Mosaik 1/79 - Maskenball in Wien
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Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | Januar 1979 |
Nachdruck in | ||
Umfang | 20 Seiten | |
Panel | 55 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.037 | |
Serie | Liste aller Abrafaxe-Mosaiks | |
Hauptserie: Anno-1704/05-Serie | ||
Kapitel: Österreich-Ungarn-Serie | ||
Heft davor | Das Höhlenwunder | |
Heft danach | Im Vergnügungspark |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Während die Abrafaxe und Hans Wurst im erzherzoglichen Palais in Wien weilen, will der Erzherzog Xaver dort zur Karnevalssaison ein großes Kostümfest veranstalten. Was der Erzherzog nicht weiß: Sein intriganter Portier Alois Vierschroth will das Kostümfest dazu missbrauchen, die von ihm gehassten Neuankömmlinge wieder aus dem Palais zu vertreiben. Dazu hat er eine Reihe von Gästen eingeladen, denen die Protagonisten im Laufe des Jahres 1704 einige Streiche gespielt haben, wie die vier Windischgrätz-Dragoner, den Baron von Tüftling und den Festungsbaumeister von Wühler. Hansl hat sich unglücklicherweise für das Anlegen seiner grünen Salzburger Bauerntracht als "Verkleidung" entschieden, so dass er von den Gästen umgehend erkannt werden kann. Die Abrafaxe verkleiden sich als Pferd.
- Das Fest verläuft leider ganz genau so, wie der Vierschroth es geplant hat. Als der Erzherzog mit seiner Verkleidung als "Urmensch" den Ballsaal betritt, wird er nicht erkannt, was er zunächst auf die Qualität der Verkleidung schiebt. Als jedoch der Hansl den Saal betritt und von der Gräfin von Altentrott als Erzherzog identifiziert wird, kommt die Sache ins Rollen. Alle Gäste werden plötzlich zu Kronzeugen, die sich erinnern, dass der Hansl sie alle hereingelegt hat. Es kommt zu tumultartigen Szenen. Hansl springt auf den Kronleuchter und stellt sich als Viehdoktor vor. Mit einer sehr ritterlichen Geste verteidigt ihn die Gräfin von Altentrott als Kavalier. Dies bleibt aber auch die einzig positive Note. Alle anderen fordern vom Erzherzog eine strenge Bestrafung von Hans Wurst. Der beugt sich der Forderung und verweist den Hansl des Hauses. Der Medicus erhält nicht einmal ein Honorar für seine Bemühungen und verlässt das Fest im Zorn, wobei man den Vierschroth noch ein letztes Mal die Treppe hinunterstürzen kann.
- Auf der Straße angekommen, ist dem Hansl trotz des Karnevals zunächst nicht zu lustigen Scherzen zumute, denn er hat ja seine Arbeit verloren. Beim Anblick des im Prater groß auftretenden Quacksalbers Sanatorius kommt den Abrafaxen jedoch die Idee, dass der Hansl dort auch eine Arztbude aufmachen könnte. Hansl ist bereit, das auszuprobieren.
[Bearbeiten] Figuren
- Abrafaxe: Abrax, Brabax
- Spaßmacher und Begleiter: Hans Wurst
- Habsburger & Co: Erzherzog Xaver, Diener des Erzherzogs, Alois Vierschroth
- österr. Adlige: Baron von Tüftling, Festungsbaumeister von Wühler, Gräfin Marie-Louise von Altentrott, Hauptmann Stauberl und die vier Windischgrätz-Dragoner: "d'Artagnan" (= Baron von Öchsling), "Athos", "Portos", "Aramis"
- Gendarmen: Bösl und Grantiger (beide nur in Gedankenblasen)
- Karnevalisten: Kölner Karnevalist
- im Prater: Sanatorius
- erwähnt: Kuruzen, Ferencz Rákóczi, Habsburger, Teufel, Don Quixote, Ludas Matyi, Cäsaren
- Tiere: Pferd, Hunde, Ziege, Elster
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Erwähnte Orte: Europa, Ungarn, Österreich, Böhmen, Italien, Kroatien, Serbien, Slowenien, Pitzing, Spielberg, Kufstein, das Salzburgische, Köllen, Rheinland, Prater
- Der verkleidete "Schwellkopf" auf dem Titelbild, über den die Abrafaxe lachen, trägt eine Brosche mit dem Wappen der Familie Kraxelberg-Jodelfingen. Begegnen sie hier etwa dem echten Erbprinz Rudi? Oder soll das eine Karnevalsverhöhnung des Prinzen (des echten oder des falschen?) sein?
- Der in der Einleitung erwähnte "bedeutende Mann", der gesagt hat, dass zum Kriegführen drei Dinge gehören: "Geld, Geld und nochmals Geld", ist der kaiserliche Feldherr im dreißigjährigen Krieg Raimondo Montecuccoli.
- Der sich als Kölner (!) ausgebende Carnevalist ruft "Helau, Alaaaf" obwohl Kölner ganz sicher wirklich nur "Alaaaf" rufen! ("Helau" - Düsseldorfer Karnevalsruf).
- Die Verkleidung der vier Windischgrätz-Dragoner ist interessant. Alexandre Dumas' Roman Die drei Musketiere erschien erst rund 140 Jahre später und machte die Figuren von d'Artagnan, Aramis, Porthos und Athos weltweit bekannt. Doch basierte der Roman auf der Biographie von d'Artagnan, die bereits im Jahre 1700 erschienen war. Auch die drei anderen Musketiere gehen auf historische Personen zurück, deren Namen freilich teilweise etwas anders geschrieben wurden als in Dumas' Roman: Henri d'Aramitz, Isaac de Portau und Armand de Sillègue d'Athos d'Autevielle. Es ist also nicht unmöglich, dass man im Wien der Jahre 1704/05 bereits von den Abenteuern der Musketiere wusste, doch ist die Benutzung der Namen Aramis und Porthos ein Anachronismus.
[Bearbeiten] Redaktioneller Teil
- Auf Seite 2 wird über die Finanzierung des Kuruzenaufstandes durch Fürst Ferenc Rakoczi berichtet. Dabei wird eine sogenannte Malkontentenmünze abgebildet.
- Mit Ausnahme des Bergmannswerkzeugs links oben stammen alle Abbildungen - samt Siegel und Münze - aus dem ungarischen Geschichtsbuch Két pogány közt.
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Texte und künstlerische Leitung: Lothar Dräger
- Zeichnungen: Lona Rietschel, Irmtraut Winkler-Wittig, Egon Reitzl, Horst Boche, Heidi Sott
- Kolorierung: Jochen Arfert, Ingrid Behm, Sieglinde Borkner, Brigitte Lehmann, Ullrich Stephans
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Einige Motive mit dem Karnevalsfest am kaiserlichen Hof in Wien sind im Abrafaxe-Kalender 2010 - Mit den Abrafaxen durch das Jahr zu sehen.
- Der Fancomic In Wien knüpft an die Handlung dieses Heftes an.
- Von diesem Heft erschien im Februar 1979 eine ungarische Export-Ausgabe (Bild 1).
- 2022 erschien das Heft als E-Comic (Bild 2). Auf der Titelseite fehlt der alte Heftpreis und der Hefttitel wurde neu gelettert. Newsletter 504 informierte über die Kindle-Ausgabe.
Bild 1: ungarische Ausgabe von Februar 1979 |
Bild 2: E-Comic |