Mosaik von Hannes Hegen 108 - Von Räubern verfolgt
Aus MosaPedia
Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | November 1965 |
Nachdruck in | In den Bergen Dalmatiens Reprintmappe IX, TaschenMosaik 28 | |
Umfang | 24 Seiten | |
Panel | 63 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.108 | |
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | |
Hauptserie: Runkel-Serie | ||
Kapitel: Seeräuberburg | ||
Heft davor | Die Befreiung der Prinzessin | |
Heft danach | Der Grenzstratege |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Während die Burg in Flammen steht, nähert sich ein fremdes Schiff, auf dem sich Janos Koloda befindet. Entsetzt erblickt er seine brennende Burg und vermutet, dass Räuber sie angesteckt haben. Janos fordert den Kapitän auf, ihm an Land zu folgen, um Suleika zu retten. Entrüstet lehnt er dies ab, weil ihm das Ganze nach einem Werk der Teufelsbrüder aussieht. Janos erinnert ihn an die getroffene Abmachung, nach der er erst die Belohnung erhält, wenn er die Burg betritt. Doch Kapitän weigert sich hartnäckig und so klettert Janos fluchend mit einer Strickleiter von Bord und springt über die Klippen an Land. Die Schiffsbesatzung glaubt, dass er mit den Teufelsbrüdern unter einer Decke steckt und sucht das Weite.
- Janos schleicht sich an die brennende Burg heran und stellt fest, dass hier tatsächlich die Teufelsbrüder ihr Unwesen treiben. Räuberhauptmann Bogumil stellt gerade entsetzt fest, dass Suleika mit den Digedags und Ritter Runkel geflüchtet ist. Er fordert seine Kumpane auf, ihnen auf dem einzig möglichen Fluchtweg nach Peripheria zu folgen. Im nächsten Gebirgsdorf will er dazu Reittiere besorgen. Die Teufelsbrüder protestieren, weil ihr Hauptmann ihnen zuviel zumutet. Schließlich sind sie ja Seeräuber!
- Janos hat nun genug gehört. Er will der Räuberbande zuvorkommen und die Dorfbewohner warnen. Dazu nimmt er den kürzeren Gebirgspfad und erreicht bei Sonnenaufgang das Dorf. Um die Leute wach zu bekommen, nimmt er sich die Glocke einer Kuh. Damit rennt er ins Dorf und weckt mit lautem Gebimmel alle Einwohner auf. Die Leute rennen verwundert auf die Straße und erfahren, dass die Teufelsbrüder unterwegs sind und sich im Dorf Reittiere stehlen wollen. Der Dorfälteste berichtet von vier Flüchtlingen, die vor wenigen Stunden durch das Dorf gekommen sind. Er schenkt Janos ein Pferd und lässt die anderen Tiere in ein sicheres Gebirgsversteck bringen. Als Janos dann los reitet, winkt man ihm dankbar nach und wünscht ihm viel Glück.
- Die Teufelsbrüder erreichen fast eine Stunde später grimmig das Dorf. Inzwischen haben die Dorfbewohner sich und ihr Vieh in Sicherheit gebracht. Als Bogumil einen Stall betritt, entdeckt er nur einen Ziegenbock, den er gleich mit einem Gaul verwechselt. Außerdem treiben die anderen nur einen alten Esel und einen lahmen Zugochsen auf, die von den Dorfbewohnern zurückgelassen wurden. Die Teufelsbrüder vermuten, dass sie jemand gewarnt haben muss. Als Bogumil sie auffordert, zu Fuß mitzukommen, meutert die Mehrzahl. Schließlich bleiben nur Krakenzahn, Tigerhai, Achmed und Enterhaken-Ali bei ihrem Anführer. Alle anderen kehren um und werden lautstark fluchend von Bogumil aus der Teufelsbruderschaft ausgestoßen. Dann wird ein Ochsenkarren angespannt und der jämmerliche Rest der Räuber macht sich auf den Weg.
- Janos ist inzwischen den Ausreißern dicht auf den Fersen. Als Runkel den einsamen Reiter entdeckt, vermutet er, dass Hauptmann Bogumil sie verfolgt. Auf einer Waldlichtung legen sie eine Rast ein und verstecken sich. Runkel will mit dem Räuberhauptmann allein fertig werden und stellt sich ihm in den Weg. Als Janos erscheint, glaubt Runkel einen der Seeräuber vor sich zu haben. Janos sieht in Runkel ebenfalls einen Räuber und Entführer. Mit mehreren Schwerthieben entwaffnet er Runkel und lässt ihn zu Boden gehen. Dann droht er, ihm das Lebenslicht auszublasen, wenn er nicht das Versteck von Suleika verrät. Die Digedags haben inzwischen mitbekommen, dass Runkel am Boden liegt. Sie eilen herbei und Suleika fleht, Runkel für ein Lösegeld ihres Vaters zu verschonen. Doch Janos erkennt seine Verlobte und fragt, ob sie ihn auch für einen Räuber hält. Suleika fällt ihrem Liebsten in die Arme und Runkel versteht gar nichts mehr. Die Digedags erklären ihm, wer Janos ist und dass er den Kampf gegen ihn verlieren musste. Doch Runkel meint, dass er mit seinem Schwert Siebenstreich gesiegt hätte. Nachdem Suleika ihre drei Befreier vorgestellt hat, berichtet Janos von den Teufelsbrüdern. Da sie aber keine Reittiere stehlen können, glaubt er, dass erst einmal keine Gefahr besteht. Dig und Dag bereiten nun einen stärkenden Tee aus gesammelten Kräutern. Doch nachdem alle davon trinken, fallen sie sofort in einen tiefen und festen Schlaf.
- Die fünf Teufelsbrüder, die ihnen folgen, erreichen auch bald die Waldlichtung. Sie sind am Verdursten und stürzen sich auf den würzigen Kräutertee. Wenige Augenblicke später liegen auch sie schlafend am Boden. Ein freches Eichhörnchen sieht der schlafenden Reisegruppe eine Weile zu und beginnt dann glücklicherweise Dag zu ärgern. Es bewirft ihn mit einer Nuss und er wacht auf. Erschrocken erblickt er die Teufelbrüder und weckt sofort Dig. Er muss ihn kräftig rütteln, denn Dig träumt gerade von Digedag im fernen China. Nachdem er endlich munter ist, beschließen sie, die Teufelsbrüder schnell zu fesseln. Dazu fädeln sie ein Seil durch ihre Ohrringe und spannen es zwischen zwei Bäume. Dig weckt Bogumil und als die Teufelsbrüder merken, dass man sie gefangen hat, brechen sie in ein wütendes Gejammer aus. Davon werden auch Suleika, Janos und Runkel wach. Staunend blicken sie auf die zappelnden Seeräuber. Runkel behauptet stolz, dass seine Knappen alles von ihm gelernt haben.
[Bearbeiten] Figuren
- Digedags: Dig und Dag
- Begleiter: Ritter Runkel, Suleika, Janos Koloda
- Teufelsbrüder: Bogumil, Krakenzahn, Tigerhai, Achmed, Enterhaken-Ali, Ringelhemd, Weinflasche, Stirnband, Holzhelm, Haifischzahn, Pferdeschwanz, Grüner Umhang, Raubvogelnase, Stachelkeule, Koch
- Sonstige: Söldnerhäuptling in Diensten Janos Kolodas und die Besatzung seines Schiffes, Dorfältester und die restlichen Bewohner des Dorfes bei Janos Kolodas Burg
- Erwähnt: Adelaide von Möhrenfeld, Digedag, Klabautermann
- Tiere: Türkenschreck, Suleikas edler Renner, Janos Kolodas Pferd und andere Pferde, Raben, vierbeiniges Butterfass und andere Kühe, Hund, Hühner, Ziege, Schafe, Schweine und Ferkel, Bogumils Esel, Enterhaken-Alis Ziegenbock, Zugochse der Teufelsbrüder, freches Eichhörnchen
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Erwähnte Orte: Mittelmeer, Konstantinopel, Byzantinisches Reich, Griechenland, Peripheria, Orient, Rübenstein, Kambaluk, Pamirgebirge, China, Magnetberg
- Die Eroberung Konstantinopel durch die Kreuzfahrer des Vierten Kreuzzuges, die im Eröffnungstext dieses Heftes erwähnt wird, darf der geneigte Leser in den Heften 125 und 126 en detail erleben.
- Bei den Söldnerführern, die sich auf dem Boden des Byzantinischen Reiches festsetzten und sich "König" oder "Herzog" nannten, wird insbesondere auf Markgraf Bonifatius von Montferrat, den König von Thessaloniki, Marco Sanudo, den ersten Herzog von Archipelagos, Gottfried I. von Villehardouin, den ersten Fürsten von Achaia und Otto de La Roche, den ersten Großherrn von Athen angespielt. Bei einem Nachfahren des letzteren (Guido I. oder Johann de la Roche) diente Bogumil bekanntlich in der achtundsechzigsten mittelschweren Petroleumspritzenabteilung.
- Janos will sein neues Pferd nicht geschenkt. Er gibt dem Dorfältesten dafür seine letzten (vier) Goldstücke.
- Das montenegrinische Traumkraut findet eine spätere Entsprechung in den Schlafbeeren.
- Der Kessel und vermutlich auch die Becher stammen aus einer verlassenen Köhlerhütte - welch trefflicher Zufall.
- Zu seinem Pech wird Enterhaken-Ali von den Digedags falsch herum aufgefädelt.
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger
- Figurinen: Edith Hegenbarth
- Zeichnungen: Horst Boche, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Joachim Arfert, Brigitte Lehmann, Heidi Lehmann, Einar Schleef
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Einar Schleef arbeitete vom 1. September bis Ende Dezember 1965 beim Mosaik. Vermutlich sieht man die Früchte seiner Arbeit also in den Heften 107 bis 110.
- Damit die Druckvorlagen für den späteren Druck des Sammelbandes In den Bergen Dalmatiens nicht verändert werden mussten, laufen die Seitenzahlen in diesem Heft nicht von 1-24, sondern von 97-120.
- Bei einem Teil der Normalauflage auf holzhaltigem Papier fehlt auf der Rückseite die Index-Nummer.
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde textlich und bildlich unverändert auf holzfreiem Papier gedruckt. Diese Hefte wurden an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Eine weitere kleine Auflage des Heftes wurde ebenfalls auf holzfreiem Papier jedoch ohne Impressum auf Seite 23 unten gedruckt. Diese Hefte waren für den Export vorgesehen und wurden darüber hinaus auch an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Noch eine weitere Auflage des Heftes wurde auch auf holzfreiem Papier gedruckt, zeigt jedoch auf Seite 23 ein Österreich-Impressum. Außerdem wurde hier die Paginierung verändert, denn die Seiten dieses Heftes sind von 1 bis 24 nummeriert. Darüber hinaus fehlt den Heften der Hannes-Hegen-Schriftzug auf der Titelseite (Bild 1). Diese Hefte waren nachweislich für den Export nach Österreich bestimmt, wurden aber wahrscheinlich zum Teil auch an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Für den Sammelband In den Bergen Dalmatiens wurde das Titelbild leicht verändert.
- Von diesem Heft erschien im Dezember 1965 eine finnische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier.
Bild 1: Exportheft für Österreich |