Kogge
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Eine Kogge ist ein mittelalterlicher Schiffstyp. Koggen spielen in der Hanse-Serie und einem Abrafaxe-Roman wichtige Rollen.
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In der Hefthandlung
Die Abrafaxe reisen um das Jahr 1430 durch die Welt der Hanse. Bei den Abenteuern, die sie zu vielen Zielen und Städten an der Ostsee und der Nordsee führen, sind sie und die anderen Protagonisten sehr häufig mit diversen Koggen unterwegs. Dazu gehören:
- die Kogge Seestern
- die Alte Tante
- die Seegurke
- eine Kogge nach Brügge
- die Goldene Makrele alias Frohe Zukunft
- die Bunte Berte
- die Kleene Helene
- eine Kogge von Danzig nach Lübeck
- die Amadea
- der Löwe von Lübeck
- eine Hansekogge aus Danzig
sowie weitere, namenlos gebliebene Koggen.
Etwas erstaunlich bleibt, dass außer den Koggen und allerlei kleineren Fahrzeugen noch nichts von den Holks zu sehen ist, die zum Handlungszeitpunkt bereits seit einigen Jahrzehnten im Kommen begriffen waren.
Koggen werden außerdem im redaktionellen Teil von Heft 512 behandelt (S. 26/27).
Im Roman
Im Laufe der Romanhandlung kommen zwei Koggen zum Einsatz. Die erste ist die BUNTE KUH und dient als ganz normale Handelskogge, das zweite heißt ADLER VON ROSTOCK und fährt als Kaperschiff unter dem Bösewicht Pit Boedeker. Dieser und seine Mannschaft werden aber mithilfe der Abrafaxe ausgeschaltet und das Schiff wird den Piraten abgenommen. Just Lemberg und seine Tochter besitzen nun das Schiff samt seiner Ladung.
Beide Schiffe werden im Roman als ähnlich große Handelskoggen dargestellt. Im Original war allerdings die Bunte Kuh ein kleineres und schnelleres Schiff vom Typ "Schnigge". Ein solches Schiff wäre eigentlich viel wahrscheinlicher als Piratenschiff verwendet worden, da Koggen nur sehr langsam segeln konnten und sich daher als flinke Kaperfahrer kaum eigneten.
Koggen in der Realität
Die Koggen in der Hanse-Serie weisen in ihrer Gestalt eine große Varianz auf. Dies ist vorbildgerecht, denn dieser Schiffstyp konnte in vielen verschiedenen Größen gebaut werden. Die kleinsten Koggen besaßen rund 60 bis 80 Tonnen Ladekapazität, die größten Koggen konnten 200 oder mehr Tonnen Ladung aufnehmen. Gemeinsame Merkmale waren der bauchige Rumpf, der einzelne Mast und das immer vorhandene Achterkastell. Große Koggen konnten auch über ein Bugkastell verfügen. Eine der Innovationen gegenüber älteren Schiffstypen war, dass sich das Steuerruder mittlerweile auf dem Achterkastell befand und über eine Mechanik das Heckruder bewegte. Frühere Schiffstypen trugen das Ruder zumeist noch an der Steuerbordseite (daher der Name). Authentisch ist auch, dass Koggen mit nur relativ wenigen Besatzungsmitgliedern auskamen, da etwa zum Setzen des einfachen Rahsegels nicht viele Hände benötigt wurden. Eine mosaiktypische Abweichung ist dagegen, dass auf einzelnen Schiffen die Größenverhältnisse zwischen den Menschen und dem Schiff von einem Panel zum anderen oft sehr starke Unterschiede aufweisen, was der Bilddramaturgie geschuldet ist.
Die Koggen beherrschten den Hansehandel über etwa 300 Jahre zwischen 1100 und 1400. Obwohl sie nur eine recht geringe Geschwindigkeit erreichten und gegen den Wind nur unbeholfen kreuzen konnten, spielte dieser Faktor gegenüber der überragenden Frachtkapazität dieses Schiffstyps die untergeordnete Rolle. Erst ab dem Ende des 14. Jahrhundert wurde die Kogge allmählich von der Holk und anderen Typen, die jetzt meistens mehrere Masten hatten und schneller fuhren, abgelöst. Mittlerweile wurden durch die Unterwasserarchäologie und bei Ausgrabungen etliche teilweise gut erhaltene Koggen gefunden, die in Museen gezeigt werden.
- Koggen in der Wikipedia
Koggen durchfahren folgende Publikationen
Mosaik ab 1976: 511, 512, 513, 517, 518, 526, 528, 529, 530, 531 Mittelteil: 512 (Die Kogge - Unterwegs auf Nord- und Ostsee) Roman: Koggen, Kähne, Kaperfahrer