Lohengrin
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* Runkel selbst zieht Lohengrin als Kronzeugen für seine innovativen [[Navigation im Mosaik|Navigationskünste]] heran. Ihm zufolge habe der Schwanenritter ebenfalls eine bemooste Eiche in seinem Nachen mitgeführt, um immer zu wissen, wo Westen ist ([[92]]). | * Runkel selbst zieht Lohengrin als Kronzeugen für seine innovativen [[Navigation im Mosaik|Navigationskünste]] heran. Ihm zufolge habe der Schwanenritter ebenfalls eine bemooste Eiche in seinem Nachen mitgeführt, um immer zu wissen, wo Westen ist ([[92]]). | ||
* Wahrscheinlich kennt der nicht gerade belesene Runkel die Figur des Lohengrin aus einer seiner [[Ritterregeln]], die er später zitiert: "Verloren wäre ohne Schwan / der Lohengrin in seinem Kahn!" ([[96]]). | * Wahrscheinlich kennt der nicht gerade belesene Runkel die Figur des Lohengrin aus einer seiner [[Ritterregeln]], die er später zitiert: "Verloren wäre ohne Schwan / der Lohengrin in seinem Kahn!" ([[96]]). |
Version vom 18:10, 21. Okt. 2015
Lohengrin - ursprünglich: Loherangrîn - ist als Sohn von Parzival eine Gestalt der Artusepik. Richard Wagner griff den Stoff für seine gleichnamige Oper auf, wodurch der Schwanenritter mehrfach im MOSAIK erwähnt wird.
Inhaltsverzeichnis |
Loherangrîn
Im Epilog von Wolfram von Eschenbachs Parzival-Roman wird kurz das Schicksal seines Sohnes Loherangrîn geschildert. Dieser ließ sich in einem kleinen Boot von einem Schwan nach Brabant ziehen, wo er die Landeserbin heiratete. Sie durfte ihn aber nicht nach seinem Namen fragen. Als sie dies doch tat, kehrte er in die Gralsburg Munsalvâesche zurück.
Lohengrin
Im spätmittelalterlichen Lohengrin-Roman (entstanden Ende des 13. Jahrhunderts) des sonst nicht bekannten Dichters Nouhuwius oder Nouhusius ist der Name von Parzivals Sohn zwar verkürzt, seine Lebensgeschichte dafür aber umso ausführlicher dargestellt worden. Neu ist zudem, dass Lohengrin zum Zeitgenossen von König Heinrich dem Vogler (erste Hälfte des 10. Jahrhunderts) gemacht wird.
Richard Wagner reicherte im 19. Jahrhundert diese Geschichte mit Motiven aus dem Nibelungenlied und der griechischen Mythologie an und schuf die Oper Lohengrin.
Lothar Dräger als Opernsänger und -liebhaber kannte die Wagner-Opern gut. Offenbar war ihm die Namensform Lohengrin deshalb vertrauter als das ursprüngliche Loherangrîn, so dass der Schwanenritter unter diesem verkürzten Namen im MOSAIK erwähnt wird (vgl. dazu auch Parzival/Parsifal).
Lohengrin im MOSAIK
Lohengrin, offenbar eines der wirkmächtigsten Vorbilder Ritter Runkels, wird viermal in der Runkel-Serie erwähnt:
- Nach Aussage von Kunibert II. von Rübenstein, dem Vater von Ritter Runkel, habe sein Vorfahre Winfried am Hofe von König Artur mit Parsival und Lohengrin Brüderschaft getrunken (98).
- Runkel selbst zieht Lohengrin als Kronzeugen für seine innovativen Navigationskünste heran. Ihm zufolge habe der Schwanenritter ebenfalls eine bemooste Eiche in seinem Nachen mitgeführt, um immer zu wissen, wo Westen ist (92).
- Wahrscheinlich kennt der nicht gerade belesene Runkel die Figur des Lohengrin aus einer seiner Ritterregeln, die er später zitiert: "Verloren wäre ohne Schwan / der Lohengrin in seinem Kahn!" (96).
- Als Runkel und die Digedags mit ihren Begleitern beim Landungsversuch auf Pordoselene mit dem Kahn auf einer Klippe landen, ist der einzige Kommentar, der Runkel einfällt: „Lohengrin müßte man heißen! Dann käme jetzt bestimmt ein Schwan daher!” (123).
Außerdem wird in der Abrafaxe-Amerika-Serie die erwähnte Wagner-Oper mit großem Erfolg an der Civic Opera zu Chicago aufgeführt. Diese Aufführung von Ende 1929 ist übrigens historisch belegt.
Weiterführende Lektüre
- Lohengrin/Loherangrîn in der englischen Wikipedia
- Der Lohengrin-Roman im Sammelband Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon Bd. 5 (online abrufbar)
Lohengrin wird in folgenden Mosaikheften erwähnt
Mosaik von Hannes Hegen: 92, 96, 98, 123 Mosaik ab 1976: 312