Automaten-Restaurant
Aus MosaPedia
Das Automaten-Restaurant ist ein Handlungsort in der Weltraum-Serie des Mosaik von Hannes Hegen.
Das Restaurant befindet sich in der Hauptstadt der Republikanischen Union auf dem Neos in bester City-Lage. Es liegt neben dem Neosia-Hotel und gegenüber vom Kristall Palast und dem Orion Kino. Das Lokal besteht im Wesentlichen aus einer langen Reihe von Speiseautomaten. Hinter den Sichtfenstern verbergen sich sich komplette Menus, welche mit einem Knopfdruck angefordert werden können und die dann auf einer Art Rutschbahn auf die vor den Sichtfenstern angebrachten Tische rutschen. Dabei muss man aufpassen, dass die Teller nicht zu stark beschleunigt werden und vom Tisch wieder herunterrutschen. Ein Besteckkasten öffnet sich bei der Speisenausgabe automatisch. Am Ende jedes Tisches befindet sich ein Einwurfschlitz für gebrauchtes Geschirr.
Der Reporter Rasmus Rotter sucht eines Abends das Restaurant auf, um sich zu stärken. Im Lokal trifft er seinen Freund, den Fotografen Balduin Blitz mit dessen Verlobter. Balduin übergibt an Rasmus seine nagelneue Kamera mit der Bitte, sie doch mitsamt den gemachten Aufnahmen in der Redaktion der Morgenstimme abzugeben. Rasmus stimmt gerne zu, nicht ahnend, dass sich daraus eine aufregende Sache entwickelt. Beim Verlassen des Lokals macht er nämlich noch eine letzte Aufnahme von den Leuchtreklamen, die gegenüber dem Lokal zu sehen sind. Dabei nimmt er ein Bild der Digedags auf, welche verschollen sind und nach denen landesweit gefahndet wird. Rasmus' Aufnahme führt letztlich zur Befreiung der Digedags.
Vorlage und Vorbild
Die Vorlage für ein solches Automaten-Restaurant stammt sicherlich aus dem Buch "Unsere Welt von Morgen". Jedoch lässt insbesondere die Gestaltung der Fassade des Restaurants mit dem Schriftzug Automat darauf schließen, das bei der zeichnerischen Umsetzung auch das Schnellrestaurant Automat Imbiss als reales Vorbild diente.
Das HO-Restaurant wurde 1954 eröffnet und befand sich im Erdgeschoss des Alexanderhauses am Alexanderplatz in Berlin. An der Kasse dieser futuristischen Gaststätte konnten die Besucher gegen Bargeld Wertmarken aus Messing erstehen, die in 5 verschiedenen Preisstufen (und auch Größen) existierten. Mit diesen Wertmarken waren die Gäste dann in der Lage, sich die passenden Speisen und Getränke aus an der Wand befindlichen Automaten zu ziehen.
Dass zunächst Wertmarken zur Bedienung der Automaten gekauft werden mussten, hatte wahrscheinlich mehrere Hintergründe. Zum einen konnte dadurch bei Preisanpassungen auf Änderungen an den Automaten verzichtet werden. Darüber hinaus waren die vergleichsweise schweren Wertmarken wesentlich besser dazu geeignet, die Mechanik der Automaten in Betrieb zu setzen, als es die damals schon im Umlauf befindlichen Aluminium-Münzen hätten tun können. Und schließlich kursierten in den 1950er Jahren lediglich Münzen bis zu einem Nennwert von 50 Pfennig, wodurch es sicherlich schnell zur Schlangenbildung vor den Automaten gekommen wäre und man zudem auch nur mit genügend Kleingeld überhaupt ein Chance gehabt hätte, an sein Menü zu kommen.
Die Resonanz auf diese Form der Gastronomie war sehr unterschiedlich. Während einige der damaligen Besucher sich an die dünnsten und knusprigsten kalten Schnitzel, die man zum Kartoffelsalat bekommen konnte, erinnern, unterließen es andere tunlichst, sich auf diesen "Quatsch" einzulassen.
In der Hauptstadt der Republikanischen Union jedenfalls scheinen die Automaten-Restaurants sehr angesagt zu sein, denn außer dem oben beschriebenen Lokal existiert mindestens noch eine weitere Filiale im Erdgeschoss des Kristall Palasts.
Das Lokal wird in folgendem Heft aufgesucht
29