Mosaik - Die unglaublichen Abenteuer von Anna, Bella & Caramella 01

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Stammdaten
Titelbild Erschienen August 2008
Nachdruck
Umfang 52 Seiten (47 Comicseiten)
Panel 239 + Titelbild
Katalog -
Reihe Anna, Bella & Caramella
Annabellas-Amerika-Serie
Heft davor Mosaik 393 - Das Zeittor
Heft danach Reise mit Hindernissen

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Comic

[Bearbeiten] Inhalt

In Schloss Haxthausen im Böhmerwald ist die Stimmung angespannt. Baron Uriel von Haxthausen erwartet in drei Tagen den Besuch von Kaiser Franz, der hier auf Hirschjagd gehen will, und Kaiserin Sissy. Der Baron erhofft sich den Titel eines "Generalhofmarschalls für die k.u.k. Gartenanlagen", weshalb er das Schloss seit einem halben Jahr aufwändig sanieren lässt. Insbesondere mit seinem prachtvollen Schlossgarten im Stile Louis XIV. möchte er Eindruck schinden.
Um das Kaiserpaar mit einem angemessenen Ehrensalut begrüßen zu können, hat Uriel sogar die alte Kanone aus dem Burggraben holen lassen. Der Probeschuss gelingt soweit, doch trifft die Kugel unerwartet ein gerade vorbeifliegendes Luftschiff. Darin sitzen die drei jungen Damen Anna, Bella und Caramella, die mit diesem Fluggerät der Kerkerhaft des düsteren Grafen Tenebroso in Italien entkommen waren. Sie befinden sich nun auf dem Weg zu einem Erfinderkongress in Berlin, wo sie mit ihrem Gefährt den ersten Preis zu erringen hoffen. Daraus wird freilich nichts, denn der mit Wasserstoff gefüllte Ballon des Luftschiffs expoldiert nach dem Kanonentreffer, und die Reste des Luftschiffes stürzen ab und landen im Haxthausenschen Schlossgarten, wobei auch noch die Wasserfontäne zerstört wird.
Caramella entschuldigt sich und verspricht, für den entstandenen Schaden aufzukommen. Haxthausen rechnet ihr vor, dass das ca. 2000 Goldmark kosten würde. Da Caramella und ihre beiden Freundinnen kein Geld mehr haben - sie hatten alle ihre Ersparnisse in das Luftschiff gesteckt -, bieten sie dem Baron an, ihre Schuld abzuarbeiten und den Garten und die Fontäne bis zur Ankuft des Kaiserpaares wieder instandzusetzen. Nach einigem hin und her lässt sich Uriel von den drei Abenteurerinnen und seinem Leibdiener Adrian überzeugen und willigt notgedrungen in das Vorhaben ein. Während sich Anna und Bella zunächst um den Springbrunnen kümmern, dessen Wasserstrahl sie auf die stattliche Höhe von zehn Metern bringen wollen, begibt sich Caramella in die Schlossküche, um dort der Köchin Helena zur Hand zu gehen.
Wie es der Zufall will, nähert sich in diesem Moment ein Häuflein Galizier mit ihrem Pferdewagen. Die fünfköpfige Gruppe unter der Anführung des feschen Samuel will nach Amerika auswandern und ist daher auf dem Weg nach Hamburg. Im nahen Dorf erkundigen sie sich nach Saisonarbeit, um ihre Reisekasse aufzubessern, werden aber - da es hier nichts zu tun gibt - zum Schloss weiterverwiesen. Hier ist ihre Hilfe tatsächlich willkommen, wenn auch Adrian seinen misstrauischen Herrn erst wieder davon überzeugen muss, dass willige Arbeitskräfte im Moment keine Bedrohung, sondern einen Glücksfall darstellen. Der Leibdiener bringt die Galizier in den Park, wo sie sich gleich nützlich machen. Bella wirft dabei ein Auge auf den "tollen Typen" Samuel, während es Anna mehr der schick livrierte Adrian angetan hat.
Am Nachmittag - die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange - verlangt es Baron Uriel nach einem kleinen Ausritt. Dummerweise geht sein wildes Ross ohne ihn durch und kann erst von Anna gebändigt werden. Dabei wird allerdings die gerade frisch gesäuberte Parkrasen zertrampelt. Bei der folgenden Wiederherstellung - zu welcher Anna und Adrian vom Baron verdonnert werden - entwickelt sich ein Streit zwischen den beiden. Anna beweist dabei ihr kämpferisches Können und wirft Adrian zu Boden. Im Verlauf des Kampfes gelingt es Adrian jedoch Anna zu Boden zu zwingen und festzuhalten. In diesem Moment werden sie von der kleinen Galizierin überrascht. Beide bestreiten vehement, dass sie geknutscht hätten.
Am Abend unterhalten sich die drei Mädchen in ihrer Kammer im Hauptturm. Sie besitzen eine Zeittorkarte, wegen der sie von Graf Tenebroso verfolgt werden.
Am nächsten Morgen wird der Baron unsanft durch infernalischen Lärm geweckt. Er begibt sich wütend höchstselbst im Nachthemd in den Keller, um die lärmenden Arbeiten sofort zu stoppen. Als er erfährt, dass Bella den Lärm bei Arbeiten an seiner neuen Fontäne verursacht, darf sie weitermachen. Der überraschte Adrian soll ihr sogar ein Frühstück in den Keller bringen.
Währenddessen bringt Caramella den Galiziern ein Frühstück. Der Baron erwischt die Galizier beim Brunchen und verärgert sie durch Beschimpfungen dermaßen, dass sie beschließen weiterzuziehen. In diesem Moment kommt der völlig aufgeregte Adrian, um dem Baron zu melden: Der Kaiser kommt. Zum Glück sind alle Arbeiten gerade erledigt. Anna und Bella schmeißen die Fontäne an und Adrian kümmert sich um das Laden der Kanone.
Nachdem der Kaiser und Sissy angekommen sind, läuft es für den Baron anfangs hervorragend. Der Kaiser ist von der Fontäne begeistert und will in Schönbrunn auch so eine. Die Kaiserin bietet dem Baron daraufhin das vakante Amt des "Generalhofmarschalls für die k.u.k. Gartenanlagen" an. Der Baron meint "das Amt würde ihm schon passsen" und lässt Adrian Salut schießen. Das begeistert den Kaiser noch mehr, allerdings landet die Kanonenkugel genau in der Fontäne und verstopft diese. Durch diese "Wasserspiele" wird das Kaiserpaar komplett durchnässt, was den Kaiser freut, die Kaiserin aber sehr verärgert.
Im Keller kündigt sich nun der Höhepunkt des Empfangs durch ein rapides Steigen des Fontänendrucks an. Nachdem der Überdruck die Kanonenkugel aus der Fontäne geschleudert hat, spült ein flutartiger Wasserschwall das Kaiserpaar durch das Haus. Der Kaiser ist wieder mehr als begeistert, während die Kaiserin ein Attentat vermutet und daher nach ihrer Wache ruft. Die offensichtlich aus zwei Mann bestehende Wache greift sich den Baron. Der schiebt alles auf die drei Mädchen. Als die Wache Anna ergreifen will, schützt Adrian sie, indem er sie zur Irren erklärt. Caramella trifft auf die beiden und nachdem Adrian kurz erklärt hat, weshalb sie gesucht werden, zeigt er ihnen einen Geheimgang im Kamin, der im Dorf endet. Außerdem verspricht er, sich um Bella zu kümmern. Aus Dankbarkeit für diese Fluchthilfe küsst Anna ihn. Anschließend lässt Adrian den Baron bei der Kaiserin auflaufen, indem er behauptet, nichts von irgendwelchen Mädchen zu wissen. Daraufhin lässt die Kaiserin den Baron wegen des Attentats verhaften.
Am Ausgang des Geheimgangs treffen Anna und Caramella auf den Pferdewagen der Galizier. Samuel bietet den Mädchen an, sie ein Stück mitzunehmen. Sie lehnen ab, da sie noch auf Bella warten wollen. Plötzlich galoppiert diese an ihnen auf dem Pferd des Barons vorüber. Samuel gelingt es, Bella zu retten. Jetzt können die drei doch eine Weile mit den Galiziern reisen.
Kurz darauf wird der Pferdewagen von einer dunklen Gestalt aufgehalten. Der dunkle Reiter fragt Samuel, ob er vom Absturz eines Luftschiffes gehört hat. Da sich Samuel schlauerweise dumm stellt, gelingt es ihm, den Reiter von sich abzulenken. Bella erklärt den anderen, dass der dunkle Reiter Graf Tenebroso war. Daraufhin beschließen die drei, mit den Galiziern nach Amerika auzuwandern.
Auf dem Schloss bricht das Kaiserpaar gerade nach Wien auf. Der Baron fährt als Gefangener auf der Kutsche mit. Franzl erklärt diesen Ausflug zum schönsten seines Lebens, aber Sissy will nicht mehr darüber reden. Adrian und die Köchin überlegen, was sie nun tun werden. Graf Tenebroso belauscht das Gespräch der beiden. Da Adrian überlegt, wie die Galizier nach Amerika zu gehen und auch noch der Name Anna fällt, weiß der Graf, wo er weiter suchen muss.

[Bearbeiten] Figuren

[Bearbeiten] Bemerkungen

  • Der Einleitung zufolge liegen unglaublich viele Jahre zwischen dem letzten Auftritt von Anna, Bella und Caramella in Mosaik 393 und diesem Heft.
  • Caramella erzählt der Köchin Helena, dass sie und ihre Freundinnen schon einmal bei einem Wanderzirkus gelebt hätten (S. 27).
  • Auf S. 28 wurden im vierten Panel die Sprechblasen von Bella und Samuel vertauscht.
  • Bei den Figuren Kaiser Franz und Sissy handelt es sich um Karikaturen der historischen Personen Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth (genannt Sisi).
  • Eine Heftseite wurde für die Parodie Wo sind die Caramellen? verwendet.

[Bearbeiten] Einordnung des Abenteuers der Annabellas in die Zeittafel

Der Termin des "Eintreffens" der Annabellas über Schloss Haxthausen kurz vor dem Besuch des Kaiserpaares muss natürlich zwischen der Kaiserhochzeit am 24. April 1854 und Elisabeths Tod am 10. September 1898 liegen.
Der böhmerwäldische, also böhmische, Baron Uriel von Haxthausen, welcher offensichtlich aus einer bayrischen Grafenfamilie stammt, wie man in Heft 02 lesen kann, bei deren Besuch er in Bayern wohl auch schon die neuen Währungsmünzen gesehen haben muss, rechnte den Annabellas den entstandenen Schaden bereits in der seit dem 4. Dezember 1871 durch das erste Reichsmünzgesetz beschlossenen deutschen Währung vor. Das offizielle Inkrafttreten der neuen Reichswährung wurde laut kaiserlicher Verordnung vom 22. September 1875 auf den 1. Januar 1876 festgelegt.
Haxthausen lässt bei seinem Kostenanschlag, bereits vor der Zeit des dieserart allgemeinen Sprachgebrauchs, die augenscheinliche Münzfarbe in die Angabe mit einfließen, da er offensichtlich damit rechnet, dass die Mädchen nicht mit Anleihen und Aktien, sondern nur mit "kleineren" Münzen zahlen können: ca. 2000 Goldmark.
Neben der Mark kursierten im dt. Kaiserreich aber bis teilweise 1878 parallel auch noch eine Vielzahl älterer Landesmünzen zu amtlich festgelegten Kursen. Ein 70-Taler-Guthaben der Annabellas, im ohne Zeitsprung erreichten nächsten Heft, darf also durchaus noch zur Bezahlung der gewünschten Schiffspassage genutzt werden.
Da blühende Blumen und der nichtvereiste Springbrunnen den Winter als Handlungszeitraum ausschließen, liegt dieser also offensichtlich zwischen Frühjahr 1876 und Frühherbst 1878.
Der intensivfarbige Auftritt der Kaiserin Sissy bei der Ankunft in Haxthausen, unterstreicht nur nochmals, dass der Besuch noch vor dem 30. Januar 1889, dem Tag des Selbstmordes ihres Sohnes Rudolf Franz Karl Joseph, nachdem sie nur noch Schwarz trug, stattfand.

[Bearbeiten] Mitarbeiter

[Bearbeiten] Redaktioneller Teil

  • Vorstellung der drei Hauptfiguren (S. 2-3)
  • Werbung für MOSAIK 393 (S. 51)
  • Kurze Inhaltsbeschreibung des Heftes mit einzelnen Paneln (Rückseite)

[Bearbeiten] Besonderheiten

  • Der Mosaik-Schriftzug glitzert und ist "fühlbar".
  • Das Heft ist unpaginiert.
  • Das Heft ist in der Höhe knapp 0,5cm kleiner, als die folgenden Nummern.
  • Es gibt zu diesem Heft eine Rezension von Torsten Kühler in der MosaPedia.
  • Auf der Homepage des Verlages wird das Heft unter einem Coverentwurf abgebildet, der keinen glitzernden Mosaik-Schriftzug zeigt und auf dem die Heftnummer und der Heftpreis etwas weiter rechts platziert sind (Bild 1).
  • 2010 erschien das Heft als E-Comic (Bild 2). Auf der Titelseite ist das Glitzern des Mosaik-Schriftzuges vorgetäuscht und es fehlt die Heftnummer.
  • Für den Nachdruck in Buchform wurde das Titelmotiv farblich verändert (Bild 3).
  • Die Leseprobe des Mädchen-Mosaik 09 zeigt ein identisches Titelmotiv (Bild 4).

[Bearbeiten] Externe Links

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