Eunuchen im MOSAIK
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- | *[https://youtu.be/ukJkKTg5_jU?si=ZIVnooRt1OOqAhLg | + | *[https://youtu.be/ukJkKTg5_jU?si=ZIVnooRt1OOqAhLg Video über byzantinische Eunuchen] bei ''Youtube'' (englisch) |
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Aktuelle Version vom 20:52, 8. Feb. 2025
Eunuchen sind Männer, deren Geschlechtsorgane durch eine Kastration entfernt oder unbrauchbar gemacht wurden. Sie treten im MOSAIK meist an byzantinischen oder muslimischen Höfen in der Runkel- und der Orient-Serie des Mosaik von Hannes Hegen sowie in der Templer- und der Orient-Okzident-Serie des Mosaik ab 1976 auf. Sie nehmen oft die Rollen von Dienern oder Staatsbeamten ein, die die Frauen der Herrscher schützen sollen, ohne selbst mit ihnen Nachkommen zeugen zu können. Sie sind oft daran erkennbar, dass sie keinen Bartwuchs haben.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Palasteunuchen in Byzanz
Eunuchen begegnen den Digedags zuerst am Hof von Byzanz, wo sie für den Schutz der Frauengemächer zuständig sind. Hierzu zählen der Obereunuch im Gemach der Kaiserbraut, die Eunuchen und Zofen bei Suleika. Möglicherweise sind auch einige Mitglieder des Schmeichlerchors ohne Bart Eunuchen.
In der Templer-Serie versucht der Logothetes und Eunuch Eustratios nach dem Tod Kaiser Alexios I. dessen Sohn Ioannes Komnenos als Nachfolger zu installieren, da er glaubt ihn leichter kontrollieren zu können.
In der Orient-Okzident-Serie konkurrieren Aëtios und Staurakios am Hof Irenes I. um die Macht. Zwei hochrangige Eunuchen dieses Namens sind historisch verbürgt, allerdings erstaunt, dass Aëtios einen Bart trägt.
[Bearbeiten] Palasteunuchen am basrischen und osmanischen Hof
In Basra schützen Ben Jussuf und andere Eunuchen den Harem des Herrschers von Basra im Palast in Basra. Diese sind höchstwahrscheinlich Sklaven. Am Hof Mahmuds II. und bei seinen Höflingen wie dem Schatzmeister in Istanbul leben auch Eunuchen, da beide einen Harem besitzen.
[Bearbeiten] Historische Eunuchen
Die Praxis, Jungen im Kindesalter zu entmannen, ist schon aus vorchristlicher Zeit bezeugt. Der Begriff Eunuch (altgriechisch εὐνοῦχος eunouchos „Betthüter“, von εὐνή eunē „Bett“, und ἔχω echō „ich hüte, ich bewache“) weist daraufhin, dass der Einsatz von Eunuchen am byzantinischen Kaiserhof verbreitet war. Sie galten als zuverlässig, da sie selbst keine Kaiser werden konnten. Sie wurden, da Kastration im byzantinischen Reich verboten war, aus dem Ausland eingeführt, konnten aber am Hof Stellungen mit hohem Einfluss erreichen. So war der byzantinische General Narses (490-574) unter Kaiser Justinian Eunuch wie auch der Hofvorsteher Basileios Lakapenos (ca. 925-985). Palasteunuchen agierten oft im Hintergrund als einflussreiche Gestalten. Die Figur des Eustratios scheint dabei von Basileios Lakapenos inspiriert zu sein, der während der Unmündigkeit Basileios' II. die Regierungsgeschäfte führte.
[Bearbeiten] Sekundärliteratur
- Michael Grünbart: Reisen bildet und verbildet, in: Ritter Runkel in seiner Zeit
- Eunuchen in der Wikipedia
- Video über byzantinische Eunuchen bei Youtube (englisch)