Hans Wurst

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Der Hansl

Hans Wurst ist eine Figur des österreichischen Volkstheaters. Er ist einer der Spaßmacher, denen die Abrafaxe auf ihrer langen Reise begegnen.

Inhaltsverzeichnis

Der Original-Hanswurst

Verwandt mit anderen derben Bühnencharakteren wie Jean Potage, Pickelhäring, Harlekin, Pulcinella, Mr. Punch oder Kasper, zeichnet sich der ursprüngliche Hans Wurst vor allem durch seine Obszönität, Schlagfertigkeit, Boshaftigkeit, Maßlosigkeit sowie seinen Fäkalhumor aus. Kulinarisch hat er es insbesondere auf Fleisch und Knödel abgesehen. Damit war er der unwiderstehliche Liebling des Publikums. Geprägt haben die Figur vor allem die Schauspieler und Theaterleiter Josef Stranitzky ab ca. 1706 ("Wienerischer Hanswurst"), Gottfried Prehauser ab ca. 1720 ("Salzburgischer Hanswurst") und Josef Felix von Kurz ab etwa 1737. Der Nabel der frühen Hans-Wurst-Geschichte war das Wiener Kärntnertortheater.

Bei ihrer Ausbreitung nach Deutschland verlor die Figur jedoch schrittweise ihre "abstoßenden" Seiten, wurde lieber und langweiliger.

Hans Wurst im Mosaik

Hans Wurst als Marionette

Im Vergleich zu seinem Vorbild ist der Mosaik-Hansl wesentlich zahmer und ähnelt daher eher dessen späterer Ausformung. Doch den Sinn für's Nahrhafte (nicht zuletzt auch in Liebesdingen), den starken Dialekt und die groteske Kleidung mit dem spitzen grünen Hut hat er von ihm geerbt. Ansonsten ist der Hansl eher gutmütig und gerechtigkeitsliebend, respektlos gegenüber Autoritäten, witzig, bodenständig und ehrlich. Seinen Beruf als Veterinärmediziner (vulgo Viehdoktor) übt er geflissentlich aus und überträgt die dabei gewonnenen Erkenntnisse kühn, aber durchaus erfolgreich, auch auf den Menschen.

Zum ersten Mal sehen wir ihn in Mosaik 1/76 als Marionette zu Füßen Harlekins, wo er zusammen mit anderen Spaßmachern auf seinen Auftritt wartet. Er ähnelt dort eher noch den traditionellen Hanswurst-Darstellungen, als seinem späteren Äußeren im Mosaik.

Sein wahres Debut hat er nämlich in Heft 1/78, mit dem die Anno-1704/05-Serie anhebt. Die Abrafaxe treffen ihn hier in seinem Heimatort Pitzing im Salzburgischen. Gemeinsam erlebt man ein paar lustige Abenteuer, dann geht's auf nach Wien an den Hof von Erzherzog Xaver, wo der Hansl als Hofmedikus wirken soll. Das unterwegs angebandelte Gspusi mit der Köchin Kathrin im Gasthaus Zur Post in Achau verweist auf den Original-Hanswurst, der ebenfalls diesen Berufszweig bevorzugte.

frühes Modell von Hans Wurst

In Wien kuriert Hans Wurst im erzherzoglichen Auftrag erfolgreich einige Simulanten aus dem Militär, die sich vor den Kuruzenkriegen drücken wollten. Doch schließlich von Neidern und Feinden vertrieben und nun mit erzherzoglicher Ungnade gesegnet, eröffnet er eine Arztbühne im Prater, wo er mit seinen unorthodoxen Methoden arme Menschen heilt. Die Intrigen seines alten Feindes Alois Vierschroth und seines Prater-Konkurrenten Sanatorius können dem Hansl vorerst nichts anhaben. Abrax und Brabax gehen ihm zur Hand, bis sie im Frühjahr 1705 Nachricht aus Ungarn erhalten, wo sich ihr verlorener Geselle Califax herumtreibt.

Als die beiden Abrafaxe im Juli 1705 wieder nach Wien zurückkehren, finden sie den Dr. Wurst weiter im Prater lustig praktizieren. Doch seine alten Feinde haben ihn nicht vergessen. Als er sich vom Marquis de la Vermotte-Toupet in konspirative Kreise locken lässt, fassen ihn die beiden Gendarmen Bösl und Grantiger und er wird - genauso wie kurz zuvor Califax - vor's Kriegsgericht gestellt und zu langjähriger Kerkerhaft verurteilt.

Auf unterschiedlichen Wegen gelangen die beiden Häftlinge in die Gefängnisfestung Munkacz, die freilich schon von den Kuruzen belagert wird. Mit Instruktionen der Aufständischen versehen, entfachen Hans Wurst und Califax eine Erhebung der Insassen und erobern Munkacz auf diese Weise von innen. Das anschließende Festmahl, auf dem Ludas Matyi seine Lebensgeschichte erzählt, ist gleichzeitig der Ort, an dem sich die Abrafaxe und die Leser (vorerst) von Hanswurst verabschieden müssen.

Eine indirekte Wiederbegegnung mit ihm bringt der Jahrgang 1980, denn die Abrafaxe treffen auf ihrem Weg durch Deutschland in Knödlingen den alten Quacksalber Sanatorius wieder, der sich hier als Hans Wurst ausgibt und u.a. den Rekordknödelesser Max Töpfel managet. Geschickt wird er von den Abrafaxen enttarnt und in Schimpf und Schande aus der Stadt gejagt. Die Knödelepisode ist gleichzeitig eine letzte Reminiszenz an den originalen Hanswurst, der diese leckeren Klöße auch nicht verachtete.

Als Mitglied der Halberstädter Metzgerzunft hat er im MOSAIK 385 einen Cameoauftritt. der sich eins wixst

Externe Links

Hans Wurst tritt in folgenden Mosaikheften auf

1/78, 2/78, 3/78, 4/78, 5/78, 6/78, 7/78, 8/78, 9/78, 10/78, 11/78, 12/78
1/79, 2/79, 3/79,                   7/79, 8/79, 9/79, 10/79, 11/79, 12/79

Titelbild von  1/84
Suchbild in   12/85
Titelbild von   240
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