Heinrich der Löwe
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- | Man erfährt | + | Man erfährt über ihn aus einem Lied des [[Archipoeta]]s, dass er Kaiser [[Barbarossa]] jede Hilfe verwehrt, als dieser ihn um Hilfe im Krieg gegen die aufständischen Italiener bittet - und das, obwohl Barbarossa ihm mancherlei Vergünstigungen gewährt hatte. Somit wird Heinrich zum größten Widersacher des Kaisers und eignet sich ein Landstück nach dem anderen an, solange Barbarossa in [[Italien]] kämpft. Dabei hat er verschiedene Handlanger. Einer dieser Helfer ist [[Graf Hetzel]] von der [[Ränkeburg]]. Im Auftrag des Fürsten versucht er, mehrere Grafschaften zu übernehmen. Beispielsweise stiftet er Vogt [[Grimbold]] dazu an, die [[Burg Wackerstein]] zu erobern und die schutzlose [[Gräfin Wackerstein]] davon zu jagen. Außerdem soll Hetzel [[Graf Schrottfried]] aus dem Weg räumen. |
- | Nach dem | + | Nach dem Friedensschluss mit den Italienern beauftragt der Kaiser die [[Abrafaxe]], nach [[Lübeck]] zu reisen, um Heinrich eine Ladung vor den Fürstentag zu überbringen. Dort soll er sich für seine Taten verantworten. In Lübeck angekommen, lernen die Abrafaxe [[Albrecht von Klauenburg]] kennen, einen weiteren Handlanger Heinrichs, der dem Fürsten die Kaiserboten vom Hals schaffen soll. Als dies nicht gelingt, lässt er die Abrafaxe ins [[Gefängnis von Lübeck|Gefängnis]] werfen. |
- | Einige Zeit später hat Heinrich der Löwe all seine Macht verloren. | + | Einige Zeit später hat Heinrich der Löwe all seine Macht verloren. Über den genauen Hergang erfährt man im MOSAIK nichts, doch man sieht ihn in [[Burg Stade|Stade]] als gebrochenen Mann, der die Stadt Lübeck vor ihrer Zerstörung bewahrt, indem er sie von ihrem [[Treueeid der Stadt Lübeck|Treueeid]] lossagt. |
- | Wie im MOSAIK | + | Wie im MOSAIK erwähnt, wird Heinrich in Chroniken als besonnen und ausgeglichen beschrieben. Im MOSAIK erlebt man ihn jedoch eher als launisch und cholerisch – Chronisten können eben auch irren... Historisch korrekt ist, dass Heinrich der Löwe die Wichtigkeit der Städte erkannte und sie deshalb förderte. Dies wird im MOSAIK anschaulich gezeigt. |
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- | Historisch korrekt ist, dass Heinrich der Löwe die Wichtigkeit der Städte erkannte | + | |
+ | Heinrich der Löwe ist zudem auf dem [[Mittelalter-Poster]] abgebildet und wird später im Artikel ''Kirche und Macht: Bischofssitz Halberstadt'' im [[Mittelteil]] von Heft [[386]] als Zerstörer des [[Halberstädter Dom|erstens Doms]] von [[Halberstadt]] erwähnt. | ||
== Leben und Bedeutung == | == Leben und Bedeutung == | ||
+ | [[Bild:Heinrichstifter.jpg|left|frame|Stifterstatue Heinrichs im Braunschweiger Dom]] | ||
- | '''Heinrich der Löwe''' (* 1129; † 1195) | + | '''Heinrich der Löwe''' (* 1129; † 1195) aus dem Geschlecht der [[Welfen]] war [[Herzog]] von [[Sachsen]] (1142 bis 1180) und [[Bayern]] (1156 bis 1180). Er war einer der mächtigsten Reichsfürsten des 12. Jahrhunderts. |
- | Durch | + | Durch Heinrichs Herkunft aus welfischem Hause war einer der Konflikte, die sein Leben bestimmten, bereits gegeben: Der Gegensatz zu den seit Konrad II. zur [[König]]s- und seit [[Barbarossa|Friedrich I. Barbarossa]] zur [[Kaiser]]würde aufgestiegenen [[Bild:Heinzgrab.jpg|right|frame|Grabmal Heinrichs und Mathildes]] [[Staufer]]n. Wichtiger als die Herkunft Heinrichs war zweifellos seine Stellung als einer der aufstrebenden Reichsfürsten, die versuchten, den Zwist zwischen [[Papst]]- und Kaisertum für den Ausbau der eigenen Machtposition zu nutzen. Im Zusammenhang mit diesen Bestrebungen um den Aufbau einer Landesherrschaft sind die Bemühungen Heinrichs um die Ostkolonisation und die Förderung der Städte zu sehen.<br> |
- | Allerdings hatte Heinrich lange Zeit ein verhältnismäßig gutes Verhältnis zu Kaiser | + | Allerdings hatte Heinrich lange Zeit ein verhältnismäßig gutes Verhältnis zu Kaiser Barbarossa (beide waren Vettern). Zum entscheidenden Zerwürfnis kam es erst in den siebziger Jahren: Im Jahre 1176 verweigerte Heinrich dem Kaiser die von diesem dringend benötigte militärische Unterstützung. Diese Weigerung war der Beginn einer hart geführten Auseinandersetzung, in der Heinrich schließlich unterlag. Im Jahre 1180 fiel er unter die Reichsacht, im folgenden Jahr mußte er sich unterwerfen. Im Jahr 1195 starb er, nachdem er sich mit dem Sohn des im Jahre 1190 verstorbenen Friedrichs I. versöhnt hatte.<br> |
+ | Heinrichs Grabmal befindet sich in der [[Braunschweig]]er Stiftskirche St. Blasius. Die Grabplatte zeigt ihn mit seiner zweiten Ehefrau Mathilde und gehört zu den bedeutendsten und schönsten Grabdenkmälern des Hochmittelalters. | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
- | * | + | *Joachim Ehlers, ''Heinrich der Löwe. Europäisches Fürstentum im Hochmittelalter'', Göttingen 1997 ISBN 3-7881-0149-0 |
- | * Karl Jordan | + | *Karl Jordan, ''Heinrich der Löwe. Eine Biographie'', München <sup>4</sup>1996 ISBN 3-423-04601-5 |
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- | [http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_der_L%C3%B6we Heinrich der Löwe in der Wikipedia] | + | == Externe Links == |
+ | *[http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_der_L%C3%B6we Heinrich der Löwe in der Wikipedia] | ||
== Heinrich der Löwe tritt in folgenden Mosaikheften auf == | == Heinrich der Löwe tritt in folgenden Mosaikheften auf == | ||
[[Mosaik 194 - Kreuz oder Schwert|194]] (im Lied des [[Archipoeta]]s), [[Mosaik 197 - Der Ritterschlag|197]], [[Mosaik 210 - In der Höhle des Löwen|210]], [[Mosaik 213 - Besuch beim Kaiser|213]] | [[Mosaik 194 - Kreuz oder Schwert|194]] (im Lied des [[Archipoeta]]s), [[Mosaik 197 - Der Ritterschlag|197]], [[Mosaik 210 - In der Höhle des Löwen|210]], [[Mosaik 213 - Besuch beim Kaiser|213]] | ||
+ | erwähnt in: [[Mosaik 196 - Spuk im Kloster|196]], [[Mosaik 198 - Das große Donnerwetter|198]], [[Mosaik 199 - Im Hungerturm|199]], [[Mosaik 200 - Das Gottesurteil|200]], [[Mosaik 201 - Der unerkannte Retter|201]], [[Mosaik 202 - Die Schlacht bei Legnano|202]], [[Mosaik 204 - Heiße Spur|204]], [[Mosaik 205 - Tödliche Fallen|205]], [[Mosaik 207 - Knall und Fall|207]], [[Mosaik 209 - Gefährliche Liebschaften|209]], [[Mosaik 211 - Der schwarze Wal|211]] | ||
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+ | [[Mittelteil]] von [[386]] (erwähnt) | ||
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Aktuelle Version vom 23:10, 12. Apr. 2022
Fürst Heinrich der Löwe ist eine Figur der Mittelalter-Serie.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Heinrich der Löwe im Mosaik
Man erfährt über ihn aus einem Lied des Archipoetas, dass er Kaiser Barbarossa jede Hilfe verwehrt, als dieser ihn um Hilfe im Krieg gegen die aufständischen Italiener bittet - und das, obwohl Barbarossa ihm mancherlei Vergünstigungen gewährt hatte. Somit wird Heinrich zum größten Widersacher des Kaisers und eignet sich ein Landstück nach dem anderen an, solange Barbarossa in Italien kämpft. Dabei hat er verschiedene Handlanger. Einer dieser Helfer ist Graf Hetzel von der Ränkeburg. Im Auftrag des Fürsten versucht er, mehrere Grafschaften zu übernehmen. Beispielsweise stiftet er Vogt Grimbold dazu an, die Burg Wackerstein zu erobern und die schutzlose Gräfin Wackerstein davon zu jagen. Außerdem soll Hetzel Graf Schrottfried aus dem Weg räumen.
Nach dem Friedensschluss mit den Italienern beauftragt der Kaiser die Abrafaxe, nach Lübeck zu reisen, um Heinrich eine Ladung vor den Fürstentag zu überbringen. Dort soll er sich für seine Taten verantworten. In Lübeck angekommen, lernen die Abrafaxe Albrecht von Klauenburg kennen, einen weiteren Handlanger Heinrichs, der dem Fürsten die Kaiserboten vom Hals schaffen soll. Als dies nicht gelingt, lässt er die Abrafaxe ins Gefängnis werfen.
Einige Zeit später hat Heinrich der Löwe all seine Macht verloren. Über den genauen Hergang erfährt man im MOSAIK nichts, doch man sieht ihn in Stade als gebrochenen Mann, der die Stadt Lübeck vor ihrer Zerstörung bewahrt, indem er sie von ihrem Treueeid lossagt.
Wie im MOSAIK erwähnt, wird Heinrich in Chroniken als besonnen und ausgeglichen beschrieben. Im MOSAIK erlebt man ihn jedoch eher als launisch und cholerisch – Chronisten können eben auch irren... Historisch korrekt ist, dass Heinrich der Löwe die Wichtigkeit der Städte erkannte und sie deshalb förderte. Dies wird im MOSAIK anschaulich gezeigt.
Heinrich der Löwe ist zudem auf dem Mittelalter-Poster abgebildet und wird später im Artikel Kirche und Macht: Bischofssitz Halberstadt im Mittelteil von Heft 386 als Zerstörer des erstens Doms von Halberstadt erwähnt.
[Bearbeiten] Leben und Bedeutung
Heinrich der Löwe (* 1129; † 1195) aus dem Geschlecht der Welfen war Herzog von Sachsen (1142 bis 1180) und Bayern (1156 bis 1180). Er war einer der mächtigsten Reichsfürsten des 12. Jahrhunderts.
Durch Heinrichs Herkunft aus welfischem Hause war einer der Konflikte, die sein Leben bestimmten, bereits gegeben: Der Gegensatz zu den seit Konrad II. zur Königs- und seit Friedrich I. Barbarossa zur Kaiserwürde aufgestiegenen Staufern. Wichtiger als die Herkunft Heinrichs war zweifellos seine Stellung als einer der aufstrebenden Reichsfürsten, die versuchten, den Zwist zwischen Papst- und Kaisertum für den Ausbau der eigenen Machtposition zu nutzen. Im Zusammenhang mit diesen Bestrebungen um den Aufbau einer Landesherrschaft sind die Bemühungen Heinrichs um die Ostkolonisation und die Förderung der Städte zu sehen.Allerdings hatte Heinrich lange Zeit ein verhältnismäßig gutes Verhältnis zu Kaiser Barbarossa (beide waren Vettern). Zum entscheidenden Zerwürfnis kam es erst in den siebziger Jahren: Im Jahre 1176 verweigerte Heinrich dem Kaiser die von diesem dringend benötigte militärische Unterstützung. Diese Weigerung war der Beginn einer hart geführten Auseinandersetzung, in der Heinrich schließlich unterlag. Im Jahre 1180 fiel er unter die Reichsacht, im folgenden Jahr mußte er sich unterwerfen. Im Jahr 1195 starb er, nachdem er sich mit dem Sohn des im Jahre 1190 verstorbenen Friedrichs I. versöhnt hatte.
Heinrichs Grabmal befindet sich in der Braunschweiger Stiftskirche St. Blasius. Die Grabplatte zeigt ihn mit seiner zweiten Ehefrau Mathilde und gehört zu den bedeutendsten und schönsten Grabdenkmälern des Hochmittelalters.
[Bearbeiten] Literatur
- Joachim Ehlers, Heinrich der Löwe. Europäisches Fürstentum im Hochmittelalter, Göttingen 1997 ISBN 3-7881-0149-0
- Karl Jordan, Heinrich der Löwe. Eine Biographie, München 41996 ISBN 3-423-04601-5
[Bearbeiten] Externe Links
[Bearbeiten] Heinrich der Löwe tritt in folgenden Mosaikheften auf
194 (im Lied des Archipoetas), 197, 210, 213 erwähnt in: 196, 198, 199, 200, 201, 202, 204, 205, 207, 209, 211 Mittelteil von 386 (erwähnt)