Labor von Horos Kopos

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Begrüßung durch den Herrn der Gestirne

Das Labor von Horos Kopos ist ein Schauplatz der Runkel-Serie im Mosaik von Hannes Hegen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lage

Das Labor befindet sich in Konstantinopel, in einem Gebäude nahe dem Seetor.

[Bearbeiten] Ausstattung

Das Labor ist eine rechte Hexenküche. Es gibt einen Herd mit Beistelltisch, einen Arbeitstisch, ein astrologisch/alchemistisches Wandgemälde, einen astrologischen Baum und ein Wandbild mit einer - oder der aktuellen? - Sternkonstellation. Durch einen Torbogen mit Vorhang gelangt man in den Nachbarraum, der u.a. eine Garderobe mit allerlei Umhängen, spitzen Hüten, Perücken und falschen Bärten enthält.

Auf dem Herd und dem Beistelltisch befinden sich diverse Töpfe, Näpfe und Pfannen, teils mit Stößel, sowie ein Blasebalg. Auf dem Arbeitstisch und darunter sowie in allen Ecken des Labors liegen dicke Wälzer und Schriftrollen herum; zudem steht auf dem Tisch ein Alembic, ein Stundenglas, ein Totenschädel und eine Phiole mit einem Betäubungsmittel, das Horos Kopos gerade erst zusammengemixt hat.

Die Äste des astrologischen Baums enden in bildlichen Darstellungen von Sonne, Mond und Sternen sowie den Planetenzeichen für Mars , Venus , Merkur und Jupiter .

Das Wandgemälde zeigt ein opulentes emblematisches Sinnbild der Geheimwissenschaften. Man erkennt u.a. die Inschrift "Viſita Interiora Terra Rectificand Intuenies Occultum Lappidem" und die Abkürzungen "A. ma" (links oben), "nt Sp." (Mitte oben) und "Sp. tus" (rechts oben). Näheres dazu unten.

[Bearbeiten] Ereignisse

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[Bearbeiten] Vorlage

Die Vorlage für die Wandmalerei ist der rechts abgebildete Stich aus dem Chymischen Lustgärtlein (Viridarium Chymicum) von Daniel Stoltzius von Stoltzenberg aus dem Jahre 1624. Es wurde auch später immer wieder in alchemistischen Werken nachgedruckt, teils leicht verändert (z.B. im Basilius Valentinus zugeschriebenen Werk Azoth ou le Moyen de Faire l'Or caché des Philosophes, Paris 1659). Zudem gibt es eine ganze Reihe von Variationen des Motivs (z.B. im Musaeum Hermeticum von 1625 mit einem Baum statt einer Männerfigur). Woher es die MOSAIK-Macher genau hatten, ist noch nicht bekannt. Es gibt einige interessante Details und Unterschiede zu seiner Verarbeitung im MOSAIK.

[Bearbeiten] Der Bildaufbau

Das Bild stellt einen bärtigen Mann dar, dem eine wohldurchdachte Kombination aus großem und kleinem Dreieck, Kreis und siebenzackigem Stern einbeschrieben ist. Mehrere alchemistische Prinzipien und Theoreme können so zusammen dargestellt werden.

So verweisen die vier Gliedmaßen des Mannes auf die vier Grundelemente nach Aristoteles: Er steht mit einem Fuß im Wasser, mit dem anderen auf der Erde, hält in der einen Hand ein Feuer und in der anderen wohl ein Luftsäckchen oder einen Blasebalg (?). Das Feuersymbol wird verstärkt durch den über der Kerze sitzenden Feuersalamander, das Luftsymbol durch den darüber sitzenden Vogel als Tier der Lüfte.

Die beiden Dreiecke symbolisieren die neue Drei-Elemente-Lehre von Paracelsus. Den Prinzipien Anima ("Seele", Sinnbild: Sonne), Spiritus ("Geist", Sinnbild: Mond) und Corpus ("Körper", Sinnbild: Würfel mit Sternchen), die man in den Ecken des großen Dreiecks findet, entsprechen die Grundelemente Sulphur (Schwefel), Mercurium (Quecksilber) und Sal (Salz). Die Symbole dieser drei Elemente findet man in den entsprechenden Strahlen des Sterns, nah am zentralen Kopf und von den Ecken des kleinen Dreiecks avisiert: Der Strahl #3 mit dem Schwefel Datei:Sulphur.svg.png zeigt auf das Sonnen-/Seelendreieck, der Strahl #6 mit dem Quecksilber zeigt auf das Mond-/Geistdreieck, der Strahl #1 mit dem Salzsymbol Datei:Leeg vierkant voor tekenopdrachtjes.jpg zeigt auf das Würfel-/Körperdreieck. Die "Sonnenseite" des ganzen Bildes enthält dazu passend den "Sonnenkönig" mit Sonnenkrone und Löwe, die "Mondseite" die "Mondkönigin" mit Monddiadem und Delphin.

Den sieben Strahlen des großen Sterns sind außer diesen drei Grundelementen auch noch die astrologischen Symbole der sieben traditionellen Planeten einbeschreiben, die wiederum gleichzeit für bestimmte Metalle stehen (siehe dazu unten). Zwischen den Strahlen sieht man sieben Embleme, die die sieben Stufen der Transmutation darstellen, beginnend mit dem Tod und endend mit der Wiedergeburt.

[Bearbeiten] Die Inschriften

Das auch im MOSAIK - wenngleich etwas verballhornt - zu lesende Motto lautet im Original:

Viſita Interiora Terra Rectificando Inuenies Occultum Lapidem

Übersetzt: "Suche das Untere der Erde auf, vervollkommne es, und du wirst den verborgenen Stein finden". Es handelt sich um ein Akrostichon - die Anfangsbuchstaben ergeben das Akronym VITRIOL, eine Chiffre für den Stein der Weisen.

Von den kleineren Inschriften haben es "Anima" und "Spiritus" ins MOSAIK geschafft, wenn auch nur abgekürzt. "Corpus" ist weggefallen, dafür sind im MOSAIK ganz oben ein paar neue Buchstaben aufgetaucht.

[Bearbeiten] Die Figuren

Die große Figur, die im Original Dreieck, Kreis und Stern trägt, ist im MOSAIK fast komplett weggefallen; das Gesicht ist immerhin noch da, hat sich aber in eine fröhliche Sonne verandelt, und auch die Kerze, die der Mann in seiner rechten Hand hält, hat überlebt. Die linke Hand des Mannes schaut nun recht zusammenhangslos hinter dem Stern hervor und hält statt eines Luftsacks einen Geldsack.

Das Geldmotiv ist von den MOSAIK-Künstlern auf der "Mondseite" des Bildes noch weiter ausgearbeitet worden, wohl um das schnöde pekuniäre Interesse von Horos Kopos an der Alchemie zu versinnbildlichen. Dafür mussten die Frau und ihr Fisch aus der Vorlage weichen. Der Mann von der "Sonnenseite" ist im MOSAIK nicht zu sehen, da vom Hofastrologen verdeckt.

Ins MOSAIK geschafft haben es jedoch der Feuersalamander, das Vögelchen und die - den Heiligen Geist symbolisierenden - Adlerschwingen oben auf dem Stern sowie alle sieben emblematischen Darstellungen in den kleinen Kreisen zwischen den Sternstrahlen.

[Bearbeiten] Die Zeichen

In den sieben Strahlen des Sterns sind im Original insgesamt zehn astrologische und alchemistische Symbole und die Zahlen 1 bis 7 eingetragen, von denen auch die meisten ins MOSAIK übernommen wurden. Nur im ersten Strahl wurde etwas geändert.

Einige dieser Sternzeichen trägt Horos Kopos auch auf seinem Hut, und zwar interessanterweise in derselben stilisierten Form wie auf der Vorlage - besonders gut zu erkennen beim Jupiter in Heft 118 S. 19 unten links. Auch das Zeichen für den Schwefel Datei:Sulphur.svg.png taucht später wieder im astrologischen Kontext auf, nämlich auf dem Astrologischen Gasballon in Heft 118. Überhaupt wirkt es so, als sei die Bemalung des Ballons in Anlehnung an dieses Wandgemälde erfolgt.

[Bearbeiten] Das Labor von Horos Kopos wird in folgendem Mosaikheft besucht

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