Frauenbild in der Weltraum-Serie
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Version vom 14:25, 18. Mai 2010
Das Frauenbild in der Weltraum-Serie des Mosaik von Hannes Hegen ist ein Aufsatz von Thomas Wollschläger, der im Mai 2010 im Mosa.X 10 erschienen ist. Die Abhandlung setzt sich mit der Darstellung von Frauenfiguren in der Weltraum-Serie und dem Kontext der Entstehung des Mosaik auseinander.
Im Gegensatz zu vielen anderen Serien im Mosaik, wo weibliche Protagonisten (etwa Mrs. Jefferson, Suleika und Adelaide) prominente Rollen spielen und sehr ausgebaute Charaktere besitzen, treten in der Weltraum-Serie fast keine nennenswerten Frauenpersönlichkeiten auf. Nach Siria Kysur zu Beginn der Serie treten Frauen fast ausschließlich nur noch als verschrobene Kaffeetanten, Statisten, Hausfrauen oder völlig überzeichnete Extremfiguren (Putzi vs. Frau Knilch) auf. Den beschämenden Abschluss der Serie schließlich bildet die Anwesenheit der Putzfrauen im Raumschiff.
Von den etwa 34 Frauen, die im Laufe der Serie mindestens einen Satz von sich geben oder einen aktiven Handlungsanteil haben, sind als ein Drittel Hausfrauen oder Ehefrauen/Freundinnen, nicht ganz ein Drittel Dienstleisterinnen (Verkäuferin, Putzfrau, Bedienung) und ein Drittel sonstige. Abgesehen von den ersten vier Heften der Serie treten Frauen in den ganzen Bereichen Wissenschaft, Forschung, Bildung, Medizin, Wirtschaft, Fabriken und Verwaltung überhaupt nicht auf, nicht einmal im Innendienst oder in Büros. Dies widerspricht nach Ansicht des Autors sogar dem realen Bild, welches die Frauen in der DDR-Wirtschaft spielten. Überdies widerspricht dieses Bild auch dem gesellschaftlichen Idealbild, dem das Mosaik gerade in der Weltraumserie bei anderen Aspekten durchaus versucht nahezukommen. Im Weltraum-Mosaik gibt es außerdem keine Sportlerinnen, keine Autofahrerinnen, keine weiblichen Aufbauhelfer und nicht einmal den Beruf der Köchin.
Als Fazit hält der Autor fest, dass das Frauenbild in der Serie nur schwer zu erklären ist. Einerseits steht es im deutlichen Gegensatzes zu den anderen Serien im Mosaik, andererseits in einem benefalls nicht zu erklärenden Gegensatz zum gesellschaftlichen Kontext, in dem das Mosaik gestanden hat.