Cäsar Celsius
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Version vom 13:57, 15. Jul. 2015
Cäsar Celsius ist eine Figur aus der Römer-Serie des Mosaik von Hannes Hegen. Er ist der Kaiser des Römischen Reiches.
Inhaltsverzeichnis |
Celsius persönlich
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Celsius zirzensisch
Celsius ist ein großer Zirkusfreund. Er besucht offenbar gerne das Kolosseum, wobei ihn die Veranstaltungen, die Julius Gallus dort inszenieren lässt, zunehmend langweilen. Offenkundig heißt er den Wechsel im Direktorium, den der Tribun Lucius Tullius vornimmt, daher gut. Bei einer Abendvorstellung des Circus Digedag besucht er den neuen Zirkus erstmalig. Zum Grauen der neuen Direktoren, der Digedags, fällt ausgerechnet an diesem Abend die jodelnde Kuh Colombine aus, so dass das Programm in sich zusammenzustürzen droht. Doch die Straßenkinder und -hunde retten die Vorstellung mit der Ballade vom armen Strupp. Celsius ist begeistert und lädt die Digedags huldvoll in seinen Palast ein.
Auch später sieht man den Kaiser immer wieder im Kolosseum, sei es bei Vorstellungen des Circus Digedag oder doch wieder den alten Gladiatorenspielen und Tierhatzen, die er ja eigentlich so öde gefunden hat. Dazu unten mehr.
Celsius gesellig
Die Digedags folgen der kaiserlichen Einladung zum Hoffest. Celsius zeigt sich den drei Zirkusdirektoren dabei äußerst gewogen - seine drei engsten Berater Probus, Atticus und Secundus müssen gar ihre kaisernahen Sitze für die "Emporkömmlinge" räumen. Eine Gruppe von Generälen, die zu spät zur Party erscheinen, kanzelt Celsius hingegen rüde ab - diese schließen sich daher einer Verschwörung gegen den Kaiser an.
Aber noch herrscht für Celsius eitel Sonnenschein. Er genießt den Auftritt der Hofbarden Bombastus und Nixus Talentus mit ihrem herrlichen - wenn auch unfreiwilligen - Duett Kalbskeule mit Vergißmeinnicht und lässt beiden über den Zeremonienmeister Allotrius dasselbe fürstliche Honorar zukommen. Die anschließende Vorführung der Schlacht von Eukalyptus durch die Generäle bringt diesen eine weitere kaiserliche Rüge ein, denn völlig respektlos suhlen sie sich in Pudding und Soße.
Celsius wird von den Digedags beruhigt, indem sie für ihn eine Attraktion aus ihrem Zirkus präsentieren: die jodelnde Kuh Colombine. Obwohl diese statt all der schönen Lieder, die die Digedags ihr beigebracht haben, ausgerechnet die Schnulze Edelweiß im Alpenglühn zu Gehör bringt, ist der Kaiser überaus angetan. Colombine weiß offenkundig besser als die Digedags, worin echt römisch-kaiserlicher Geschmack besteht. Als Celsius sich daher bei der folgenden Tanzdarbietung entsetzlich langweilt, fordert er einen erneuten Auftritt der Dingsda Kuh. Diese ist jedoch inzwischen im Auftrag des intriganten Allotrius entführt worden, so dass der Kaiser das Hoffest beleidigt abbricht.
Celsius bedroht
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Celsius siegreich
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Celsius gemein
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Celsius historisch?
Einen Kaiser namens Celsius hat es im Römischen Reich nicht gegeben. Der MOSAIK-Kaiser trägt einfach einen sprechenden Namen, der sich auf die Temperaturmaßeinheit Grad Celsius bezieht.
Unabhängig davon ist es natürlich interessant, dass es im 3. Jahrhundert - also der Zeit, in der man die MOSAIK-Handlung am ehesten ansiedeln kann - einen Usurpator namens Celsus (ohne i) gegeben haben soll. Dieser soll ein Gegenkaiser von Gallienus (reg. 253-268) gewesen sein, wird jedoch nur in einer einzigen Quelle erwähnt, und zwar der so genannten Historia Augusta. Deren Autoren standen Kaiser Gallienus äußerst feindselig gegenüber und behaupteten daher, während seiner "unfähigen" Regierung hätten sich "dreißig Tyrannen" gegen ihn aufgelehnt und damit das Römische Reich in einen fortlaufenden Bürgerkrieg gestürzt. Einer von diesen sei Celsus gewesen. Er habe als ehemaliger Militärtribun auf seinem Landgut in der Provinz Africa gelebt und sich von lokalen Notabeln dazu überreden lassen, den Purpur anzunehmen. Er sei schon nach sieben Tagen von Galliena, der Cousine von Kaiser Gallienus, überwunden und sein Leichnam den Hunden vorgeworfen worden. Da es sonst keinerlei Nachrichten über diesen Celsus bei anderen Historiographen gibt, wird er von der Forschung als tendenziöse Erfindung der Historia Augusta betrachtet. Das ist auch insofern plausibel, als dass die Historia Augusta nachweislich an vielen Stellen unzuverlässig bis offen geschichtsfälschend ist.
Inwieweit dem Mosaikkollektiv, also insbesondere den Autoren in der Spinnstube, die schemenhafte Gestalt dieses unhistorischen Celsus bekannt gewesen sein könnte, muss dahingestellt bleiben. Es gibt jedenfalls keine positive Evidenz dafür.
Celsius scherzhaft
Im Comicforum wurde am 1. April 2014 ein angeblicher Zeitungsartikel veröffentlicht, der dem Leser glauben machen wollte, dass im Thüringischen ein sensationeller Münzfund gemacht worden sei, den die Presse auch sofort auf den Namen "Hort des Teutobold" getauft habe. "Das Sensationelle daran ist", schrieb der Berichterstatter Florian Flunker, "das [sic] einige der Münzen das Portrait eines völlig unbekannten römischen Kaisers namens "Celsius" trägt. [sic]" Einige Münzen des Teutoboldhortes waren mit abgebildet.
Quellen und weiterführende Literatur
- Dietmar Kienast, Römische Kaisertabelle. Grundzüge einer römischen Kaiserchronologie, Darmstadt 1996, S. 230.
- Usurpator Celsus in der Wikipedia
- Historia Augusta, Dreißig Tyrannen 10,11; 22,12; 29 lateinisch und englisch
Cäsar Celsius tritt in folgenden Mosaikheften auf
15, 16, 17, 18, 19, 24(Rückseite), 100, 101