Planetarium

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Unter einem Planetarium ist historienspezifisch entweder heute ein spezielles Gebäude mit (teil-)kugelflächiger Innenwand als Projektionsfläche für Inhalte einer Planetariumsshow oder historisch eine "Planetenmaschine" (so die wörtliche Übertragung des griechisch/lateinischen Begriffes) zur Demonstration von Planetenbewegungen zu verstehen. Im Mosaik spielt sowohl ein Planetariumsgebäude bei den Digedags, als auch ein sehr spezielle Planetenmaschine bei den Abrafaxen ein Rolle. Auch der Gottorfer Globus als Grenzfall zwischen einem begehbaren Globus und einem Planetarium wird in den redaktionellen Texten genannt. Bei Ausweitung des historischen Planetariumsbegriffes auf astronomische Uhren, wird der Mosaikleser ein weiteres Mal auf den monatlichen Comicseiten fündig.

Außerdem werden seit 2006 in verschiedenen deutschen Planetarien in einer Planetariumsshow mit den Abrafaxen astronomische Weltbilder kommuniziert.

Inhaltsverzeichnis

Das Planetarium bei den Digedags

Das nucleonische Hauptstadtgroßplanetarium liegt zwischen Hochstraßen und Grünflächen.
  • Während ihres Weltraum-Abenteuers stoßen die Digedags auf einen Stadtplan der nucleonischen Hauptstadt und auf das Testament von Professor Ingstorn, welches ein mathematischen Rätsel aufgibt. Stadtplan und Rätsel haben als gemeinsamen Eckpunkt das nucleonhauptstädtische Planetarium, welches nach dem Maßstab der Karte, ein gigantischer Rundbau mit über 57 Meter Durchmesser war. Die nahezu konzentrische Kuppel des Gebäudes hatte demnach über 42 Meter Kuppeldurchmesser. [Anmerkung: Das ist beinahe doppelt so groß, wie das welteit betriebsälteste Projektionsplanetarium in Jena oder andere Großplanetarien in Deutschland.]

Um das Gebäude führen die beiden Adern einer Nord-Süd-Hauptverkehrshochstraße. Außerdem führen von den Straßen auf Stadtebene eine von genau westlicher und eine aus beinahe östlicher Richtung direkt auf das Gebäude. Auf westlicher Seite scheint ein Besucherparkplatz anzugrenzen. Leider ist die Planetariumsruine, trotz ihrer Größe und ihrer besonderen Lage, ob der nuklearen Zerstörung auf dem Planeten, in der Trümmersilhouette der Stadt für den Leser nicht erkennbar.

  • Ein mechanisches Meisterwerk einer chronographischen Planetenmaschine dürfen die Digedags in Heft 78 in Prag sogar höchstselbst inspizieren. Dag spielt dabei durch Unachtsamkeit ungewollt sogar den dreizehnten im Apostelspiel.

Das Planetarium bei den Abrafaxen

Planetarien zeigen eine Abrafaxeshow

  • Augsburg
  • Bremen
  • Burg
  • Chemnitz
  • Eilenburg
  • Herzberg/Elster
  • Merseburg
  • Radebeul
  • Schkeuditz
  • Schneeberg

Interessantes zur Geschichte der Planetarien

Beispiele aus der Geschichte mechanischer Planetenmaschinen

Geozentrische Mechanismen

  • 212 v.u.Z.: Das wahrscheinlich früheste nachweisbare Planetarium stammt wohl von Archimedes. Es soll als eine Art Kugelnetzgitter aus Bronze ausgeführt gewesen sein und die Bewegungen von Sonne, Mond und wahrscheinlich auch der Planeten - nach Cicero - in "exakten Geschwindigkeitsverhältnissen" gezeigt haben.
  • ca. 87 v.u.Z.: Es gibt Indizien dafür, dass der Mechanismus von Antikythera nicht nur ein Sonnen-, Mond-, Finsternis- und Olympia-Kalender, sondern auch ein Planetarium war.
  • um 110: Armillarsphären stellen, mittels gegeneinander drehbaren Kugelringe, ein bewegbares Abbild des Himmels dar und sind uns in einfacher Form bereits durch die Babylonier, Eratosthenes (276-194 v. Chr.), den Astronomen Geng Shouchang (z.Z.d. Han-Dynastie - Erfindung d.A. 52 v.Chr.) und eine Beschreibung des Bau eines solchen Gerätes durch Ptolemäus (um 100- vor 180) bekannt. Bei diesen Geräten wurden die Einstellungen der Ringe und Marken noch händisch vorgenommen. In dem Moment, als Bewegungen der Amillarsphäre durch Mechaniken als in Gang bleibende Bewegungsabläufe gezeigt werden konnten, kann man diese aber schon als Planetarien betrachten. Der früheste bisher bekannte solche Mechanismus wurde durch den chinesischen Gelehrten Zhang Heng (78-139) mittels Zahnrädern und einer Klepsydra angetrieben.

Der Übergang von der geo- zur heliozentrischen Veranschaulichung

  • 1632: Zur Demonstration des heliozentrischen Weltbildes ersann der deutsche Astronom und Mathematiker Wilhelm Schickard (* 1592; † 1635) eine der ersten Handplanetenmaschinen. Er ist mit diesem Tellurium auf einem Portrait von 1632 abgebildet. Ein Nachbau des Planetariums, bei welchem es wohl durch Umstecken einer Kurbel auch möglich war, die geozentrische Bewegung der drei Himmelskörper Erde, Sonne und Mond zu simulieren, ist im Stadtmuseum Tübingen zu besichtigen.
  • 1718: Christioph Semler baute für die Naturalienkammer der Franckeschen Stiftung in Halle sowohl ein geozentrisches, als auch ein heliozentrisches bewegliches Planetensystemmodell, welches jeweils von einem übermannsgroßen Kugelgestell mit umspannten Drähten, auf welchen Sternbildfigurenbleche gebunden waren, umgeben war.
  • 1654 bis 1657: Andreas Bösch„Sphaera Copernicana“

Heliozentrische Mechanismen

  • Huygens (Paris zwischen 1665 und 1681 - Veröffentlichung 1703) --> die Uhrmacher George Graham und Thomas Tompion bauten daraufhin 1704 ein kleines mechanischen Planetarium. Graham beauftragte anschließend den berühmten Instrumentenbauer John Rowley in London, eine Kopie für Prinz Eugen von Savoyen und eine für Grahames Gönner Charles Boyle, 4. Earl of Orrery anzufertigen. Das letztere der beiden Exemplare wurde 1713 übergeben. Seither bezeichnet man solche mechanischen Planetenmaschinen nach dem Adelsgeschlecht als Orrerys.
  • kurz nach 1807: Ein Zahnradplanetarium mit einem Durchmesser von 60 cm und einer ungefähren Höhe von 1,20 m eines unbekannten französischen Meisters zeigt neben der Sonne und den Planeten Merkur, Venus, Erde mit Mond, Mars, Jupiter, Saturn und Uranus auch noch die neu entdeckten "Planeten" Vesta , Harding (=Juno - Karl Ludwig Harding war der Entdecker), Piazza (=Ceres) und Olbers (=Pallas)
Anmerkungen:
  • Die Sonne wurde als goldene ~, der Mond als Elfenbeikugel ausgeführt und die Erde als kleiner, ca. 5 cm großer, Globus.
  • Ceres (entdeckt 1801), Pallas (1802), Juno (1804) und Vesta (1807) sind oben in der richtigen Abstandsreihenfolge genannt und natürlich in dem Planetarium auch zwischen Mars und Jupiter montiert, also an der Stelle, an welcher wir heutige den Asteroidengürtel mit mehr als 600.000 solcher Objekte verorten.
  • Der Neptun wurde erst am 23. September 1846 entdeckt und konnte folglich noch gar nicht mit dargestellt werden.

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  • Orloy
  • Tellurium...
  • Gottorfer Globus

Projektionsplanetarien

  • 1670: Erhard Weigel (1625-1699) beschreibt in zwei Publikationen einen, von mehreren Personen gleichzeitig, begehbaren Globus von mehr als drei Metern Durchmesser. Die Metallhalbkugeln dieses Pancosmos waren an den Stellen, an denen bei gewöhnlichen Himmelsgloben Sterne aufgetragen sind, durchlöchert, so dass die Besucher wahrscheinlich Weigels "heraldischen Sternbilder" erkennen konnten, auf "dass künfftig Fried auf Erden in Europa werden werde". 1669 überreichte er auch dem dänischen König Christian V. (1646-1699) ein solches Exemplar.
  • ca. 1780: Adam Walker erfand zu Unterhaltungszwecken ein transparente Orrery, welches auf seiner Rückseite beleuchtet wurde, um eine Projektion auf einer Leinenwand zu erzielen. Dieses Gerät nennt sich Eidouranion.
  • Bauersfeld
  • AllSky-Kinos

Andere Planetarien

  • Heute angebotene elektronische Handplanetarien sind sensorgekoppelte Rechner, die beim Anpeilen eines Himmelskörpers verschiedene Informationen über diesen ausgeben.

Planetarien spielen in Folgenden Mosaikhandlungen ein Rolle

Mosaik von Hannes Hegen: 27, 78

Mosaik ab 1976: 406, ...

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