Schlacht bei Legnano
Aus MosaPedia
Die Schlacht bei Legnano ist ein Ereignis der Mittelalter-Serie.
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Die Schlacht im Mosaik
Gleich nach ihrer Ankunft im Mittelalter erfahren die Abrafaxe, dass sich Kaiser Barbarossa in Italien aufhält. Man berichtet ihnen von der Auseinandersetzung zwischen ihm und den Lombarden. Die Abwesenheit des Kaisers löst Unmut in der Bevölkerung aus und lässt Barbarossas politische Gegner wie Heinrich den Löwen erstarken.
Ein großer Trupp mit unterschiedlichen Zielen ist auf dem Weg nach Italien: Während Brabax nach dem Buch mit den sieben Siegeln sucht, hoffen Abrax und Floribert, den Grafen Wackerstein im Heer des Kaisers ausfindig machen zu können. Ein paar Ritterlorbeeren wären ihnen dabei nicht unrecht. Graf Benno und seine Begleiter wollen ihrem Kaiser im Kampfe beistehen, während die Brüder Hugo und Balduin Barbarossa von der Schlacht abbringen wollen. Nach der Alpenüberquerung treffen sie bei Legnano ein, als die Schlacht gerade beginnt.
Folgenden Verlauf kann man den Bemerkungen und Bildern entnehmen: Ein Vorreitertrupp der Italiener lockt den Kaiser und seine Männer auf das Schlachtfeld. Die Italiener scheinen sich in die Flucht schlagen zu lassen, allerdings haben sie vorher das Gebiet umzingelt und warten nun darauf, dass das kaiserliche Heer so nah wie möglich kommt. Dann gibt der Anführer das Zeichen zum Angriff.
Barbarossa sieht sich von allen Seiten eingekesselt. In seiner Verzweiflung wirft er seine Machtinsignien nach dem Feind und kann so dessen Anführer kurzzeitig außer Gefecht setzen. Die italienischen Soldaten lassen sich dadurch ablenken, denn jeder will den Reichsapfel und das Zepter Barbarossas in seine Hände bekommen. Dieser Umstand ermöglicht dem Kaiser die Flucht in einen nahe gelegenen Wald. Das nachfolgende kaiserliche Heer erkennt ziemlich schnell die drohende Niederlage und rückt gar nicht erst aufs Schlachtfeld. Die Italiener haben gesiegt.
Die historische Schlacht bei Legnano
Während des vierten Feldzuges Barbarossas gegen die verbündeten lombardischen Städte kommt es am 29. Mai 1176 bei Legnano zu einer folgenschweren Schlacht zwischen den Truppen des Kaisers und denen eines von Papst Alexander VI. unterstützten Bundes von zwölf lombardischen Städten. Barbarossa befindet sich mit seiner Streitmacht auf dem Wege nach Mailand, um die Stadt zu erobern. Bereits am Morgen begegnen die etwa 20 000 Soldaten des Kaisers (Deutsche und kaisertreue Lombarden) einer lombardischen Truppe, vorwiegend bestehend aus örtlichen Bauern und einigen Reitern.
Überraschenderweise greift diese das zahlenmäßig deutlich überlegene Heer Barbarossas direkt an, wird aber umgehend von etwa 300 Rittern niedergemacht und teilweise in die Flucht geschlagen. Die fliehenden Reiter des lombardischen Trupps halten direkt auf das eigene, bereits nahe Heer zu. Barbasossa, zum Kampf entschlossen, wendet sich mit seinen Truppen also den restlichen auf dem Schlachtfeld verbliebenen Lombarden zu. Diese haben sich in drei Reihen um „den Kriegswagen“, einen Ochsenkarren, gruppiert, der die Kriegsheiligtümer (vergleichbar mit dem früheren Legionsadler bzw. der Regimentsflagge) des Trupps befördert. Barbarossa lässt seine Reiterei angreifen. Die lombardischen Bauern können, obwohl sie fast bis zur völligen Vernichtung kämpfen, erwartungsgemäß nicht standhalten und werden niedergemacht; die Reihen brechen ein. Genau im kritischsten Moment (so erzählt es die Legende) erreichen die von den am Morgen geflohenen Reitern alarmierten Einheiten Mailands und Brescias das Schlachtfeld und fallen in die ungeschützte Flanke des kaiserlichen Heeres. In Panik fliehen Barbarossas Männer, der Kaiser selbst, dessen Pferd getroffen wurde, kommt im Getümmel abhanden, und sogar der Träger der kaiserlichen Insignien wird getötet, worauf diese in die Hände des Feindes fallen. Das flüchtende kaiserliche Heer sammelt sich bei Pavia, wo es schließlich auch von Barbarossa eingeholt wird.
Die Niederlage markiert den Beginn einer sechsjährigen Waffenruhe des Kaisers mit dem Lombardischen Bund. 1183 regelt der Frieden von Konstanz die Autonomie der Bündnisstädte.
Vergleich der historisch überlieferten Fakten mit der Darstellung im Mosaik
Wie schon die Schlacht am Hydaspes in Heft 2/84 findet auch die Schlacht bei Legnano mit einer Doppelseite Eingang ins Heft, und auch hier wird der Schlachtverlauf in Versform abgehandelt. Trotzdem wird aus verschiedenen Bemerkungen deutlich, dass sich bei der Darstellung der Schlacht durchaus an die historischen Tatsachen gehalten wurde:
- Den Kommentaren zweier Hofdamen ist erstens zu entnehmen, dass der Kaiser „die Vorreiter des Feindes in die Flucht jagt“. Wie oben beschrieben, flohen tatsächlich die berittenen Einheiten des langobardischen Trupps, der das Heer Barbarossas am Morgen angriff.
- Eine zweite Hofdame ruft den Kämpfern warnend zu: „Vorsicht, links außen...“, und in der Tat wurde die kaiserliche Reiterei durch einen Flankenangriff der langobardischen Truppen, die zu Hilfe geeilt waren, überrascht.
- Ebenfalls historisch verbürgt sind die Tatsachen, dass daraufhin das kaiserliche Heer die Flucht ergriff, dass der Kaiser selbst im Getümmel verloren ging und dass die kaiserlichen Insignien in die Hände des Feindes fielen. Augenzwinkernd wird angemerkt, dass der Kaiser wohl eher nicht mit Reichsapfel und Zepter geworfen haben wird, jedoch ist es sehr verständlich, dass der Tod des Insignienträgers im MOSAIK nicht dargestellt werden soll.
- Auf der Doppelseite zu erkennen ist auch, dass sich auf kaiserlicher Seite nur die Kavallerie am unmittelbaren Gefecht beteiligte. Nach allem, was man bis heute weiß, ist auch dies in der Realität so geschehen.
- Ebenfalls historisch verbürgt und im Heft zumindest erwähnt ist die Rolle des Carroccio, des Kriegswagens der Langobarden. Im Gegensatz zur Realität wird der Wagen im Heft statt von Ochsen von Pferden gezogen. Ebenfalls im Heft nicht dargestellt ist die Tatsache, dass sich die langobardische Infanterie des Vortrupps phalanxartig in drei Reihen rings um diesen Wagen gruppierte. Da die Doppelseite jedoch erst einen späteren Zeitpunkt der Schlacht darstellt, nämlich als die Verstärkung der Langobarden eintrifft, ist es gut möglich, dass sich der Kampf um den Wagen während jener Panels zu trug, auf denen die Hofdamen ihre Kämpfer anfeuern.
Fazit: Bei der bis dahin am genauesten dargestellten historisch verbürgten Schlacht hat man sich beinahe en detail an die überlieferten Fakten gehalten. Lediglich beim Verlust der kaiserlichen Insignien wurde ein wenig geflunkert.
Literatur
- Paolo Cau: Die 100 größten Schlachten, Neuer Kaiser Verlag GmbH Klagenfurt, 2006
Externe Links
Die Schlacht findet in folgendem Mosaikheft statt
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