Der Raub der Nymphenkönigin

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Gleich wird die Obernymphe geraubt - und zwar in realitas

Der Raub der Nymphenkönigin ist ein Drama, das in der campanischen Provinz aufgeführt werden soll. Die Hauptrolle soll dabei die Fabrikantentochter Olivia spielen. Da sie sich aber lieber mit ihrem Geliebten Alfio trifft, übernimmt ihre Zofe Julia die Rolle. Gleichzeitig wollen die Piraten um den verbrecherischen Polizeipräfekten das Schauspiel nutzen, um Olivia zu entführen und von ihrem Vater Schamponius ein Lösegeld zu erpressen.

[Bearbeiten] Inhalt

Über die eigentliche Handlung des Stücks wird nicht viel verraten, doch scheint es sich um eines jener derben Volksstücke in Masken zu handeln, die gerne in den römischen Provinzen aufgeführt wurden und bei denen das Auftreten von Schauspielerinnen normal war. Programmgemäß soll die Entführung der Nymphenkönigin im fünften Akt ablaufen.

Die bekannten Textteile setzen sich aus programmgemäßem Text der echten Schauspielerinnen (der "Nymphen") und den improvisierten Texten der Piraten (Pans Trupp = "Satyrn") zusammen. Da die Piraten in die Masken und Kostüme der echten Schauspieler geschlüpft sind, bemerkt zunächst niemand die Gefahr, wenn auch die Textunsicherheit auffällt. Allerdings geben sich die Piraten redliche Mühe, passende Reime zu den Texten der Schauspielerinnen zu improvisieren.

  • Einleitung: Anmutig schwebt über grünendem Rasen der holden Nymphen leichtfüßige Schar. Doch siehe, schon stürzet aus dunklem Gebüsche des Waldgottes Pan wildjauchzender Trupp ...
  • Pirat Tobias: Guten Morgen, liebe Nymphen! So früh schon auf den Strümpfen?
  • Nymphen: Nichts störte den Frieden des Waldes, selbst das geschwätzige Volk der Sperlinge schwieg ... / Verwegener, entweiche, bevor den Zorn der Königin du weckst!
  • Pirat Tobias: Wenn ich nur ein Textbuch hätt', wüßt ich, was ich darauf sagen tät.

(Ein Stück der Szene verläuft ausgeblendet. Währenddessen trifft einer der Schauspieler ein, der sich verspätet hatte).

  • Nymphenkönigin (die Zofe Julia): Des Friedens herrlichste Schwester, die Liebe, ist uns von den Göttern gesendet ...
  • Pirat Tobias: ... ach, ich bin geblendet, und doch lieb' ich dich so sehr ...
  • Verspäteter Schauspieler: Gib mir schnell den Schlüssel her!
  • Pirat Tobias: Wovon der Kerl nur spricht, ich hab' den Schlüssel nicht.

(Ein Teil der Szene ist nun wieder ausgeblendet. Währenddessen werden die gefesselten Schauspieler entdeckt; die Digedags, zwei Polizisten und andere stürmen in Richtung Bühne).

  • Nymphenkönigin: Weh mir, schon seh' ich entweiht des Haines heilige Stille durch böser Buben rohe Gewalt.

(Die Piraten bemerken den näher kommenden Ärger und ziehen die Entführung zeitlich vor).

  • Pirat Tobias: Schon kann ich die Verfolger sehn, 's ist höchste Zeit, daß wir jetzt gehn!

(Letzte Dialogzeile in Reimform. Nun bekommen auch die Schauspielerinnen die Entführung mit, als die Verfolger auf die Bühne stürmen).

[Bearbeiten] Wirkung auf das Publikum

Die einzigen, die von Anfang an misstrauisch werden, sind die Digedags und Teutobold. Teutobold fragt sich sogleich, ob das Programm geändert worden sei, da irgendetwas nicht stimme. Dag bemerkt bei einem der Piraten eine ungwöhnliche Tätowierung, und Dig erkennt, dass sie ihre Rollen nicht beherrschen. Beim unerwarteten Auftritt des verspäteten Schauspielers, der mit Tobias wegen des Schlüssels für die Garderobe rangelt, entschließen sich die Digedags, die Polizei zu informieren. Die beiden Polizisten belehren sie jedoch darüber, dass sich das Stück ja gerade um eine Entführung drehe und der Dichter sich das schon so ausgedacht habe. Außerdem seien die Schauspieler höchstens schlecht, doch sicher keine Gangster. Nur zögerlich lassen sie sich dazu überreden, in der Garderobe einmal nach dem Rechten zu sehen.
Der Rest des Publikums ist noch weniger misstrauisch. Das einhellige Echo ist, dass dies ein tolles Drama sei; etwas unverständlich, aber sehr einfallsreich. Und dass sogar die Polizei mitspielt, finden die Anwesenden richtig komisch.

[Bearbeiten] Die Nymphenkönigin wird in folgendem Mosaikheft geraubt

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