Sualems Wasserkraftwerk

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Detail aus Sualems Wasserwerk
Der Aquädukt von Louveciennes in einem Gemälde von Alfred Sisley, 1874

Sualems Wasserwerk ist eine Erfindung aus der Erfinder-Serie im Mosaik von Hannes Hegen.

Inhaltsverzeichnis

Rolle im Mosaik

Im Jahre 1678 erlässt der französische König Ludwig XIV. einen Wettbewerbsaufruf, um eine leistungsfähige Wasserförderanlage für den Schlosspark von Versailles bauen zu lassen. Rennequin Sualem, ein einfacher Zimmermann aus Lüttich, reist trotz der großen Konkurrenz an, um seinen Entwurf zu präsentieren. Als er sein großartiges Holzmodell seiner Riesenförderanlage enthüllt, ist der König wahrlich beeindruckt. Sualem beschreibt ihm die Funktionsweise seiner Anlage bis ins kleinste Detail. Ludwig XIV. erteilt ihm den Zuschlag für den Bauauftrag.

Vorstellung und Funktionsweise

Die Maschine von Marly in einem Gemälde von Pierre-Denis Martin, 1723

Die mehrseitige Vorstellung der Förderanlage und die detaillierte Beschreibung Sualems innerhalb seiner Sprechtexte lassen diesen Teil des Heftes (die Seiten 18-20) zu einem quasi-redaktionellen Teil werden. Die Doppelseite 18/19 zeigt zunächst eine große Panorama-Ansicht der Gesamtanlage. Auf einer weiteren Seite werden Details erläutert, und schließlich rundet die (echte) redaktionelle Rückseite die Beschreibung der Maschine ab.

Die Beschreibung der Maschine folgt detailliert dem historischen Vorbild. 14 Wasserräder werden von der Seine angetrieben und setzen 221 Pumpen in Gang. Die Maschine schaffte es tatsächlich, über diese Pumpen und hunderte Meter von Gestängen die 160 Höhenmeter zu überwinden und fast einen Kilometer weit zum Park zu transportieren. Fertiggestellt war die Anlage 1685 und sie arbeitete 132 Jahre lang, also sogar bis nach der Französischen Revolution.

Die Maschine wurde in Bougival an der Seine errichtet, ca. 15 km außerhalb von Paris. Von dort wurden über drei Stufen (48, 56 bzw. 57m) bis zu 2000m³ Wasser pro Tag in Speicher beim höher gelegenen Ort Luciennes (heute Louveciennes) gepumpt und schließlich - jeweils bei Anwesenheit des Königs - über Aquädukte in die Parks von Versailles oder Marly geleitet. Diese Wassermenge reichte für Versailles, das mindestens die zehnfache Quantität brauchte, bei weitem nicht aus, so dass andere Wege zur Wasserbeschaffung (Kanalbau, Flussumleitung etc.) gesucht werden mussten. Sualems Anlage wurde daher bald nur noch für den Park von Marly genutzt. Das Wasserhebewerk, das auch den Namen Maschine von Marly trägt, war Zeit seines Bestehens extrem laut, höchst störanfällig und musste von einem ständigen Stab von 60 Leuten bedient werden.

Quellen

Vorgestellt in folgendem Mosaikheft

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Persönliche Werkzeuge