Bertha Benz Memorial Route

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Die ''Bertha Benz Memorial Route'' erinnert an die erste automobile Fernfahrt, die [[Bertha Benz]] mit ihren Söhnen [[Kinder der Familie Benz|Eugen und Richard]] im August 1888 von [[Mannheim]] nach [[Pforzheim]] und zurück fuhr. Sie orientiert sich weitgehend an der überlieferten Fahrstrecke.  
Die ''Bertha Benz Memorial Route'' erinnert an die erste automobile Fernfahrt, die [[Bertha Benz]] mit ihren Söhnen [[Kinder der Familie Benz|Eugen und Richard]] im August 1888 von [[Mannheim]] nach [[Pforzheim]] und zurück fuhr. Sie orientiert sich weitgehend an der überlieferten Fahrstrecke.  
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Die Fahrt wird erstmals über 40 Jahre nach ihrer Durchführung in den Memoiren von [[Carl Benz]] erwähnt. Nur einige der Orte, die später zur ''Memorial Route'' gehören, werden dort erwähnt: Mannheim, [[Heidelberg]], [[Wiesloch]], ein weiterer Ort namens "W." ([[Weingarten]]? Wilferdingen?) und schließlich Pforzheim. Einige wichtige Details und Ereignisse werden dabei genannt, so der [[Waschbezin]]-Kauf in Wiesloch, die gedehnte Kette, die Reparaturen mit Hutnadel und Strumpfband. Die Rückfahrt wird hingegen nicht genauer ausgeführt. Carls ältester Sohn [[Kinder der Familie Benz|Eugen]], der ja an der Fahrt teilgenommen hatte, bestätigte wiederum drei Jahrzehnte später als Über-80-Jähriger einige Details und erwähnte auch noch Weilheim als Etappenort.
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Die Fahrt wird erstmals über 40 Jahre nach ihrer Durchführung in den Memoiren von [[Carl Benz]] erwähnt. Nur einige der Orte, die später zur ''Memorial Route'' gehören, werden dort genannt: Mannheim, [[Heidelberg]], [[Wiesloch]], ein weiterer Ort namens "W." ([[Weingarten]]? Wilferdingen?) und schließlich Pforzheim. Einige wichtige Details und Ereignisse sind bereits Teil der Erzählung, so der [[Waschbezin]]-Kauf in Wiesloch, die gedehnte Kette, die Probleme mit den Bremsen sowie - wenn auch eher als humoristische Note - die Reparaturen mit Hutnadel und Strumpfband. Die Rückfahrt wird hingegen nicht genauer ausgeführt. Carls ältester Sohn [[Kinder der Familie Benz|Eugen]], der ja an der Fahrt teilgenommen hatte, bestätigte wiederum drei Jahrzehnte später als Über-80-Jähriger einige Details und erwähnte zudem Weilheim als Etappenort.
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Dass übrigens Bertha Benz selber am Steuer gesessen hat, wird von ihrem Mann Carl nicht erwähnt und von ihrem Sohn Eugen ausdrücklich verneint. Inwieweit sie also wirklich als erste Fernfahrerin gelten kann, ist nicht geklärt.
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Dass übrigens Bertha Benz selber am Steuer gesessen hat, wird von ihrem Mann Carl nicht erwähnt (er nennt nur Eugen und Richard als Fahrer, Bertha als Beifahrerin und Schieberin) und von ihrem Sohn Eugen sogar ausdrücklich verneint. Inwieweit sie also wirklich als erste Fernfahrerin gelten kann, ist nicht geklärt.
Seit 2008 ist die 194 Kilometer lange Strecke (Hinfahrt 104 km, Rückfahrt 90 km) eine offizielle Touristik- bzw. Ferienstraße, die an verschiedenen Sehenswürdigkeiten entlang führt. Dort kann beispielsweise das Automuseum Dr. [[Carl Benz]] in [[Ladenburg]] besichtigt werden oder die "[[Stadt-Apotheke Wiesloch|erste Tankstelle in Wiesloch]]".
Seit 2008 ist die 194 Kilometer lange Strecke (Hinfahrt 104 km, Rückfahrt 90 km) eine offizielle Touristik- bzw. Ferienstraße, die an verschiedenen Sehenswürdigkeiten entlang führt. Dort kann beispielsweise das Automuseum Dr. [[Carl Benz]] in [[Ladenburg]] besichtigt werden oder die "[[Stadt-Apotheke Wiesloch|erste Tankstelle in Wiesloch]]".

Version vom 18:58, 14. Mär. 2025

Die MOSAIK-Karte mit der gesamten Fahrstecke

Die Bertha Benz Memorial Route ("Bertha-Benz-Gedenk-Strecke") ist eine Tourismusattraktion, die im Mittelteil der Jubiläums-Serie des Mosaik ab 1976 erwähnt und auf einer Landkarte dargestellt ist.

Inhaltsverzeichnis

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Hintergrund

Die Bertha Benz Memorial Route erinnert an die erste automobile Fernfahrt, die Bertha Benz mit ihren Söhnen Eugen und Richard im August 1888 von Mannheim nach Pforzheim und zurück fuhr. Sie orientiert sich weitgehend an der überlieferten Fahrstrecke.

Die Fahrt wird erstmals über 40 Jahre nach ihrer Durchführung in den Memoiren von Carl Benz erwähnt. Nur einige der Orte, die später zur Memorial Route gehören, werden dort genannt: Mannheim, Heidelberg, Wiesloch, ein weiterer Ort namens "W." (Weingarten? Wilferdingen?) und schließlich Pforzheim. Einige wichtige Details und Ereignisse sind bereits Teil der Erzählung, so der Waschbezin-Kauf in Wiesloch, die gedehnte Kette, die Probleme mit den Bremsen sowie - wenn auch eher als humoristische Note - die Reparaturen mit Hutnadel und Strumpfband. Die Rückfahrt wird hingegen nicht genauer ausgeführt. Carls ältester Sohn Eugen, der ja an der Fahrt teilgenommen hatte, bestätigte wiederum drei Jahrzehnte später als Über-80-Jähriger einige Details und erwähnte zudem Weilheim als Etappenort.

Dass übrigens Bertha Benz selber am Steuer gesessen hat, wird von ihrem Mann Carl nicht erwähnt (er nennt nur Eugen und Richard als Fahrer, Bertha als Beifahrerin und Schieberin) und von ihrem Sohn Eugen sogar ausdrücklich verneint. Inwieweit sie also wirklich als erste Fernfahrerin gelten kann, ist nicht geklärt.

Seit 2008 ist die 194 Kilometer lange Strecke (Hinfahrt 104 km, Rückfahrt 90 km) eine offizielle Touristik- bzw. Ferienstraße, die an verschiedenen Sehenswürdigkeiten entlang führt. Dort kann beispielsweise das Automuseum Dr. Carl Benz in Ladenburg besichtigt werden oder die "erste Tankstelle in Wiesloch".

2011 fand auf der Strecke die erste Bertha Benz Challenge für Fahrzeuge mit alternativem Antrieben statt. Weiterhin werden regelmäßig Oldtimer-Rennen durchgeführt. Seit November 2012 ist ein Streckenabschnitt mit Hinweisschildern zur Memorial-Route ausgeschildert.

Die Karte

Auf der Rückseite des Abo-Heftes ist die Landkarte der Bertha Benz Memorial Route abgebildet. Die Karte ist auch in der redaktionellen Rubrik Fragen über Fragen verkleinert abgebildet. Neben einem Porträt von Bertha Benz und dem Benz-Motorwagen sind auf der Karte folgende Orte dargestellt und beschriftet:

Hinfahrt (rot markiert)

Rückfahrt (blau markiert)

Die Lage von Schwetzingen und Hockenheim ist auf der Karte vertauscht worden (in der Handlung selbst, siehe unten, werden sie in der richtigen Reihenfolge besucht). Zusätzlich ist Karlsruhe eingetragen, da Durlach seit 1938 ein Stadtteil von Karlsruhe ist.

Die Streckenführung in der MOSAIK-Handlung

Viele Ansichten der besuchten Ortschaften im MOSAIK sind nach Vorlagenfotos gestaltet, die von einer Bilderstrecke zur Memorial Route stammen, welche z.B. auf der Website des Heimatvereins Ubstadt-Weiher zu finden ist. Vier dieser Fotos wiederum stammen aus dem Badischen Denkmälerarchiv des Fotografiepioniers Wilhelm Kratt. Doch auch andere Vorlagen wurden genutzt; nicht alle sind schon identifiziert worden.

Mannheim I

In Mannheim ist zunächst der Markplatz zu sehen, es wird zudem die Wohnadresse von Carl Benz in T6 erwähnt.

Heidelberg

Bei der Anfahrt nach Heidelberg sieht man das Schloss auf der anderen Seite des Neckar, die Vorlage für diese Ansicht ist noch nicht identifiziert. Bertha und die Abrafaxe überqueren den Fluss auf der Friedrichsbrücke; diese wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs wie alle Heidelberger Brücken von der Wehrmacht gesprengt, heute steht an dieser Stelle die Theodor-Heuss-Brücke. Die Alte Brücke, die nach dem Krieg originalgetreu wiederaufgebaut wurde und auf der Landkarte abgebildet ist (siehe oben), taucht in der MOSAIK-Handlung selbst nicht auf.

Wiesloch

Das Stadtbild von Wiesloch im Ganzen scheint nicht nach einer eigenen Vorlage gestaltet zu sein. Die Eingangstreppe zur Stadt-Apotheke jedoch ist nach dem tatsächlichen Gebäude gezeichnet; welches Foto dafür als Vorlage diente, ist noch nicht bekannt.

Stettfeld

Der Ort wird lediglich erwähnt. In der hiesigen Apotheke können Bertha und die Abrafaxe Vorräte an Waschbenzin erwerben.

Bruchsal I

In Bruchsal suchen Bertha und die Abrafaxe den örtlichen Schmied, das Telegrafenamt und die Apotheke auf. Sie lassen die Motorkette stauchen, schicken Carl Benz ein Telegramm und kaufen zehn Liter Waschbenzin sowie Öl zum Schmieren der Kette.

Weingarten

Durch diesen Ort fahren die drei Automobilisten nur hindurch. Sein Weichbild wurde nach einer alten Postkarte gezeichnet, die allerdings den Münsterplatz von Weingarten (ehemals Altdorf) in Württemberg zeigt. Leider wurden die beiden gleichnamigen Orte verwechselt.

Grötzingen

Grötzingen wird ebenfalls nur durchfahren, wobei ein Passant von seiner Gattin mit Laudanum beruhigt werden muss, da er angesichts des pferdelosen Wagens die Heerscharen des Satans über sich hereinbrechen glaubt.

Berghausen und Pfinztal

Welchen der beiden Orte das Gebäudeensemble darstellen soll, wird nicht recht klar. Als Vorlage diente freilich eine Ansicht der Kirchstraße zu Wilferdingen von der Memorial-Route-Bilderstrecke, also ein späterer Ort auf der Strecke, so dass auch hierüber eine Identifizierung nicht möglich ist.

Gasthof Zur Post

Zu welchem Ort der Gasthof gehört, wird nicht gesagt. Er liegt nur noch zehn Kilometer von Pforzheim entfernt, es könnte also diesmal tatsächlich Wilferdingen oder das nahe Singen sein. Eine Vorlage für die Darstellung im MOSAIK ist noch nicht identifiziert.

Esslingen

Der Ort wird lediglich erwähnt. Nachdem er durchfahren worden ist, zwingt eine Panne den Benz-Motorwagen zum Halt; Bertha findet den Fehler und reinigt die Kraftstoffleitung mit ihrer Hutnadel. Dann geht es weiter nach Pforzheim.

Es gibt freilich keinen Ort dieses Namens auf der Strecke. Vermutlich handelt es sich um eine Verwechslung mit Eisingen, das tatsächlich auf halber Strecke zwischen Singen/Wilferdingen und Pforzheim liegt.

Pforzheim

Von den verschiedenen Stadtansichten Pforzheims im MOSAIK lässt sich nur für die vom Marktplatz eine Bildquelle angeben. Sie stammt erneut von der Memorial-Route-Bilderstrecke und basiert auf einem Foto von Albert Schmidt aus dem Jahre 1888 (tatsächlich!).

Bretten

Die erste Station der Rückreise ist Bretten. Die Ansicht des Marktplatzes mit dem Denkmal des kurpfälzischen Fürsten Friedrich II. des Weisen basiert erneut auf der Memorial-Route-Bilderstrecke. Grudlage ist diesmal ein Foto von Wilhelm Kratt von etwa 1910.

Bruchsal II

Bei der zweiten Durchfahrt durch Bruchsal ist nunmehr die St.Peters-Kirche zu sehen, eine Grablege der Fürstbischöfe von Speyer. Die Vorlage stammt von der Memorial-Route-Bilderstrecke und beruht erneut auf einem Foto von Wilhelm Kratt von etwa 1910.

Forst (Baden)

In Forst füllt Abrax das Kühlwasser nach, dann geht es weiter. Im Hintergrund ist das Katholische Pfarrhaus zu sehen. Die Ansicht stammt von der Memorial-Route-Bilderstrecke und beruht erneut auf einem Foto von Wilhelm Kratt von etwa 1910. Das Bauensemble wurde seltsamerweise auch als Illustration für Wiesloch auf der MOSAIK-Karte der Memorial Route genutzt (vgl. oben).

Hockenheim

Bei der Durchfahrt durch Hockenheim schimpft ein Doppelgänger von Michael Schuhmacher dem Benz-Motorwagen hinterher. Die Ansicht des Ortes stammt von der Memorial-Route-Bilderstrecke, doch ist diesmal der Originalfotograf nicht bekannt. Es ist zudem nicht Hockenheim an sich, sondern die nahegelegene badische Domäne Insultheimer Hof zu sehen. Der Begleittext zur Bilderstrecke erwähnt, dass es unsicher sei, ob Bertha Benz hier tatsächlich durchgekommen ist.

Schwetzingen

Sehr pittoresk direkt vor Schloss Schwetzingen ereilt den Benz-Motorwagen eine letzte Panne. Bertha behebt den Schaden an der Zündung mit ihrem Strumpfband. Die Ansicht des Schlosses stammt von der Memorial-Route-Bilderstrecke und beruht erneut auf einem Foto von Wilhelm Kratt von etwa 1910.

Mannheim II

Bei der Rückkehr nach Mannheim ist diesmal der Wasserturm zu sehen, der sich gerade im Bau befindet - tatsächlich wurde er zwischen 1886 und 1889 errichtet.

Externe Verweise

Von der Bertha Benz Memorial Route wird in folgendem Mosaik berichtet

Mittelteil von 591 (Fragen über Fragen)

Rückseite des Abohefts: Landkarte
Persönliche Werkzeuge