Magisches Dodekaeder
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Der magische Dodekaeder ist ein geheimnisvolles Objekt in der Abrafaxe-Römer-Serie des Mosaik ab 1976.
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Der magische Dodekaeder im Mosaik
Form und Benennung
Es handelt sich um einen vermutlich metallischen Gegenstand in Form eines hohlen Dodekaeders (eines platonischen Körpers mit zwölf gleichseitigen Fünfecken als Seitenflächen), dessen Ecken mit kleinen Kügelchen versehen sind und dessen Seitenflächen verschieden große Löcher aufweisen.
Der Dodekaeder wird von den Tempelkultanhängern der Annabellas auch als das geheimnisvolle Artefakt und vom Wesir der Garamanten seinem König gegenüber als dieses Ding bezeichnet.
Entdeckung
Thusnelda und Califax trennen sich in Caesarea Mauretaniae von Abrax und Brabax, um die Lage vor Ort zu erkunden. Als sich Abrax und Brabax am Hafen von Caesarea vor Occius im Tempel der Annabellas verstecken, kostümiert sich der Rotschopf im Spaß unwissentlich als "herabgestiegene" göttergleiche, allwissende Bella, für die ihn die streitenden Tempelkultanhänger der Annabellas auch halten, und soll deren Streit um das "geheimnisvolle Artefakt" entscheiden. Um zu prüfen, ob sie "würdig" seien, befragt Brabax die Tempeldiener schlagfertig nach den platonischen Körpern, über die diese Bescheid wissen. Aber sofort geraten die Annabellaskultanhänger über die Herkunft des magischen Dodekaeders wieder aneinander, woraufhin Brabax das Objekt von ihnen zurückfordert.
Erster Einsatz
Als die Abrafaxe den Tempel wieder verlassen nimmt Brabax den Dodekaeder mit und behält ihn zum Glück bei sich. Denn als die drei Abrafaxe später als Gefangene der Garamanten zum Verrichten der niedrigsten Arbeiten vorgesehen sind, meldet der Wesir dem König, dass Brbabax im Besitz eines der geheimnisvollen Dodekaeder sei, woraufhin die Abrafaxe sofort als höchste Ehrengäste behanelt werden, in den Gemächern des Garmantenkönigs ruhen, essen und schlafen dürfen und mit diesem ein Gespräch "nur für eingeweihte Ohren" führen. Zu dieser Unterredung bringt der König der Garmanten ebenfalls einen solchen Dodekaeder mit, um den Abrafaxen zu bezeugen, dass auch er "zu den Eingeweihten gehöre". In der Unterhaltung erfährt Brabax von einem Orden des Dodekaeders, zu dessen Mitgliedern offensichtlich auch die ägyptischen Priester des Orakels von Ammonium gehören.
Der Garamantenkönig klärt die Abrafaxe außerdem über die Bedeutung der Dodekaederartefakte auf, wärend er verklärt auf die seltsame Figur blickt: "Man sagt, alle Geheimnisse des Universums sind hierin verborgen." So glaubt der König der Garamanten auch daran, dass ihm "die Welt zu Füßen" läge, wenn er den Dodekaeder eine Tages einmal "lesen" könne, und weist die Abrafaxe an, zum Ammonium zu reisen und anschließend die neuesten Informationen über den Dodekaeder mit ihm zu teilen. Brabax verspricht dies.
Archäologische Funde solcher Artefakte
Objekte wie der "magische Dodekaeder" im MOSAIK sind tatsächlich an über hundert Stellen nördlich der Alpen gefunden worden - d.h. in Gallien, Germanien und Britannien, also in ehemals gallisch-keltischen Gebieten. Die östlichsten Fundexemplare stammen aus Westungarn. Sie unterscheiden sich in Details, weisen aber alle dasselbe Grundmuster auf. An zehn Seiten sind sie in unterschiedlicher Größe aufgebohrt, bei vielen bekannten Artefakten sind diese Löcher noch von konzentrischen Kreisen umgeben. Die beiden übrigen einander gegenüberliegenden Flächen werden durch noch größere kreisähnliche Löcher durchbrochen, die als notwendige "Produktionsöffnungen" für die Herstellung im Wachsausschmelzverfahren angesehen werden. Durch diese Löcher und die bei den meisten Exemplaren an den Ecken aufgesetzten kugelförmigen Klümpchen unterscheiden sich die Objekte von idealen platonischen Dodekaedern.
Man bezeichnet sie als gallorömische Dodekaeder (englisch gallo-roman dodecahedron) oder schlicht als römische Dodekaeder.
Deutungsversuche gallorömischer Dodekaeder
Häufig findet man die Auffassung vertreten, dass zu den gallorömischen Dodekaedern bisher keine vergleichbaren Funde aus früheren Epochen der Menschheitsgeschichte aufgetaucht seien. An anderer Stelle werden aber u.a. die carved stone balls als steinerne neolithische Vorläufer diskutuert. Einen eindeutig bestimmbaren Verwendungszweck konnte man bisher zweifelsfrei weder den carved stone balls noch den Dodekaederartefakten zuweisen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass es keine literarischen oder inschriftlichen Erwähnungen dieser Objekte gibt.
Die meisten wissenschaftlichen Deutungsversuche für magische Dodekaeder hat bereits Michael Guggenberger zusammengetragen und viele davon in seinen Veröffentlichungen ausgeschlossen oder als höchst unwahrscheinlich eingestuft. Die nachfolgende Übersicht ordnet verschiedene Deutungsversuche in alphabetischer Reihenfolge:
Assoziation mit dem Element Feuer |
Knauf eines Schwertes |
Schmuckgehänge |
Weiterführende Informationen zum archäologigischen Artefakt
- Römischer Dodekaeder in der Wikipedia
- Bericht über die gallorömischen Dodekaeder von Michael Guggenberger
- Etwas Gewisses hievon zu bestimmen waere ein Gewagtes - 260 Jahre Dodekaeder-Forschung von Michael Guggenberger
- Schwarzenacker Fund von 1980 auf der Website des Römermuseums Schwarzenacker
- Dodekaeder vom Leopoldswall in Tongern auf www.wingarden.de
- Interpretation des Tongern Dodekaeders als Vermessungsgitter der Römer
- Kurzer engl. Artikel, der neben zwei Dodekaederabbildungen auch die eines gallorömischen Isokaeders enthält
Der magische Dodekaeder taucht in folgenden Mosaikheften auf.
Mosaik ab 1976: 467, 471