Magisches Dodekaeder
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Der magische Dodekaeder, von den Tempelkultanhängern der Annabellas auch als das geheimnisvolle Artefakt und dem Wesir der Garamanten seinem König gegenüber als dieses Ding bezeichnet, ist ein Objekt der Abrafaxe-Römer-Serie, welches einem bestimmten archäologischen Artefakt, das man u.a. als gallorömischer Dodekaeder (gallo-roman dodecahedron), römischer Dodekaeder oder Pentagondodekaeder bezeichnet, sehr ähnlich sieht.
Der magische Dodekaeder im Mosaik
Thusnelda und Califax trennen sich von Abrax und Brabax, um die Lage vor Ort zu erkunden. Als sich Abrax und Brabax am Hafen von Caesarea vor Occius im Tempel der Annabellas verstecken, kostümiert sich unser Rotschopf im Spaß unwissentlich als "herabgestiegene" göttergleiche, allwissende Bella, für die ihn die streitenden Tempelkultanhänger der Annabellas auch halten, und soll deren Streit um das "geheimnisvolle Artefakt" entscheiden. Um zu prüfen, ob sie würdig seien, befragt Brabax die Tempeldiener aber zunächst nach den Platonischen Körpern, über die diese Bescheid wissen. Aber sofort geraten die Annabellaskultanhänger über die Herkunft des magischen Dodekaeders wieder aneinander, woraufhin Brabax die drei anweist:
Gebt es zurück, denn ich sehe, dass ihr noch nicht würdig seid. |
Als die Abrafaxe den Tempel wieder verlassen nimmt Brabax den magischen Dodekaeder mit und behält ihn zum Glück bei sich. Denn, als die drei Abrafaxe später als "Beute der tapferen Krieger" zunächst sogar mit verdoppelten Ketten zum Verrichten der "niedrigsten Arbeiten" vorgesehen waren, meldet der Wesir "dieses Ding" dem König, woraufhin die Abrafaxe sofort vom Status Sklaven auf "höchste Ehrengäste" gesetzt wurden, in den Gemächern des Garmantenkönigs ruhen, essen und schlafen durften und mit diesem ein Gespräch "nur für eingeweihte Ohren" führen durften. Zu dieser Unterredung brachte der König der Garmanten ebenfalls einen magischen Dodekaeder mit, um den Abrafaxen zu bezeugen, dass auch er "zu den Eingeweihten gehöre". In der Unterhaltung erfährt Brabax von einem Orden des Dodekaeders, zu deren Mitgliedern offensichtlich auch die ägyptischen Priester des Orakels von Ammonium gehören.
Der Garamantenkönig klärt die Abrafaxe außerdem über die Bedeutung der Dodekaederartefakte auf, wärend er verklärt auf seinen magischen Dodekaeder blickt:
Man sagt, alle Geheimnisse des Universums sind hierin verborgen. |
So glaubt der König der Garamanten auch daran, dass ihm, wenn er "den Dodekaeder eine Tages einmal lesen" könne, "die Welt zu Füßen" läge und weist die Abrafaxe in herodesscher Manieran, "so schnell, wie möglich" nach Ammonium zu reisen und anschließend die neuesten Informationen über den Dodekaeder mit ihm zu teilen.
Äußerlichkeiten und Unterschiede zu mathematischen Dodekaederkörpern
Bei einem "platonischen" Dodekaeder handelt es sich um einen Körper, der durch zwölf identische regelmäßige Fünfeckflächen begrenzt ist. Der magische Dodekaeder unterscheidet sich hier bereits dadurch, dass seine Begrenzungsflächen an zehn Seiten in unterschiedlicher Größe aufgebohrt sind. Bei vielen bekannten Artefakten sind diese Löcher noch von konzentrischen Kreisen umgeben. Die beiden übrigen, zueinander gegenüberliegenden, Flächen werden durch noch größere kreisähnliche Löcher durchbrochen, die als notwendige "Produktionsöffnungen" für die Herstellung im Wachsausschmelzverfahren angesehen werden.
Ein weiterer Unterschied zum mathematischen Körper sind die an den Ecken aufgesetzten kugelförmigen Klümpchen, welche bei vielen der untersuchten Artefaktfunde offensichtlich auch erst nach Fertigung der dünnwandigen Grundform, z.B. durch Löten, angebracht wurden.
Archäologische Funde solcher Artefakte
Auf der Website über den Dodekaederfund vom Leopoldswall in Tongern [1] ist eine Karte mit 92 weiteren Fundorten solcher Dodekaeder veröffentlicht. Inzwischen hat man über 100 solcher bronzenen Artefakte nördlich der Alpen, und zwar ausschließlich dort, gefunden. Die östlichsten Fundexemplare stammen aus Westungarn. Alle Fundorte sind somit in ehemals gallisch-keltischen Gebieten.
Deutungsversuche gallorömischer Dodekaeder
Häufig findet man die Auffassung vertreten, dass zu den gallorömischen Dodekaedern bisher keine vergleichbaren Funde aus früheren Epochen der Menschheitsgeschichte aufgetaucht seien. An anderer Stelle werden aber u.a. die „carved stone balls“ als steinerne neolithische Vorläufer diskutuert. Allein einen eindeutig bestimmbaren Verwendungszweck konnte man bisher zweifelsfrei weder den „carved stone balls“ noch den Dodekaederartefakten zuweisen.
Die meisten wissenschaftlichen Deutungsversuche für magische Dodekaeder hat bereits Michael Guggenberger zusammengetragen und viele davon in seinen Veröffentlichungen ausgeschlossen oder als höchst unwahrscheinlich eingestuft. Die nachfolgende Übersicht ordnet verschiedene Deutungsversuche in alphabetischer Reihenfolge:
Assoziation mit dem Element Feuer |
Knauf eines Schwertes |
Schmuckgehänge |
Der magische Dodekaeder taucht in folgenden Mosaikheften auf.
Mosaik ab 1976: 467, 471
Weiterführende Informationen zum archäologigischen Artefakt
- Römischer Dodekaeder in der Wikipedia
- Bericht über die gallorömischen Dodekaeder von Michael Guggenberger
- Etwas Gewisses hievon zu bestimmen waere ein Gewagtes - 260 Jahre Dodekaeder-Forschung von Michael Guggenberger
- Schwarzenacker Fund von 1980 auf der Website des Römermuseums Schwarzenacker
- Dodekaeder vom Leopoldswall in Tongern auf www.wingarden.de [1]
- Interpretation des Tongern Dodekaeders als Vermessungsgitter der Römer
- Kurzer engl. Artikel, der neben zwei Dodekaederabbildungen auch die eines gallorömischen Isokaeders enthält