Doctor Porcellus
Aus MosaPedia
Doctor Porcellus ist eine Figur der Stein-der-Weisen-Serie und wurde von Andreas Pasda gezeichnet.
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Person und Hintergrund
Doctor Porcellus ist ein Heilkundiger, der am Rande des Dorfes Einsiedel lebt. Seine Kunst hat er angeblich im fernen Paris erlernt. Es stellt sich jedoch heraus, dass er sein Diplom von einem Studiosus hat fälschen lassen. Der "Doctor" kann in Wirklichkeit kein Latein, ja nicht einmal lesen. So hat er nie bemerkt, dass ihn das gefälschte Diplom als "Doktor Schweinchen" bezeichnet.
Ungeachtet seiner theoretischen Schwächen ist er ein nicht unbegabter praktischer Heiler. Er besitzt in seinem Haus ein Laboratorium, wo er seine Elixiere herstellt. Zu seinen bewährtesten Rezepten gehört dreifach purifiziertes Mercurium versetzt mit den gestoßenen Exkrementen einer Unke, was zur Wiederbelebung Betrunkener dient. Für seinen alten Freund, den Magister Claudius, hat er eine hochwirksame Haarwuchstinktur erfunden.
Der Doctor scheint auch ein recht geschäftstüchtiger Mann zu sein. So verlangt er Gebühren für die Medizin und sogar für Heilkräuter aus seinem Garten. Mit dem Wirt vom Tanzenden Eber hat er eine Vereinbarung getroffen, dass sich die beiden die Einnahmen für die Patienten teilen, die ihm der Wirt zuführt.
Taten im Mosaik
Fennrich von Rabenhorst greift auf die Künste des Doctors zurück, als er den alten Trinker im Wirtshaus wiederbeleben muss. Das Elixier tut zunächst seine Wirkung, wechselt aber bei der Zugabe von Bier seine Wirkung. Da sich Fennrich sofort auf zum Kloster St. Marien macht, muss der Doctor zunächst auf sein Honorar verzichten.
Kurze Zeit später erreichen die Abrafaxe und Johanna das Haus des Doctor Porcellus. Hier erhalten sie aus des Doctors Garten Rosmarinblüten und Califax weist den Doktor in die Kunst ein, daraus den begehrten Rosmarinextrakt herzustellen. Der Doktor kassiert einen Gran Silber für seine Blüten, muss aber an Califax drei Gran Lehrgebühr zahlen. Außerdem klärt der Doctor die Anwesenden über seine große Leidenschaft auf, den Stein der Weisen (von ihm mal El Iksir, mal lapsus exilit genannt) herzustellen.
Bei einem späteren Besuch decken die Abrafaxe den Betrug mit dem gefälschten Doktor-Diplom auf. Da Johanna jedoch bezeugt, dass seine Heilmittel schon vielen geholfen haben und keiner will, dass der arme Doctor fortgejagt wird, versprechen die Abrafaxe, niemandem etwas über den Betrug zu verraten. Dafür verrät ihnen Porcellus, dass sie den Magister Claudius, welcher ihm vom Geheimnis des Steins der Weisen berichtet hat, womöglich in Halberstadt finden können. Gegen ein bisschen Rosmarinextrakt rüstet er die Reisenden auch mit Proviant aus. Allerdings hat er später doch Pech, als sein Haus auf Befehl des bösen Grafen Arnulf von Wolfenstein niedergebrannt wird. Auf Geheiß des von ihm verehrten Fennrich von Rabenhorst hatte er sich nämlich geweigert, den Aufenthaltsort von Johanna preiszugeben.
Sprechender Name
Porcellus ist in dreifacher Hinsicht ein sprechender Name:
- Zum einen bedeutet porcellus auf Latein einfach Ferkel.
- Zum anderen erinnert der Name an Paracelsus. Mit diesem frühneuzeitlichen Universalgelehrten teilt Doctor Porcellus u.a. die Leidenschaft für die Alchemie und den Beruf des Arztes.
- Außerdem steckt in porcellus das Porzellan. Selbiges ist nicht per se das Ziel alchemistischer Forschung gewesen, wohl aber deren Ergebnis, als Johann Friedrich Böttger und Ehrenfried von Tschirnhaus auf der Suche nach einem Rezept zur Goldherstellung "versehentlich" Porzellan herstellten.
Sonstiges
Doctor Porcellus ist eine Karikatur von Klaus Kinski. Laut Aussage von Jörg Reuter auf der Mosaik-Börse in Wolfen ist die Ähnlichkeit zwar reiner Zufall; Klaus D. Schleiter jedoch bestätigte die Anspielung.
Der Doctor tritt in folgenden Mosaikheften auf
383, 384, 385, (389 erwähnt)