Zwölf Taten
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Die Zwölf Taten oder Zwölf Arbeiten des Herakles - griechisch: der Dodekathlos, d.h. "Zwölferwettkampf" - sind ein Ereignis der griechischen Mythologie. Im MOSAIK wird gelegentlich auf einzelne dieser Taten angespielt.
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[Bearbeiten] Die Zwölf Taten in der Sage
[Bearbeiten] Vorgeschichte
In einem - natürlich von seiner Todfeindin Hera geschickten - Anfall von Wahnsinn erschlug Herakles seine erste Frau Megara und die gemeinsamen drei Söhne. Zur Sühne befahl ihm das Orakel von Delphi, sich auf Zeit in den Dienst des Königs Eurystheus von Mykene zu begeben und sämtliche von dessen Aufträgen zu erfüllen.
Eurystheus war bis auf wenige Minuten genauso alt wie Herakles und wie dieser ein Enkel von Perseus. Zeus hatte kurz vor der Geburt der beiden bestimmt, dass der erstgeborene Nachwuchs der Sippe die Herrschaft über Perseus' Erbe erhalten solle. Hera hatte daraufhin die Niederkunft von Eurystheus' Mutter beschleunigt, so dass diesem Mykene und Tiryns zufielen und nicht Herakles, auf den dessen heimlicher Vater Zeus die Prophezeiung eigentlich gemünzt hatte.
Eurystheus und Herakles waren sich daher in gesundem gegenseitigen Hass zugetan.
[Bearbeiten] Die Zwölf Taten im einzelnen
Eurystheus betraute Herakles mit so gefährlichen wie entwürdigenden Arbeiten wie möglich, um seinen ungeliebten Vetter entweder zu töten oder wenigstens zu kränken. Es handelte sich um folgende Aufträge:
- Besorgung des Fells eines unverwundbaren Löwen, der bei Nemea auf der Peloponnes sein Unwesen trieb - Herakles erwürgte den Nemëischen Löwen und enthäutete ihn mit dessen eigenen Krallen, die als einziges das Fell durchschneiden konnten.
- Tötung der Hydra, der so genannten Lernäischen Schlange, mit ihren neun nachwachsenden Köpfen - Herakles zerschmetterte die Köpfe einzeln und sein Gefährte Iolaos brannte die Stümpfe aus, so dass nichts nachwachsen konnte.
- Fang der Keryneïschen Hirschkuh, um damit die Rache der Artemis zu erwecken - Herakles musste die Hirschkuh ein ganzes Jahr lang jagen, bevor er sie fangen konnte, und konnte dann nachweisen, dass er es nicht aus eigenem Antrieb getan hatte.
- Fang des Erymanthischen Ebers vom Berge Erymanthos aus demselben Grund - Herakles jagte das Tier in ein Schneefeld, wo es schnell erlahmte.
- Reinigung der riesigen Ställe des Königs Augias von Elis innerhalb eines Tages - Herakles leitete einen Fluss durch die Stallungen.
- Erlegung der Stymphalischen Vögel vom See Stymphalos in Arkadien - Herakles scheuchte sie mit einer Klapper auf und erschoss sie einzeln mit seinen vergifteten Pfeilen.
- Bändigung des Kretischen Stiers - Dieser gehörte König Minos von Kreta und war der Vater des Minotauros. Herakles überwältigte den Stier, brachte ihn Eurystheus und ließ ihn dann frei.
- Zähmung der menschenfleischfressenden Rosse des Diomedes - Herakles verfütterte ihnen ihren eigenen Herrn (König Diomedes aus Thrakien), worauf sie handzahm wurden.
- Besorgung des Gürtels der Hippolyte - Herakles bezirzte die Amazonenkönigin, so dass sie ihren Gürtel freiwillig herausrückte. Doch Hera schürte Zwietracht und Herakles musste die Amazone töten.
- Raub der Rinder des Geryon - Geryon hatte drei zusammengewachsene Leiber und war ein Abkömmling der Medusa. Herakles erschoss ihn mit seinen vergifteten Pfeilen und raubte die wunderschönen Tiere.
- Pflücken der Äpfel der Hesperiden - Diese goldenen Äpfel wurden von den Töchtern von Atlas bewacht. Herakles überredete Atlas, die Früchte für ihn zu holen, während er selbst an seiner statt das Himmelsgewölbe trug.
- Fang des Höllenhundes Kerberos - Hades erlaubte Herakles, den Höllenhund ohne Waffen niederzuringen.
Nachdem Herakles auch diese schwierigste Aufgabe gemeistert hatte, gab Eurystheus den Plan auf, den verhassten Vetter auf diese Weise loszuwerden, und entließ den Helden aus seinem Dienst. Der wahnsinnige Mord an Megara und den Kindern war nunmehr gesühnt.
[Bearbeiten] Die Zwölf Taten als Quelle für das MOSAIK
Einige der Zwölf Taten werden im MOSAIK-Universum direkt angesprochen oder sogar dargestellt. So werden der Höllenhund Kerberos, König Augias und die Hydra von Alexander Papatentos erwähnt; die Bezwingung der Hydra und - mittelbar - der Besuch bei Atlas sind Thema im Abrafaxe-Kalender 2009. Die Abbildung einer Skulptur, die Herkules' Kampf mit Hippolyte darstellt, finden wir in der Wiener Hofburg.
Der Aufbau des Dodekathlos scheint aber auch in die Handlung der Alexander-Papatentos-Serie eingeflossen zu sein. Die Zwölf Taten kann man nämlich in drei Gruppen aufteilen: Entweder musste Herakles ein wildes Tier bezwingen (#1-4, 6-8, 12), oder er musste etwas Wertvolles besorgen (#9-11), oder er musste Drecksarbeit erledigen (#5). Interessanterweise sind genau dies die Tätigkeiten, mit denen sich Alex Papatentos im Amazonenreich beschäftigt - er bändigt den Tiger im Durga-Tempel, holt einen goldenen Schild aus dem Wischnu-Tempel und erfindet eine Kehrmaschine. Außerdem erinnert die Liebe von Alex zur Amazonenkönigin Roxane an Herakles' Verhältnis mit der Amazonenkönigin Hippolyte. Lothar Dräger, dem Autor dieser Geschichten, sind diese Parallelen jedoch nach eigener Aussage nicht bewusst gewesen.
[Bearbeiten] Externer Link
- Die Zwölf Taten auf www.mythentor.de
[Bearbeiten] Die Zwölf Taten des Herakles werden in folgenden Publikationen thematisiert
Mosaik von Hannes Hegen: 83 (Skulptur mit Herakles und Hippolyte) Mosaik ab 1976: 2/84 u.ö. (Kerberos), 8/84ff (Hippolyte), 10/84 (Tierzähmungen), 11/84 (Augias), 12/84 (Schatzraub), 2/85 (Hydra), 11/85 (Augias) Abrafaxe-Kalender: Die sagenhafte Welt der Abrafaxe von 2009 (Hydra, Atlas)