Ingenieur Potter
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Aktuelle Version vom 00:20, 17. Mai 2024
Ingenieur Potter ist eine Figur aus der Erfinder-Serie des Mosaik von Hannes Hegen.
Die Digedags erreichen anno 1766 mit einer englischen Delegation die russische Hauptstadt St. Petersburg. Die Delegation soll der Zarin eine Kolbendampfmaschine von Thomas Newcomen überbringen. Der Chef der Delegation ist der Senior-Ingenieur, nämlich Mr. Potter. Dieser erzählt eine ganze Weile von der tollen Dampfmaschine, die man mitgebracht habe. Dann aber lässt die Zarin Katharina II. den staunenden Besuchern eine Zeichnung vorlegen, die eine sensationelle Erfindung eines ihrer Untertanen, nämlich des Schichtmeisters Iwan Iwanowitsch Polsunow, zeigt. Potter und seine Kollegen sind über die Genialität der Polsunow-Maschine so erstaunt, dass Potter zunächst nachfragt, ob die Erfindung tatsächlich von einem Russen stamme. Nach einer gründlichen Prüfung muss Potter zugeben, dass an der Maschine nichts auszusetzen sei und sich durchaus mit den neuesten englischen Modellen messen könne. Die Zarin nimmt das Lob gebührend zur Kenntnis und ernennt Polsunow postwendend zum Ingenieurskapitän und lässt ihm eine Belohnung von 400 Goldrubeln zuweisen.
[Bearbeiten] Vorbilder?
In Feldhaus' Technik der Vorzeit, der geschichtlichen Zeit und der Naturvölker, das wohl als Quelle fürs MOSAIK diente, werden im Abschnitt zur Dampfmaschine (Sp. 181-192, spez. 184f) einige Ereignisse und Personen erwähnt, die das Vorbild für den Ingenieur Potter und seine Mission in Russland bieten könnten. Im Folgenden die betreffenden Zitate:
- Humphrey Potter:
Humphrey Potter, ein jugendlicher Arbeiter, welcher das Drehen des Hahnes an der Newcomenschen Maschine zu besorgen hatte, soll die Selbststeuerung 1712 erfunden haben, indem er die Hähne mit dem Balancier in Verbindung setzte, durch dessen Spiel sie fortan geöffnet und geschlossen werden [...]. Ein Beleg für die Richtigkeit dieser Angabe ist nicht zu erbringen. [Sp. 184-185] |
- Isaac Potter:
Isaac Potter aus Durham stellte Ende März 1724 auf dem Bergwerk Königsberg bei Schemnitz in Ungarn eine Wasserhaltungsdampfmaschine auf [...]. [Sp. 185] |
- Jean Théophile Desaguliers:
Auf Veranlassung des Zaren Peter des Großen wurde 1717 Rußlands erste Dampfmaschine von Jean Théophile Desaguliers, nach der Bauart von Savery verbessert, für die Wasserkünste der neuen königlichen Gartenanlagen in St. Petersburg aufgestellt. [Sp. 185] |
Letztere Angabe findet sich auch bei Matschoss, bevor dort detailliert auf Polsunows Dampfmaschine und die weitere Geschichte der Dampfmaschine in Russland eingegangen wird (S. 245ff).
Es scheint so, als habe man im MOSAIK die Überführung der Dampfmaschine von 1717 zeitlich nach hinten verschoben, um gleich im Anschluss die Geschichte um Polsunow schildern zu können. Der leitende Ingenieur bekam (deswegen?) einen neuen Namen, wobei man sich wohl von Humphrey oder Isaac Potter inspirieren ließ. Desaguliers könnte übrigens auch noch hinter dem kritischen Professor der Royal Society stehen, der in Heft 63 vergeblich nach dem Buch der hundert Erfindungen sucht.
[Bearbeiten] Literatur
- Franz Maria Feldhaus: Technik der Vorzeit, der geschichtlichen Zeit und der Naturvölker, Leipzig/Berlin 1914, Sp. 184-185. Online lesbar.
- Conrad Matschoss: Die Entwicklung der Dampfmaschine, Berlin 1908, S. 245ff. Online lesbar.
[Bearbeiten] Potter staunt in folgendem Mosaikheft
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