Orlando aus Genua
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Orlando aus Genua ist eine Figur der Don-Ferrando-Serie.
Der temperamentvolle Italiener ist zusammen mit seinem Drehbuchschreiber für die Theatervorstellung zur Einweihung des neuen Zirkus von Karthago verantwortlich. Der geistig etwas unterbelichtete Dei von Tunis plant den Wiederaufbau von Karthago, welches in seinem alten Glanz erstrahlen soll. Eines der ersten wiedererrichteten Gebäude ist die Zirkusarena, welche im Stile des berühmten Colosseums in Rom erbaut wurde und mit einer pompösen Festrevue eingeweiht werden soll.
Vor der Probe der Schlachtszene erteilt Orlando letzte Anweisungen an die als Gladiatoren verkleideten Darsteller. Angestachelt vom Direttore, entwickelt sich schnell ein beinahe echt wirkendes Kampfgetümmel. Orlando und sein Schreiberling eilen auf die Ehrenloge, um von dort das Geschehen zu beobachten. Kaum haben die zwei ihren Beobachtungsposten bezogen, stürmt Califax’ Löwe Leo brüllend in die Arena. Die „kämpfenden“ Schauspieler beenden schleunigst ihr Scheingefecht und stieben in alle Richtungen auseinander.
Nachdem Califax Leo beruhigt hat, herrscht Orlando die Ankömmlinge an, wie sie dazu kämen, die Probe zu stören. Der Regisseur beruhigt sich aber schnell wieder, als er unter den Störenfrieden seinen alten Freund Markos von Kreta erkennt. Von der Wiedersehensfreude überwältigt, schwingt er sich über das Geländer der Loge, springt in die Arena hinunter und begrüßt seinen alten Kriegskameraden überschwänglich. Markos berichtet kurz über seine gescheiterte Karriere als Wüstenräuber und meint, dass die Zukunftsaussichten in der Theaterbranche sicher besser aussähen. Orlando bejaht dies und berichtet begeistert, dass er mit dem Dei von Tunis Hand in Hand arbeite. Der wohlbeleibte Herrscher plane den vollständigen Wiederaufbau von Karthago. Die Abrafaxe entgegnen, dass dieser Unsinn eine unnötige Geldverschwendung und die gewöhnliche Räuberei dagegen harmlos sei. Orlando ist darüber äußerst erbost und fordert die Kobolde auf zu verduften. Markos kann den Direttore aber schnell wieder beruhigen und stellt sich als Ausbilder der Gladiatorentruppe zur Verfügung, was Orlando dankend annimmt.
Am Vortag der Festrevue begibt sich Orlando auf den Weg zum Dei. Dieser unternimmt mit seinem neuen Berater Don Ferrando eine morgendliche Spazierfahrt. Gerade hat der Don in einem fingierten Überfall zwei Wüstenräuber vertrieben. Als der windige Spanier den Italiener erblickt, fordert er ihn auf zu verschwinden. Der Dei jedoch erkennt seinen Regisseur und nimmt freudig das Script für die Aufführung in Empfang.
Am Tag der Festrevue nimmt der Dei erwartungsfroh in der Ehrenloge Platz. Orlando hat alle Darsteller in der Arena antreten lassen und hält die Eröffnungsrede. Nach der Rede verneigen sich Regisseur und Drehbuchschreiber vor ihrem Auftraggeber. Aber noch bevor das Schauspiel beginnt, sorgen die von Don Ferrando unter den Zuschauern verteilten Wüstenräuber für Unruhe. Nachdem Orlando die wütende Menge als Kunstbanausen beschimpft, überziehen die Zuschauer die Theatertruppe mit einem Steinhagel. Orlando und seiner Truppe bleibt nichts weiter übrig, als aus der Arena zu flüchten und die Aufführung abzublasen. Auf dem Weg nach Tunis schlägt der Drehbuchschreiber Orlando vor, eine Sparfassung zu schreiben, um die Festveranstaltung noch zu retten. Orlando hat aber die Nase vom Theater gestrichen voll und will auswandern, um sein Glück im Apfelsinenhandel zu versuchen.
Besonderheiten
- Bemerkenswerterweise ist auch der Stier Orlando aus der Runkel-Serie ein Genuese.
Orlando tritt in folgenden Mosaikheften auf
5/82, 6/82, 8/82