Bauernkrieg

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Trotz tapferer Gegenwehr unterliegen die Bauern gegen die Heere der Fürsten

Der Bauernkrieg ist ein zentrales Ereignis der frühneuzeitlichen deutschen Geschichte. Er wird in verschiedenen Serien des MOSAIK direkt oder indirekt thematisiert.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Im Mosaik von Hannes Hegen

Im Rahmen des Silbertal-Kapitels landen die Digedags als Begleiter von Rottenmeister Kuno im Erzgebirge des frühen 16. Jahrhunderts. Kuno kämpfte als Rottenführer im Bauernkrieg gegen aufständische Bauern, mittlerweile ist er aus dem Kriegsdienst entlassen. Aber auch Dig und Dag haben als bisherige Kampfgefährten Kunos - sie sind noch dazu immer noch in ihrer Landsknechtsuniform unterwegs - wohl im Bauernkrieg auf der "falschen" Seite gekämpft.

[Bearbeiten] Im Mosaik ab 1976

[Bearbeiten] Reformations-Serie

Die Reformations-Serie endet zwar rund zwei Jahre vor dem Beginn der Bauernkriege, allerdings haben etliche Personen Auftritte, die während der Bauernkriege bedeutende Rollen spielen. Dazu zählen der Reformator Thomas Müntzer, der spätere Anführer der aufständischen Bauern in der Schlacht bei Frankenhausen, der seit 1519 regierende Kaiser Karl V. und Martin Luther, dessen Stimme während der Bauernkriege erhebliches Gewicht hatte und auf den sich die Bauern zum Teil auch beriefen.

Zum anderen ist die Reformation als Ereignis ein wichtiger Faktor, ohne den die Bauernkriege so nie denkbar gewesen wären. Die reformatorischen Lehren bildeten die Grundlage für viele Forderungen der aufbegehrenden Landbevölkerung. Dazu gehörten etwa die freie Pfarrerswahl durch die Gemeinden und die Berufung auf biblische Lehren, wie sie beispielsweise auch in den 12 Artikeln zu Memmingen niedergelegt wurden. Die in der späteren Jubiläums-Serie erzählten Ereignisse sind also in gewisser Hinsicht die Fortsetzung von Entwicklungen, die in der Reformations-Serie begonnen hatten.

[Bearbeiten] Jubiläums-Serie

In der Jubiläums-Serie werden schließlich die Abrafaxe direkt in die Ereignisse des Bauernkriegs in Schwaben verwickelt. In Memmingen hilft Brabax dem Bauernführer Sebastian Lotzer und dem Prediger Christoph Schappeler bei der Abfassung der 12 Artikel, welche die wichtigsten Forderungen der großen Bauernhaufen bündeln. Die Forderungen werden gedruckt, weit verbreitet und erregen den Zorn der Fürsten. Diese gehen erbarmungslos gegen die Bauernhaufen vor, wobei das MOSAIK explizit die vernichtende Niederlage des Baltringer Haufens gegen das Heer des Truchsess von Waldburg-Zeil erwähnt. Gemeinsam mit Schappeler und Lotzer fliehen die Abrafaxe unter Mithilfe eines freundlichen Memminger Kutschers in die Schweiz.

Die beiden redaktionellen Rubriken Zeitsprung und Fragen über Fragen im selben Heft 592 widmen sich ebenfalls dem Thema Bauernkrieg und den 12 Artikeln.

[Bearbeiten] Bei Anna, Bella & Caramella

Durch einen Zeitsprung landen Anna, Bella und Caramella sowie Tenebroso im Jahr 1525, während des Bauernkriegs. Bald erreichen sie ein Lager der aufständischen Bauern und versprechen den Bauern, ihnen im Kampf gegen die Truppen der Fürsten zu helfen. Dabei wird das Lager der Gegenseite ausspioniert. Jedoch nützt alle Hilfe den Bauern letztlich nicht viel. Das Bauernlager wird vom Heer der Adligen angegriffen. Verzweifelt versuchen sich die Bauern zu verteidigen, doch gegen die militärische Übermacht haben sie keine Chance. Sie werden vernichtend geschlagen und Thomas Müntzer wird gefangengenommen. Jedoch können die Protagonisten erreichen, dass wenigstens einige harmlose Dorfleute freigelassen und zu reduzierten Frondiensten in das Territorium des Landgrafen von Hessen geführt werden.

[Bearbeiten] Historisches

Korrekterweise müsste nicht von dem Bauernkrieg, sondern von den Bauernkriegen gesprochen werden. Bei den zwischen 1524 und 1526 stattfindenden Aufstandsbewegungen handelte es sich nämlich nicht um einen zusammenhängenden, in sich geschlossenen Konflikt, sondern um getrennte, regional und zeitlich nur teilweise überlappende Aufstände, die allerdings sehr ähnliche Ursachen hatten und oft einen vergleichbaren Verlauf nahmen.

Die Ursachen der Aufstände lagen, in jeweils unterschiedlicher Ausprägung, in wirtschaftlicher Not, zunehmenden Abgaben und zu harten Frondiensten, häufiger Beschneidung von gewohnten Rechten der Bauern und Dorfgemeinschaften, der Leibeigenschaft an sich und groben Missständen bei den Fürsten- und Klerikalherrschaften. Die Reformation schuf schließlich die ideologische Grundlage für die Infragestellung der bisherigen Ordnung.

Im Jahre 1524 kam es zu den ersten Erhebungen in Südwestdeutschland. Weitere betroffene Regionen waren Oberschwaben - wo sich auch die größten Bauernhaufen formierten (der Baltringer Haufen, der Seehaufen und der Allgäuer Haufen) -, Württemberg, der Odenwald und das Neckartal, Thüringen und die Kurpfalz. Es kam zur Eroberung und Plünderung von Klöstern und Burgen, oft schlossen sich (meist kleinere oder mittlere) Städte den Aufstandsbewegungen an. Kleinere Haufen erreichten dabei eine Stärke von bis zu 3.000 Mann, größere Haufen durchaus von 8.000 oder gar 12.000 Mann.

Allerdings waren die Bauern oft nur unzureichend bewaffnet und teilweise schlecht oder nicht führungsstark organisiert. Infolgedessen und dadurch, dass die Aufstände nicht geschlossen und zeitgleich stattfanden, gelang es den Truppen der Reichsfürsten, die Bauernheere jeweils recht deutlich zu besiegen. Bei solchen Schlachten (wie 1525 bei Frankenhausen) kannten die Sieger keine Gnade, viele Tausend Aufständische wurden getötet. Manche Bauernhaufen lösten sich gegen das Versprechen, einigen Forderungen nachzukommen, selbst auf. Insgesamt verloren nach Schätzungen bis zu 75.000 Menschen ihr Leben, und rund 1.000 Burgen und Klöster wurden zerstört. Im kulturellen Gedächtnis Deutschlands hinterließ der Bauernkrieg deutliche und bis heute anhaltende Spuren.

[Bearbeiten] Der Bauernkrieg ist Thema in folgenden Publikationen

MvHH: 48

Ab 1976: 592

Mittelteil: 592 (Zeitsprung und Fragen über Fragen)

Annabellas: 029, 030, 031, 032 (jeweils indirekt), 033, 034
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