Shilling
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Aktuelle Version vom 11:28, 19. Mai 2023
Shillings/Schillinge sind eine (reale) Währung im MOSAIK, die in Großbritannien und Norddeutschland verwendet wurde.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Die Währung im Mosaik
[Bearbeiten] Erfinder-Serie
Die Shillings spielen als Währungseinheit vor allem in der Erfinder-Serie eine gewisse Rolle. Die Digedags verfügen während ihres Aufenthalts in Soho, wo sie in den 1770er Jahren in dem Unternehmen Boulton & Watt arbeiten, über eine beträchtliche Barschaft, nämlich über fünf Pfund und 19 Shilling. Einen Shilling gibt Dag an Dig weiter, damit sich dieser eine Medizin gegen Magendrücken kaufen kann. Die restliche Geldbörse mit fünf Pfund und 18 Shilling wird Dag von einem Taschendieb gestohlen, so dass er die Rechnung im Lokal über 3 Pfund, 6 Shilling und 8 Pence nicht bezahlen kann und wegen Zechprellerei verhaftet wird.
Bei dieser Gelegenheit erhält man gleichzeitig einen netten Überblick über englische Essenspreise zur damaligen Zeit:
- Indianische Suppe kostet 6 Shilling (statt früher 4, wegen der ensten Lage in den amerikanischen Kolonien)
- Kalkutta-Huhn kostet 10 Shilling (wegen der Windstille im Indischen Ozean)
- Türkische Pastete kostet 3 Shilling mehr als früher (wegen der Absetzung des Sultans)
[Bearbeiten] Barock-Serie
In der Barock-Serie sind zwei Männer auf der London Bridge zu sehen, die zweimal um zwei Schilling wetten. Später verspricht Baldo demjenigen Gast aus dem Gasthaus Zum einäugigen Pete zehn Guineen, der als erstes am Black Mary's Square ist, worauf einer der Gäste jedem einen Schilling zusagt, der ihn vorlasse (das lohnt sich demnach nur für ihn, solange er nicht an zweihundert anderen vorbei muss).
[Bearbeiten] Hanse-Serie
Hinricus Luneborg möchte Ulrikes Seidenkleid für sechs Schilling verkaufen, doch die Käuferin handelt den Preis auf vier Schilling herunter (Heft 509).
Luneborg kann nur dreiundachtzig Mark, fünf Gulden und vier Schilling an seinen Gläubiger Cornelius Durkop zurückzahlen. Glücklicherweise erscheint gerade noch rechtzeitig Simon Wigge mit zehn Gulden und zwölf Schilling Bargeld. Da nun immer noch ein Schilling fehlt, verkauft Simon einen Pokal an Genta für einen Schilling und übergibt ihn Luneborg, der nun seinen Wechsel bei Durkop einlösen kann (Heft 510).
Im Lübeck der Hanse-Zeit wird gelegentlich mit Schillingen bezahlt. So kann sich Califax nur Marzipan aus der Lübecker Ratsapotheke für drei Schilling leisten (Heft 511).
Der Lordkämmerer verlangt von den Kaufleuten der Hanse in London nach einem Beschluss des Parlaments Abgaben von drei Schilling pro Weinfass. Abrax bietet Catherine sieben Ellen Brokat für siebzehn Pfund und vier Schilling an, doch der Preis übersteigt ihre Möglichkeiten. Als er ihr die Hälfte des Preises anbietet, lehnt sie sein großzügiges Angebot ebenfalls dankend ab (Heft 514).
[Bearbeiten] Ada-Lovelace-Serie bei Anna, Bella & Caramella
Bella möchte sich mit einem Silber-Shilling den Eintritt in die Bibliothek des British Museum erkaufen. Da sie trotzdem nicht vom Portier Woodhouse hereingelassen wird, lässt sie sich das Geld zurückgeben.
Inspektor Barnaby beschlagnahmt in London bei Mr Scrooge eine vermeintlich gestohlene Karte. Scrooge protestiert und erklärt, dass er dafür drei Shilling bezahlt hat (Heft 35).
Der Eintrittspreis zur Vorstellung des Zirkus Olympia kostet drei Schilling pro Person. Kinder und Rollstuhlfahrer zahlen die Häfte, erklärt Louis de Fumeur. Wenn er das gewusst hätte, wäre er im Rollstuhl seiner Tante Amalia gekommen, meint McKenzie (Heft 38)
[Bearbeiten] Schilling im Mittelteil
In der redaktionellen Rubrik Das ist ja ein Ding! sind im Heft 509 Vorder- und Rückseite des Schilling abgebildet. Der Text verweist darauf, dass der Schilling einem Wert von zwölf Pfennigen entsprach.
[Bearbeiten] Die Währung im Nebenuniversum
[Bearbeiten] Die kleinen Detektive
Nachdem die Abrafaxe anno 1898 auf sensationelle Weise die gefürchteten Bowling-Brothers entlarvt haben, können sie das überaus wertvolle Diamantenkollier von Mrs. Dobbs wiederbeschaffen. Dafür erhalten sie von der Eigentümerin eine äußerst großzügige Belohnung - einen einzigen Shilling. Da man damit ohnehin nicht viel anfangen kann, erhält ihn Califax zur Nahrungsmittelbeschaffung.
[Bearbeiten] Reales Vorbild
Neben dem Pfund bildete der Shilling lange Zeit die nationale Währung Großbritanniens. In früheren Zeiten war das Pfund nach dem Duodezimalsystem in 20 Shilling zu je 12 Pence (Einzahl: Penny) unterteilt. Erst 1971 wurde auf das Dezimalsystem umgestellt, wobei der Penny aufgewertet wurde (indem nunmehr 100 Pence ein Pfund ergeben, statt wie bisher 240) und die Zwischenstufe Shilling wegfiel. Doch auch nach seiner offiziellen Abschaffung wird der Shilling umgangssprachlich bis heute verwendet, wobei er weiterhin für ein Zwanzigstel eines Pfunds steht, d.h. nunmehr für fünf Pence (statt früher zwölf).
Historisch stammt die Währungseinheit Shilling/Schilling vom antiken Solidus ab; im Gegensatz zu diesem wurden Shillings aber nur anfangs aus Gold geprägt. Spätestens ab dem Hochmittelalter war der Shilling eine reine Silbermünze. Der Shilling ist mit dem Groschen vergleichbar (welcher ebenso wie der Shilling zumeist in 12 Pfennige unterteilt wurde). In Großbritannien gab es außerdem noch die Guinee zu 21 Shilling, die Krone (crown), welche einen Wert von 5 Shilling besaß, und den Sixpence, also einen halben Shilling.
Die Herkunft des Namens Shilling/Schilling ist noch nicht endgültig geklärt. Hohe Wahrscheinlichkeit besitzt jedoch die Ableitung von einem alten germanischen Wort für teilen/scheiden, das heute noch im Schwedischen in dieser Bedeutung als skilja existiert und auch im Deutschen im Wort schielen ("geteilter Blick") fortlebt. Demnach wäre der skillings/scillinga/skylling (wie die ältesten Bezeichnungen lauten) ursprünglich eine Bruchmünze gewesen. Alternativ könnte der Begriff auf skildling ("Schildchen") zurückgehen und die gewölbte Form der Münze beschreiben (vergleichbar mit Pfennig/Pence = "Pfännchen").
[Bearbeiten] Externe Links
- Die Schillinge/Shillings (international) in der Wikipedia
- Der Schilling/Shilling im Adelung bei www.zeno.org
[Bearbeiten] Schillinge/Shillings werden in folgenden Publikationen erwähnt
Mosaik von Hannes Hegen: 70 Mosaik ab 1976: 418, 422, 509, 510, 511, 514 Mittelteil: 509 (Das ist ja ein Ding!) Die kleinen Detektive: Mrs. Dobbs' Diamanten Anna, Bella & Caramella: 35, 38