Meneptah
Aus MosaPedia
Der Pharao Meneptah ist eine Figur der Don-Ferrando-Serie. Eine mit seinem Siegel verschlossene Flasche ist der die Handlung vorantreibende McGuffin im Hodscha-Nasreddin-Kapitel.
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Rolle des Meneptah im MOSAIK
Bei einem Flaschensammler stößt Califax auf die mit Hieroglyphen beschriebene Flasche und hält diese fälschlich für die von ihm gesuchte Flaschengeistflasche. Don Ferrando jagt Califax die von ihm ebenfalls begehrte Flasche ab und erfährt von einem Imam, dass an der Flasche das Siegel eines ägyptischen Pharaos angebracht ist, dessen Mumie in einer Pyramide bei Kairo beigesetzt ist. Der Don macht sich sofort auf den Weg in das Land am Nil. Er trifft auf den Sultan Almansur und reist mit ihm. Weil auch Califax bei dem Sultan seine Ansprüche auf die Flasche anmeldet, kommt es zu einem Wettkampf. Diesen entscheidet Califax letztlich für sich, Don Ferrando muss sich (ohne es zu wissen) mit einem Duplikat benügen und nun ohne Unterstützung des Sultans weiterforschen.
Zusammen mit dem Sultan und seinem Gefolge kommt Califax zu Füßen der Pyramiden an. Ein Schriftgelehrter kann Califax nun endlich den Namen des Pharaos nennen. Er teilt ihm mit, dass die Flasche vor 2500 Jahren von Pharao Meneptah versiegelt wurde. Anschließend bringt er Califax zu der Pyramide des Herrschers. Dort forscht Califax allein weiter. Als er auf einen Löwen stößt, befördert ihn ein Prankenhieb des Tieres in das Grab des Meneptah. Dort landet er auf dem Schoß einer Sitzstatue Meneptahs. Califax untersucht das Grabmonument, findet einen Siegelskarabäus und auch den Ausgang. Aufgrund von Califax' Hilfsbereitschaft kann Don Ferrando ihm Flasche und Siegel erneut entwenden. Doch beim Versuch, den Flaschengeist zu beschwören, wird Don Ferrando von einer Schlange gebissen.
Die Abrafaxe, die sich mittlerweile wiedergefunden haben, entdecken den verletzten Don und bringen ihn zu einem Heilkundigen. Der weise Mann klärt sie darüber auf, dass ein Flaschengeist sich nicht mit dem Siegel eines "unbedeutenden Pharaos" beschwören lasse. Nun fällt es den Abrafaxen endlich wie Schuppen von den Augen, dass sie mit der ägyptischen Flasche die ganze Zeit einem Phantom hinterhergejagt sind. Sie beschließen, Flasche und Siegel wieder in das Grab zu bringen, damit sie nicht der Fluch des Pharaos trifft. Bei der weiteren Untersuchung finden sie eine Papyrusrolle mit einem Bericht des Meneptah, auf dem das Siegel des Salomo zu sehen ist.
Die drei nehmen den Papyrus mit zu dem weisen Mann, der ihnen den Inhalt schildert: Im fünften Jahr seiner Regierung verabschiedete Meneptah eine Gruppe Baumeister in ein Königreich im Land zwischen den Strömen. Der dortige König ließ mit ihrer Hilfe einen gewaltigen Tempelturm errichten. Die Abrafaxe und auch Don Ferrando, der sie heimlich belauscht hat, haben nun ein neues Ziel ihrer Reise: Mesopotamien.
Der tatsächliche Meneptah
Pharao Meneptah - heute üblicherweise Merenptah geschrieben - regierte Ägypten von 1213-1204 v.Chr. Er war der 13. Sohn von Pharao Ramses II., genannt dem Großen, der 67 Jahre lang geherrscht hatte. Er selbst bestieg den Thron schon über sechzigjährig. Einige Feinde Ägyptens nutzten die vermeintliche Schwäche seiner Herrschaft zu Überfällen. Doch Merenptah konnte sie in mehreren Feldzügen schlagen. Auf einer seiner Siegesstelen ist unter den besiegten Völkern auch der Name "Israel" zu lesen - die früheste historische Erwähnung des biblischen Volkes. Nach seiner zehnjährigen Regierung wurde der Pharao in einem Felsgrab im Tal der Könige beigesetzt und nicht, wie im MOSAIK geschildert, in einer Pyramide. Allerdings hat sein älterer Bruder Chaemwaset, der zum Teil der erste Ägyptologe genannt wird, zumindest etliche Pyramiden restaurieren lassen.
Von einer Expedition ägyptischer Bauleute nach Assyrien an den Hof seines Zeitgenossen Tukultininurta weiß die Wissenschaft nichts. Allerdings waren diplomatische Kontakte dieser Art zwischen Ägypten und Vorderasien zu dieser Zeit nichts Ungewöhnliches.
Der Name im Mosaik
Die Kartusche auf der Flasche ist mit vier Hieroglyphen beschrieben. Lesbar sind sie nur insoweit, als wir im MOSAIK den Namen erfahren, der sich hinter ihnen verbergen soll. Dabei machen die beiden mittleren, ein einen Kanal darstellendes Rechteck mit der Bedeutung meri ("geliebt") und eine Wasserwelle en (hier: "von") noch die wenigsten Probleme. Meri-en-Ptah (= "geliebt von (dem Gott) Ptah" = Meneptah/Merenptah) ergibt sich nämlich nur, wenn die sitzende Person als Gott Ptah zu lesen ist. Das fällt anhand der Darstellungen jedoch schwer. Hier muss der wohlwollende Fan eine zeichnerische Ungenauigkeit annehmen.
Das vierte Zeichen, ein gehörnter Widder mit dem Lautwert Ba, gehört eigentlich gar nicht zum Eigennamen des Pharao. Wohl aber ist es in seinem offiziellen Thronnamen Ba-en-Re-meri-Amun enthalten. Womöglich wurde das Zeichen aus dekorativen Gründen fürs MOSAIK aus dem einem Namen in den anderen Namen hinübergeholt.
Externe Links
Literatur
- Löffler, Robert: Nach Ägypten, in Sammelband 23 (1983/2) - Das Siegel des Pharaos, MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlag Berlin, 2005, S. I ff.
Der Pharao ist in folgenden Mosaikheften abgebildet
8/83, (als Statue), 9/83 (auf der Papyrusrolle)