Kuruzen

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Die erste Abbildung von Kuruzen im Mosaik
(Heft 4/78)

Kuruzen ist eine Bezeichnung für ungarische Aufständische, die eine große Rolle in der Österreich-Ungarn-Serie spielen.

Inhaltsverzeichnis

Der Begriff „Kuruzen“

Der Name „Kuruzen“ stammt offenbar von einer Bezeichnung, die ursprünglich im 15. Jahrhundert für Kreuzzugteilnehmer im Königreich Ungarn verwendet wurde. Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurde jedoch der Begriff allgemein auf Aufständische bzw. Rebellen übertragen. Seit dem Jahre 1604 gab es eine Reihe anti-habsburgischer Aufstände in Ungarn, der Slowakei und Siebenbürgen, und für die letzten dieser Aufstände bürgerte sich die Bezeichnung „Kuruzenaufstände“ ein. An die Kuruzen erinnert auch die Redewendung „kruzitürken“ ("Kuruzen und Türken").

Der Kuruzenaufstand 1703-1711

Der letzte der sogenannten „Kuruzenaufstände“ war der bei weitem umfassendste Versuch, die habsburgische Herrschaft abzuschütteln. Der Aufstand stand unter der Führung von Franz II. Rákóczi. Dieser nahm Kontakt zu König Ludwig XIV. von Frankreich auf und bat um Unterstützung bei einem Aufstand gegen die Habsburger. Der 1703 in der Karpato-Ukraine ausgebrochene eher kleine Aufstand breitete sich schnell in die heutige Slowakei und nach Nordungarn aus. Bis Dezember 1703 eroberten die Kuruzen die gesamte Slowakei und Teile Nordungarns, jedoch ohne die wichtigen Städte wie Bratislava oder Košice. Nach zahlreichen weiteren Kämpfen kontrollierte Rákóczi 1705 bereits praktisch die ganze Slowakei und das heutige Nordungarn. Bei diesem Aufstand wurden auch Teile der Umgebung von Wien, das heutige Burgenland und die östliche Steiermark bis 1709 mehrmals überfallen und verwüstet. Zum Schutz der habsburgischen Hauptstadt Wien wurde daher 1704 der Linienwall angelegt.

Obwohl Franz II. Rákóczi kein Feldherr war, verfügte er 1705 über etwa 100.000 Bewaffnete. Allerdings waren viele seiner Kuruzentruppen disziplinlos, arbeiteten nur schlecht zusammen und hatten Mangel an Waffen. Außerdem hatte Rákóczi in dem eroberten Gebiet selbst mit zahlreichen Aufständen gegen seine schlechte Wirtschaftspolitik und despotische Herrschaft zu kämpfen. 1708 wurden die Kuruzen in einer größeren Schlacht besiegt und es folgte eine Serie von Niederlagen. Nachdem Rákóczi nach Polen geflüchtet war, wurde 1711 ein Friedensvertrag abgeschlossen. Die Habsburger gewährten den Aufständischen gegen einen Treue-Eid Amnestie, das Recht auf ständische Selbstverwaltung und speziell dem ungarischen Adel das Verfügungsrecht über seine Güter, Leibeigenen und die Steuerfreiheit. Im Gegenzug wurde das Erbfolgerecht der Habsburger in Ungarn anerkannt.

Die Kuruzen im Mosaik

Die Auftritte der Kuruzen im Mosaik folgen einer sehr idealisierten Darstellung. Sie zählen als gerechte, für die Freiheit kämpfende Aufstandsbewegung. Ihr Anführer, Fürst Rakoczi, wird – obwohl Adliger – positiv porträtiert (Heft 1/79, S.2). Im wesentlichen folgen die Ereignisse historischen Grundlagen. So wird etwa der Bau der Linie als Verteidigungsanlage gegen die Kuruzen als Episode in die Handlung eingebaut (Heft 6/78). Die Schilderungen im Mosaik weichen jedoch oftmals zugunsten der Kuruzen vom tatsächlichen Erfolg des Aufstands ab. Beispiel dafür ist etwa die angebliche Eroberung der österreichischen Festung Munkacz durch die Kuruzen, obwohl diese in Wirklichkeit Fürst Rakoczis eigene Burg war.

Zu Beginn der Österreich-Ungarn-Serie werden die Kuruzen einer Reihe von Aufstandsbewegungen in Europa zu Beginn des 18. Jahrhunderts gleichgestellt; die Abrafaxe würfeln darum, welchen Aufständischen sie ihre Unterstützung zuteil werden lassen wollen (Heft 1/78). Sie schließen bald Freundschaft mit Ludas Matyi, einem Spaßmacher, der zugleich eine prominente Figur unter den Kuruzen ist. Sie helfen außerdem dem Marquis de la Vermotte-Toupet, einem französischen Kurier, der mit den Kuruzen Verbindung aufnehmen will. Califax, der durch einen Zufall von den anderen getrennt wird, gerät in die Rolle des Regimentskommandeurs Erbprinz Rudi, der zur Bekämpfung der Kuruzen mit seinem Regiment nach Ungarn aufbricht.

Im zweiten Teil der Österreich-Ungarn-Serie findet die Handlung zu einem erheblichen Teil in Ungarn selbst statt. Sie folgt den Spuren der Zerschlagung des Regiments Kraxelberg-Jodelfingen in Ungarn durch die Kuruzen sowie den Reisen Ludas Matyis, der Abrafaxe und anderer Figuren (Leutnant Wurzinger, Adolar von Altentrott) nach Ungarn. Die Abrafaxe nehmen Kontakt zu Fürst Rakoczi auf. Dieser entwickelt den Plan, mit Hilfe der Gefangenen Califax und Hans Wurst in der Festung Munkacz eine Gefangenenrevolte auszulösen, die die Eroberung der Festung erleichtern soll. Der Plan gelingt, und zum Abschluss der Kuruzen-Serie wird die Übergabe der Festung gefeiert.

Folgende Kuruzen treten im Mosaik auf

Literatur

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