Mosaik von Hannes Hegen 114 - Das vergoldete Krokodil
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Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | Mai 1966 |
Nachdruck in | Abenteuer am Bosporus Reprintmappe X, TaschenMosaik 30 | |
Umfang | 24 Seiten | |
Panel | 73 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.114 | |
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | |
Hauptserie: Runkel-Serie | ||
Kapitel: Im Byzantinischen Reich | ||
Heft davor | Das Wagenrennen | |
Heft danach | Die Flucht der Suleika |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Das Heft beginnt mit einer Szene im prächtigen Thronsaal des Kaisers von Byzanz, wo der Kaiser im Kreise seiner Höflinge die Bitten und Hilfegesuche seiner Untertanen anhört. Unter den Bittstellern ist heute Ritter Runkel, der das für seinen Sieg im Wagenrennen versprochene Hofamt verlangt. Der Kaiser hat zwar keine freie Planstelle, doch als er sieht, dass der gut gepanzerte Ritter die Attacke des missgelaunten Hofkrokodils Mutawakkel unbeschadet übersteht, macht er ihn kurzerhand zum kaiserlichen Lieblingskrokodilwärter.
- Der erste Auftrag des neuen Würdenträgers besteht darin, das Krokodil vollständig vergolden zu lassen. Dig und Dag – immer noch als Prinzen von Makkaronien verkleidet – befürchten Schlimmes und folgen der Kutsche mit dem Ritter und seinem Schützling zur Meza, der Hauptstraße von Konstantinopel. Dort sehen sie zufällig Janos Koloda in einer Weinstube sitzen und lassen den Ritter einstweilen ziehen.
- Im Schönheitssalon für Tiere trifft Runkel auf alte Bekannte – Kapitän Fiasco und den Papagei Sokrates, die dort den immer noch verunstalteten Papagei in eine ansehnlichere Fassung versetzen lassen wollen. Runkel bricht sofort einen Streit mit Sokrates vom Zaun und bemerkt so nicht, dass der fleißige Vergolder statt des Krokodils seine Ritterrüstung zu vergolden beginnt. Angesichts seines schimmernden Spiegelbildes verfliegt Runkels Schreck schnell und nachdem auch das Krokodil entsprechend verziert ist, glänzen beide um die Wette. Sogar im an Luxus gewöhnten Konstantinopel erregt das strahlende Paar Aufmerksamkeit, und so hängen sich schon bald die Abenteurer Anselmo und Tebaldo an ihre Fersen. Die beiden laden den Ritter auf einen Becher Wein ein – zufällig in die Schänke, in der Janos und die Digedags sitzen.
- Der Ritter und seine neuen Begleiter lassen sich den besten Wein bringen, doch bevor der Ritter ansetzen kann, leert der durstige Mutawakkel den ganzen Krug in einem Zuge. Der Ritter schimpft das Krokodil zwar ordentlich aus, doch Mutawakkel hat nur noch mehr Durst bekommen und versucht, sich auch den nächsten Krug einzuverleiben. Der Wirt flüchtet vor dem zähnestarrenden Rachen des Reptils auf einen Tisch. Als die Digedags und Janos eingreifen wollen, meint der eben noch schimpfende Ritter auf einmal, ein kaiserliches Lieblingskrokodil habe ein Recht auf schlechtes Benehmen, so dass Mutawakkel auch den zweiten Krug trinken darf. Soviel guten Wein verträgt sogar das trinkfeste Tier nicht - es kippt um, reißt im Fallen ein Loch in die Hose des verängstigten Wirtes und schläft auf der Stelle ein. Der angesichts dessen nun mutige Wirt wirft den schlafenden Liebling des Kaisers auf die Straße, wo er mehrere Marktleute umreißt und auf dem rauhen Pflaster schnell die kostbare Vergoldung verliert. Mit der Zier verschwindet auch der Rausch und das nun wieder schlicht-grüne Krokodil kriecht voller Scham in ein Kellerloch.
- Seinem Hüter ergeht es nur wenig besser: Runkel bleibt nicht nur auf der Weinrechnung sitzen, sondern auch noch auf den Kosten, die sein Schützling im Suff verursacht hat. Er verspricht den Geschädigten, der Kaiser würde für alles geradestehen. Der Kaiser genießt gerade die Freuden des Herrscherdaseins, doch angesichts der Nachrichten von Runkels und Mutawakkels Benehmen und vor allem der vergoldeten Ritterrüstung vergeht ihm die gute Laune. Er läßt den Ritter in Arrest nehmen, wo er seine Schulden abarbeiten soll, und schickt die Wachen, nachdem sie das Gold von Runkels Rüstung geschabt haben, auf die Suche nach dem flüchtigen Mutawakkel in die Stadt. Da der Palast nun weitgehend ungeschützt ist, sehen die Digedags eine Chance, Suleika befreien zu können.
[Bearbeiten] Figuren
- Digedags: Dig und Dag (als Prinzen von Makkaronien)
- Begleiter: Ritter Runkel, Janos Koloda
- Kaiser & Co.: Kaiser Andronikos II.
- Byzantinisches Militär: Warägergarde und Offizier der Warägergarde, General Etappos, Stadtwache von Konstantinopel
- Byzantinische Beamte: Oberhofvorhangzieher, Kanzler, Kutscher für Runkel und Mutawakkel, Diener mit Sokrates und andere Höflinge, darunter:
- Grüne Höflinge: Rauschebart, Schrägauge, Stooges
- Blaue Höflinge: Gabelbart, Graubart, Leiter der blauen Rennleitung, Rotschopf, Vokuhila
- Schmeichler: Blauhose, Lampenhut, Schmuses (?) und ein weiterer Schmeichler
- Einfache Byzantiner: Oberverschönerer und andere Vergolder, Ambossos, Narzissos, Wirt an der Meza, Schusterjunge, Limonadenverkäufer, Sonntagsmaler, Maroniröster, Blumenfrau, Wanderprediger, sowie viele weitere Bewohner von Konstantinopel
- Touristen: Anselmo und Tebaldo, Kapitän Fiasco
- Tiere: Papagei Sokrates, Mutawakkel, Kamele der Prinzen von Makkaronien, Strauß des Großadmirals, Pudel und andere Hunde, Affen, Katze, Pferde
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Mutawakkels rote Zunge sieht im Spiegel auf dem Coverbild blau aus. Im Sammelband 4 wurde dieser Fehler korrigiert (S. 101).
- Der Kaiser verspricht Runkel, er dürfe die Medaille, die ihn als Krokodilwärter auszeichnet, behalten. Nach diesem Band sieht man sie jedoch nie mehr.
- Runkel wird zusammen mit Mutawakkel in einem Einspänner zum Schönheitssalon auf die Mese gefahren. Ein anderer Kutscher holt ihn später mit einem Zweispänner ab.
- 1240er Bosporusperle ist der Lieblingswein des Papstes (wohl Martins IV.).
- Ritterregel: "Wer sich ganz in Eisen hüllt, hat noch nie vor Schmerz gebrüllt!"
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger
- Figurinen: Edith Hegenbarth
- Zeichnungen: Horst Boche, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Joachim Arfert, Brigitte Lehmann, Heidi Lehmann
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Damit die Druckvorlagen für den späteren Druck des Sammelbandes Abenteuer am Bosporus nicht verändert werden mussten, laufen die Seitenzahlen in diesem Heft nicht von 1-24, sondern von 97-120.
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde auf holzfreiem Papier gedruckt, zeigt jedoch auf der Rückseite ein Österreich-Impressum. Diese Hefte waren nachweislich für den Export nach Österreich bestimmt, wurden aber wahrscheinlich zum Teil auch an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Von diesem Heft erschien im Juni 1966 eine finnische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier.