Bildnis der drei weisen Affen
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Das Motiv der drei weisen Affen stammt aus dem 17. Jahrhundert und befindet sich als eine Fassadenschnitzerei im Töshögü-Schrein in der Nähe von [[Nikko]]. Der Schrein zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Gebäude mit der Schnitzerei wurde als Stall für heilige Pferde genutzt. Von dort ausgehend hat sich das Symbol weltweit verbreitet. | Das Motiv der drei weisen Affen stammt aus dem 17. Jahrhundert und befindet sich als eine Fassadenschnitzerei im Töshögü-Schrein in der Nähe von [[Nikko]]. Der Schrein zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Gebäude mit der Schnitzerei wurde als Stall für heilige Pferde genutzt. Von dort ausgehend hat sich das Symbol weltweit verbreitet. | ||
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+ | Die Symbolik der Darstellung hat ihren Ursprung in einem japanischen Sprichwort und steht dort für den Umgang mit dem Schlechten. Der Spruch „nichts (Böses) sehen, nichts (Böses) hören, nichts (Böses) sagen“ ist Bestandteil der buddhistischen Lehre, die im 8. Jahrhundert über [[China]] nach Japan importiert wurde. Im klassischen Japanisch wird die grammatische Form der Verneinung einer Tätigkeit (''saru'') ähnlich ausgesprochen wie ''Affe'' (''zaru''). In diesem Zusammenhang entstand wahrscheinlich auch der Glaube von den drei weisen Affen (''Mizaru'', ''Kiazaru'' und ''Iwazaru''). Diese sollten der Legende nach den Göttern von den Menschen berichten. Aber aufgrund eines Zaubers sehen, hören und sprechen sie nichts Böses. | ||
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- | + | In westlichen Ländern wird die Symbolik eher als „alles Schlechte nicht wahrhaben wollen“ interpretiert. Daher werden die drei Affen in Deutschland häufig als Metapher für mangelnde Zivilcourage missbraucht. Diese Deutung könnte auch auf das mittelalterliche Sprichwort „Audi, vide, tace, si tu vis vivere pace“ (zu deutsch: „Höre, siehe und schweige, wenn du in Frieden leben willst“) zurückgehen. | |
- | In westlichen Ländern wird die Symbolik eher als „alles Schlechte nicht wahrhaben wollen“ interpretiert. Daher werden die drei Affen in Deutschland häufig als Metapher für mangelnde Zivilcourage missbraucht. Diese Deutung könnte auch auf das mittelalterliche Sprichwort „Audi, vide, tace, si tu vis vivere | + | |
Im „Knastjargon“ wurden die drei Affen auf drei Punkte reduziert, die in dreieckiger Anordnung auf der Handrückseite in die Kuhle zwischen Daumen und Zeigefinger tätowiert werden. Sie stellen eine Art Ehrenkodex dar und zeigen an, dass an Außenstehende nichts verraten wird. | Im „Knastjargon“ wurden die drei Affen auf drei Punkte reduziert, die in dreieckiger Anordnung auf der Handrückseite in die Kuhle zwischen Daumen und Zeigefinger tätowiert werden. Sie stellen eine Art Ehrenkodex dar und zeigen an, dass an Außenstehende nichts verraten wird. | ||
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Version vom 23:32, 13. Jul. 2007
Die drei weisen Affen sind ein buddhistisches Symbol, dem die Abrafaxen in der zweiten Japan-Serie begegnen.
Inhaltsverzeichnis |
Darstellung im Mosaik
Bei dem Aufenthalt der Abrafaxe im Kloster Nikko (Hefte 329/330) begutachten sie natürlich auch das „Wahrzeichen“ des Klosters, die Fassadenschnitzerei der „drei weisen Affen“ (329; Seite 12). Gleich im nächsten Panel ahmen Brabax, Califax und Toshiko die Affen nach. Auf dem Titelbild imitiert die Ratte alle drei Affen auf einmal.
Die Darstellung der drei Affen im Mosaik ist mit dem Original identisch.
Darstellung im Kalender
Im Abrafaxe-Kalender 2004 - Die Abrafaxe in Japan sind im Septemberblatt auf der Holzschnitzerei statt der drei Affen die drei Abrafaxe in derselben Pose dargestellt.
Das Original
Das Motiv der drei weisen Affen stammt aus dem 17. Jahrhundert und befindet sich als eine Fassadenschnitzerei im Töshögü-Schrein in der Nähe von Nikko. Der Schrein zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Gebäude mit der Schnitzerei wurde als Stall für heilige Pferde genutzt. Von dort ausgehend hat sich das Symbol weltweit verbreitet.
Ursprung und Bedeutung
Die Symbolik der Darstellung hat ihren Ursprung in einem japanischen Sprichwort und steht dort für den Umgang mit dem Schlechten. Der Spruch „nichts (Böses) sehen, nichts (Böses) hören, nichts (Böses) sagen“ ist Bestandteil der buddhistischen Lehre, die im 8. Jahrhundert über China nach Japan importiert wurde. Im klassischen Japanisch wird die grammatische Form der Verneinung einer Tätigkeit (saru) ähnlich ausgesprochen wie Affe (zaru). In diesem Zusammenhang entstand wahrscheinlich auch der Glaube von den drei weisen Affen (Mizaru, Kiazaru und Iwazaru). Diese sollten der Legende nach den Göttern von den Menschen berichten. Aber aufgrund eines Zaubers sehen, hören und sprechen sie nichts Böses.
Manchmal wird noch ein vierter Affe (Shizaru) dargestellt, dieser bedeckt den Unterleib mit seinen Händen. Dies hat die Bedeutung: „nichts (Böses) tun“.
Die Deutung im Westen
In westlichen Ländern wird die Symbolik eher als „alles Schlechte nicht wahrhaben wollen“ interpretiert. Daher werden die drei Affen in Deutschland häufig als Metapher für mangelnde Zivilcourage missbraucht. Diese Deutung könnte auch auf das mittelalterliche Sprichwort „Audi, vide, tace, si tu vis vivere pace“ (zu deutsch: „Höre, siehe und schweige, wenn du in Frieden leben willst“) zurückgehen.
Im „Knastjargon“ wurden die drei Affen auf drei Punkte reduziert, die in dreieckiger Anordnung auf der Handrückseite in die Kuhle zwischen Daumen und Zeigefinger tätowiert werden. Sie stellen eine Art Ehrenkodex dar und zeigen an, dass an Außenstehende nichts verraten wird.