Beilage 37 - Liebe MOSAIK-Freunde

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Stammdaten
Titelbild Erschienen Dezember 1959
Nachdruck Klaus und Hein +
Steinchen an Steinchen
Umfang 4 Seiten
Heft 37
Katalog 2.1.37
Reihe Beilagen zum Mosaik
von Hannes Hegen
Davor Beilage Heft 36
Danach Beilage Heft 39

Liebe MOSAIK-Freunde lag dem Heft 37 des Mosaik von Hannes Hegen bei. Der Text stammt von Lothar Dräger, die Illustrationen wohl von Horst Boche.

Auf der ersten Seite werden die MOSAIK-Leser über das Ende von Klaus und Hein erzählen aus dem Pionierleben und den Wechsel vom Verlag Neues Leben zum Verlag Junge Welt informiert. Dabei nutzte man die Gelegenheit, auf andere Publikationen des neuen Verlages hinzuweisen - die Trommel, Fröhlich sein und singen, Atze und Bummi.

Auf den beiden Mittelseiten stellte der Autor die inhaltliche Konzeption der nächsten MOSAIK-Hefte vor, bevor sich auch Hannes Hegen kurz zu Wort meldet:

Im Klubraum der Rakete, die mit unvorstellbarer Geschwindigkeit durch das All zu neuen, unentdeckten Sonnensystemen raste, saßen sie eines Abends alle beisammen: die Digedags, der Raumschiffkommandant Bhur Yham und Ingenieur Knips. "Es ist etwas langweilig hier", sagte Bhur Yham, "kann denn niemand eine spannende Geschichte erzählen?" - "Oh", lachte Dig, "eine? Wir haben ein paar hundert auf Lager, und das gute ist, wir haben sie alle selber erlebt." - "Na, dann schießt doch schon los!" rief Bhur Yham. "Ich bin sehr gespannt", bemerkte Ingenieur Knips. Dag war inzwischen hinausgelaufen und kam mit einem dicken Buch wieder. "In diesem Buch sind alle Abenteuer aufgezeichnet, die wir auf der Erde erlebt haben", erklärte er, "wir sind vielen berühmten Leuten begegnet. Zum Beispiel hier -", und damit schlug er eine Seite auf, "im alten Ägypten lernten wir den Erfinder Heron kennen, der als erster Versuche mit der Dampfkraft machte. Leider durfte er keine Maschinen bauen, die den Sklaven die Arbeit erleichtert hätten, sondern die Priester verwendeten seine Erfindungen für allerlei Humbug in den Tempeln. Wir wollten Heron gerne helfen, aber der König duldete das nicht, weil er niemand die Geheimnisse wissen lassen wollte. Er war deshalb spinnefeind mit uns." - "Mit der Dampfkraft haben wir uns noch oft beschäftigt", nahm Dig wieder das Wort, indem er ein neues Kapitel in dem Buch aufschlug, "viele hundert Jahre später trafen wir in Kassel den Erfinder Denis Papin. Kinder, was war das für ein Pechvogel! Wie oft sind ihm seine Dampftöpfe und Maschinen explodiert und den feinen Leuten am Hofe des Landgrafen von Hessen um die Ohren geflogen! Aber es war sehr ungerecht von ihnen, ihn deshalb zu verspotten, denn er war wirklich ein sehr großer Gelehrter, der die erste wirkliche Dampfmaschine erfunden hat." - "Die dann in England von Thomas Newcomen verbessert und für die Arbeit in den Bergwerken gebaut wurde", unterbrach ihn Dag. "Erinnerst du dich noch an Newcomen?" - "Gewiß", erwiderte Dig, "aber noch besser habe ich James Watt in Erinnerung, den Mann, der die Dampfmaschine vollendet hat. Das waren damals unruhige Zeiten für uns. Ich denke noch oft an die Reise nach Rußland, wo wir den Maschinenbauer Polsunow, der ebenfalls eine Dampfmaschine erfunden hatte, besucht haben. Leider ist seine Tat damals nicht recht gewürdigt worden, und man hat ihn bald vergessen." Dig war ganz hitzig geworden. „Bei George Stephenson, der die erste Lokomotive gebaut hat, waren wir auch", rief er, "und da haben wir doch eines Tages ..." — "Nun, nun, Dig", unterbrach ihn Bhur Yham lachend, "immer hübsch langsam. Das mußt du uns einmal der Reihe nach erzählen. Ich staune ja über das dicke Buch. Aber ich glaube, ihr werdet euch nun bald ein zweites anlegen müssen, denn auf unserer Reise werdet ihr vieles erleben und aufzeichnen können. Ich habe vor, Planeten anzusteuern, auf denen ihr das Werden der Welten, das Entstehen des Lebens und den Ursprung der Dinge beobachten könnt." -
"Und wenn ihr wieder auf dem Neos seid", fiel hier Ingenieur Knips ein, "werdet ihr euch noch ein drittes Buch anlegen müssen. Denn was gibt's da noch alles zu lernen und zu erleben! Rundfunk, Fernsehen und Film werden sich für euch interessieren; ja, ich sehe euch schon als Hauptdarsteller in einem lustigen und spannenden Film! Ihr werdet den Betrieb bei den Zeitungen kennenlernen, ihr werdet die Druckereien besuchen und etwas über die Geschichte der Buchdruckerkunst hören." – "Ach", sagte Dig, „darüber steht schon vieles in unserem Buch. Wenn wir dazu Gelegenheit haben, werden wir immer wieder etwas aus alten Zeiten erzählen: wie die Uhr erfunden wurde, wie die ersten Automaten funktioniert haben und was dergleichen Dinge mehr sind. Und ob es nun die Erfindung des Kraftwagens ist oder die Entdeckung Amerikas, immer waren wir dabei und haben ein lustiges Abenteuer erlebt." - "Wir sind sehr gespannt darauf", versicherte Bhur Yam [sic!], "aber heute ist es schon zu spät. Wir wollen schlafen gehen. Gute Nacht." Und damit gingen sie.

Liebe Freunde!
Das ist eine kleine Vorschau auf die Abenteuer der Digedags, die Euch Mosaik in Zukunft bringen wird. Aber bis zum Raketenstart in Heft 45 haben die Digedags noch viele aufregende Erlebnisse auf dem Neos zu bestehen und lernen dabei allerhand Wissenswertes über die Kunststoffchemie und ihre Grundstoffe.

Daß es dabei auch wieder sehr viel zu lachen gibt, verspricht Euch Euer
Hannes Hegen

Auf der vierten Seite treten Klaus und Hein zum letztenmal auf - sie halten eine Tafel, auf der für die Buchreihe "Spannend erzählt" des Verlags Neues Leben geworben wird.

Letztlich wurden allerdings nicht alle der angekündigten Stationen und Abenteuer realisiert. Insbesondere die Begegnung mit George Stephenson, die Geschichte der Buchdruckkunst (inklusive der vermutlich geplanten Begegnung mit Johannes Gutenberg, wovon die Abbildung zeugt) und die Erfindung der Uhr fielen leider aus. Auch die in der Erzählrunde der Beilage vertretene Siria Kysur war auf der neuen Raumexpedition ab Heft 45 dann doch nicht dabei.

Anmerkung

  • Die Beilagen wurden nach dem Verlagswechsel 1959/60 neu konzipiert; auf Klaus und Hein, deren Abenteuer in der letzten Beilage endeten, folgte Steinchen an Steinchen. Dabei wurde dem Januarheft 1960 allerdings, wohl wegen organisatorischem Durcheinander, nichts beigefügt - die nächste Beilage erschien erst in Heft 39 vom Februar 1960. Lothar Dräger lieferte jedenfalls nach eigener Aussage ausnahmslos jeden Monat die Texte für die Beilagen. In der Beilage zu Heft 70 wurde auch noch einmal ausdrückliche betont, dass Steinchen an Steinchen seit dem Januar 1960 erschienen sei.
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  • Seite 2 und Seite 3 als .jpg
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