Kaplan von Waldenfeld
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Der Kaplan von Waldenfeld ist eine Figur der Stein-der-Weisen-Serie. Er wurde von Ulrich Nitzsche gezeichnet.
Der Kaplan steht auf Burg Waldenfeld in den Diensten des Freiherrn und unterstützt dessen Bestrebungen, den Bauern nach der Umleitung des Mühlbachs auch noch die Allmende abzunehmen. Als dem Freiherrn diesbezüglich Zweifel kommen, verspricht der Geistliche, für ihn zu beten, da er durch eine Abmachung am Gewinn der Wiesen beteiligt werden soll.
Der Strich durch die Rechnung
Womit weder der Kaplan noch der Burgherr rechnen, ist die Ankunft einiger Fremder in Waldenfeld. Es handelt sich dabei um die Abrafaxe, Johanna und den Bänkelsänger Lothar, die sich hilfsbereit auf die Seite der Waldenfelder Dorfbevölkerung stellen und einen Plan ersinnen, der den Besitz der Bauern schützen soll.
In der Nacht bemerken der Kaplan und der Freiherr ein seltsames Geräusch und meinen, jemanden im Burggraben zu erkennen. Sogleich ist der Kaplan davon überzeugt, dass es sich dabei um einen Wassergeist handelt, was den Freiherrn sehr überrascht, hatte der Geistliche die Existenz solcher heidnischen Wesen doch immer bestritten. Nun bietet der geschäftstüchtige Kaplan sogleich eine Austreibung des bösen Geistes an, der Freiherr lehnt jedoch dankend ab, woraufhin auch der Kaplan meint, dass es vielleicht doch nur Erde war, die in den Burggraben gerutscht ist. Doch kurz darauf hören sie jemanden im Burggraben schreien und der Kaplan beginnt mit seiner Teufelsaustreibung. Als daraufhin nichts mehr zu hören ist, verlangt er zwei Silbergroschen vom Freiherrn, der immer mehr daran zu zweifeln beginnt, ob es klug war, die Waldenfelder um ihr Wasser zu bringen.
Am nächsten Tag begleitet der Kaplan den Freiherrn ins Dorf, um mittels eines von ihm vorbereiteten Contractus die Allmende von den Bauern einzutauschen. Beide gehen davon aus, dass die Bauern wegen des fehlenden Wassers ihre Abgaben nicht zahlen können. Doch Michel verkündet, dass sie die Abgaben in Form von Korn bezahlen wollen. Freiherr und Kaplan sind überrascht, sahen sie doch schon die Wiesen in ihrem Besitz, doch der Kaplan weist seinen Herrn darauf hin, dass der baldige Hunger der Dörfler schon dahingehend wirken wird. Da der Freiherr das Korn in seine Mühle bringen lässt, rät der Kaplan, es gut bewachen zu lassen. Er misstraut den Bauern und vermutet, dass sie etwas vorhaben. In der kommenden Nacht werden die Kornsäcke mit Hilfe eines Ablenkungsmanövers tatsächlich ausgetauscht. Brabax wird danach am Burggraben vom Kaplan erwischt und in die Burg verschleppt. Er kommt bei Wasser und Brot in den Südturm.
Da der Burggraben durch den von Brabax verstopften Abfluss sich jetzt mit Wasser füllt, erscheinen die Bauern am nächsten Morgen vor der Burg. Sie fordern die Einhaltung des Vertrages und der Freiherr lässt das Dokument vom Kaplan noch einmal vorlesen. Besonderer Wert wird dabei auf die Klausel gelegt, dass sich ohne Erlaubnis niemand dem Graben nähern darf, da sonst alle Rechte der Bauern am Mühlbach verloren gehen. Grinsend präsentiert dann der Kaplan den Gesetzesbrecher, den er selbst dort erwischte. Doch Michel bestreitet, dass der Fremde zu ihnen gehört. Der Kaplan stimmt ihm zu, dass der Gefangene den Vertrag nicht unterschrieben hat, aber als Knecht eines Bauern ist sein Herr für ihn verantwortlich. Michel widerspricht abermals und weist darauf hin, dass der Fremde mit dem Sänger reist. Der Kaplan muss eingestehen, dass der Vertrag dann wohl nicht gebrochen wurde.
Neue Pläne und Zweifel
Der Freiherr mahnt sich das Versprechen ein, den Mühlbach zu bekommen. Der hinterhältige Kaplan hat aber eine bessere Idee. Er verweist auf die mit Kornsäcken gefüllte Mühle seines Herrn - damit kann alles neu verhandelt werden. Stutzig wird der Kaplan jedoch, als die Bauern ihr Korn nicht zurück haben wollen. Er vermutet, dass sie es in der Nacht gestohlen haben. Doch Gerhard und sein Kollege berichten, dass noch alle Kornsäcke in der Mühle stehen und nur ein Wassergeist im Mühlteich erschien. Der Kaplan zeigt auf Brabax und vermutet, dass er der Wassergeist war, aber das können die Wachen nicht bestätigen. Als Johanna auftaucht, wird sie als Wassergeist erkannt. Michel fordert den Kaplan auf, seine Magd in Ruhe zu lassen. Doch diesem geht nun ein Licht auf. Er will sich selbst von den Kornsäcken in der Mühle überzeugen und verlangt, dass alle Bauern solange vor der Burg bleiben. Wenn auch nur ein Getreidekorn in der Mühle fehlt, will er Johanna an ein Bergwerk im Harz verkaufen.
Während sich die Bauern widerspruchslos fügen, eilt der Kaplan zur Mühle. Doch die Wachen haben die Tür verschlossen und den Schlüssel mitgenommen. Vergeblich versucht er, die Tür aufzubrechen. Schließlich klettert er durch ein Fenster und holt sich dabei eine Beule. Dann kontrolliert er die Säcke und findet Sand statt Korn darin - das wird für die Bauern ein Nachspiel haben!
Doch ein Geräusch reißt ihn aus seinen Gedanken. Der Burggraben stürzt den Abhang herunter und trifft die Mühle. Die Fluten reißen alles mit sich. Auch der Kaplan wird von den Wassermassen davon gespült und bleibt verschwunden.
Der Kaplan tritt in folgenden Mosaikheften auf
389, 390