Vierte Wand
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Als Vierte Wand wird in der Theatertheorie die dem Publikum zugewandte Seite der Bühne bezeichnet. In der Regel agieren die Schauspieler auf der Bühne so, als ob die Zuschauer nicht vorhanden wären. Davon abweichend kommt es allerdings gelegentlich dazu, dass die Schauspieler bewusst mit dem Publikum interagieren. In solchen Fällen spricht man vom Durchbrechen der Vierten Wand. Ausgehend vom Theater findet man vergleichbares auch im Kino sowie im Comic.
Verwandt hierzu ist das sogenannte A-part- oder Beiseitesprechen. Dabei wendet die Figur den Kopf zur Bühnenseite und spricht etwas aus, was die anderen Figuren nicht mitbekommen, wohl aber das Publikum (Pläne, Listen, Beschimpfungen etc.). Die Figur redet dabei also nicht direkt zum Publikum, sondern "mit sich selbst", auch wenn der Effekt quasi derselbe wie beim Durchbrechen der Vierten Wand ist. Im Comic entspricht dies meistens der Gedankenblase.
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[Bearbeiten] Beispiele vom Durchbrechen der Vierten Wand im MOSAIK:
[Bearbeiten] Richtung Leser
- Im Heft 2/82 erzählt Don Ferrando zum Leser gewandt, dass er die Wüstenräuberbande unter seine Fuchtel kriegen will. Zwei Seiten weiter sagt er, dass er sich an den Dei von Tunis heranmachen möchte.
- Im Heft 4/84 schaut Brabax angesichts von Alex' Ignoranz angesichts der Implikationen der halbierten Flasche fassungslos Richtung Zuschauer.
- Als die frisch zur Nonne gewordene Holdelinde von Wackerstein ob der Nachricht, dass ihr Sohn Floribert Ritter geworden ist, Besorgnis äußert, spricht Brabax nicht nur sie, sondern auch den Leser an: "Seid unbesorgt: Abrax wird sich um Flori kümmern!" (Heft 198).
- Genta übernimmt auf Vilm das Kommando über die Matrosen der Goldenen Makrele, obwohl ihr Luneborg schon gesagt hatte, dass er der Chef ist. Wegen dieser Insubordinaton schaut er fassungslos den Leser an (527 S. 9).
- Als Clarus Simon heiraten will, offenbart Genta ihre Identität als "Clara". Anschließend meint sie zwinkernd in Richtung Publikum gewandt, nur so würde das mit dem Heiraten gehen, denn man befinde sich ja immerhin im tiefsten Mittelalter (Heft 530).
- Abul Abbas äußert im Heft 559 in Richtung Leser gewandt Unverständnis, als Issak und Indira sich zum Schachspielen begeben.
- Als Issak im Heft 562 die Reisegesellschaft mit dem Elefanten endlich erreicht, wendet er sich dem Leser mit den Worten zu: "Na, wer sagt's denn ..."
[Bearbeiten] Richtung Zeichner
- Im Onepager 'n echter Knaller kommt es am Ende zu einer Explosion, so dass die Abrafaxe zum erschrockenen Andreas Pasda schauen können.
- Im Onepager Philosophie genießen Brabax und Califax einen Winterabend gemütlich vor dem Kamin. Brabax berichtet, dass ihm manchmal seltsame Gedanken kommen. Er fragt Califax, ob er nicht auch manchmal das Gefühl habe, dass sie nur Figuren in einer Geschichte sind, die sich jemand ausdenkt. Califax bestätigt ihm, dass es tatsächlich so ist. Plötzlich sieht Brabax selbst den realen Zeichner und bekommt einen Riesenschreck.