, dass nichts, was einmal verschluckt wurde, für immer verschwunden bleibt, und so beschließen die Abrafaxe, beim heiligen Elefanten Wache zu halten. Hierfür wird in der ersten Nacht Alex auserkoren. Unglücklicherweise versieht er seinen Dienst mit ungenügender Aufmerksamkeit. So gelingt es den beiden Bettelmönchen, denen inzwischen ebenfalls aufgegangen ist, wo der Diamant abgeblieben ist, sowohl Latschatrampa als auch den schlafenden Alex zu entführen.

Diesem spielen sie später eine ordentliche Komödie vor: Sie teilen ihm mit, wo der zweite Schild zu finden sei. Im Amazonenreich der Königin Roxane! Alexander, der beim Namen "Roxane" sogleich an die Gemahlin seines berühmten Namensvetters und großen Vorbildes erinnert wird, hat von nun an nichts Eiligeres zu tun, als den zweiten Schild zu erobern. Hierbei wird er später von Sudrak und Duschman verfolgt. Vorerst gibt jedoch Latschatrampa den Diamanten auf natürlichem Wege wieder preis, und nachdem der zwischenzeitlich von einem Tiger verschleppte und von den Abrafaxen gerettete Duschman von Sudrak befreit wird, begeben sich also beide Suchtrupps ins Amazonenreich.

Der zweite Coup

Der teuflische Plan ist gelungen

Alexander und die Abrafaxe haben erfahren, dass sich der zweite gesuchte Schild im Wischnu-Tempel befindet. Dieser ist jedoch nur sehr schwer zu erreichen: Er thront auf einem Felsen, der ringsum von einem tiefen, bewaldeten Tal umgeben ist. Zu allem Unglück ist das Betreten dieses Tales auch noch verboten, so dass Abrax und Alex - letzterer in seiner Eigenschaft als Götterbote, für den man ihn im Amazonenreich hält - das Tal überfliegen müssen, um den Schild zu bergen. Dank Brabax' Konstruktion einer Flugmaschine gelingt es den beiden, das Tal zu überqueren.

Sudrak und Duschman, die die Verfolgung bis ins Amazonenreich aufgenommen haben, ist ihre Verkleidung als Bettelmönche zum ersten Mal recht hinderlich: Da bei den Amazonen Betteln verboten ist, werden sie kurzerhand zur Zwangsarbeit genötigt. Als nun die Flugmaschine den Tempel des Wischnu erreicht, stehlen sie sich unter dem Vorwand, Reisig zu sammeln, ihren Bewacherinnen davon. Sie stapeln trockenes Holz an den Rand des Abhanges zum verbotenen Tal, entzünden es und stoßen es schließlich über die Felskante. Sudraks Plan, die Schlucht um den Tempel in Brand zu setzen, geht voll auf. Die Amazonen vermuten, wie von Sudrak vorausgesehen, dass die beiden Bettelmönche während einer Pause versehentlich das Feuer entfachten und beim Löschversuch abgestürzt seien.

Unterdessen gelingt es Abrax und Alex in allergrößter Not, mit dem Schild das brennende Tal mit Hilfe eines riesigen Seidentuches, das als Gleitschirm fungiert, wieder zu überqueren. Leider misslingt die Landung, der Schild geht verloren - und landet genau auf Duschmans Kopf. Somit befinden sich nun alle beide Diamanten in den Händen der beiden Schurken.

Die Erfüllung des Auftrages

Der Geheimauftrag ist erfüllt!
Ohne weitere Probleme und Zwischenfälle erreichen Duschman und Sudrak ihren Auftraggeber, den Maharadscha von Rattabumpur. Wie versprochen, liefern sie ihm die beiden Steine ab - und verschwinden vorerst aus der Mosaikhandlung. Aus den beiden Hauptgegnern des ersten Kapitels der Alexander-Papatentos-Serie werden nun Randfiguren, die hinter die Figur des Maharadschas zurücktreten. Man sieht sie später noch kurz als Belastungszeugen gegen die Abrafaxe, die sich in einem Schnellverfahren wegen versuchten Diamantendiebstahls zu verantworten haben und zu lebenslänglicher Arbeit in einer der Diamantenminen des Maharadschas verurteilt werden.

Den allerletzten Auftritt haben Sudrak und Duschman während der Unruhen in der Hauptstadt von Rattabumpur. Sudrak wird vom Maharadscha zum Großwesir ernannt, hat aber keine Gelegenheit mehr, dieses Amt auszuüben, da der Sturz des Herrschers bereits im vollen Gange ist. Die beiden ehemaligen Bettelmönche sind ihrem Herren ein letztes Mal zu Diensten, indem sie ihm die Flucht vor dem aufbegehrenden Volk ermöglichen. Sie selber beschließen, erst einmal unterzutauchen und auf neues Glück zu hoffen.

Genau genommen bleiben Sudrak und Duschman somit Sieger über die Abrafaxe und Alex, da es den beiden Bettelmönchen gelingt, ihnen beide Steine abzunehmen und diese sicher beim Maharadscha abzuliefern. Erst nachdem sie sich nach dem geglückten Unternehmen zurückziehen, gelingt es den Abrafaxen, das Blatt zu wenden, und die Steine letztendlich doch der Königin Roxane zukommen zu lassen.
Sudrak und Duschman hingegen treten praktisch ungeschlagen zurück.

Auftritte außerhalb des Mosaiks

Im Oktoberheft 2007 der Zeitschrift Geolino hat Duschman einen Gastauftritt in der 12. Folge der Comicserie Lotta Überall - Eine verrückte Reise um die Welt. Zwar wird er nicht namentlich genannt, doch handelt es sich unzweifelhaft um die aus dem MOSAIK bekannte Figur.

Mögliche Herkunft der Namen

Die Figur des Sudrak könnte ihren Namen Śūdraka (auch Shudraka oder Çudraka geschrieben), einem sagenumwobenen indischen König und Dichter von Sanskrit-Theaterstücken, verdanken. Er soll im 1. oder 2. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben.

Der Namenspate für die Figur des Duschman ist möglicherweise in der indischen Mythologie zu finden. Der Stammvater der meisten Helden heißt dort Duschmanta. Er soll ein direkter Nachfahre Buddhas gewesen sein.

Charakterlich weisen die beiden Figuren des Mosaik mit den möglichen Vorbildern jedoch keine Ähnlichkeiten auf.

Literatur

Sudrak und Duschman treten in folgenden Mosaikheften auf

4/84, 6/84, 7/84, 8/84, 9/84, 11/84, 12/84,
1/85, 2/85, 3/85, 7/85

Cameo in 346 (Rückseite), 348 (Seite 46/47), 571 (nur Rückseite Abo-Cover)
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