Strategos

Aus MosaPedia

Version vom 00:07, 14. Apr. 2024 bei Tilberg (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Der Strategos

Der Strategos ist eine Figur aus der Runkel-Serie im Mosaik von Hannes Hegen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Person und Charakter

Zu Beginn der Handlung im Mosaik ist der Strategos - dessen Name im Mosaik ungenannt bleibt - der Kommandeur einer byzantinischen Grenzfestung, nämlich vom Kastell Peripheria. Allerdings hat er die Besoldung für die ihm unterstellten Soldaten und den Ausbau der Festung in die eigene Tasche gesteckt, so dass ihm bis auf einen Stabscenturio kein Untergebener geblieben ist und die Festung heruntergekommen ist. Er schreckt angesichts einer akuten Inspektion nicht davor zurück, zur Wahrung seiner Stellung eben mal eine Räuberbande als byzantinische Soldaten zu verpflichten. Auch hat er nichts dagegen, die Lorbeeren für fremde Leistungen einzuheimsen.
Allerdings ist der Charakter des Strategos durchaus ambivalent. Obwohl er gewissermaßen korrupt gehandelt hat, lässt er sich von Schmeicheleien überhaupt nicht beeindrucken, sondern behandelt alle seine Untergebenen gleich. Auch hat er aus seinem früheren Fehler gelernt; ein zweites Mal will er den Teufelsbrüdern keine Waffen in die Hand geben, da er (zu Recht) vermutet, sie würden sie wieder gegen ihn wenden wollen. Auch zeigt der Strategos im Gegensatz zu allen anderen im Mosaik vorkommenden byzantinischen Generälen eine erhebliche persönliche Tapferkeit. Obwohl er sich über das Kommando der Strafexpedition nach Pordoselene ärgert, setzt er alles für ihr Gelingen ein und scheut sich auch nicht, in militärisch aussichtsloser Lage einen Angriff persönlich anzuführen. Später quittiert er, wenn auch mit etwas Nachhilfe, den Dienst als Militär.

[Bearbeiten] Taten im Mosaik

Die Digedags lernen den Strategos kennen, als sie ihm die Teufelsbrüder zur Inhaftierung in Peripheria übergeben wollen. Zu ihrem Entsetzen rüstet der Strategos die Räuber zu Soldaten aus, um bei einem Besuch des kaiserlichen Gesandten Aktivos Diplomates gut auszusehen. Das nützt ihm nur kurzfristig – er erhält von Diplomates zwei Orden verliehen – etwas, da die Teufelsbrüder ihn und seinen Stabscenturio bei erster Gelegenheit überwältigen und gefesselt in Peripheria zurücklassen.
Später läuft ihm auch noch der Stabscenturio davon, und der Strategos zieht sich daher mit einem Vorrat an Waffen und Rüstungen nach Byzanz zurück. Anstelle vom Kaiser eine schöne neue Stelle zu erhalten, wird er mit dem Kommando der Operation Göttertrank überrumpelt. Der Strategos macht den Centurio mit Löwenstimme zu seinem Stellvertreter bei dem Unternehmen und lässt ihn die Rekruten, das sind die Digedags, Ritter Runkel, die Teufelsbrüder und der Schmeichlerchor, ordentlich drillen. Leider gerät die Abschiedsparade zu einem Fiasko, und auch das Unternehmen Göttertrank endet mit einer Niederlage.
Zwar kann er zwischenzeitlich mit der Versenkung des Transportschiffs die Flucht seiner Truppe unterbinden (er setzt bei dieser Gelegenheit den Centurio als Centurio ab und ernennt Runkel an seiner Stelle zum Centurio), jedoch scheitert der Angriff auf die Stadt Pordoselene und er muss mit seiner Truppe in Schande abfahren.
Auf der Flucht von der Niederlage bei Pordoselene verirrt sich der Strategos mit dem Centurio, die mittlerweile eine Art unzertrennliches Duo bilden, auf türkisches Gebiet, wird gefangen genommen und in das Dorf von Emir Nureddin gebracht. Er hilft den Dorfbewohnern und den Digedags beim Löschen und wird dafür später von Strafe verschont. Er entschließt sich nach dem Vorbild des Centurio, nie mehr nach Byzanz zurückzukehren und zum Islam zu konvertieren. Am Ende sieht man ihn mit dem Centurio nach Mekka pilgern.

[Bearbeiten] Namensbedeutung

Die Bezeichnung „Strategos“ ist kein Name, sondern steht für einen militärischen Titel, aus dem sich unser heutiges Wort „Stratege“ herleitet. Von der heutigen deutschen Bedeutung her gibt die Wiedergabe „Der Grenzstratege“ (Titel von Heft 109) ein schiefes Bild wieder, daher ist die ansonsten durchgängige Benennung „Strategos“ korrekter. Im Unterschied zur griechischen Antike hatte sich jedoch im byzantinischen Reich die Bedeutung des Titels etwas gewandelt; sie entsprach jetzt nicht mehr (nur) einem General, sondern stand als Amtsbezeichnung für den Befehlshaber einer Hauptverwaltungseinheit im Reich (siehe hierzu einen lesenswerten Eintrag in der Wikipedia: Ämter in Byzanz). Aufgrund des Titels „Strategos“ müsste im 13. Jahrhundert der Mosaik-Strategos eine ungleich größere Befugnis und Stellung innehaben.

[Bearbeiten] Der Strategos tritt in folgenden Heften auf

109, 110, 111, 122, 123, 124, 127, 128, 129, 130
Persönliche Werkzeuge