Beilagen - Mosaik von Hannes Hegen
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+ | Mit Beginn einer stärkeren Einflussnahme der Chefredaktion (in Gestalt von [[Ernst Dornhof]]) auf die Gestaltung des [[MOSAIK]] wurde nicht nur die [[Römer-Serie]] zugunsten der [[Weltraum-Serie]] beendet. Noch ein weiterer "Kompromiss" wurde [[Hannes Hegen]] aufgezwungen: Um den Inhalt des eigentlichen Heftes nicht noch stärker zu politisieren, musste er sich bereiterklären, dass dem MOSAIK mit dem Beginn der neuen Serie (Dezember 1958 = Heft [[25]]) eine Beilage mit aktuellem Bezug beigefügt wurde. Dabei handelte es sich zunächst um vierseitige Comics unter dem Titel ''[[Klaus und Hein erzählen aus dem Pionierleben]]''. Als Autor der Geschichten wurde [[Lothar Dräger]] verpflichtet, die Zeichnungen fertigte [[Gisela Zimmermann]] an. Obwohl sich Hegenbarth so weit es ging von dieser Lösung distanzierte (Dräger und Zimmermann mussten die Arbeit daran nach Hause verlagern), war es so doch gelungen, das MOSAIK selbst weitgehend ideologiefrei zu halten, weshalb die Beilagen von Beginn an den Status eines "ideologischen Schwänzchens" genossen. | ||
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+ | Mit dem Jahreswechsel 1959/1960 kam das MOSAIK vom ''[[Verlag Neues Leben]]'' zum ''[[Verlag Junge Welt]]''. Einher ging eine Veränderung der Beilagen. Dem letzten Mosaikheft, das noch bei ''Neues Leben'' erschien (Heft [[37]]), wurde statt einer ''[[Klaus und Hein|Klaus-und-Hein]]''-Geschichte eine Ankündigung beigelegt, in der der Verlagswechsel begründet und die inhaltliche Konzeption des MOSAIK für die kommenden Jahre vorgestellt wurde. Im neuen Verlag erschienen die Beilagen - weiterhin von Dräger getextet, aber nun von wechselnden Zeichnern gestaltet - unter dem Titel ''[[Steinchen an Steinchen]]''. Statt Comics boten sie illustrierte populärwissenschaftliche Sachtexte, die häufig die im jeweiligen Heft angerissene Thematik vertieften. Doch wie bei ''Klaus und Hein'' wurde zunächst weiterhin Wert auf die rechte parteiliche Gesinnung gelegt. Erst allmählich trat die ideologische Indoktrination zurück und machte lesenswerten technikgeschichtlichen Beiträgen platz. ''Steinchen an Steinchen'' erschien bis September 1962; die letzte, dem Heft [[70]] beiliegende Ausgabe hatte statt wie bisher vier nur noch zwei Seiten und begründete das Ende damit, dass die Mosaikhefte selbst künftig Raum für redaktionelle Beiträge böten. | ||
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+ | Die Beilagen wurden von extra eingestellten Hilfskräften etwa jedem sechsten oder siebten Heft beigefügt. Da die Gesamtauflage bei etwa 250.000 Exemplaren lag, enthielten also jeweils ca. 40.000 Mosaikhefte diese Faltblätter. Aus unbekannten Gründen sind für die Hefte [[38]], [[60]] und [[61]] keine Beilagen erschienen, obwohl sie vom Autor vertragsgemäß gestaltet und abgeliefert wurden. Zumindest beim ersten Fall kann man sich immerhin vorstellen, dass dies etwas mit dem Verlagswechsel und den entsprechenden Umstellungsproblemen zu tun hatte. | ||
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==Literatur == | ==Literatur == | ||
- | *Reiner Grünberg | + | *Reiner Grünberg: ''Beilagen''; In: Ders. und Michael Hebestreit (Hrsgg.): ''[[Das Mosaik von Hannes Hegen. Katalog 2006]]'', Altenburg / Erfurt 2006, S. 62-68. |
- | *[[Gerd Lettkemann]] und [[Michael F. Scholz]]: ''Vom „ideologischen Schwänzchen“ zur Sammlerrarität: Die Mosaik Beilagen''; In: Andreas Krägermann (Hrsg.): [[Krägermanns Comic Katalog 1997/1998]], Berlin 1996, S. 219-223. | + | *[[Gerd Lettkemann]] und [[Michael F. Scholz]]: ''Vom „ideologischen Schwänzchen“ zur Sammlerrarität: Die Mosaik-Beilagen''; In: Andreas Krägermann (Hrsg.): [[Krägermanns Comic Katalog 1997/1998]], Berlin 1996, S. 219-223. |
==Externe Links== | ==Externe Links== |
Version vom 01:25, 12. Feb. 2008
Die Beilagen - Klaus und Hein erzählen aus dem Pionierleben, Steinchen an Steinchen sowie vermutlich drei Informationsblätter - waren einer geringen Teilauflage des Mosaik von Hannes Hegen lose beigefügt.
Inhaltsverzeichnis |
Hintergründe
Mit Beginn einer stärkeren Einflussnahme der Chefredaktion (in Gestalt von Ernst Dornhof) auf die Gestaltung des MOSAIK wurde nicht nur die Römer-Serie zugunsten der Weltraum-Serie beendet. Noch ein weiterer "Kompromiss" wurde Hannes Hegen aufgezwungen: Um den Inhalt des eigentlichen Heftes nicht noch stärker zu politisieren, musste er sich bereiterklären, dass dem MOSAIK mit dem Beginn der neuen Serie (Dezember 1958 = Heft 25) eine Beilage mit aktuellem Bezug beigefügt wurde. Dabei handelte es sich zunächst um vierseitige Comics unter dem Titel Klaus und Hein erzählen aus dem Pionierleben. Als Autor der Geschichten wurde Lothar Dräger verpflichtet, die Zeichnungen fertigte Gisela Zimmermann an. Obwohl sich Hegenbarth so weit es ging von dieser Lösung distanzierte (Dräger und Zimmermann mussten die Arbeit daran nach Hause verlagern), war es so doch gelungen, das MOSAIK selbst weitgehend ideologiefrei zu halten, weshalb die Beilagen von Beginn an den Status eines "ideologischen Schwänzchens" genossen.
Mit dem Jahreswechsel 1959/1960 kam das MOSAIK vom Verlag Neues Leben zum Verlag Junge Welt. Einher ging eine Veränderung der Beilagen. Dem letzten Mosaikheft, das noch bei Neues Leben erschien (Heft 37), wurde statt einer Klaus-und-Hein-Geschichte eine Ankündigung beigelegt, in der der Verlagswechsel begründet und die inhaltliche Konzeption des MOSAIK für die kommenden Jahre vorgestellt wurde. Im neuen Verlag erschienen die Beilagen - weiterhin von Dräger getextet, aber nun von wechselnden Zeichnern gestaltet - unter dem Titel Steinchen an Steinchen. Statt Comics boten sie illustrierte populärwissenschaftliche Sachtexte, die häufig die im jeweiligen Heft angerissene Thematik vertieften. Doch wie bei Klaus und Hein wurde zunächst weiterhin Wert auf die rechte parteiliche Gesinnung gelegt. Erst allmählich trat die ideologische Indoktrination zurück und machte lesenswerten technikgeschichtlichen Beiträgen platz. Steinchen an Steinchen erschien bis September 1962; die letzte, dem Heft 70 beiliegende Ausgabe hatte statt wie bisher vier nur noch zwei Seiten und begründete das Ende damit, dass die Mosaikhefte selbst künftig Raum für redaktionelle Beiträge böten.
Die Beilagen wurden von extra eingestellten Hilfskräften etwa jedem sechsten oder siebten Heft beigefügt. Da die Gesamtauflage bei etwa 250.000 Exemplaren lag, enthielten also jeweils ca. 40.000 Mosaikhefte diese Faltblätter. Aus unbekannten Gründen sind für die Hefte 38, 60 und 61 keine Beilagen erschienen, obwohl sie vom Autor vertragsgemäß gestaltet und abgeliefert wurden. Zumindest beim ersten Fall kann man sich immerhin vorstellen, dass dies etwas mit dem Verlagswechsel und den entsprechenden Umstellungsproblemen zu tun hatte.
Nach dem Ende von Steinchen an Steinchen erschienen noch (ein oder) zwei Sonderbeilagen. Die erste war dem Heft 85 oder 86 beigefügt und enthielt eine Leserbefragung zur Erfinder-Serie. Insbesondere interessierte man sich für die Reaktionen auf die ungewöhnlichen, weil ambivalenten Begleiter Major von Treskow und Mijnheer van Pepperkorn; vielleicht mit Hinblick auf Ritter Runkel, dessen Abenteuer ja bald beginnen sollten. Die zweite Sonderbeilage erschien wohl zu Heft 93 und bat die Leser tatsächlich um eine Einschätzung des Ritters. Diese Beilage ist jedoch nicht erhalten und konnte nur nach den Erinnerungen eines Fans rekonstruiert werden; ihre Existenz und ihr genauer Inhalt muss daher mit einem Fragezeichen versehen werden.
Liste
Literatur
- Reiner Grünberg: Beilagen; In: Ders. und Michael Hebestreit (Hrsgg.): Das Mosaik von Hannes Hegen. Katalog 2006, Altenburg / Erfurt 2006, S. 62-68.
- Gerd Lettkemann und Michael F. Scholz: Vom „ideologischen Schwänzchen“ zur Sammlerrarität: Die Mosaik-Beilagen; In: Andreas Krägermann (Hrsg.): Krägermanns Comic Katalog 1997/1998, Berlin 1996, S. 219-223.