Ormuz
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*Willem Floor: ''Hormuz II. Islamic Period'', in: ''Encyclopaedia Iranica'', Online-Edition, 15. Dezember 2004 ([http://www.iranica.com/articles/hormuz-ii hier verfügbar]). | *Willem Floor: ''Hormuz II. Islamic Period'', in: ''Encyclopaedia Iranica'', Online-Edition, 15. Dezember 2004 ([http://www.iranica.com/articles/hormuz-ii hier verfügbar]). | ||
*Arrian: ''Indika'', ins Englische übersetzt von Edgar Iliff Robson, London / New York 1929-1933, speziell Kap. XXIII ([http://www.fordham.edu/halsall/ancient/arrian-bookVIII-India.asp hier lesbar]). | *Arrian: ''Indika'', ins Englische übersetzt von Edgar Iliff Robson, London / New York 1929-1933, speziell Kap. XXIII ([http://www.fordham.edu/halsall/ancient/arrian-bookVIII-India.asp hier lesbar]). | ||
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Version vom 21:54, 29. Jul. 2011
Ormuz/Harmozia/Hormuz war eine persische Handelsstadt am Ausgang des Persischen Golfs. Sie wird in der Runkelserie des Mosaik ab 1976 zweimal besucht und im Rahmen der Weltreise-Serie des Mosaik ab 1976 erwähnt.
Inhaltsverzeichnis |
Begriffliche Klärungen
Name
Der Name wird in den historischen Quellen unterschiedlich angegeben. In der alt-griechischen Überlieferung wird der Ort Harmoz(e)ia, Armuzia oder Armysia genannt und spielt eine Rolle bei der Fahrt des Nearchos (dazu siehe weiter unten). Die gebräuchlichste spätere Namensform ist Hormuz (wie in der Weltreiseserie), aber auch das in der Runkelserie verwendete Ormuz ist belegt. Weitere Varianten sind Harmuz, Hormoz, Ormus, Hormus, Hormos.
Ort
Das antike Harmozia und das mittelalterliche (H)ormuz lagen auf dem persischen Festland, zwischen den heutigen Städten Bandar Abbas und Minab. Um 1300, also kurz nach dem Besuch der Digedags, wurde der Ort auf die vorgelagerte Insel Dscherun (Gerun / Jerun / Jarun) verlegt, auf die damit auch der Name Hormuz überging (Genaueres dazu siehe weiter unten). Nach der Eroberung der Insel durch den persischen Shah Abbas im Jahre 1622 verlor der Ort bald seine Bedeutung als Handelszentrum und Hafen an dessen Neugründung Bandar Abbas. Daß die Abrafaxe kurz vor 1900 von der Insel Hormuz einen Dampfer nach Bombay genommen haben sollen, ist eigentlich ein Anachronismus.
Die Digedags in Ormuz und Harmozia
Dig und Dag kommen zusammen mit Ritter Runkel auf dem Seeweg von Basra nach Ormuz und treffen hier schließlich ihren "dritten Mann" Digedag wieder. Doch die drei kennen den Ort schon von früher, wie man aus einer Rückblende (dem Kapitel - Auf dem Schiff des Nearchos) erfährt.
Harmozia und der Geheimauftrag
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Ormuz und die Perleninsel
... Hafen von Ormuz ...
Die Abrafaxe in Hormuz
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Geschichte von Hormuz
Antike
Die Gegend um das klassische und mittelalterliche Harmozia/Hormuz ist seit Jahrtausenden besiedelt. Inwieweit es dort vor der arabischen Eroberung eine Stadt oder einen größeren Hafen gegeben hat, ist fraglich. Immerhin gab es nachweisbar Handel mit Indien. In den antiken griechischen Quellen ist lediglich von einem "Distrikt" Harmozia die Rede. Hier landete Admiral Nearchos Ende 325 v.Chr. mit seiner Flotte auf dem Rückweg vom Indienfeldzug Alexanders des Großen und traf sich ein paar Tagereisen landeinwärts mit dem König. Die Gegend wird von Arrian in seiner Indika (einem Reisebericht, der auf Nearchos selbst zurückgeht) als freundlich und fruchtbar beschrieben; lediglich Oliven wüchsen hier bedauerlicherweise nicht.
Möglicherweise war Harmozia in der Spätantike (um 540, also zur Sasanidenzeit) der Sitz eines nestorianischen Bischofs namens Gabriel.
Mittelalter und Frühe Neuzeit
Nach der arabischen Eroberung entwickelte sich Hormuz zum Haupthafen für die beiden wichtigen südpersischen Städte Schiras und Kerman. Um 1100 setzte sich hier der Überlieferung zufolge ein arabischer Stammesführer namens Muhammad Dirhem-Kub aus dem Oman fest und verknüpfte seinen Herkunftsort Qalhat (zwischen Maskat und Sur) sowie andere arabische Küstenorte und Inseln mit Hormuz zu einem kleinen Fürstentum, das die Zufahrt zum Persischen Golf kontrollierte.
Seine Nachfolger standen unter wechselnder Oberhoheit, mal von Schiras, mal von Kerman. Im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts begann eine Zeit interner Zerrissenheit im Fürstentum Hormuz. Nach dem Tod des langjährigen Fürsten Rukn' ud-Din Mahmud (reg. 1243-1278) stritten sich seine Söhne um die Nachfolge. Zunächst konnte sich Seif ad-Din Nusrat durchsetzen, wurde aber 1290 von Rukn' ud-Din Masud entthront. Gegen diesen setzte sich in in dreijährigem Kampf 1293-1296 der Gouverneur von Qalhat durch, ein ehemaliger Sklave von Seif ad-Din Nusrat mit Namen Baha' ad-Din Ajas Seifin. Unter ihm nahm das Fürstentum wieder Aufschwung. Er verlegte den Herrschersitz um das Jahr 1300 auf die Insel Dscherun, um vor Angriffen aus dem Hinterland besser geschützt zu sein.
Nach seinem Tod kam eine Seitenlinie des alten Fürstenhauses wieder an die Macht und regierte den Inselstaat bis zum Jahr 1622. Seit 1515 mussten die Fürsten allerdings eine portugiesische Garnison und einen portugiesischen Gouverneur neben sich auf der Insel dulden. Trotzdem waren diese drei Jahrhunderte für Hormuz die wirtschaftlich blühendste Zeit. Die Stadt kontrollierte den Perlenhandel des Persischen Golfs und war dank seiner Lage der wichtigste Umschlagplatz zwischen dem Vorderen Orient und Indien bzw. China. Sie hatte bis zu 50.000 Einwohner, die sämtlich vom Festland aus verpflegt werden mussten, da die Insel selbst fast völlig unfruchtbar ist.
Nach der Eroberung durch die Safawiden (und Briten) 1622 verlor Hormuz rasch an Bedeutung. Zwischen 1798 und 1854 gehörte es zum Oman, ansonsten und bis heute zu Persien bzw. dem Iran.
Quellen
- Jean Aubin: Les princes d'Ormuz du XIIIe au XVe siècle, in: Journal Asiatique 241.1, 1953, S. 77-138.
- William F. Sinclair und Donald Ferguson (Übers. und Hgg.): The Travels of Pedro Teixeira. With his "Kings of Harmuz" and Extracts from his "Kings of Persia", London 1902 (online lesbar).
- D. T. Potts: Hormuz I. Preislamic Period, in: Encyclopaedia Iranica, Online-Edition, 15. Dezember 2004 (hier verfügbar).
- Willem Floor: Hormuz II. Islamic Period, in: Encyclopaedia Iranica, Online-Edition, 15. Dezember 2004 (hier verfügbar).
- Arrian: Indika, ins Englische übersetzt von Edgar Iliff Robson, London / New York 1929-1933, speziell Kap. XXIII (hier lesbar).
Externe Links
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