Antoniusfeuer

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Das '''Antoniusfeuer''' ist eine Pilzvergiftung, die durch den Verzehr mit Mutterkorn verseuchten Getreideprodukten hervorgerufen wird.
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Das '''Antoniusfeuer''' ist eine Pilzvergiftung, die durch den Verzehr von mit Mutterkorn verseuchten Getreideprodukten hervorgerufen wird.
Am Antoniusfeuer starb die gesamte [[Familie von Hirschenthal]], einzig die kleine Tochter [[Johanna]] überlebte.
Am Antoniusfeuer starb die gesamte [[Familie von Hirschenthal]], einzig die kleine Tochter [[Johanna]] überlebte.
== Das Antoniusfeuer ==
== Das Antoniusfeuer ==
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Die Ursache des Antoniusfeuers war lange unbekannt bis man erkannte, dass der Pilz ''Claviceps purpurea'' (Mutterkorn) die Ursache für die Vergiftungen ist. Zuvor verstand man das "Heilige Feuer" als Strafe Gottes und flehte den [[Fingernagel des Heiligen Antonius|Heiligen Antonius]] Helfer gegen die Plage an. Dadurch erhielt die Krankheit auch ihren Namen. Es gründete sich sogar ein eigener Mönchsorden, die Antoniter, welche sich der Pflege am Antoniusfeuer Erkrankter widmeten. (Für diesen Orden malte Mathias Grünewald den berühmten Isenheimer Altar.)
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Die Ursache des Antoniusfeuers - ''ignis sacer'' - war lange unbekannt. Erst im 17. Jahrhundert wurde der Pilz ''Claviceps purpurea'' (Mutterkorn) als Ursache der Krankheit festgestellt. Zuvor verstand man das "Heilige Feuer" als Strafe Gottes bzw. des [[Fingernagel des Heiligen Antonius|Heiligen Antonius]] und flehte deshalb diesen als Not-Helfer an - daher der Name der Krankheit. Der Pflege der am Antoniusfeuer Erkrankten widmete sich besonders der [[Antonitermönche|Antoniter-Orden]]. Für die Krankenkapelle der Ordensniederlassung zu Isenheim malte Mathis Gothart Nithart, seit alters her genannt [[Matthias Grünewald]], den berühmten Isenheimer Altar (heute im Musée d'Unterlinden, Colmar). Im Mittelalter führte der Verzehr von mit Mutterkorn verseuchtem Getreide oft zur Vergiftung ganzer Dörfer und Städte.
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Das Mutterkorn wächst an den Getreideähren. Bevorzugt bildet sich der Pilz bei feuchter Witterung im späten Frühling. Der Pilz enthält giftige Alkaloide, die zu den Vergiftungserscheinungen führen. In die Nahrung gelangt er auf dem selben Weg wie das Getreide. Da man im Mittelalter noch nicht um die Ursachen des Antoniusfeuers wusste, führte Mutterkorn verseuchtes Getreide nahezu regelmäßig zur Vergiftung ganzer Dörfer und Städte. Leichte Formen der Vergiftung führen zu Halluzinosen. In höheren Dosen führen zur Verengung der Gefäße und in der Folge zum Taubwerden der Extremitäten, bis diese schließlich sogar absterben können. In solchen Fällen half höchstens noch die Amputation der befallenen Gliedmaßen. Hohe Dosen sind unmittelbar tödlich. Der letzte große Fall von Antoniusfeuer war in der Sowjetunion 1926/27, als durch unzureichend gereinigtes Getreide ca. 11'000 Menschen starben.
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Das Mutterkorn wächst an den Getreideähren und gedeiht vor allem bei feuchter Witterung im späten [[Frühling]]. Die von dem Pilz gebildeten Alkaloide führen in geringen Dosen zu Halluzinationen. Höhere Dosen rufen starke Gefäßverengungen hervor, in schweren Verläufen sogar das Ertauben und Absterben von Gliedmaßen. Sehr hohe Dosen sind unmittelbar tödlich. Der letzte große Ausbruch der Krankheit war 1926/27, als in der Sowjetunion etwa 11000 Menschen durch unzureichend gereinigtes Getreide starben.
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Das Mutterkorn wurde und wird jedoch auch gezielt als Medikament eingesetzt. Früher nutzte man seine Wehen einleitende Wirkung, woher der Pilz auch seinen Namen hat. Heutzutage werden seine Wirkstoffe in Medikamenten gegen Migräne und Parkinson eingesetzt. Bei Forschungen am Mutterkorn wurde erstmals LSD hergestellt.  
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Das Mutterkorn wurde und wird jedoch auch als Medikament eingesetzt. Früher nutzte man seine Wehen einleitende Wirkung, woher der Pilz auch seinen Namen hat. Heutzutage werden seine Wirkstoffe in Medikamenten gegen Migräne und Parkinson eingesetzt. Bei Forschungen am Mutterkorn wurde erstmals LSD hergestellt.
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== Das Antoniusfeuer wird in folgenden Publikationen erklärt ==
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[[Mosaik ab 1976]]: [[383]] (zusätzlich mit einem redaktionellen Text im [[Mittelteil]])
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[[SUPERillu]]: [[Supi, unsere Kinderseite 2013]] - Nr. 44 (Nachdruck aus dem Mittelteil von Mosaik 383)
[[Kategorie:Krankheiten und Verletzungen]]
[[Kategorie:Krankheiten und Verletzungen]]
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[[Kategorie:Johanna-Serie (Ereignis)]]
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Aktuelle Version vom 10:29, 9. Jun. 2022

Am Antoniusfeuer Erkrankter - Detail vom Isenheimer Altar

Das Antoniusfeuer ist eine Pilzvergiftung, die durch den Verzehr von mit Mutterkorn verseuchten Getreideprodukten hervorgerufen wird.

Am Antoniusfeuer starb die gesamte Familie von Hirschenthal, einzig die kleine Tochter Johanna überlebte.

[Bearbeiten] Das Antoniusfeuer

Die Ursache des Antoniusfeuers - ignis sacer - war lange unbekannt. Erst im 17. Jahrhundert wurde der Pilz Claviceps purpurea (Mutterkorn) als Ursache der Krankheit festgestellt. Zuvor verstand man das "Heilige Feuer" als Strafe Gottes bzw. des Heiligen Antonius und flehte deshalb diesen als Not-Helfer an - daher der Name der Krankheit. Der Pflege der am Antoniusfeuer Erkrankten widmete sich besonders der Antoniter-Orden. Für die Krankenkapelle der Ordensniederlassung zu Isenheim malte Mathis Gothart Nithart, seit alters her genannt Matthias Grünewald, den berühmten Isenheimer Altar (heute im Musée d'Unterlinden, Colmar). Im Mittelalter führte der Verzehr von mit Mutterkorn verseuchtem Getreide oft zur Vergiftung ganzer Dörfer und Städte.

Das Mutterkorn wächst an den Getreideähren und gedeiht vor allem bei feuchter Witterung im späten Frühling. Die von dem Pilz gebildeten Alkaloide führen in geringen Dosen zu Halluzinationen. Höhere Dosen rufen starke Gefäßverengungen hervor, in schweren Verläufen sogar das Ertauben und Absterben von Gliedmaßen. Sehr hohe Dosen sind unmittelbar tödlich. Der letzte große Ausbruch der Krankheit war 1926/27, als in der Sowjetunion etwa 11000 Menschen durch unzureichend gereinigtes Getreide starben.

Das Mutterkorn wurde und wird jedoch auch als Medikament eingesetzt. Früher nutzte man seine Wehen einleitende Wirkung, woher der Pilz auch seinen Namen hat. Heutzutage werden seine Wirkstoffe in Medikamenten gegen Migräne und Parkinson eingesetzt. Bei Forschungen am Mutterkorn wurde erstmals LSD hergestellt.

[Bearbeiten] Das Antoniusfeuer wird in folgenden Publikationen erklärt

Mosaik ab 1976: 383 (zusätzlich mit einem redaktionellen Text im Mittelteil)

SUPERillu: Supi, unsere Kinderseite 2013 - Nr. 44 (Nachdruck aus dem Mittelteil von Mosaik 383)
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