Mutawakkel

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Das Krokodil schmückt sich mit fremden Federn

Das Nilkrokodil Mutawakkel ist ein Tier, das in der Runkel-Serie des Mosaik von Hannes Hegen auftritt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Status als Hofkrokodil

Mutawakkel ist das Leibkrokodil des byzantinischen Kaisers Andronikos II. Der Kaiser mag ihn trotz der Bezeichnung "Lieblingskrokodil" zwar nicht besonders, aber das Tier ist ein Geschenk von Sultan Qalawun aus Ägypten und deshalb ein wertvolles politisches Unterpfand. Dem Sultan zufolge stammt Mutawakkel von Sebak, dem Krokodilgott der alten Pharaonen ab. Als Zeichen seiner Würde trägt das Tier im Regelfall eine Ganzkörpervergoldung. Allerdings ist sein Benehmen ganz unmöglich; es springt schon 'mal zum Kaiser in die Badewanne oder frisst gelegentlich seinen Wärter auf. Erst an Ritter Runkels Rüstung beißt es sich die Zähne aus, so dass dieser auf der Stelle zum kaiserlichen Lieblingskrokodilwärter ernannt wird. Runkel mag das ziemlich dumme Tier eigentlich auch nicht besonders, aber immerhin schafft er es, ihm sieben Kunststücke beizubringen, darunter Männchen machen, Handstand und Stöckchen bringen.

[Bearbeiten] Untaten im Mosaik

Mutawakkel kann Weinkrüge leeren

Runkels erster Auftrag besteht darin, Mutawakkel eine neue Vergoldung verpassen zu lassen. Das geschieht im Schönheitssalon in Konstantinopel. Allerdings lässt sich Runkel auf dem Rückweg in ein Lokal abschleppen, wobei sich Mutawakkel mit teurem Wein abfüllen lässt. Leider benimmt sich das Tier unter Alkoholeinwirkung recht ungebührlich; es verwüstet die halbe Einkaufsstraße, verliert die Vergoldung und verkriecht sich schamhaft. Kaiser Andronikos muss seine Garde ausschicken, um das verschwundene Krokodil suchen zu lassen, wobei die Soldaten die halbe Stadt auf den Kopf stellen, aber das Tier nicht finden. Es taucht erst später, ganz plötzlich, unter einem Stuhl im Blachernen-Palast wieder auf.

Bei der Hochzeit von Andronikos mit Irene von Thessalonien richtet Mutawakkel sein nächstes und letztes Chaos an. Mutawakkel zerreißt zunächst die Schleppe des Kaisers. Dann geraten das Krokodil und der Papagei Sokrates in Streit und ruinieren die Festtafel. Irene lässt sich das unverschämte Benehmen von Mutawakkel nicht gefallen, was den ägyptischen Herrscher verärgert und zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen führt. Daraufhin wird Mutawakkel zusammen mit den Digedags und Runkel in den Kerker gesperrt. Oberkerkermeister Knastos versucht, zur Verbesserung seiner Würfelspielfinanzen Mutawakkels Vergoldung abzuraspeln. Mit Hilfe der mühsam erlernten Kunststückchen gelingt Mutawakkel zwar kurzzeitig die Befreiung der Gefangenen, aber nach deren gescheiterter Flucht verbleibt das Krokodil wohl für immer im Verlies.

[Bearbeiten] Fanarbeiten

Nach Mutawakkel benannt sind die Krokozinen Mutawakkel Nr. 1 und Mutawakkel Nr. 2 des Club des Amis du Crocodile.

[Bearbeiten] Name

Den Namen Mutawakkel entlehnten die MOSAIK-Autoren der komischen Oper Der Barbier von Bagdad. Dort gibt es einen komischen Diener namens Motawackel. Lothar Dräger war der Name noch aus seiner Zeit als Opernsänger am Theater zu Nordhausen geläufig; er war damals - Mitte der 1950er Jahre - als Muezzin in dieser Oper aufgetreten. Insbesondere erinnerte sich Dräger noch Jahrzehnte später an den komisch wackligen Gang, mit dem einst der Darsteller des Motawackel das Publikum zum Lachen brachte.

Ursprünglich ist Mutawakkel oder al-Mutawakkil ein Teil der Titulatur verschiedener islamischer Herrscher. Vollständig lautet sie al-Mutawakkil ʿalā 'llāh, zu deutsch "der auf Gott Vertrauende". So hieß z.B. der zehnte abbasidische Kalif (reg. 847-861).

[Bearbeiten] Externe Links


[Bearbeiten] Mutawakkel tritt in folgenden Heften auf

114, 115, 118, 119, 120
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