Navigation im Mosaik

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Version vom 18:02, 24. Okt. 2011

Runkels Kompass: Eichen sind auf ihrer Westseite bemoost ...

Die Navigation ist ein im Mosaik bei verschiedenen Gelegenheiten aufkommendes Thema.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund und Geschichte

Die Orientierung auf See gehörte seit Beginn der Zeit, wo sich Menschen mit Booten und Schiffen dem Meer anvertrauten, zu den größten Herausforderungen. Zunächst fuhr man nur in Sichtweite des Landes. Später orientierte man sich zusätzlich an den Gestirnen. Mehr als ungefähre Richtungsangaben waren aber lange Zeit nicht möglich, schon gar nicht die genaue Positionsbestimmung auf hoher See. Umso bemerkenswerter sind die Leistungen früher Seefahrer, die - spätestens zur Wikingerzeit - auch Atlantiküberquerungen unternahmen. Spätestens zur Zeit des Christoph Kolumbus wurden solche Seereisen übliche Praxis. Zentrale Erfindungen für die Navigation und die Vermessung von Positionen bzw. Koordinaten waren das Astrolabium, der Jakobsstab und der Kompass. Endgültig gelöst wurden die Probleme der Navigation (abgesehen von der heutigen satellitengestützten Technik) im 18. Jahrhundert, als der Sextant und der Chronometer eingeführt wurden. Letzterer war die Bedingung für eine genaue Berechnung der Längengrade. Das Mosaik verlegt historisch um fast 200 Jahre abweichend die Erfindung des Sextanten ins 16. Jahrhundert, während die tatsächliche Erfindung um 1730 realisiert wurde.

Navigation bei den Digedags

Plan der Teufelsbucht als Seekarte mit Windrose

Erfinder-Serie

Um den schatzversessenen Plim zu narren, haben die Digedags einen Plan der Teufelsbucht gezeichnet, auf dem sie völlig willkürlich eine Stelle angegeben haben, wo angeblich anno 1588 die Santa Margareta gesunken sein soll. Unter großem Brimborium spielen die Bewohner der Insel Wight diese detaillierte Seekarte dem mutigen Plim in die Hände. Dieser baut sich eine hölzerne Taucherglocke und lässt sich von den Digedags zu der ominösen Stelle rudern. Dabei gibt er ihnen exakte nautische Anweisungen: "Haltet genauen Kurs auf die Robbennase, drei Strich seewärts von der Möwenspitze, Boys!" (die Möwenspitze ist eine kleine Halbinsel, die Robbennase eine Insel in der Teufelsbucht). Vermutlich startet die Ruderfahrt also vom Teufelshorn, einer schmalen Nehrung, die die Teufelsbucht nördlich begrenzt.

Offenkundig kennen sich sowohl Plim als auch die Digedags mit nautischen Grundbegriffen aus, denn Plim hat keine Probleme, die Seekarte der Digedags zu lesen und zu interpretieren. Ein "nautischer Strich" ist der zweiunddreißigste Teil eines Vollwinkels, d.h. 11,25°. Um von der Teufelsnase zum Punkt des Schiffsuntergangs zu kommen, muss man sich also 33,75° von der Möwenspitze halten. Das fällt den Digedags nicht schwer, obwohl sie keine nautischen Instrumente dabeihaben und beim Rudern natürlich nicht nach vorn gucken.

Runkel-Serie

Im Venedig des Jahres 1284 rüstet Ritter Runkel sein gerade fertiggestelltes Burgenschiff aus, um damit in den Orient zu gelangen. Ganz wichtig ist ihm, das Ziel nicht zu verfehlen, und so bemüht er sich, ein geeignetes Navigationsinstrument zu finden. In Ermangelung von noch nicht erfundenem Kompass und Sextanten schleppt er einen Pflanztopf mit einer mannshohen Eiche an. Den erstaunten Digedags erklärt er, dass Bäume dort bemoost seien, wo Westen ist. Wo wäre sonst Lohengrin mit seinem Schwan gelandet, meint Runkel. Und da auf See sonst kein Baum zu finden sei, hat Runkel eben einen beschafft.

Navigation bei den Abrafaxen

Der Streit um die richtige Kompassrichtung

Wido-Wexelgelt-Serie

Don Ferrando hat es geschafft, von König Philipp II. eine Expedition ins sagenhafte Goldland Eldorado bewilligt zu bekommen. Kurz bevor sein Schiff, die Santa Carraca y Cascara de Nuez, lossegeln kann, ereignet sich eine navigatorische Katastrophe. In seinem blinden Eifer feuert Hausmeister Manuel so ungeschickt drauflos, dass er den Sextanten des Schiffes zerstört. Das Schiff, welches offenbar über kein Ersatzinstrument verfügt, muss nun ohne Navigationsmöglichkeit absegeln. Dennoch erreicht man erfolgreich die südamerikanische Küste.

Etwas später entdecken die Abrafaxe eine Flaschenpost des Nikodemus Federbusch aus dem Jahre 1538. Dort können sie lesen, dass Federbusch mit Schrecken feststellen musste, dass seine vorher bemessenen Koordinaten von Eldorado falsch waren, da ein Spiegel seines Sextanten um 15 Grad verbogen war. Dadurch liegt die Peilung nicht auf 7 Grad, 14 Minuten und 28 Sekunden, sondern deutlich davon entfernt. Da Don Ferrando allerdings nach den falschen Koordinaten sucht, hoffen die Abrafaxe, dass sie deshalb Eldorado vor ihm finden können.

Zweite Japan-Serie

Als die Abrafaxe in Hakodate die Dschunke Roter Drachen besteigen, müssen Brabax und Abrax in Verkleidung die Rolle des Kapitäns übernehmen. Leider verliert der Steuermann des Schiffes infolge eines heftigen Schneesturms die Orientierung und kann mangels Kompass und Sextant nicht den richtigen Kurs nach Süden bestimmen. Brabax als Oberteil des Kapitäns holt die geheimnisvolle Bronzedose hervor, die zuverlässig in Richtung Süden weist und navigiert das Schiff auf Kurs Richtung Ziel. Auf die Frage des erstaunten Steuermanns, wie er den Weg gefunden habe, erklärt Brabax: "Wir Chinesen verstehen uns nun einmal auf die Kunst der großen Seefahrt".

Barock-Serie

Während der Überfahrt nach England wird das holländische Segelschiff Zuidersee von dem Korsarenschiff des berüchtigten Jean Bart gestellt und verfolgt. Nachdem der Kapitän der Zuidersee und seine Mannschaft aus Furcht das Schiff verlassen haben, übernimmt Brabax die Navigation des Schiffes und versucht, den Piraten zu entkommen. Schon wähnt er sich in Sicherheit, da die verfolgende Comète des Jean Bart plötzlich die Jagd aufzugeben scheint. Allerdings hat Brabax übersehen, dass er mit seinen begrenzten nautischen Kenntnissen die Zuidersee direkt auf eine Sandbank navigiert hat, auf der das Schiff zielsicher aufläuft und dann doch noch eine leichte Beute für die Piraten wird.

Sonstige Publikationen

Die Erfindung des Kompasses wird im Abrafaxe-Kalender von 2007 porträtiert. Das Kalenderblatt vom August 2007 zeigt die drei Abrafaxe und den Erfinder Flavio de Gioia bei der ersten Fahrt auf See nach Erfindung des Instruments 1302. Allerdings scheint der neue Kompass nicht so zu funktionieren, wie man sich das wünscht. Während de Gioia mit Abrax und Brabax darüber streitet, wo nun Norden sei, erkennt Califax als einziger, dass das Boot mittlerweile auf eine Klippe gelaufen ist.
Auf der Rückseite des Kalenders wird die Erfindung kurz beschrieben.


Die Navigation spielt in folgenden Mosaikheften eine prominente Rolle

Mosaik von Hannes Hegen: 89, 92

Mosaik ab 1976: 260, 262, 326, 409, 430, 431

Abrafaxe-Kalender: 2007
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